Werkstatteinrichtung - Tipps erwünscht

[Truxn]

Hallo zusammen,
ich habe mal vor langer Zeit eine Ausbildung zum Schreiner gemacht, habe aber mitlerweile meinen Meister im SHK Handwerk und habe ein kleines Unternehmen. Nachdem wir nun ein Haus bauen und meine Frau mir lauter tolle Aufgaben gegeben hat, was wir nicht alles selber bauen könnten habe ich angefangen mir eine kleine Holz-Werkstatt in meiner Werkstatt zu integrieren. Nun habe ich diese mit ein paar Maschinen ausgetattet und einige haben wir schon gehabt. Ich habe nun eine HKS mit Schiene, Lamello Fräse, Excenterschleifer, Fräse, Stichsäge, Kappsäge, kleinen Bandschleifer, eine kombinierte Abrichte-Dickenhobel, Absaugung und sogar noch mein altes Handwerkzeug. Nun werde in Zukunft überwiegend Vollholz bearbeiten und Zapfenverbindungen erstellen, für Betten oder Kisten usw.. Nun habe ich mir überlagt noch eine TKS oder Bandsäge zulegen soll, schwanke aber zwischen beiden hin und her. Habt Ihr hier nen Tipp, vor der Entscheidung war bestimmt schonmal der ein oder andere gestanden.

MfG

 

[schrauber-at-work]

Tach,

bin zwar nur Hobbyist, würde aber eher zur TKS oder einer Formatkreissäge raten. Ist wesentlich öfter im Einsatz wie die Bandsäge. Zudem exaktere und geradere Schnitte möglich.
Gruß SAW

 

[fahe]

...irgendwann will/braucht man beides. Aber eine TKS/FKS finde ich auch wichtiger.

 

[carsten]

Hallo

dann geb ich als Profi mal meinen Senf dazu. Kenne etliche Firmen die ohne Bandsäge klarkommen. Aber keine einzige Schreinerei ohne Kreissäge. Für mich in der klassischen Schreinerei nach wie vor DIE zentrale Maschine. Den Hype hier um super duper Bandsägen kann ich nicht nachvollziehen.Dient in 80 % aller Schreinereinen vermutlich nur noch als Brennholzsäge.

 

[fahe]

@carsten
Womit macht Ihr dann aus einer 60er Bohle oder so zwei Bretter? Oder bestellt Ihr die beim Holzhändler prinzipiell in passenden Dimensionen, so dass die nur noch durch die Dickte müssen, ohne die Hälfte in Späne zu verwandeln?

 

[carsten]

Hallo

Bohlen auftrennen kommt ganz selten vor. Zudem ist die Gehafhr recht groß dass sich das Holz danach verformt. Meist wird ja Projektbezogen das Holz gekauft und wenn man weiß dass man z.B. Schubkästen fertigen muss dann wird eben auch dünneres Ausgangsmaterial gekauft. Und wenn doch mal aus einer dickeren Bohle was dünneres gemacht werden soll geht das Auftrennen auch mit der Kreissäge. Der Handwerker kalkuliert heute deutlich weniger mit dem Material als viel mehr mit der Zeit. Da dauert das Auftrennen mit der Bandsäge zu lange. Je nach Holz hab ich auch schon von einem Rest 40 mm Zerspant um aus 60 mm 20 mm zu machen.

 

[schrauber-at-work]

Womit macht Ihr dann aus einer 60er Bohle oder so zwei Bretter? Oder bestellt Ihr die beim Holzhändler prinzipiell in passenden Dimensionen,

Ich schneide mein Holz selbst ein und variiere die Dicke der Bohlen zwischen 30 und 85 mm. So ist meist halbwegs passendes Ausgangsmaterial da.

Gruß SAW

 

[Truxn]

Ich tendiere auch mehr zu einer TKS. Besäumen geht aber auch super mit der HKS und Schiene. Da werde ich mal schauen ne gebrauchte EB zu bekommen oder so etwas in der Richtung. Da sind mir vernünftige Anschläge wichtig.

 

[joh.t.]

Fks , wobei ich die Bandsäge n nicht mehr hergeben würde, aber ich nehme sie zu 95% fürs Brennholz.

 

[flo20xe]

Wir haben z. B. keine Bandsäge in der Werkstatt. Wär manchmal ganz praktisch ist aber nicht wirklich notwendig.

 

[Mitglied 59145]

Auf jeden Fall eine Kreissäge, wichtigste Maschine in meinen Augen. Kann mehr als man denkt und wird für fast jedes Werkstück gebraucht!
Wäre das wo ich am meisten investieren würde.
Ausser man beschränkt sich auf Schwibbogenherstellung oder so Bastelgeschichten.

Gruss
Ben

 

[Dietrich]

Hallo,

zum Möbelbau sicher die Kreissäge.
Dennoch darf man die Bandsäge nicht unterschätzen, hat man dickes Holz sind schnell Schubladenbretter zugesägt, Drechselrohlinge können gut mit der Bandsäge vorbereitet werden und was wären Weihnachtsbasteleien ohne Bandsäge.
Früher hatten Stellmacher/Wagner hauptsächlich eine Bandsäge, vielfach keine Kreissäge.
Auch beim Besäumen und Auftrennen leistet eine Bandsäge hervorragende Dienste, es muß nur etwa 1/3 gegenüber der Kreissäge zerspant werden.

Gruß Dietrich

 

[IngoS]

Früher hatten Stellmacher/Wagner hauptsächlich eine Bandsäge, vielfach keine Kreissäge.

Hallo,

schon klar Dietrich, am eisenbereiften Ackerwagen sind ja auch jede Menge geschweifter Teile zu fertigen, die mit einer Kreissäge gar nicht gesägt werden können, aber allein schon beim 2m langen Brett, welches in zwei Meterstücke gesägt werden muss, scheitert ja die normale Bandsäge. Andererseits, meine Bandsägeboxen bekomme ich mit der Kreissäge nicht hin. Es gibt immer Beispiele, die jeweils nur mit einer bestimmten Maschine klappen. Ich bin 30 Jahre ohne Bandsäge ausgekommen. Vor fünf Jahren habe ich mir dann mal eine gekauft. Aber nach wie vor steht doch die Kreissäge mit Abstand an erster Stelle.

Gruß

Ingo

 

[ChrisOL]

Man muss hier wohl deutlich zwischen Hobby und „(Arbeits)Zeit ist Geld“.

Carsten hat es gesagt, es ist bei bezahlter Arbeit günstiger das Material im Hobel zu zerspannen, wie Bandsäge einstellen, sägen, nochmal abrichten und auf Dicke hobeln.

Ich bin froh um meine kleine Bandsäge. Es gibt im Hobby ja auch mal Projekte die nur immer rechte Winkel haben.

 

[Macchia]

Früher hatten Stellmacher/Wagner hauptsächlich eine Bandsäge, vielfach keine Kreissäge.

ich hatte es ja schonmal geschrieben als es um Schreinereien auf Korsika ging.
Auf der Suche nach einer gebrauchten Kreissäge habe ich etliche Schreinereien besucht
die im Begriff waren zu schließen.
Keine einzige der Schreinereien, sowohl Menuiserie als auch Ébénesterie hatten eine
Tischkreissäge.
Allen gemein war eine sehr große Bandsäge und zur Größenordnung
passend eine Abrichte und ein Dickenhobel nicht kleiner als 50cm.
Meist ganz schwere Trümmer.
Eine Fräsmaschine, ein Kettenstemmer und manchmal eine Schleifstation*, das war es.
*(Art Excenterschleifer der über ein mehrteiliges Kardangestänge mit einem Motor an der Decke verbunden war)
Wie damals auch geschrieben, handelte es sich um Betriebe, die nun schon 100 Jahre und länger bestehen.
Doch nun sind auch die letzten Söhne schon 70 und älter... vorbei.

Obwohl ich mir vorstellen könnte nur mit einer (guten) Bandsäge zu arbeiten, gebe ich meine TKS nicht her....
und meine jetzige kleine Bandsäge werde ich trotzdem noch gegen was größeres austauschen.

Nach den Stürmen vor einiger Zeit hat es viele Wildolivenbäume entwurzelt oder sind abgeknickt.
Das Holz ist der normalen Olive sehr ähnlich nur erreicht sie nicht die Durchmesser.
Da lief die BS den ganzen Tag als ich mir 2 kleine Stämme an die Werkstatt gezogen habe....
Die kleinen Stücke die dabei herauskommen sind eignen sich gut für Möbelgriffe, Dekokrams, Möbelakzente, Lampen etc.
(müssen natürlich erstmal trocknen)
Das macht die Bandsäge auch so interessant, dass man relativ sicher, auch kleine Werkstücke bearbeiten kann.

Viel Spass beim einrichten der Werkstatt!

 

[Dietrich]

Hallo,

hier ein Beispiel für eine Werkstatt ohne Kreissäge, wunderbar anzuschauen und auch die Einstellung des Mannes zu seiner Arbeit:

Nachhaltig musste man diesen Leuten nicht erklären.

Gruß Dietrich

 

[Truxn]

So also jetzt wo ich mich für eine TKS entschieden habe, wird es eine von EB. Da bin ich mit der HC 260 schon sehr zufrieden. Was haltet ihr von den Kanidaten?

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...formatkreissaege-kreissaege/1270782710-84-303

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...250-230v-mit-viel-zubehoer/1266519858-84-8773

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...330-mobile-tischkreissaege/1306035166-84-6660

Ob die Preise überzogen sind oder nicht, kann ich leider nicht beurteilen. Da kenne ich mich mit den gebrauchten Preisen zu wenig aus.

 

[Dietrich]

Hallo,

1250€ dürfte schon recht nahe am reellen Verkaufspreis der Neumaschine sein, immerhin 2500DM.
Problem, je mehr sich rumspricht das die unter 1000€ (neu) nur wenig taugen und selten zufriedenstellend genau sind, desto mehr werden die älteren Schätzchen nachgefragt.
Marktwirtschaft halt.

Gruß Dietrich

 

[Hoffi93]

Grundsätzlich würde ich dir zu den zwei PK's raten um auch mal breitere Stücke ablängen zu können. Allerdings findet man zu den Preisen, mit ein bisschen Geduld auch mal mit eine kleine Fks aus China oder eine wesentlich stabilere Ulmia oder Rapid Pk.

Angefangen habe ich mit einer Elektra Beckum Pk 255 in Vollausstattung für 350€ war nicht sehr zufrieden der Schlitten ist eine riesen Mist gewesen. Habe diese dann gegen eine Ulmia 1611 mit komplettem Zubehör für 800€ inkl. Absauganlage mit Filter Patrone ausgetauscht. Mittlerweile steht hier eine 5fach Kombi der Marke Luna Modell W59 für 1500€ ebenfalls mit komplettem Zubehör.

Lange Rede kurzer Sinn, sehe die PK 250 irgendwo zwischen der PK255 und der Ulmia, da der Schlitten wesentlich besser ist als der an der PK255. Preislich wäre mir alles über 800 € zu viel für die PK 250, da es für ein bisschen mehr mit Geduld schon wesentlich massiver Maschinen gibt, die vorzuziehen wären.

LG hoffi

 

[Holzrad09]

So also jetzt wo ich mich für eine TKS entschieden habe, wird es eine von EB. Da bin ich mit der HC 260 schon sehr zufrieden. Was haltet ihr von den Kanidaten?

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...formatkreissaege-kreissaege/1270782710-84-303

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...250-230v-mit-viel-zubehoer/1266519858-84-8773

Die beiden Inserate sind von Nov./ Dez. letzten Jahres, also fast 2 Monate.
M.E. vollkommen überteuert, sonst wären sie lange verkauft.
Wirklich interessante Angebote stehen da nur wenige Std./ Tage. https://www.google.com/search?q=ber...ECAwQBQ&biw=1366&bih=638#imgrc=z-iwafKMIlKuXM:
LG

 

[Truxn]

Ja da hast du recht, aber meist zu weit weg oder 380V Anschluss. Hier ist mir der Aufwand zu groß nen 380V Anschluss zu legen. Geduld Geduld ist hier gefragt.

 

[Holzrad09]

Ob die Preise überzogen sind oder nicht, kann ich leider nicht beurteilen. Da kenne ich mich mit den gebrauchten Preisen zu wenig aus.

Realistische Verkaufspreise findest Du bei Ebay unter verkaufte Artikel. https://www.ebay.de/itm/Elektra-beckum-PK4200-DN-250-Tischkreissaege-/123984511442?hash=item1cde0d81d2:g:CFIAAOSw2wZdypLL&nma=true&si=9mZUe2hZS%2FHhT%2F0Ht4K61u%2Bnt%2FA%3D&orig_cvip=true&nordt=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557
Da muss man aber auch differenzieren, haben Leute mitgeboten welche die Säge unbedingt haben wollten oder hat der Verkäufer selbst mitgeboten ....
Ich sehe sowas realistisch bei 400 Eu, wenn man es denn haben will, bei Auktionen bekommt man in der Regel etwas mehr, weiß aber auch nicht woran das liegt.
Jedenfalls sind die beiden oben verlinkten Inserate völlig an der Realität vorbei.
LG

 

[Holzrad09]

1250€ dürfte schon recht nahe am reellen Verkaufspreis der Neumaschine sein, immerhin 2500DM.
Problem, je mehr sich rumspricht das die unter 1000€ (neu) nur wenig taugen und selten zufriedenstellend genau sind, desto mehr werden die älteren Schätzchen nachgefragt.
Marktwirtschaft halt.

Wiedermal völliger Unsinn, seit wann sagen Inserate etwas über tatsächlige Verkäufe aus ?
Das einzige was sie aussagen ist, dass der Brassel weg soll !

 

[KalterBach]

meist zu weit weg

Bei einem guten Angebot fahre ich lieber 500 km, als mir eine deutlich überteuerte Säge "vor der Haustür" zu schiessen.

Hier ist mir der Aufwand zu groß nen 380V Anschluss zu legen. Geduld Geduld ist hier gefragt.

Zum Glück habe ih damals vorgesorgt und eine 380V-Steckdose in der Werkstatt installieren lassen.

 

[Dietrich]

Wiedermal völliger Unsinn, seit wann sagen Inserate etwas über tatsächlige Verkäufe aus ?

Das was Du hier behauptest habe ich garnicht geschrieben.

Lediglich das der angegebene Preis schon recht nahe am ehem. Neupreis ist, m.M. nach einer wertvolle Info für Leute die solche Maschinen nicht mehr im Laden kennen gelernt haben.

Gruß Dietrich