Frästisch-Selbstbau: schwenkbar ja/nein?

Daniel K

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Hallo,

ich plane den Bau meines ersten Frästisches und konnte hier schon einiges zum Thema lesen. Bislang hatte ich mit einem Set aus Triton TRA001 plus Einlegeplatte geplant, die ich in meine selbstgebaute Werkbank einfräsen möchte (kein Platz für separaten Frästisch), und mich dementsprechend auf einen Kostenbereich oberhalb 400 Euro (Anschlag mit Absaugung erstmal nicht mitgerechnet) eingestellt.

Wie sinnvoll und praxistauglich wäre es, bei der Gelegenheit den Fräser auch gleich schwenkbar zu machen? Zum Beispiel bei Sauter gibt es den schwenkbaren Oberfräsenlift OFL 3.0, den man mit einem Fräsmotor mit 43-mm-Hals kombinieren kann. Entsprechende Set-Angebote führen auf Kosten von insgesamt um die 1.000 Euro, also doch eine andere Hausnummer.

Ich habe solche schwenkbaren Lösungen hin und wieder mal in Videos gesehen, mir fehlt aber eine genaue Vorstellung davon, was man im Bereich der "ambitionierten Hobby-Holzbearbeitung" inkl. Möbelbau damit machen kann bzw. ob das wirklich den hohen Mehrpreis wert wäre. Andererseits würde ich meinen Frästisch gern so planen, dass ich nicht in 3 Jahren einen neuen bauen will.

Was meint ihr?
 
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Hondo6566

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Hallo,
hab mir das kürzlich auch durch den Kopf gehen lassen.
Möchte ich das schwenkbar machen braucht man einen schlanken Motor. Dieser kostet ganz ordentlich - z.B. von Suhnen. Kleine Fräsmotoren haben i.d.R. viel zu geringe Leistung, Sollte schon so richtung 2000W gehen der Motor um z.B. auch sicher 50er Fräser anzutreiben mit 12mm oder 1/2° Spannzange.
Schwenkmechanismus selber bauen geht bestimmt irgendwie - aber ist dann sicherlich auch ein gefrickel. Lifte mit Schwenkfunktion wie von Sauter sind schweine teuer. Rechnet man Tisch + Platte + Anschlag + Einlegeplatte mit schwenkbarem Lift und Fräsmotor zusammen, dann kommt man auf eine Summe die einen schon nachdenklich machen. Weil für das Geld bekommt man auch eine sehr gute gebrauchte die schwenkt oder eine neue Starrspindelfräse mit Schlitten.

Ich werde keine Schwenkfunktion einbauen in meinen Tisch, weil mir das zu teuer wird. Ich werde statt dessen nach Bedarf Führungskeile anfertigen wo dann das Werkstück geschwenkt wird.

Gruß Andreas
 

Holzrad09

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Wie sinnvoll und praxistauglich wäre es, bei der Gelegenheit den Fräser auch gleich schwenkbar zu machen? Zum Beispiel bei Sauter gibt es den schwenkbaren Oberfräsenlift OFL 3.0, den man mit einem Fräsmotor mit 43-mm-Hals kombinieren kann. Entsprechende Set-Angebote führen auf Kosten von insgesamt um die 1.000 Euro, also doch eine andere Hausnummer.
Wenn so ein Fräsmotor mit 43 mm Hals in Frage käme, dann könnte man auch über die Makita RT0700 im Set nachdenken, die hat einen schwenkbaren Korb dabei.
Und wenn man sie im Frästisch nicht benötigt, dann steckt man sie in den Tauchkorb und nutzt sie als normale Oberfräse.
https://www.bueromarkt-ag.de/oberfr...aHm30qFuufkyvZKX4fV3cBYEAYTrsaHMaAg9xEALw_wcB
LG
 

Komihaxu

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. Andererseits würde ich meinen Frästisch gern so planen, dass ich nicht 3 Jahren einen neuen bauen will.
Ich will jetzt nicht sagen, dass ich so eine Schwenkfunktion in den letzten Jahren noch nie gebraucht hätte - wenige Male wäre sie schon schön gewesen. Die Aufgabe konnte aber auch immer anders gelöst werden.

Daher meine Meinung:
Frästisch simpel halten - also ohne Schwenkfunktion.

Wenn du eine schwenkbare Spindel haben willst, dann kauf dir irgendwann eine große Tischfräse (>100mm Fräser), die gibts auch schwenkbar.
Gebraucht könnte man sowas zu einem Preis bekommen, der in der Nähe von Fräsmotor gekaufter Schwenkmechanik liegt.
 

KalterBach

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Makita RT0700 im Set nachdenken

Und den Gedanken gerade wieder verwerfen. Weiter oben im Text wird von leistungsstarken Fräsen um die 2000 Watt und mehr gesprochen, da passt die Empfehlung einer Kantenfräse mit 700 Watt nicht wirklich.

Wer diese Fräse hat, der weiß auch, dass die Einstellung des schwenkbaren Korbes etwas frickelig ist und kaum brauchbare Wiederholungen liefert. Bevor ich das mache, kaufe ich lieber eine gebrauchte Tischfräse aus den 80er Jahren bei Kleinanzeigen.
 

Hondo6566

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Da hast du recht, die wäre viel zu schwach als Fräsmotor.
Die Makita RT0700 wäre sicherlich gut in einem Tisch um Werkstücke zu fasen oder abzurunden - aber nicht viel mehr meiner Meinung nach.
Gruß Andreas
 

carsten

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Hallo

kann dich beruhigen, auch wenn die große Schwenkspindelfräse bei Schreinern inzwischen weit verbreitet ist. Auch da wird die Mgl des Schwenkens eher selten gebraucht. Am ehesten wenn aufwendige alte Profile nachzufräsen sind.
 

Daniel K

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Danke für eure bisherigen Meinungen! Sehr hilfreich. Es sieht bisher so aus, als würde ich auch mit einem Frästisch ohne Schwenkfunktion froh werden...

Was die Leistungsklasse angeht, fürchte ich tatsächlich, dass die besagte Makita zu klein ist. Zapfenlöcher oder größere Nuten in Hartholz sollten schon funktionieren. Ob es wirklich die besagte TRA001 wird oder vielleicht doch die kleinere MOF001 dafür ausreicht - mit der Frage bin ich glaube ich nicht der Erste -, da bin ich tatsächlich noch etwas unentschlossen.
 

Herbert 10

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Würde mir wohl das schwenkbare Teil von Sauter kaufen .

Die Makita ist recht nett als Zweitfräse . Diesen schrägzustellenden Korb kann man in Wahrheit sehr selten brauchen .
Auf eine schwenkbare Fräse möchte ich sicher nicht mehr verzichten
 

schrauber-at-work

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Diesen schrägzustellenden Korb kann man in Wahrheit sehr selten brauchen .

Diesen Korb habe ich unter nem Stück Siebdruckplatte ala @bello, diese hat ne Leiste drunter die in die Vorderzange gespannt wird. Brauch die OF seltenst im Tisch (hab ne Tischfräse) zum Fasen oder Abrunden kleiner Teile Top. Steht allerdigs immer gerade.
Schwenkspindel habe ich bisher nie vermisst.

Gruß SAW
 

bello

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Diesen Korb habe ich unter nem Stück Siebdruckplatte ala @bello,

Dann benötigt man auch keine Einlegeplatte mehr.

Nach recht langen Erfahrungsjahren mit Frästischen und Festool CMS-Modul mit einer 2200 W-Fräse, bin ich jetzt mit einer Tischfräse zu Gange,
die neu nicht mehr gekostet hat als ein selbstgebauter Frästisch und ein Drittel meiner Festool-Lösung. So mal als Anregung.
 

Hondo6566

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Nein, ich habe generell über Fräslift und Schrägspindelfräse nachgedacht und verworfen weil die Kosten für einen entsprechenden Lift mir doch viel zu teuer sind. Einlegeplatte und Fräse hab ich bereits.
Gruß Andreas
 

FredT

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Ich sag erstmal Frästisch in Normallage mit anständiger Unterbaufräse. Sollte(!) da wirklich mal eine Spindel schräg gebraucht werden, reichte auch ein schräggestellte oder zu stellende neue Tischplatte auf dem vorhandenen Unterbau. Man wächst ja auch nicht gleich zu körperlicher Endgröße aus, ändert seine Ansichten, seine auch materialen Anspruchsrichtungen ...

Grüße Fred
 

joh.t.

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Eine Fräse ist schon geil, aber Oberfräse brauche ich häufiger. Beides ist wichtig. Die Fräse ist die Maschine die ich in der Werkstatt am wenigsten brauche.

Umgedrehte Oberfräse im Tisch reicht auch. Oberfräser sind deutlich billiger .

Selbst an der Fräse brauche ich die Schrägstellung höchstens 1x / Jahr.
 
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