Füllungen für Werkstatttore- Schall- und Wärmeschutz

robertglas

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Hallo zusammen,

Meine beiden zweiflügligen Werkstatttore sind fertig. Es sind massive Rahmentüren aus Lärche 150x80 mit zwei Dichtungsebenen. Die Füllungen sollen einen guten Wärme- und vor allem Schallschutz nach außen bieten. Die Türen haben ein Querfries, oben wird eine Schallschutzverglasung eingebaut.
Mir geht es hier um die unteren Füllungen. Die sollen außen mit einem Cortenstahlblech mit 1,5 mm abgedeckt sein.

Wie würdet Ihr die Füllungen aufbauen? Vor allem wegen des Schallschutzes..

Und bringt eine Schallschutzverglasung tatsächlich was? Ich muss aus baurechtlichen Gründen nämlich ein Schallschutzgutachten erstellen lassen.

Ich freue mich auf Eure Ratschläge.
 

BigFossy

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Stahl aussen schränkt in der Wahl des Dämmstoffs ein, sowas wie Mineralwolle, Holzweichfaserplatte,... wird da im Winter wahrscheinlich durch Kondensation Nass und damit unwirksam.

Schallschutzverglasung bringt was weil die Resonanzfrequenz des Glases weit nach unten verschoben wird, das Glas wird dadurch nicht so arg vom Luftschall zum Schwingen angeregt.
Bedingt aber insgesamt eine erhöhte Luftdichtheit und Schallharte Einbindung.
 

brubu

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Hallo
Frag deinen Schallschutzgutachter welche Werte eingehalten werden müssen. Dann den ISO-Glashersteller wie die
Werte eingehalten werden können. Zusätzlich die verantwortlichen Behörden. Das ist eine ernste Angelegenheit
die nicht über ein Forum verbindlich diskutiert werden kann.

Mit freundlichem Gruss brubu
 

tomkaes

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Ich würde mit deinem Gutachter mal die Möglichkeiten einer Vorort-Messung des Tores im eingebauten Zustand (Kosten!) besprechen. Zu der Konstruktion solltest du mal in die aktuelle DIN 4109-35:2016-07 schauen:
(Bauteilkatalog) - Elemente, Fenster, Türen, Vorhangfassaden
 

Roterbischof

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Hallo, wie die Vorredner schon geschrieben haben, wird das Stahlblech ein Problem werden. Also würde ich es hinterlüften, (30mm Abstand zur Hinterlüftung) und den hinterlüfteten Teil dann mindestens 60mm mit 035 Steinwolle isolieren, besser wären 80 wird die Stein wolle zwischen innenbeplankung und Dampfbremse hinter dem Stahlblech ( mit 30mm Abstand) etwas gepresst, so wirkt sie Schall isolierend auf der Innenseite würde ich min 30mm MDF auf bringen. Dann sollte hier bei einer Messung kein Problem auftreten, natürlich wird daraus kein genormten Bauteil. Mfg
 

robertglas

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Mir ist klar, dass die Cortenstahlplatte außen energetisch nicht optimal ist. Andererseits wäre sie (Westseite!) ein guter Wetterschutz. Ich hatte gedacht, den Stahl mit Sikaflex oder einem ähnlichen Kleber zu montieren. Dann hätte ich innen 80 mm Isolierstärke. Ich dachte hier -von außen nach innen- an 30 mm Styrofoam, 30 mm MDF und 10 mm furniertes Sperrholz. Fault mir das weg, weil der Stahl eine zu hohe Wärmeleitfähigkeit hat? Früher hat man ja Tore auch mit Metallplatten beschlagen.
 

BigFossy

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Das Problem ist nicht die Wärmeleitfähigkeit, sondern Dampfdichtheit.
Die Luftfeuchtigkeit kommt durch alle von dir aufgezählten Schichten, aber nicht durch den Stahl, daran kondensiert sie und durchnässt damit deine Dämmschicht und die Unterkonstruktion auf der die Stahlplatte ist.
Um das zu verhindern musst du, wie von @Roterbischof beschrieben hinterlüften.
Viele Grüße
Johannes
 

BigFossy

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oder innen eine zweite Stahlblechplatte einbauen?
Dann muss die 100% Dampfdicht sein und bleiben - das ist meiner Meinung nach unmöglich.
Stahlplatte nur innen wäre nach meiner Meinung gut, bringt aber nicht den gewünschten Wetterschutz.

Bei uns im Haus wurde die Lüftungsanlage mit isolierten Alurohren aufgebaut, also innen Alu, außen Alu dazwischen Mineralwolle, die Schnittflächen mit Aluklebeband "abgedichtet".
Im Rohr Außenluft, das Rohr im unbeheizten 15°C Keller.
Nach 3 frostigen Wochen hatten die ersten 20cm auf der Außenseite Eis. Bei der Reparatur hat sich gezeigt das der erste halbe Meter der Isolation nass war, die ersten 20cm hatten getropft...
Bei Dämmung ist es wichtig das möglichst keine Feuchte in die Dämmung kommt. Da das kaum zu 100% geht muss die Dämmung die Möglichkeit haben wieder auszutrocknen.
 

teluke

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Wo soll denn da bitte ein Problem sein.
Einfach die ganze Dämmung in dampfdichte Folie einschweißen, außen Stahlblech drauf und innen egal was.
Und schon bleibt die Dämmung trocken.
 

Holz-Christian

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Servus, wenn Stahlblech außen, dann nur als hinterlüftete Vorsatzschale.
Keine Folie oder auch Klebeband sind dampfdicht, sondern dampfbremsend.
Auch der Holzrahmen ist dampfdurchlässig, weshalb man die Dämmschicht von innen nicht mal mit einem Blech wirklich dicht bekommt.
Die Folge ist dann dass das ausfallende Tauwasser in der Dämmschicht nicht mehr nach außen abtrocknen kann.

Siehe auch Holz Alufenster, da wird aus dem selben Grund die Aluschale auf Abstand zum Holzrahmen montiert.

Gruß Christian
 

teluke

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Alufolie z.B. ist dampfdicht. Da gibt es aber noch Kunststofffolien die das können.
 

Holz-Christian

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Wie soll eigentlich der Übergang der Füllung zum Holzrahmen außen aussehen?
Bzw wie soll die Füllung im Rahmen befestigt werden?

Gruß Christian
 

tiepel

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Hallo, wie die Vorredner schon geschrieben haben, wird das Stahlblech ein Problem werden. Also würde ich es hinterlüften, (30mm Abstand zur Hinterlüftung) und den hinterlüfteten Teil dann mindestens 60mm mit 035 Steinwolle isolieren, besser wären 80 wird die Stein wolle zwischen innenbeplankung und Dampfbremse hinter dem Stahlblech ( mit 30mm Abstand) etwas gepresst, so wirkt sie Schall isolierend auf der Innenseite würde ich min 30mm MDF auf bringen. Dann sollte hier bei einer Messung kein Problem auftreten, natürlich wird daraus kein genormten Bauteil. Mfg

Hi,
hast Du eigentlich mal gerechnet, wie dick und schwer die Tür wird ? :emoji_wink:
Gruß Reimund
 

FredT

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Das haben solche Türen leider wohl so an sich; sie werden durch die Dämmung schwer...
Aber man sollte sich da wohl im Rahmen bewegen, wenn man den Spagat zwischen Dämmung und Gewicht halten will. irgendwo ist immer eine Machbarkeit begrenzt. Nicht alles, was machbar ist, ist nötig. Und nicht alles was nötig ist, ist machbar...
 

robertglas

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Erst mal vielen Dank für Eure Antworten.
Man sieht ja vile Außentüren, die mit Metallblechen beschlagen sind, sehr oft das Unterste Querfries. Auch Fensterbleche sind direkt ans Querfries angeschraubt. Dass durch das Metall als „Kühlkörper* der Taupunkt nach innen wandert, kann ich mir durchaus vorstellen. Wenn aber der Stahl flächig aufgeklebt ist (Sikaflex z.B.) und die Füllung ebenfalls so mit dem Stahl verklebt ist- was passiert denn dann? Der Taupunkt ist im Holz lediglich weiter innen. Also prinzipiell die gleiche Situation wie bei jedem Holzfenster.
Bei der Füllung hatte ich an Stryofoam gedacht. Das nimmt kein Wasser auf.

Oder mache ich da einen Denkfehler?
 

Holz-Christian

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Bei der Füllung hatte ich an Stryofoam gedacht. Das nimmt kein Wasser auf.

Oder mache ich da einen Denkfehler?
Ja.:emoji_wink:
Das nimmt kein Wasser auf, sehr wohl aber Wasserdampf welcher in der Platte kondensiert und wegen der Blechplatte nicht mehr nach außen abtrocknen kann.
Kleinflächig verblechen wie Wetterschenkel oÄ ist kein Problem, großflächig wie bei einer Türfüllung geht ohne Hinterlüftung schief, das säuft Dir ab.
Außerdem ist Styrofoam bezüglich Schall eine Katastrophe.

Wie wird denn nun die Füllung im Rahmen montiert?
Das lässt sich dann schon so konstruieren dass das Blech den Witterungsschutz übernimmt jedoch nach unten hinterlüftet ist.
Da reichen 10mm Luft.

Gruß Christian
 
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