Neuinstallation Heizungsanlage Frage an unsere " Sanis " ?

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.302
Ort
heidelberg
Moin

Hab mit 2 Bekannten ein Haus angekuckt .
Sehr gute Lage , kein allzu großer Renovierungsrückstau .

Keller und 3 Wohnungen jeweils 70 m² groß , je Wohnung 3 Zimmer , kleine Küche , Bad .

Untere Wohnung hat normale Heizkörper , werden im Keller von einer Therme versorgt .
Wasserrohr Kupfer , geht vom Keller einzeln in jedes Zimmer .

Mittlere Wohnung hat Nachtspeicheröfen , obere Wohnung hat noch 3 Gasöfen .

Jeder Mieter hat da seine " eigene " Heizung installiert , wie er wollte , war damals von der Hausbesitzerin so erlaubt .

Jetzt sollten in jede Wohnung normale Wandheizkörper wie in der unteren Wohnung .

Fragen :

- kann man das Wasser , welches in der untersten Wohnung zu den Heizkörpern läuft , einfach auftrennen und ins zweite OG und ins dritte OG hochziehen ?
- kann man in Wohnung 2 und 3 dann einfach eine Ringleitung legen von Zimmer zu Zimmer ?
- kann man in Wohnung 2 und 3 einfach einen Zähler vor dem ersten Heizkörper setzen , um den Warmwasserverbrauch ablesen zu können ?
- was für einen Sinn hatte es , daß der " G / W " vor 10 Jahren die Leitungen vom Keller in die unterste Wohnung immer einzeln ausgeführt hat ?

Da laufen jetzt nämlich im Keller , der ohnehin recht niedrig ist , ne ganze Menge Kupferrohre an der Decke durch die Gegend .

Gruß und danke
 

chris216

ww-ahorn
Registriert
18. August 2014
Beiträge
117
Ort
Siegen
Im Sanitärbereich kenne ich mich nur begrenzt aus, aber:

1. Leg getrennte Leitungen aus dem Keller in jede Wohnung. Alles andere ist immer Murks. Ob du vom Fussbodenniveau der unteren Wohnung aus Schlitze kloppst & Rohre verlegst, oder aus dem Keller, ist nicht mal ein Meter Unterschied. Viel Arbeit, viel Dreck ist das eh. Aber dann hast du die Wohnungen sauber getrennt - wie auch immer dann der konkrete Anschluss an die Heizung aussieht.

2. Es gab mal eine Zeit, da hat man solche "Einrohr-Heizungen" installiert, ich hab sowas. Keine gute Idee. Braucht der erste HK viel Energie, haben die hinteren weniger, und umgekehrt. Du willst also beide Leitungen, Vor- und Rücklauf, an alle Heizkörper führen und die HK parallel zum Rohr anschließen. Dann spricht erstmal nix dagegen, die beiden Rohre von Zimmer zu Zimmer weiterzuführen. Hängt von den Gegebenheiten ab, ob du mehrere Leitungen von unten hoch holst, eine große Verteil-Leitung mit Abzweigen baust oder einen langen Ring aus Vor- und Rücklauf. Achte drauf, die Sammelleitung groß genug zu machen - du hast ja Verluste auf dem langen Weg. Wie dick genau kann ich dir nicht sagen, da fehlt das Expertenwissen bei mir.

3. Es gibt Wärmemengenzähler, ja.

4. Vermutlich war die Verteilung so einfacher, keine Türdurchbrüche etc...
 

Schwarzfahrer

ww-ahorn
Registriert
4. Oktober 2019
Beiträge
122
Ort
Mittelfranken
Hi.
Mach auf jeden Fall einen eigenen Heizkreislauf für jedes Stockwerk, ab dem Keller.
Und unbedint Zweirohr-System. Einrohr ist Mist.
Und eine neue Therme wirst Du auch brauchen, die Leistung wird kaum für 3 reichen.

Gruß vom
Schwarzfahrer
 

civil engineer

ww-robinie
Registriert
31. März 2007
Beiträge
1.836
Ort
Nordostbayern
- was für einen Sinn hatte es , daß der " G / W " vor 10 Jahren die Leitungen vom Keller in die unterste Wohnung immer einzeln ausgeführt hat ?

Da laufen jetzt nämlich im Keller , der ohnehin recht niedrig ist , ne ganze Menge Kupferrohre an der Decke durch die Gegend .

Hat mein Vater in den 70igern in unserem Haus (Altbau) so gemacht, ich ebenso, als ich vor ca. 10 Jahren im EG ein zusätzliches Bad eingebaut habe. Im Altbau kommst Du halt nur schwer und mit viel Dreck unter Estrich mit Rohren, falls überhaupt ein schwimmender Estrich vorhanden ist. Einfacher ist es da unter der Kellerdecke zu verziehen, dann senkrecht in einer Wandecke hoch zu gehen und aus der Verkofferung die Heizkörper anzufahren. Braucht dann nur Deckendurchbrüche und Verkofferungen.
Schön ist anders, aber in so einer alten Hütte taugt der Keller meist nur für das, wofür er ursprünglich gedacht war: Waschkessel, Kohle- und Kartoffellager.
 

F_B

ww-pappel
Registriert
21. Februar 2017
Beiträge
6
1. Die Rohre, die in die Wohnung im EG führen, sind wahrscheinlich zu klein. Auftrennen und dann Hochziehen macht keinen Sinn.
Aber es macht auch keinen Sinn, für jedes Stockwerk eine eigene Zuleitung aus dem Keller zu ziehen. Das ist Platz- und Materialverschwendung. Man muss also eine neue Leitung aus dem Keller bis zum 2. OG ziehen, mit Abzweigungen für EG und 1. OG. Die Rohre und die Heizkörper müssen für den Wärmemengenbedarf richtig dimensioniert sein. Das sollte jemand berechnen, der sich damit auskennt, sonst gibt es unnötige Verluste oder der letzte Raum wird nicht richtig warm.
2. Je ein Rohr für Vor- und Rücklauf. Die Rohre kannst Du von Raum zu Raum ziehen. Es gibt Sockelleisten, um die Rohre zu verstecken.
3. Für jedes Stockwerk wird ein Wärmemengenzähler eingebaut.
4. War wahrscheinlich einfacher und die Rohre waren halt nicht in der Wohnung.
 

Schwarzfahrer

ww-ahorn
Registriert
4. Oktober 2019
Beiträge
122
Ort
Mittelfranken
Aber es macht auch keinen Sinn, für jedes Stockwerk eine eigene Zuleitung aus dem Keller zu ziehen. Das ist Platz- und Materialverschwendung
Also wenn ich mir die Leitungen in meiner Werkstatt so anschau, die sind ab der Umwälzpumpe im Keller bis zum letzten Heizkörer auch ein paar mal abgestuft im Durchmesser, dann brauchst für 3 Wohnungen schon ein ganz schön dickes Rohr.
Und dann hängst wahrscheinlich auch noch alles auf eine Umwälzpumpe.
Die Ärmste, was die leisten muß und dabei Strom frisst ( und wenn sie den Heldentod stirbt, ist das ganze Haus kalt ).
Separate Heizkreise mit eigenen, geregelten Pumpen sind da halt effektiver.

Das sollte jemand berechnen, der sich damit auskennt
richtig, dafür gibts ja sogar einen eigenen Beruf, nennt sich Heizungsbauer.
 

F_B

ww-pappel
Registriert
21. Februar 2017
Beiträge
6
Also wenn ich mir die Leitungen in meiner Werkstatt so anschau, die sind ab der Umwälzpumpe im Keller bis zum letzten Heizkörer auch ein paar mal abgestuft im Durchmesser, dann brauchst für 3 Wohnungen schon ein ganz schön dickes Rohr.
Und dann hängst wahrscheinlich auch noch alles auf eine Umwälzpumpe.
Die Ärmste, was die leisten muß und dabei Strom frisst ( und wenn sie den Heldentod stirbt, ist das ganze Haus kalt ).
Separate Heizkreise mit eigenen, geregelten Pumpen sind da halt effektiver.

Eine geregelte Pumpe ist ja wohl selbstverständlich.

Für 3 Wohneinheiten in einem Haus jeweils eine separate Pumpe zu installieren ist absolut unnötig. Das ist nicht effektiver und schon gar nicht effizienter. Es muss halt richtig ausgelegt werden. Dann werden auch keine Helden gebraucht :emoji_wink:

Wie sähe es denn nach Deiner Logik in größeren Anlagen aus? Wo sollten denn die ganzen Rohre und Pumpen hin?
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.816
Ort
CH
Hallo
Ich bin kein Installateur, mache aber in Betrieb und Haus sehr viel selber.
Ich schaue etwas in die Zukunft, Energie sparen Politik etc.
Bei uns in CH werden immer mehr verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnungen vorgeschrieben.
Wenn neu installiert wird, heisst das 1 Heizkreis mit Wärmezähler pro Wohnung.
Im Bestand wird das schwierig, da müssen einzelne Zähler pro Radiator montiert werden.
Von der ganzen "Abrechnerei" gar nicht zu reden.
Kundige Mieter haben mir schon im letzten Jahrtausend erklärt wie man die Einzelzähler manipuliert.
Dazu liefere ich hier keine Erklärung.
Meine Meinung: Möglichst gut vorsorgen für getrennte Abrechnungen, erspart später viel Aerger.

Gruss
 

zehlaus

ww-robinie
Registriert
20. April 2013
Beiträge
1.570
Ort
im Norden
Wenn man 3 Heizkreise mit Mischerkreisen aufbaut, dann kann jede Mietpartei nach eigenen Vorstellungen heizen, Regelung dann in der Wohnung. Das ist zwar eine Luxusvariante, steigert allerdings den Wohlfühlfaktor und ist auch sparsamer im Verbrauch, da man die Vorlauftemperatur senken kann. Dazu die Heizkörper in entsprechender Größe auslegen.

Zum Thema Heldentod: Die Pumpen halten schon recht lange, Stromverbrauch ist heute ja über die Leistungsregelung auch deutlich gesunken. Überschlägig reicht die Gesamtleistung für die drei Wohnungen mit 25kW (210m² Wohnfläche) aus, kommt allerdings noch auf die Brauchwasserversogung an. Bei der Nutzung von Mischerkreisen kann diese i.d.R. parallel zur Heizung erfolgen, somit werden die Heizkörper in dieser Zeit nicht kalt.

Das größte Problem sehe ich darin, einen Heizungsbauer zu bekommen. Die sind scheinbar alle mit Aufträgen versorgt und haben insbesondere jetzt in der Heizperiode genug mit der Störungsbeseitigung, bzw. den Aufträgen von Stammkunden zu tun.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.816
Ort
CH
Zur Lebensdauer von Pumpen.
Die heutigen Modelle sind nicht nur Energieoptimiert, die sind so optimiert, dass die Lebensdauer zwischen Monaten
und wenigen Jahren liegt um die Kassen der Hersteller zu füllen.
Ich habe genug Erfahrungen gesammelt, alte Pumpen brauchen Strom aber auch nicht soviel wie von der Politik
behauptet wird. Die nehmen bei ihren Berechnungen viel zu lange Laufzeiten an. Wenn alte Pumpen automatisch
angesteuert werden ist alles halb so wild wie behauptet.
Die alten laufen dafür ohne Probleme. Die neuen sind nur noch für "Laborbedingungen" gebaut.
Bin heute soweit, dass ich lieber Industriepumpen einbaue statt diese gesteuerten heiklen Modelle.
Man muss im Wohnbereich aber aufpassen wegen den Geräuschen.

Gruss
 
Oben Unten