TSM 1 noch machen oder lassen

PPGG

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Hallo zusammen,

ich engagiere mich in einer offenen Holzwerkstatt, also einer Werkstatt in die Leute zum Werkeln kommen können. Von einem Mitglied wurde nun für uns ein (kostenpflichtiger) TSM 1-Kurs über die IKK organisiert. Dauert wie üblich 1 Woche und ich müsste dafür Urlaub nehmen.
Der TSM-Kurs soll etwas beim Versicherungsschutz helfen, aber keine Verpflichtung zur Nutzung unserer Maschinen werden.

Ich bin am überlegen, ob ich teilnehmen soll und da Ihr mit dem Kurs wohl wesentlich mehr Erfahrung habt, möchte ich um Eure Meinung bitten.

Warum ich zweifle: Ich werkle nun schon ein paar Jahre mit Holz (inkl. Bohlen mit der Bandsäge aufgetrennt, getrocknet und später mit ADH gehobelt) und habe auch die entsprechenden Maschinen und Projekte. Erfahrung lässt sich nun schwer in Worte fassen, aber ich habe etwas Sorge, dass ich in dem TSM 1-Kurs nicht so viel lernen werde.
Dinge, die ich bisher eher weniger gemacht habe wie Arbeiten mit der Tischfräse, wären ja wohl gar nicht Bestandteil.
Nur für den Nachweis finde ich eine Woche Urlaub und das Geld eigentlich ein bisschen viel.

Was meint ihr, wie sinnvoll findet Ihr den TSM 1 in meiner Situation?

Danke
Philipp
 

uli2003

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Das lässt sich schlecht beurteilen, da niemand sagen kann, wie sicher und fachgerecht du mit den Maschinen arbeitest. Solltest du Menschen an Maschinen anweisen müssen, wäre der TSM empfehlenswert, gerade um die Handgriffe richtig vermitteln zu können und vor allem die Fehler und Gefahren zu kennen, die du ja noch nicht zwingend selbst erfahren haben musst.

Vielleicht kann dich ja ein Tischler mal in der Werkstatt besuchen und dir zusehen? Aus welchem Raum stammst du denn?
 

benben

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Das lässt sich schlecht beurteilen, da niemand sagen kann, wie sicher und fachgerecht du mit den Maschinen arbeitest. Solltest du Menschen an Maschinen anweisen müssen, wäre der TSM empfehlenswert, gerade um die Handgriffe richtig vermitteln zu können und vor allem die Fehler und Gefahren zu kennen, die du ja noch nicht zwingend selbst erfahren haben musst.

Vielleicht kann dich ja ein Tischler mal in der Werkstatt besuchen und dir zusehen? Aus welchem Raum stammst du denn?

Das müsste man schon machen um das beurteilem zu können, guter Vorschlag!

Gruss
Ben
 

PPGG

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Ich komme aus Kiel :emoji_confused:

Mit dem Einweisen habt Ihr auf jeden Fall ein gutes Thema aufgebracht. Sicherlich arbeite ich da nicht immer optimal, wenn ich man z.B. an Finger-Abstand zum Sägeblatt denke.
 

m4nu92

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Glück Auf,

Ich hab vor dem holztechnik Studium den TSM2 Schein machen müssen.
Wir haben dabei an tischfräse, FKS, dickenhobel/abrichte und mit der unterflurfräse gearbeitet.

Ich hab es sinnvoll gefunden und viel dabei gelernt, obwohl ich vorher auch schon gewerkelt habe.

Gruß

Manu
 

uli2003

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Kiel ist von hier aus etwas aus der Richtung. :emoji_slight_smile:
Ich bin zwar regelmäßig an der Ostsee, aber als nächstes in Klütz - das ist dann noch etwas weit. Aber vielleicht findet sich ja wer.
 

ceto

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Servus aus dem Süden!

Ich bin bei uns im Betrieb der jüngste, ich habe also in der Lehre entsprechend den aktuellsten Kurs gemacht. Da habe ich manchmal schon den Eindruck, dass sich in den Jahren schon noch ein bisschen was in der Arbeitsweise getan hat und ich habe manchmal noch den ein oder andren Kniff aus dem TSM daruf, den die Kollegen nicht kennen. Hätte ich also alles nur im Betrieb gelernt, dann würde ich glaube ich nicht so sicher arbeiten, wie ich das mit Fritz und Franz, Anschlaglineal vor oder zurück etc tue. Dazulernen kann man immer was.
Natürlich musste ich es auch nicht selbst bezahlen :emoji_slight_smile:

liebe Grüße,
cedric
 

Nordlandfreak

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Moin,

haftungstechnisch bringt dir der TSM 1 nicht sonderlich viel. Wenn du zu jeder Maschine eine Unterweisung bekommen hast und Volljährig bist, sollte zu jeder Zeit ein Versicherungsschutz besteht. Zumindest wurde uns das so von der BG erzählt, da wir viele Praktikanten in Tischlerein haben.

Ob es dir was bringt oder nicht ist die große Frage.
Grundsätzlich schadet mehr Wissen ja nie, besonders wenn es um deine Gesundheit geht.
Es gibt hier und da ja schon einige Kniffe, die man dort gut lernen kann. Das einfache Absägen einer Leiste an der Formatkreissäge ist ja nicht alles.

Ich komme aus der Ecke von Schleswig, Kiel ist also nicht so weit weg. Also wenn es dir hilft, kannst du natürlich gern mal vorbei schauen oder wie auch immer man das macht.

Von wem hast du das Wissen, wie du mit den Maschenen umgehen sollt?

War das eine Leihe oder vielleicht auch ein Tischler mit Erfahrung?

Gruß,Lasse
 

ceto

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der überbetriebliche Lehrgang für Schreiner/Tischler zur Maschinenunterweisung.
Wobei ich jetzt auch nicht ganz genau weiß, wofür t-s-m genau steht, im Begleitheft stehts jedenfalls nicht :emoji_grin:
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Also im Lehrgang für zimmerer wurde mit der tischfräse gearbeitet. Ist das der gleiche und unterscheidet sich nur vom Bundesland her? Ansonsten wäre das ja ne Option
 

magmog

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Guuden,

TSM bedeutet „Tischler-Schreiner-Maschinenlehrgang“.

Jeder, der mit Holzbearbeitungsmaschinen umgeht,
sollte eingewiesen werden.
Es gibt sehr viele Gefährdungen, die der Unbedarfte nicht erkennen kann.
Die eine der gefährdenden Besonderheit ist der Handvorschub im Bereich von
laufenden Maschinenwerkzeugen,
sind die hohen Drehzahlen,
und ist der nicht homogene Werkstoff Holz.

Praktisch alle diese Gefahrenquellen können beherrscht werden,
nur reicht ein Berufsleben nicht, sich diese Methoden zur Beherrschung selber zu erarbeiten.
Ein schöner Nebeneffekt ist, dass fast alle Sicherheitseinrichtungen und ein sicheres Verhalten die
Produktivität und die Freude beim Arbeiten erheblich steigern.
 

Holzrad09

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Zu meiner Zeit, vor 30 Jahren hieß das ja noch TG-4 Schein, er war Pflicht und wurde während der Ausbildung gemacht. Der Kurs ging wohl, wenn Ich mich recht entsinne 14 Tage und das von 7- 15 Uhr.
Begleitend gab es in der Berufsschule noch 3 Jahre das Fach Maschinenkunde, Theorie im Klassenzimmer und Praxis im Maschinenraum der Schule.

Es wurde im Kurs nicht nur an den Standardmaschinen ausgebildet, wir fertigten auch einige Werkstücke, die wir dann mit Heim nehmen durften. ( Schiebestock, Blatthalter mit Stiftablage für den Schreibtisch, Küchenregal usw.

Diese Kurse werden ja von der Holz-BG ausgeführt und dienen der Unfallverhütung im Betrieb, da sie im Schadensfall ja auch dafür aufkommen müssen. Im Privatbereich benötigt man sowas nicht, eine Einweisung von erfahrenen Leuten sollte da ausreichen.
LG
 

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Besserwisser

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Ich sach ma so: Wenn du da rein autodidaktisch ran gegangen bist und einfach so Routine bekommen hast, dann solltest du das auf jeden Fall machen.
Wenn du von einem Tischlermeister oä mal ausführlich und über längeren Zeitraum unterwiesen und korrigiert wurdest, dann wirst du vermutlich tatsächlich nicht so viel lernen.
 

Undead

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Bei uns war es der Klötzchenkurs für die Handwerklichen Fertigkeiten und dann der TSM 1 TSM 2 und der TSM 3 ich fand alle super und hilfreich, auch die Bücher der BG dazu. Ich habe vorher auch schon privat an so ziemlich allen Maschinen gearbeitet da mein Opa die auch in der Werkstatt hatte.
Dennoch hat man noch einige Tricks und Kniffe beigebracht bekommen und diverse Denkanstöße vermittelt bekommen wie man seine Arbeit sicherer ausführen kann.

Ich finde die Kurse durchaus für jeden Sinnvoll

Mit freundlichen Grüßen Olli
 

PPGG

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Danke für die zahlreichen Rückmeldungen, persönlichen Erfahrungen und auch für @Nordlandfreaks Angebot eines persönlichen Austausches!

Ihr habt mich auf jeden Fall überzeugt, dass ich den Kurs mitmache. Gerade was die Sicherheitseinrichtungen angeht, arbeite ich sicherlich nicht optimal sondern eher learning by doing und wie schon jemand sagte, sollte ich das in einer offenen Werkstatt nicht vormachen.
 

magmog

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Danke für die zahlreichen Rückmeldungen, persönlichen Erfahrungen und auch für @Nordlandfreaks Angebot eines persönlichen Austausches!

Ihr habt mich auf jeden Fall überzeugt, dass ich den Kurs mitmache. Gerade was die Sicherheitseinrichtungen angeht, arbeite ich sicherlich nicht optimal sondern eher learning by doing und wie schon jemand sagte, sollte ich das in einer offenen Werkstatt nicht vormachen.


Guuden,

kluge Entscheidung!
 

brubu

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Hallo
Falls Du vor deinem Kursbesuch etwas Zusatzwissen in der Bedienung von Holzbearbeitungsmaschinen brauchst,
schau Dir die Filme zur Arbeitssicherheit der SUVA an. Bitte selber suchen.
Gruss aus dem südlichen Nachbarland
 

PPGG

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Wegen Corona hat es sich fast ein Jahr verschoben, aber mittlerweile habe ich den Kurs absolviert und wollte mal zurückmelden, dass ihr sehr Recht hattet: Der Kurs hat sich auf jeden Fall gelohnt und es war eine tolle Woche. Ich überlege nun sogar, auch noch den TSM 2 zu machen.

Es ist doch etwas anderes, ob man es sich etwas selbst beigebracht hat oder einer einem noch mal auf die Finger guckt, wie beispielsweise die Finger beim Abrichten liegen. Unser Meister war auch wirklich top, man konnte ihn alles fragen.

Da gucke ich die ganzen YouTube Videos nun mit ganz anderen Augen.
Auf der anderen Seite hat man natürlich viele Schutzeinrichtungen nicht, die in der Kurswerkstatt Standard sind.
 

benben

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Alle Möglichkeiten kannst du nicht zeigen, da reicht die Zeit meinfach nicht. Es werden Grundlagen vermittelt und aktuelle Sicherheitstechnik. Das ist schon recht gut aufgebaut. Die, damals als ich das gemacht habe, verwendete Technik war in den meisten Betrieben so auch anzutreffen, in der Theorie wurde aber auch auf ältere Dinge eingegangen.


Gruss
Ben
 

eckartz

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Der TSM2 ist vor allem interessant, wenn man an der Tischfräse arbeiten will. Die Tischfräse ist so komplex, dass der Kurs dann sicher sinnvoll ist. Vielleicht ist es auch eine Option nach einem TSM Ausbilder in eurer Nähe zu suchen, der/die euch unterstützen kann, für eure offene Werkstatt ein sinnvolles Unterweisungskonzept zu entwickel. Meines Wissens vermittelt die BG Kontakte. Sie hat eine Liste mit allen TSM Ausbildern, weil sie immer wieder nachgeschaut werden. Ich habe das über viele Jahre auch gemacht. Da sollte sich jemand finden lassen.
Gruß
Peter
 
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