Flachdübelfräse Standardeinstellungen

Frisicus

ww-pappel
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Moin,
neu hier im Forum habe ich eine typische Anfängerfrage. Es geht um die Flachdübelfräse. Ich habe einiges hier gelesen und mir die Videos von Heiko Rech und Guido Henn angeschaut. Sieht alles sehr einfach aus, Fräse auflegen, Nut fräsen, Lamello rein, zusammen stecken, fertig. Wie ich bei Guido Henn gesehen habe, verwendet er in seinem Video die Lamello top 21 mit den nachstellbaren Fräserhöhe. Logisch, dass alle guten schön mittig im Material liegen. Was mache ich aber, wenn ich diese Lösung der top 21 nicht habe, sondern nur eine Classic X. Wie ich gesehen habe hat zum Beispiel die Dübelfräse von Dewalt für standardmäßig für eine Materialstärke von 18 mm ausgelegt. Fräst man man damit mit aufgelegter Grundplatte in das Material, ergibt das keine mittige sondern eine leicht zum Rand versetzte Nut. 18 mm scheint also hier nicht die Standardeinstellung zu sein. Gleiches ergibt sich beim Versuch mit der Classic X.
Daher meine Frage: für welche Standardmaterialstärken sind Flachdübelfräsen ausgelegt, ohne dass ich dort Einstellungen vornehmen muss, abgesehen natürlich von der Frästiefe? 16 mm? 21 mm ?
Oder muss ich jedes Mal auf die Referenzkante an die ich die Fräse anlege achten? Ist dabei Anwendung des Tischlerdreiecks, wie bei Guido Henn beschrieben tatsächlich eine Hilfe, die mir hinreichende Genauigkeit bietet, damit meine Werkstücke exakt bündig aneinander passen?
Ich brauche hier mal die Hilfe eines Kenners aus der Praxis. Sicherlich könnte ich auch mit Trial&Errror zum Ziel kommen, bin aber sicher dass jemand von Euch mir aus Erfahrung Tipps geben kann, wie ich schnell und präzise zum Ziel kommen kann.
Besten Dank
Frisicus
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo Frisicus.

Sorry, wenn das Folgende nichts Neues für Dich ist, Du nur die "Frage nach der Mitte" hattest ...

Ergänzung zu Carstens Äußerungen: wenn Du mal weiter in die Mitte kommen willst, oder auch für zwei Lamellos an der selben Stelle weiter von der Mitte weg willst, könntest Du dünne Plättchen unterlegen, wahlweise bei Nutzung der Arbeitsfläche als Basis unter das Material (Schlitz kommt tiefer) oder unter die Fräse (Schlitz kommt höher).

Aber auch da: Referenzkante beachten. Das hast Du ja richtig erkannt: nur bei absolut mittiger Einstellung ist die Kante "wurscht". Aber mit dem Finden der genauen (!) Mitte wird das einfache Arbeiten mit der Lamellofräse wieder kompliziert ...

Zum Anzeichnen: mit dem Anzeichnen einer Linie wählt man doch bereits die Referenzkante aus, z.B. fürs Fräsen der Schlitze für Regalböden in eine Seitenwand die UNTER-Kante der Böden. Dort spannt man eine Leiste auf und fräst in gleicher Weise wie in die Seitenkanten der Böden, nimmt also die Basisplatte der Maschine beide mal als Anschlag.

Rainer
 
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Frisicus

ww-pappel
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Danke für die Info. Das hatte ich "befürchtet". Also leider kein "einfaches" Arbeiten, sondern immer nachdenken:emoji_thinking::emoji_slight_smile:
 

q016397

ww-kastanie
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Guten Morgen Frisicus,

doch, das Arbeiten ist eigentlich doch ganz einfach. Du solltest einfach die Abläufe (anzeichnen, anlegen der Maschine, fräsen), wie in den von Dir genannten Videos üben, dann wird es schnell ganz einfach.
VG
Andreas
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

wie schon geschrieben, ist die mittige Platzierung der Nuten nicht nötig, funktioniert fast nie. Ich lege (bei einem Regal) immer die beiden zu fräsenden Teile passend aufeinander, zwinge sie zusammen und fräse dann die Schlitze in beide Teile. Geht sehr schnell und einfach und funktioniert zuverlässig.

Gruß

Ingo
 

xv_treiber

ww-esche
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Das "Nachdenken" ist genau so kompliziert wie beim Sägen mit der Kreissäge. Da passt man ja auch mittels nachdenken darauf auf, wie geschnitten werden muss. Stichwort Sägeblattbreite beachten und auf der richtigen Seite abschneiden.
In Summe ist eine Flachdübel nicht kompliziert, aber man sollte wissen, auf was zu achten ist und wie man sie bedient. Wie bei anderen Geräten von Bleistiftspitzer bis Hobelmaschine und Formatkreissäge eben auch. Aber nicht annähernd so kompliziert wie Quantenphysik. :emoji_wink::emoji_slight_smile:
Ach ja, bei Gehrungen wird man froh sein, nicht die Mitte zu treffen (wg. schnell ist mal durchgefräst). :emoji_thumbsup:
 

tiepel

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Hi,
mittig würde nur Sinn machen, wenn die Nuten wirklich exakt!! mittig liegen würden.
Liegt die ein, zwei Zehntel aus der Mitte, würde man den Versatz unter Umständen überhaupt nicht bemerken.
Das theoretische Extrembeispiel wäre dann zwei Stirnseitig zusammengefügte Bretter. Läge die Nut zwei Zehntel aus der Mitte, wäre der fühlbare Versatz 0,4mm.
Gruß Reimund
 

Hondo6566

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Hallo Reimund,
ist es nicht so dass wenn ich Teil A mit 5mm Versatz fräse, und Teil auch weil ich die Maschineneinstellung nicht ändere, dass dann trotzdem die Teile exakt aufeinander passen wenn jeweils die gleiche Bezugskannte verwendet wurde :emoji_thinking:
 

tiepel

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Hi,
klar, wenn die gleiche Bezugskannte verwendet wurde.
Wenn die Nut aber vermeintlich mittig sitzt, könnte man auf den Gedanken kommen, und die Teile auch auf Umschlag zu verbauen.
Sitzt die Nut deutlich aussermittig, fällt der Fehler (viel schneller) auf.
Gruß Reimund
 

Hondo6566

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Wenn Nut in der Mitte einer Platte/Rahmen sitzt, hilft nur mit Blei anzeichnen.
UND! vor dem Verleimen ein Troken-Zusammenstecken und prüfen ob alles Passt.
Denke das ist der Beste Tipp den man hier geben kann. Musste ich auch lernen:emoji_frowning2:

Gruß Andreas
 

bikerben

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Aufgabe: Regalwand mit festen Böden
Lege den Regalstollen mit der Innenseite nach oben auf die Werkbank. Markiere die obere Stelle, an der ein fester Regalboden eingebaut werden soll. Lege das Regalbrett mit der Oberseite nach unten oberhalb der Markierung bündig an in der Flucht mit dem Stollen, fixiere die Teile mit Zwingen. Bleistiftmarkierungen an die mittige Stelle an der der Flachdübel hin soll. Fräse (die hat auch eine mittige Markierung) horizontal an die Markierung führen und Fräsung ins Regalbrett sowie Fräse vertikal an die Markierung bündig anliegend an der Regalbrettkante und in den Stollen fräsen. Flachdübel einlegen und Regalbrett im 90 Grad Winkel einstecken und Du wirst sehen, dass das Brett genau an der Oberkannte der Markierung anliegt ohne das irgendwie der Flachdübel „mittig“ sein müsste.

Lange Rede kurzer Sinn: nimm Abfallbretter oder Leimholz und übe das praktisch. Irgendwann hat man’s drauf.
bikerben
 
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