Erster Hobel zur Nacharbeit an Bienenbeuten

rafikus

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Kalte Luft ist nun mal mit Wind kälter
Und genau das ist Unfug.
Hast du an deinem Auto einen Temperaturfühler für Außenluft?
Zeigt er immer weniger an, je höher die Geschwindigkeit ist?

hobelt es sich leichter, es kommt Dir schärfer vor.
Eben, es kommt schärfer vor. Es ist aber nicht schärfer.
Genau deswegen habe ich doch oben geschrieben, dass es um das Eindringen in das Material geht.

Nimm ein richtig schafes Küchenmesser, ein richtig scharfes Hobeleisen und ein Rasiermesser (nach Möglichkeit auch eine genauso scharfe Axt) und schneide damit nacheinander in ein Blatt dünnes Papier. Gibt es einen großen Unterschied? Es könnte sogar sein, dass es mit einem dünnen Küchenmesser leichter vorkommt als mit einem Rasiermesser. Soll man aufgrund dieser Beobachtungen beurteilen, welche Schneide schärfer ist?
 

Friederich

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Ob der Keil nun 15°, 20° oder 35° hat ist Wurscht.
Aus praktischer Erfahrug doch.
Der von dir als ein Kriterium für die Schärfe beschriebene Rundungsradius vergrößert sich nämlich sofort, schon bei der geringsten Abnutzung beim ersten Schnitt.
Und bei kleinem Keilwinkel vergrößert er sich leben langsamen als bei großem.
Beim Schneiden muss ja auch Material zu Seite gedrückt werden, links und rechts neben der Schneide. Bei großem Keilwinkel mehr als bei kleinem.
 
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pedder

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Eben, es kommt schärfer vor. Es ist aber nicht schärfer.
Genau deswegen habe ich doch oben geschrieben, dass es um das Eindringen in das Material geht.

Du hast gefragt was Schärfe ist und Auf Friedrich und dessen "Rasiermesser gegen Axt" Bezug genommen. Seine Definition entspricht der landläufigen von Schärfe. Es schneidet sich leichter, also ist das Messer schärfer. (Das was ich mit gefühlter Schärfe bezeichnet habe.)

Wenn ich nicht allgemeines Deutsch, sondern Technikdeutsch spreche, ist das was Du sagst richtig. Dann defniniert man Schärfe als kleinen Radius und gut ist es. Das ander sind dann andere Effekte, die ja auch niemand bestreitet. Soll mir sehr recht sein.

Bei -2° Grad auf dem Autodach erfrierst (Kerntemperatur unter 30°C oder so) Du schneller als in einer windgeschützten Hausecke.
 
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pedder

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Im Übrigen ist bei geleichem Stahl und gleichem Schärfmedium auch der Radius bei kleinerem Keilwinkel kleiner.

(Fasenwinkel gefällt mir nicht, weil er die Rückenfase nicht berücksichtigt.)

Du minst wahrscheinlich den "Keilwinkel"? Einen Schnittwinkel hat die Schneide ja für sich betrachtet überhauptnicht. Der ergibt sich ja erst dadurch, wie man die Schneide führt.

Der Schnittwinkel ist das entscheidende für die Leistung und das Gefühl.
Wenn Du ein Messer ziehst, wird der Schnittwinkel kleiner, dann geht es leichter durch die Wurst.
 
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Tobber

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Ich würde aber davon abraten, gleich in einen metallenen Flachwinkelhobel zu investieren, wenn es der allererste Hobel sein soll. Einen hölzernen Hobel so einzustellen, dass er feine Späne erzeugt, ist keine Hexerei und die ersten Schärfversuche erledigt man eben an dem preiswerten Eisen.

Ich schaue mich nun doch nochmal etwas genauer bei den Holzhobeln um. Evtl. könnte ich ja den kleinen Einhand (60 1/2) aus Stahl und anstatt des 62er nen hölzernen Doppelhobel nehmen. Wäre preislich natürlich wesentlich moderater... puh, nicht einfach zu entscheiden aber es eilt ja auch nicht.
 

Lico

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Könnte es sein, dass hier grade eine Mücke zum Elefanten aufgeblasen wird?
Ich will hier nicht generell über meine Hobel sprechen, aber einer ist erwähnenswert. Ein Ulmia Schlichthobel. Hab ich von meinem Großvater geerbt, der den vor rund 60 Jahren zum Bau seiner Beuten verwendet hat. Ist interessanter Weise baugleich mit einem Ulmia Doppelhobel, den ich mir selbst 20 Jahre später gekauft hab und der vermutlich Standard in mehr oder weniger allen deutschen Tischlereien und überbetrieblichen Ausbildungsstätten sein dürfte. Beide sind heute noch in einwandfreiem Zustand. Meistens benutze ich den Schlichthobel, wenn ich Nadelholz zu hobeln habe. Vielleicht sollte man sich als Anfänger auf sowas beschränken.
Zum Schärfen: Mehr als einen Schleifbock(wie sowas hier: https://www.dictum.com/de/schaerfmaschinen-efb/dictum-langsamlaeufer-ds-150-l-720782) und einen Abziehstein hab ich nie gebraucht. Meiner Meinung nach ist das Paper von Kollenrott ganz interessant, aber völliger Overkill. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Tischlerei Zeit hat, so einen Aufriss zu betreiben.

Lico
 

rafikus

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Ich schaue mich nun doch nochmal etwas genauer bei den Holzhobeln um.
Dann schau mal, bei welchem Preis der hier endet: https://www.ebay.de/itm/Alter-Holzh...tem1f08386523:g:txcAAOSwJnpd~7l7&LH_Auction=1
Wenn es nicht viel mehr sein sollte als 10€, dann hättest du schon mal was zum "spielen"

Meiner Meinung nach ist das Paper von Kollenrott ganz interessant, aber völliger Overkill. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Tischlerei Zeit hat, so einen Aufriss zu betreiben.
In einer Schreinerei arbeiten aber Menschen, die den Umgang mit den Werkzeugen von Pike auf gelernt haben. Und normalerweise wurde einem Lehrling gezeigt, wie das Schärfen funktioniert und wie scharf ein Eisen sein soll/kann. Die Anleitung von Kollenrott sehe ich als ein allgemein gültiges Schriftstück, mit dessen Hilfe auch komplette Neulinge nachvollziehen können, welche Wege es gibt und worauf es ankommt.
Jemand, der noch nie einen Hobel in der Hand hatte, wird mit einem Schleifbock, ohne Anleitung, mit hoher Wahrscheinlichkeit jedes Eisen ruinieren.

Ich habe keinen Einblick in Tischlereien, aber villeicht ist hier jemand der schreiben kann, wie oft überhaupt noch ein Handhobel verwendet wird?

Ich habe keine Formatkreissäge, keine Abrichte und keine Dickenhobelmaschine. Eine Banschleifmaschine habe ich ebenfalls nicht. Ich bin daher darauf angewiesen, dass ich mit meinen Handhobeln Oberflächen erzeuge, welche direkt geölt werden könnnen. Mittlerweile geht das Schärfen auch sehr schnell und eine Anleitung brauche ich auch nicht, aber bis dahin muss man erst mal kommen. Warum also nicht bei einer guten Quelle nachschauen, als das "Wissen" aus den lustigen Filmchen beziehen, wo jemand ein Hobeleisen an einem Handbandschleifer fertig macht?
 

pedder

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Könnte es sein, dass hier grade eine Mücke zum Elefanten aufgeblasen wird?
Nö:
Davon abgesehen interessiert mich das Thema "Hobeln" einfach und ich dachte, das wäre evtl. ein guter Einstieg.

Meiner Meinung nach ist das Paper von Kollenrott ganz interessant, aber völliger Overkill. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Tischlerei Zeit hat, so einen Aufriss zu betreiben.

Ich hatte das Vergnügen Friedrich beim Schleifen zuzusehen. Das geht sehr fix, unter 5 Minuten für ein Eisen beim Nachschärfen. Trotzdem macht das sicher kaum ein Tischler.

Aber darum geht es auch nicht. Es ist ja nicht so, dass Hobby Holzwerker sich ausschließlich am Tischler orientieren müssen. Sie können anders als Profis auch Sachen einfach zum Spaß machen. Wirtschaftlich ist das sowieso nie.

Aus meinem Hobelbestand würde ich übrigens einen 102 oder den kleinen Kunz für solche Aufgaben einsetzen. Aber für den Anfang zum Hobeln halte ich auch einen Doppelhobel für sehr gut.
 

ranx

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moin,

ich habe zum abrichten der Zargen auf brauchbare, geringe Zwischenträume beim stapeln, gute Ergebnisse mit einfachen Putzhobeln gemacht. Bei Dadant-Beuten aus Weymouth-Kiefer und Linde hat ein einfaches abziehen des Hobeleisens über eine 0/8/15 Abziehstein mit ca. 600er Körnung vollkommen ausgereicht. So einen Abziehstein in der Größe 50x200 gibt es für ca.15€ beim Ortsansässigen Werkzeugbedarf/Händler.
Dazu noch eine Schleifbock mit Werkzeugauflage...

Einen ECE Blockhobel habe ich mir nach 2 Jahren Bearbeitung von Zargen der zugelegt... ganz nett!

Zum überprüfen der Beuten-Räume habe ich die Fläche der Tischkreissäge genommen. Dann halt die Auflageflächen bis auf 1/2-1 mm Luft weg gehobelt. Das ganze muss halt über Winter brauchbar "Dicht" sein. Um die restliche Genauigkeit kümmern sich die Bienen selber. Die können das viel besser und angepasster als ein Hobel. Das bekommt man ohne große Technik schnell in den Griff.

Zum Konstruktiven Aufbau habe ich die Zargen eines Berufsimkers als Baumusters genommen. Dabei sind 2 gegenüberliegende Seiten gefälzt, die anderen zwei sind ein einfacher Zuschnitt. Leim und 2 oder 3 Holzschrauben je nach Bestimmung der Zarge reichen zur dauerhaften Verbindung der Eckverbindung.

LG Uwe
 
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Lico

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Der TO will, soweit ich das verstanden hab, nicht hobeln und schärfen als Hobby betreiben.
Die mit blau gekennzeichneten Flächen möchte ich auf eine Ebene Und 90° Winkel bringen / planen. Evtl. auch mal Nacharbeit, an den Ecken (grüne Fläche, Fingerzinken). Schöne wäre auch, wenn ich mit dem Hobel Kanten anfasen könnte.
Ich gönne euch ja den Spaß an der Sache, aber die eigentliche Fragestellung sollte dabei im Blick bleiben.

Lico
 

Friederich

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Doch das war das eigentliche Thema.
Mit der Schärfe bist Du abgedriftet.
Ich war auf eine Aussage von dir zum Fasenwinkel (womit du den Keilwinkel meintest) eingegangen.
Du hattest den Vorteil des größeren Keilwinkels genannt (höhere Stabilität) , und ich den Nachteil der geringeren Schärfe entgegengehalten.
 

Friederich

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Meiner Meinung nach ist das Paper von Kollenrott ganz interessant, aber völliger Overkill. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Tischlerei Zeit hat, so einen Aufriss zu betreiben.
Zum praktischen Schärfen betreibt er keinen großen Aufwand. Weder zeitlich noch technisch. Im Gegenteil.
Es ist halt nur aufwendig, etwas schriftlich zu erklären, was man in der Praxis in Minuten zeigt.
 

ranx

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Ist das denn schon ein "Abziehstein"? Oder meintest du 6000er Körnung?

Hessisches Kurzfragewort mit 2 Buchstaben ? Antwort: HÄ

Ich beziehe mich dabei auf das erste Anliegen des Imkers. Max. 1 1/2 Zöllige Bretter die zu einer Zarge verleimt sind teilweise ab zurichten.
Das sind einige Hobelstriche im Weichholz. Wer drüber hinaus noch ein Schleifdiplom machen möchte darf sich gerne mit feineren Steinen und Zwangsführungen beschäftigen.
Eine gute Lösung dafür ist auch ein Scheppach Wasserschleifer mit einer Tormek Einstellehre. Der Elektroschleifer kostet in der einfachen Ausführung im Angebot 60-70 Euro, die Schleiflehre vom Vorbild des Erbauers der Schleifmaschine kostet leider 20 Euro. Dann funktioniert es auch, wenn man Flächen und mehrere Stunden am Stück hobeln will; über Jahre hinaus, mit einem einfachem Holzhobel mit Spanbrecher für 10€ -20€ in Gebraucht gekauft. Andere Holzfachwerker haben mit so einem Hobel Ihr Leben lang abgerichtet und nicht alle 2 Monate mit anderen Schleifmitteln und Techniken und vor allem mit der Erhöhung der Hobelermenge in der Werkstatt das fehlende Können auszugleichen versucht. Das bleibt halt alles Übungssache und hat nichts mit dem Portemonnaie für den 7ten 500 Euro Hobel im Regal zu tun.

Ein 600/1000 Kombistein habe ich unter anderen und der tut. Je feiner die Körnung desto genauer muss der Winkel beibehalten werden das man überhaupt an der richtigen Stelle geschliffen wird. Auch mit 600er Körnung abgezogene Eisen schneiden gut, evtl. im Weichholz besser als polierte.
Übers Leder nochmal abziehen oder über eine Hartholzkante bringt auch noch eine Spur mehr an Schärfe. Wer sich rasieren will solle ein Rasiermesser nehmen, umgedreht zum Hobeln ein Hobelmesser/Eisen.

Gutze N8, uwe
 
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