Anlaufkugellager nachträglich an Fräser montieren

sagelnarg

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Moin,

was mich tierisch nervt ist, dass man jede Menge Fräser im Arsenal hat, aber man dann eine Schablone nachfräsen möchte und zwar Fräser in der richtigen Dimension aber ohne Anlaufkugellager hat. Dann kann man sich den gleichen Fäser nochmal kaufen (bzw. bestellen und ewig drauf warten, weils die nur aus China gibt oder Millionen kosten). Jetzt gibts ja bei Sauter Austauschkugellager in verschiedenen Dimensionen und ebenso Fixierringe oder evtl. sogar beim Hornb**** im Laden.
Könnte ich jetzt einfach sowas an schon vorhandene und mit ausreichend langem Schaft versehene Fräser dranschrauben? Hat das schon mal wer gemacht? Oder ist die Gefahr dann groß, dass mir der Fräser oder die Lagerkugeln mit 30000 U min/min ins Gesicht spickern?

schönen Feierabend,

Christian
 

tiepel

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Hi,
Welches Lager käme für Deinen Fräser denn in Frage.
Oder anders gefragt, gibt es ein Lager, das für Deinen Fräser passt?
Ich denke, Du willst den Fräser ja nicht nacharbeiten. Das ist für die meisten hier unmöglich.
Gruß Reimund
 

Olliii

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Lass mal ein Kugellager welches du bei Hornbach kaufen kannst mit 30.000 Umdrehungen rotieren da fliegen die Kugeln von hier bis nach Grönland.
Wie möchtest du denn das Lager überhaupt montieren? Loch bohren und Gewinde schneiden ist bei einem Fräser nicht möglich, einfaches aufstecken eines Lagers halte ich eben so für unmöglich, denn wie sollte das Lager auf dem Fräser fixiert werden?
 

sagelnarg

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Moin Reimund,
danke für Dein Interesse und Deine Gedanken. Wahrscheinlich etwas kurz von mir gedacht, weil das passende Kugellager mit richtigem Innen- und Außendurchmesser zu bestellen ja ähnlich oder wahrscheinlich noch nerviger ist, wie den passenden Fräser zu finden. Aber ich bin für mein aktuelles Problem ging es ganz schnell, z.B. habe ich einen 12,7er Nutfräser mit 8mm Schaft und hoffe, dass dieses Lager https://www.sautershop.de/anlaufkugellager-d12-7-f-491398 den Fräser zum Bündigfräser macht, mit dem ich meine Einlegeplatte in meinen Frästisch einlassen kann.

Liebe Grüße,

Christian
 

Olliii

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Was für einen Innen–Durchmesser hat denn das von dir angegebene Lager?

Bei dem Stellring den du verlinkt hast musst du aber dran denken dass dieser nicht gewuchtet ist und zu einer erheblichen Unwucht führen wird
 

Olliii

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Moin Ollii,

da gibts ja wie gesagt bei Sauter Ersatzanlauflager und dann gibts diese https://www.hornbach.de/shop/Stellring-DIN-705-8-mm-100-Stueck/8379752/artikel.html Dinger auch einzeln, ist ja nicht soo kritisch, weil das ja oben am Fräser auf dem Schaft sein soll und sofern er nicht bricht nicht wegfliegen kann
Naja aber wenn der brechen sollte wird es aber schon gefährlich, denk daran das ist gehärteter Stahl der kann sich in kleinste Teile zerlegen.
Ps. Es gibt Kugellager die extra für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sind greif lieber auf so ein Lager zurück.
 

Martin Graf

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Hallo Christian,
von solchen Experimenten würde ich die Finger lassen! Was kannst du dabei sparen und welcher Gefahr setzt du dich dabei aus? Ich würde noch nicht einmal Fräser fraglicher Herkunft kaufen.
Wenn du einen Frästisch hast, dann kannst du mit einer Hilfsvorrichtung oberhalb deines Fräsers und exakt koaxial ein Kugellager oder einen runden Finger im gewünschten Durchmesser anordnen, an dem dann dein Werkstück entlang geführt wird.
Manche Probleme lassen sich auch mit einer Kopierhülse lösen.

Gruß,
Martin
 

Sel

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Das verlinkte Lager ist ein Otto-Normalo-Standard-Lager zum stolzen Preis. Würde ich niemals für diesen Zweck einbauen. Der Käfigschutz ist nur bedingt staubsicher (da einfache Metall-Lamellen), das Lager hält nicht lange. Besser sind hier Plastikeinsätze mit niedrigem Reibungswert. Diese sind wirklich staubsicher.

12,7mm ist eine Zoll-Größe. Diese Größe mit 8mm Innendurchmesser als Qualitätslager zu bekommen ist fast aussichtslos. Qualitätslager kauft man von SKF oder FAG, gibt bestimmt noch andere Hersteller, aber auf diese beiden kann man sich echt verlassen. Aber laut den Datenblättern ähnlicher Lager ist die Grenzdrehzahl 26000 U/min. Geht man drüber, riskiert man ein Geschoss.

Ich mache mich mal schlau, ob es kompatible Lager gibt. Ich habe täglich mit Lagern zu tun, brauche aber bissel Zeit dazu. Gib mal bitte die ganz genauen Daten vom Fräser, also Schaft und Durchmesser außen, nicht das was draufsteht, sondern gemessen. Müssen es wirklich 12,7mm sein? Ich meld mich.

LG Sel
 

tiepel

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Hi,
ganz ehrlich:
Vergiss Dein Vorhaben mit den Lagern, die Du verlinkt hast.
Ich hätte gefragt, welche Lager passen könnte, weil ich keins mit 8er Innerdurchmesser gefunden habe.
Das wäre Voraussetzung, da man den Fräser ohne Präzisonsschleifmaschine nicht nacharbeiten kann.
Das oben verlinkte Festool-Lager scheint übrigens kein Standard-Lager zu sein. Bei Festool wird ein Winkel von 6Grad angegeben, Das Bild ist wohl ein Beispielbild.
Wenn es funktionieren könnte, dann nur mit einem Lager für 8er Schaft und 12,7mm Aussendurchmesser.
Gruß Reimund
 

Time_to_wonder

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Hallo Reimund,

kann man den Fräser nicht auf -273 Grad runterkühlen, so dass er sich ordentlich zusammenzieht? Da wupp, das Kugellager druff, wieder auf Umgebungstemperatur erwärmen, schon sitzt das Ding bombenfest.

Wenn Du weitere Tipps brauchst, frag einfach! :emoji_slight_smile:
 

tiepel

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Hi Jörg,
auf die einfachsten Möglichkeiten kommt man meistens nicht -:emoji_wink:
Ich habe inzwischen ein ENT-Lager gefunden:
https://www.amazon.de/ENT-Kugellager-12-d7-94/dp/B00T9R2F3K
Theoretisch könnte das sogar ohne Runterkühlen funktionieren. Da steht für 8er Schaft, obwohl der Innendurchmesser mit 7,94mm angegeben ist. (doch Kühlen?)
Aber macht das Sinn? Ich würde mir einen Bündigfräer zulegen. Den braucht man immer und der Durchmesser ist zweitrangig.
Gruß Reimund
 
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ChristophW

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Diese Kugellager sind doch für Fräser die schon eins haben was man tauschen kann, und wieso braucht man für das Schablonenfräsen ständig einen neuen Fräser mit unterschiedlichen Durchmesser :emoji_thinking:
 

Sel

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Hi Jörg,
auf die einfachsten Möglichkeiten kommt man meistens nicht -:emoji_wink:
Ich habe inzwischen ein ENT-Lager gefunden:
https://www.amazon.de/ENT-Kugellager-12-d7-94/dp/B00T9R2F3K
Theoretisch könnte das sogar ohne Runterkühlen funktionieren. Da steht für 8er Schaft, obwohl der Innendurchmesser mit 7,94mm angegeben ist. (doch Kühlen?)
Ist nur ein anderer Name für dasselbe Lager. Überzeugt mich nicht. Wo sind Datenblätter?

Runterkühlen vom Fräser muß nicht sein, das Lager auf 100...120°C erwärmen bringt auch was, vielleicht sogar gehts so viel besser. Wenns Lager wirklich dicht ist, dann bleibt auch das Schmiermittel im Lager.

Gugg mal hier: https://www.skf.com/de/products/bea...iants/high-speed-B-design-bearings/index.html
Solche Lager sind eine vollkommen andere Liga! Und damit auch wesentlich sicherer.

LG Sel
 

Time_to_wonder

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Runterkühlen vom Fräser muß nicht sein, das Lager auf 100...120°C erwärmen bringt auch was, vielleicht sogar gehts so viel besser.

Jetzt sind wir an einem seeehr interessanten Punkt angelangt: Wenn ich ein Stück Metall mit einem Loch drin erwärme, wird das Loch dann größer oder kleiner?

Für die Variante von @Sel (Loch wird größer) spricht, dass die Bahn ihre Radreifen auch aufschrumpft.

Aber warum ist das so?
 

tiepel

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Aber warum ist das so?

Hallo Jörg,
stell Dir das Lager als ganz dünnen Ring vor, oder als einen Draht. Dann wird es anschaulicher.
Wenn Du diesen Draht erwärmst, wird er länger und der Durchmesser entsprechend größer.
Was das Aufschrumpfen (egal ob Lager heiß oder die Welle kalt gemacht wird) von Lagern angeht:
Dafür gibt es entsprechende Lager, bei denen die Toleranzen spezielle ausgelegt sind. Der Innenring wird ja gedehnt, wenn auch nur minimal.
Gruß Reimund
 

Komihaxu

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Im Maschinenbau ist es geübte Praxis, die Welle herunterzukühlen und das Lager zu heizen.

Auch zuhause möglich:
Welle für ein paar Stunden ins Eisfach, Lager für ein paar Sekunden auf eine heiße Herdplatte legen.
 

tiepel

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Hi,
Ich habe gestern Abend übrigens mal die Schäfte von ein paar ENT-Fräsern gemessen.
Haben alle 7,98mm. Wenn ein Lager mit 7,94mm Innendurchmesser drauf gemacht wird (egal wie), dreht sich da nix mehr.
Gruß Reimund
 
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