5 Schnitt-Methode Kreissäge mit Schiebeschlitten

markusVog

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Hallo beisammen!

Falls die Frage schon in diesem Fall beantwortet wurde, bitte ich um Entschuldigung, ich hätte die Suche bemüht aber nichts dergleichen gefunden.

Ich verzweifle etwas meine Scheppach TS4000 Tischkreissäge mit Schiebeschlitten zu justieren. Genau gesagt den Queranschlag auf 90°. Ich habe dafür die 5 Schnitt-Methode verwendet und hab auch bis zum justieren keine Probleme.

Ich kann mir den Fehler mit der Formel ((a-b)/4)/L ausrechnen. Wobei a, das obere Endmaß des Abschnitts ist, b das untere und L die Länge des Abschnitts.

Da ist aber schon mein Problem - was fange ich mit diesem Fehler an, bzw. wie kann ich das am effektivsten in eine Korrektur des Winkels umwandeln?

Haben die erfahrenen User das eventuell einen Tipp, wie man den Fehler justiert, um nicht wie in meinem Falle 30 Schnitte zu machen und immer noch keine 90° zu erreichen. Langsam geht mir das Holz dafür aus!

Danke schon mal vorab!

Gruß,
Markus!
 

benben

ww-robinie
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Als erstes per Winkel möglichst genau einstellen.
Erst dann die 5 Schnittnummer machen. Was man da rechnen will erschließt sich mir nicht. Man kontrolliert halt ob der Winkel auf oder zu geht und justiert dementsprechend minimal nach.
Ich markiere dabei die Seite die zuerst am Anschlag liegt. Bis auf den letzten Schnitt reicht ein streifen der Platte, die Platte wird also pro Durchgang nur wenige mm kleiner.
Gerechnet habe ich da noch nie irgendwas......

Gruss
Ben
 

ChrisOL

ww-robinie
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Hallo Markus,

kennst du das hier:
http://hw.roesch.de/Downloads/5-Schnitt-Methode.pdf

Stelle zuerst mit einem guten Winkel den Anschlag auf 90° ein. Mit der 5S Methode kontrollierst du die letzte Genauigkeit.
Die Winkel rechene ich nie aus, von einer möglichst großen Platte messe ich gelentlich mit einem Meßschieber die Breiten vorne und hinten.

Ist vorne der Abstand größer musst du den Anschlag etwas weiter aufmachen oder vice versa.

Aber du musst das nicht übertreiben, die Fehler addieren sich durch die vier Seiten.

PS: man muss nicht mal einen Streifen abschneiden. Wenn die Zähne vorne gerade ins Material schneiden, dann kann man am Ende vom Schnitt sehen wohin der Schnitt verläuft.

Ben war schneller :emoji_metal:
 

PPGG

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Ich würde empfehlen, sich mal die unzähligen Youtube-Videos zu dem Thema anzuschauen. Wenn es einem vorgemacht wird, kann man es ja leichter nachmachen als nur zu lesen. Leider weiß ich nicht mehr, welches Video mir damals am besten gefallen hat.

Den ausgerechneten Fehler nutzt man auf jeden Fall, um den Anschlag an einem definierten Punkt (= von Dir selbst festgelegt. Es geht um die Entfernung zum Drehpunkt also die Stelle, wo der Anschlag fest ist) um x Mikrometer mit einer Fühlerlehre zu verstellen.

Eine genauere Erklärung auf Englisch:
Starting panel, 24” by 12”. After 5th cut, the strip measures .562” at “a” and .585” at “b”. The length of the 5th cut is 23.75”. The difference is .023”. The error ratio is ‐.00575.
The distance to the pivot point to the adjustment point on the fence is 28.5“.
The adjustment needs to be (-.00575/23.75) * 28.5 or ‐.007”.
Follow step 5b above with the .007” feeler gauge

Step 5b:
If the fence is too far back (negative), place the feeler gauge at the adjustment point and clampthe block against the feeler gauge. Remove the gauge, remove the screw from the fence, slide the fence against the block, clamp the fence and drive a screw into a new location as in step 5a.

Das Festklemmen ist halt wichtig. Dann geht das eigentlich ziemlich schnell, weil man dann wirklich nur um die Fühlerlehre verschiebt.
 

markusVog

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Danke mal für die Antworten, das bringt zumindest viel Licht in die Sache! :emoji_slight_smile:


Ich würde empfehlen, sich mal die unzähligen Youtube-Videos zu dem Thema anzuschauen. Wenn es einem vorgemacht wird, kann man es ja leichter nachmachen als nur zu lesen. Leider weiß ich nicht mehr, welches Video mir damals am besten gefallen hat.

Den ausgerechneten Fehler nutzt man auf jeden Fall, um den Anschlag an einem definierten Punkt (= von Dir selbst festgelegt. Es geht um die Entfernung zum Drehpunkt also die Stelle, wo der Anschlag fest ist) um x Mikrometer mit einer Fühlerlehre zu verstellen.

Eine genauere Erklärung auf Englisch:


Das Festklemmen ist halt wichtig. Dann geht das eigentlich ziemlich schnell, weil man dann wirklich nur um die Fühlerlehre verschiebt.


Bzgl Abstand Drehpunkt: Wäre das in meinem Fall der eingezeichnete Abstand zwischen Bolzen der den Anschlag am Schiebeschlitten fixiert und der Verstellschraube?

Gruß,
Markus
 

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PPGG

ww-ulme
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Beim ersten Punkt ja, aber für den zweiten Punkt würde ich einen anderen Punkt als die Verstellschraube nehmen, da mir der Abstand sehr kurz erscheint. Umso länger umso genauer. Also lieber einen anderen Punkt markieren und mit diesem arbeiten.

Dort dann zum Verstellen ein Holzstück mit oder ohne Fühlerlehre festklemmen und den Anschlag über die Verstellschraube verstellen (mit oder ohne Fühlerlehre nachdem ob man positiv oder negativ verstellen möchte).

Aber noch ein Warnhinweis: Die Methode ist darauf ausgerichtet, dass es einen Drehpunkt gibt, man den Winkel also verändern kann.
Ich vermag nicht zu sagen, ob das bei Dir auch so ist. Möglicherweise löst man den Anschlag beim Verstellen immer wieder komplett und er dreht nicht nur. Dann würde es natürlich viel mehr Probleme geben.
 

raziausdud

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Die erste Einstellung ist bei Dir meines Erachtens doch recht einfach. Die Riffelung des Schiebetisches, wenn der Schiebetisch "ordentlich" aufgebaut ist, ist die Riffelung genau senkrecht zur Vorschubrichtung.

Wenns da eine Abweichung geben sollte, kannst Du Dir am rechten Ende des Schiebetischs eine Markierung und am linken Ende ein paar Markierungen in geringem Abstand anbringen, fürs Herantasten an die Optimalstellung und eventuell später dauerhaft.

Rainer
 

Ebe

ww-nussbaum
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Ich verzweifle etwas meine Scheppach TS4000 Tischkreissäge mit Schiebeschlitten zu justieren. Genau gesagt den Queranschlag auf 90° ...
Kann ich nachvollziehen, ich hatte die TS4000 auch jahrelang.
Du mußt als allererstes die Parallelität des Schiebeschlittens bzw. der Schiene, auf der der Schiebetisch läuft, mit dem Sägeblatt herstellen / justieren, bei mir waren da unterschiedlich dicke Bleche für die Befestigungspunkte der langen Schiene am der Kreissäge dabei. Dann mit den Justierschrauben am Schiebetisch den Schiebetisch so einstellen, dass er 1-2/10tel mm höher ist als die KS und die beiden Ebenen (Schiebetisch und KS) in einer Flucht liegen. Dann mit der linken Einstellschraube auf Deinem Bild sich an die "90 Grad" "rantasten".
Da muß man sich wirklich mal ein paar ruhige Stunden ohne Druck und Hektik Zeit nehmen.
Grüße
Ebe
 

Holzfummler

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Moin,
ich habe es so gemacht:
an Sägeanschlag L-Winkel (Starrett, 30cm) fixiert, langer Schenkel parallel zum Sägeblatt (voll ausgefahren, Säge ohne Spannungsversorgung).

Bei entsprechende Zahnung(42), den Schenkel so ans Blatt, dass dieser zwischen den Hartmetallzähnen das Blatt berührt.

Anschlag Sägetisch so justieren, dass kein Spalt bzw. dieser gleichmäßig breit ist, einstellen.

Winkel gegen spitzen Beistift tauschen, dieser berührt so gerade das Blatt, Anschlag zum Spaltkeil verschieben. Es darf nur eine hauchdünne, gleichbleibende Linie am Blatt bleiben. Wenn nicht, entsprechend die Parallelführung des Schiebetisches justieren.

Längeren Verfahrweg mit Winkel und Wasserwaage (Alu) prüfen.

Einstellungen gegen Verstellen sichern

Fertig.

Gruß
Thomas
 

FridlT

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Du mußt als allererstes die Parallelität des Schiebeschlittens bzw. der Schiene, auf der der Schiebetisch läuft, mit dem Sägeblatt herstellen / justieren
Das dürfte gar nicht so wichtig sein. Wenn das nicht genau stimmt, dann erhältst du nur einen minimal breiteren Schnitt (aber keinen schrägen/schiefen). Viel wichtiger sind die 90Grad deines Queranschlags zum Sägeblatt.
 

conny_g

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Ich rechne mir den Fehler immer auf 1 Meter um, damit kann ich am meisten anfangen.
Und für mich ist die Akzeptanzschwelle einen Fehler von kleiner 0,5mm auf einen Meter zu haben.
Dann habe ich beim Zusammenbau eines Korpus sicher kein Problem damit.

Das bedeutet, wenn ich die 5-Schnitt-Methode anwende bei einem Brett von ca 25mm und ich habe dann beim dem letzten Abschnitt eine Abweichung von maximal 0,5mm, dann ist es ok:
Abweichung 0,5mm auf 25cm
Das sind 2mm auf einen Meter
Geteilt durch 4 sind 0,5mm

Wobei man bei so einem kleinen Brett schon wieder die Gefahr hat, dass es nicht genau am Anschlag anliegt. Je größer das Testbrett desto besser.
 

IngoS

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Das dürfte gar nicht so wichtig sein. Wenn das nicht genau stimmt, dann erhältst du nur einen minimal breiteren Schnitt (aber keinen schrägen/schiefen). Viel wichtiger sind die 90Grad deines Queranschlags zum Sägeblatt.

Hallo,

zu kurz gedacht. Wenn der Anschlag rechtwinklig zum Sägeblatt ausgerichtet ist, der Schlitten aber einen Winkel zum Sägeblatt hat, wird der Schnitt schräg und die Ecke nicht rechtwinklig.

Gruß

Ingo
 

magmog

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Guuden,

Winkel anlegen ist für die Füße! Die Schenkel bzw. das Sägeblatt
haben zu kurze Referenzlinien,
und dass der Schlitten leicht schräg zum Sägeblatt läuft, ist eine Binse.

Am besten ein fast so großes Stück Plattenmaterial, in etwa quadratisch,
knapp so groß wie der Schlitten lang ist, verwenden.
Die Ungenauigkeit wird um so kleiner.
 

FridlT

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zu kurz gedacht. Wenn der Anschlag rechtwinklig zum Sägeblatt ausgerichtet ist, der Schlitten aber einen Winkel zum Sägeblatt hat, wird der Schnitt schräg und die Ecke nicht rechtwinklig.
Danke, Ingo. Völlig richtig, meine beiden Sätze passten nicht zusammen. Richtig heißen müsste es:
[Parallelität Sägeblatt und Schiene] dürfte gar nicht so wichtig sein. Wenn das nicht genau stimmt, dann erhältst du nur einen minimal breiteren Schnitt (aber keinen schrägen/schiefen). Viel wichtiger sind die 90Grad deines Queranschlags zur Schiene.
(Und genau das versucht man ja auch mit der 5-Schnittmethode zu erreichen).
 

benben

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Nicht zur Schiene, zur Laufrichtung des Schlittens. Wenn schon theoretisch, dann richtig.

Ich mache das wie magmog, möglichst große Platte. Nichts mit Fühlerlehre oder so.
Hat bisher immer gereicht.

Gruss
Ben
 

markusVog

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Danke für eure Hilfe!

Ich hab es damit hinbekommen, den Schiebeschlitten und Queranschlag so zu justieren, dass ich beim letzten Abschnitt nur mehr 0,05mm Delta auf eine Länge von 250 mm habe. Das reicht für meine Anwendungen vollkommen :emoji_slight_smile:
 
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