Airmix/Aircombi Hilfe bei der Entscheidungsfindung

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.726
Alter
43
Ort
Oberbayern
Servus Kollegen,

nachdem in den letzten Jahren die Menge an Farblackoberflächen bei uns immer weiter zugenommen hat, bin ich am überlegen, ob ich in diese Richtung an den betrieblichen Abläufen etwas optimieren soll.

Aktuell verarbeiten wir Farb- und Klarlacke ganz klassisch mit Becherpistolen mit 3M Einwegbechersystem. Farblack überwiegend ADLER MDF 4 in 1, Klarlacker Adler Legnopur. Generell nur Lösemittellacke, keine Wasserlacke. Durchschnittliche Lackmenge im Monat so ganz grob 20 - 25kg.
Wir haben halt mal Phasen, da lackieren wir 2 Monate so gut wie gar nicht und dann mal wieder nen Monat wo fast jeden Tag lackiert wird.

Bin jetzt am grübeln, ob nicht ein Airmix/Aircomibgerät eine vernünftige Lösung wäre.

Da meine letzte Erfahrung mit diesen Geräten aber schon ca. 20 Jahre zurück liegt (in der Lehre) bin ich da auf keinem technisch aktuellen Stand mehr.

Welche Geräte könnt ihr empfehlen und auf was soll ich bei der Auswahl achten. Wäre auch ein Gebrauchtkauf eines überholten Geräts eine Option oder lieber gleich komplett neu? Mein Budget wäre mal so in Richtung 4-5k€.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.817
Ort
CH
Hallo Flo
Ich lackiere nur noch wenig und habe ein altes Kremlin Airmix-Gerät. Wundert mich etwas wie Ihr diese Lackmengen mit
Becherpistolen verarbeitet. Zu heutigen Geräten kann ich Dir leider nichts empfehlen. Unser altes Kremlin hat gut 35! Jahre
auf dem Buckel. Ersatzteile waren nie ein Problem. Pistole ersetzt wegen besserer Technik, neue längere Schläuche 1mal.
Das gute alte Kremlin wurde damals schon vollständig rostfrei hergestellt und ist Wasserlacktauglich.
Sofern heute noch alles gleich gut ist bei Kremlin, was man abklären müsste, würde ich wieder Kremlin kaufen.
Gemäss Unterlagen ist diese Firma auch in der Grossindustrie tätig.

Ich würde nur Klarlack mit dem Gerät verarbeiten. Farblack mit der Becherpistole, da oft der
Farbton gewechselt wird. Nur wenn sehr grosse Mengen des gleichen Farblacks verarbeitet
werden mit Gerät oder mit 2. Gerät. Klarlack Farblack immer wechseln ist heikel.

Gruss brubu
 
Zuletzt bearbeitet:

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.429
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
Servus, wir haben die Kolbenpumpe Wagner 22-185 mit der Airmix Pistole Wagner GM300AC im Einsatz.
Hauptsächlich für Klarlack, für Farblack muss schon wirklich viel im gleichen Farbton anfallen um die anschließende Reinigung zu amortisieren.
Die erforderliche Menge Waschverdünnung sowie Zeit ist nicht zu unterschätzen.

Ansonsten ist Gerät und Pistole topp.

In Deinem Fall ist wohl eine Membranpumpe günstiger als eine Kolbenpumpe.

Gruß Christian
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.025
Ort
Tirol
Meiner Erfahrung nach hast bei der Membranpumpe weniger Verschnitt/Material, was im Gerät verbleibt.
Ich hab n Wagner Superfinish 1500, dürfte Richtung 20 Jahre gehen.... habs als Airless in Betrieb mit Wendedüse; als Airmix hats mMn weniger Material gebraucht, allerdings find ich das Wendedüsensystem angenehmer.

Fast immer Lösemittel (Legnopur), selten Farblack (Pigmopur = putzen ned so problematisch da dann mit Legnopur ablackieren); recht selten auch Wassersuppe

Bei der genannten Menge hätte ich schon lange was zusätzliches zu den Becherpistolen.....
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.726
Alter
43
Ort
Oberbayern
Danke schon mal für die Rückmeldungen. Die verarbeiteten Mengen wurden über die Zeit halt immer mehr. Den Auftrag mittels Becherpistole habe aber weder ich noch unser Geselle der die Oberflächen überwiegend macht, als dramatisch empfunden.

Was ich noch dazu sagen muss, der Anteil an Farblack gegenüber Klarlack ist bei uns höher, da wir aufgrund des 4-in-1 Lacks nur noch Bad- und Küchenmöbel ablackieren. Holz wird bei uns so gut wie immer geölt. Insofern würde das Gerät wohl eher mit Farblack (Hautpsächlich bei uns RAL 9016) laufen.

Sonderfarbtöne würden wir wohl weiterhin mit der Becherpistole verarbeiten, es sei den die Menge ist ausreichend groß

Ist der Wechsel von Farb- zu Klarlack wirklich so aufwendig?

Kennt jemand die Geräte von Marx, z.B. diese hier?

https://marx-spritzgeraete.eshop.t-...?ObjectPath=/Shops/Shop47814/Products/Marx-Z4

Wie wäre das im Vergleich zu z.B. diesem Gerät von Wagner einzuordnen? Das Wagner sollte ja unsere Anforderungen denke ich ganz gut erfüllen oder?

https://marx-spritzgeraete.eshop.t-...oducts/cobra40-10/SubProducts/cobra40-10-0001
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.025
Ort
Tirol
Der Fsrbwechsel an sich dauert bei mir ungefähr gleich lange wie bei ner Becherpistole (also die Putzerei mit Standartfliesbecher).
Nur solltest beim Gerät schon Richtung 1-1,5lt Waschverdünnung rechnen.... wenn du das Ding beruhigt wegstellen willst.
Dafür bist beim spritzen schneller wie mit der Becherpistole. In meinem Fall, also Wendedüse, hängt das auch mit dem Düsenwinkel zusammen....
Bei der Becherpistole kannst halt ohne Teiletausch die Flachstrahlbreite verstellen bis zum Rundstrahl....
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.429
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
Qualitativ werden sich die Geräte der namhaften Hersteller nicht viel nehmen.

Ich würde auch Augenmerk darauf legen das ein Verkaufs und Service- Betrieb in der Nähe ist.
Was hilft das beste Spritzgerät wenn man auf die Schnelle ein Ersatzteil benötigt aber nicht bekommt?

Soll damit auch Füller gespritzt werden?
Dann ist eine Kolbenpumpe wegen hohen Verschleiß eh aus dem Rennen.
Bleibt eine Ex- geschützte Membranpumpe.

Gruß Christian
 

Mitglied 92456

Gäste
Wir haben 2 Kolbelpumpen von Marx, sowie eine Membranpumpe von Devilbiss.
Die Devil nutzen wir nie, da die eigentlich völlig überdimensioniert ist und für Tagesleistungen um 100 l ausgelegt ist.
Bei den Kolbenpumpen haben wir eine kleine die wir für ausschließlich PUR Lacke verwenden, und eine mittlere Größe die wir nur für Hydrolacke nutzen.
Beide Kolbenpumpen sind mit einem 5 l Oberbehälter ausgestattet.
Wenn man die extra lieferbaren Plasiktüten für den Oberbehälter benutzt, hält sich der Reinigungsaufwand sehr in Grenzen.
Insbesondere wenn man den Farblack noch mal klar ablackiert braucht man je nur den Klarlack ja nur in den kleinen Rest Farblack gießen und dann einmal Umlaufpumpen. Man gibt ja eh immer 12% Farblack zum Klarlack.
Der Sevice, sowie die Kompetenz von Herrn Marks ist wirklich super. Was etwas stört ist das er ein Verkäufertyp ist der auch schon mal öfdters nachhakt. Wenn man Ihn aber kennt ist es wirklich sehr nett.
Wir sind mit den Pumpen überaus zufrieden uns hatten in den 10 bis 15 Jahren die wir diese schon haben nie Probleme.
Die Pumpen sind übrigens von Hübner und die Pistolen sind von Optima.
Im Gegensatz zu den Optima Hochdruckspritzen liegen die Airlesspritzen von Optima sehr gut in der Hand.
Wenn es Dich interessiert kann ich orgen mal gucken um welche Pumpen es sich handelt und ggf. Fotos machen.
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.429
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
Das habe ich noch nie gehört. Ich spritze im Jahr ca. 1500-2000 Kg Füller + Farbe, die Pumpen halten ca. 10 Jahre.

Gruss Martin
Servus, mir hat mal ein Servicetechniker für mich nachvollziehbar erklärt das Füller aufgrund des hohen Anteils mineralischer Füllstoffe zu hohem Verschleiß bei Kolben Airlesspumpen führt.
Deshalb wären Membranpumpen für diese Anwendung geeigneter.

Gruß Christian
 

Mitglied 92456

Gäste
Das habe ich auch nocht nicht gehört.
Aber ein befreundeter Betrieb nutzt für ihren speziellen Metalliclack nur noch Becherpistolen weil der Verschleiß so stark war.
Für den Lack verbrauchen Sie 1 Pistole im Jahr.
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.726
Alter
43
Ort
Oberbayern
Vielen Dank schon mal an alle die sich hier beteiligen an dieser Stelle. :emoji_thumbsup:

Ich werd mir mal das Cobra von Wagner vorführen lassen, das vertreibt ein Händler in meiner Nähe. Da ist der Punkt von Christian schon richtig, Händlernähe ist immer von Vorteil.

Ansonsten auch Danke an Sven für dein Angebot mit den Bildern. Würd mich schon interessierren, welches Gerät ihr genau benützt.

Viele Grüße,

Flo
 

Jens15

ww-fichte
Registriert
2. Februar 2020
Beiträge
15
Ort
Greifswald
Servus, mir hat mal ein Servicetechniker für mich nachvollziehbar erklärt das Füller aufgrund des hohen Anteils mineralischer Füllstoffe zu hohem Verschleiß bei Kolben Airlesspumpen führt.
Deshalb wären Membranpumpen für diese Anwendung geeigneter.

Gruß Christian

Moin.

Klinke mich hier mal mit ein.
Ich habe ca 2 Jahre lang Airless Pumpen bei meinem Arbeitgeber repariert. Wir haben so etwa an guten Tagen 150-300 Liter pro Pumpe verbraucht. Wir hatten auch Beschichtungsstoffe mit hohen Festkörperanteilen. Größtest Problem war bei uns das Falsches spülen, falsche Filter und das nicht erden der Pumpen. Also der Verschleiß ist nicht sehr groß bei Kolbenpumpen, wenn sie vergnügt behandelt werden.
Wir nutzten Graco und Wagner Pumpen.
Wagner hauptsächlich 2k Anlagen.
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.726
Alter
43
Ort
Oberbayern
Um hier mal eine kurze abschließende Rückmeldung zu geben, ich habe mich mittlerweile für die Wagner Cobra 40-10 entschieden. Das passt für unsere Anforderungen soweit echt gut und der Reiniungsaufwand ist auch sehr vertretbar, weit geringer als gedacht.


Viele Grüße,


Flo
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
2.491
Ort
Austria
Nur als Hinweis:

Ich lackiere auch recht wenig und habe dafür seit über 15 Jahren ein Metacap Lackiersystem.

Am Anfang habe ich es gehasst, aber seit ich den Dreh raus habe ein gutes Gerät für Top Ergebnisse.

Für kleine Lackmengen oder Farblacke habe ich mit einer Sata Becherpistole lackiert.

Vor einem Jahr bin ich draufgekommen, dass ich meine Metacap Pistole mit einem Untertopfbecher ergänzen kann anstelle der Schläuche aus dem Druckkessel.

Diese Pistolen gibt es als Obertopf- oder auch Untertopfpistole zu kaufen, zum Lackieren ohne Druckkessel.

Damit erziele ich bessere und vor allem schnellere Ergebnisse als mit der Sata. Kann ich definitiv weiterempfehlen
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.549
Hallo,
ich bin zwar kein großer Lackierer aber wenn ich lackieren muss, benutze ich bevorzugt meine kleine
WIWa Kolbenpumpe mit Oberbehälter und einer Wagner Air-Coat Pistole. Ab c.a. einem 3/4l ist mir diese wesenlich lieber als eine Becherpistole und ich bin auch davon überzeugt das man dabei nicht mehr Lack und Lösemittel benötigt. Mit einer luftunterstützen Lackierpistole hat man meiner Ansicht nach ein vergleichbares Spritzbild wie mit einer Becherpistole. Diese ist aber wesentlich toleranter bezüglich der Viskosität/Temperatur des Beschichtungsmaterials und vor allem entsteht weniger Spritznebel. Vielleicht liegt dies auch an der gröbern Zerstäubung was sich meiner Ansicht nach aber nicht Arbeitsergebnis niederschlägt.
VG
Georg
 
Oben Unten