Frage zu Spiralnutfräsernutzung und präzises Messen an der TKS

Albe

ww-ahorn
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Hallo Kollegen,

zwei Fragen brennen mir gerade aufgrund der Tätigkeiten akutell unter den Fingernägeln

  • Ich fräse gerade mit 17er Kopierhülse und Schablone "Taschen" (heißt das so) für gestemmte Schlitz und Zapfenverbindungen in Tischbeine aus Fichte. Das ganze wird nur Unterschrank für die TKS. Wie nutze ich den 8mm Spiralnutfräser korrekt - erst mehrere 8mm Löcher damit bohren und dann diese in 5mm Schritten abfahren oder wie mit einem normalen Fräser immer mit 5mm Zustellung die Tasche ausfräsen?
  • Wie schneidet ihr an eurer TKS präzise auf Maß? Ich habe leider keine vernünftige Bemaßung an der Maschine und wenn, würde sie ja durch unterschiedliche Sägeblattstärken eh obsolet werden. Ergo versuche ich, mit dem Zollstock unter der Schutzhaube am richtigen Wechselzahn anzulegen.... So richtig gut wurde das bis jetzt nicht :emoji_frowning2: Zeichnet ihr einfach auf dem Brett an und schneidet dann nach Augenmaß? Gerade die Wechselzahnung macht es auch nicht einfacher.
 

Mitglied 59145

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Zu 1 immer in 5mm Schritten die gesamte Tasche.
Zu 2 Wir haben die Skala auf unsere "feinen" Sägeblätter eingestellt. Die paar Zahntel die das Werkstück grösser wird durch schleifen der Blätter interessiert nicht. Eine Skala sollte man schon haben. Dann könnte man ja einfach Nachjustieren, also Übermaß beim Zuschnitt und dann gewünschte Differenz abziehen. Ist aber meines Erachtens unnötig.

Gruss
Ben
 

flow

ww-robinie
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Zeichnet ihr einfach auf dem Brett an und schneidet dann nach Augenmaß?
Üblicherweise ja. Oder relative Bemaßung, d.h., durch Anschläge und/oder Abnahme der Maße an einem Referenzstück eine einheitliche Länge sicherstellen. Wenn es _ganz_ genau werden muss: etwas zu lang lassen und per Stoßlade an die richtige Länge herantasten.

Viele Grüße

Wolf
 

conny_g

ww-robinie
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Ich messe zwischen dem richtigen Zahn am Sägeblatt und dem Anschlag mit einem Stahllineal von 50cm. Das ist präziser und genauer abzulesen als ein 08/15 Zollstock.
Ich nehme dazu auch meine Feinarbeits-Nahbrille, das verbessert meine Sicht von Viertelmillimeter auf Zehntel.
Und ganz wichtig: Das Sägeblatt muss parallel zu den Nuten des Tischs sein (Grundeinstellung) und der Anschlag muss parallel zu den Nuten des Tischs sein.
Ist der Anschlag um 1-2mm schräg steht das Sägeblatt schräg im Material und sägt um einige Zehntel breiter als man denkt.
Dazu muss man nach dem Bestimmen der Breite den Parallelanschlag einmal hinten und einmal vorne gegen die nächste Nut messen, das muss gleich sein.
Wenn nicht Anschlag gerade stellen und nochmal gegen das Sägeblatt. Wenn man dann nochmal gegen das Sägeblatt verstellen muss, nochmal vorne und hinten prüfen.

Bei meiner Bosch GTS 10 XC ist der Parallelanschlag etwas wabbelig vor der Arretierung, er läuft hinten um 2mm hinterher, wenn man ihn von rechts nach links schiebt, er passt, wenn man ihn von links nach rechts schiebt.
Wenn man das weiß, dann geht die Einstellung recht schnell. Also auf sowas achten und den Tick der eigenen Maschine herausfinden.

Und dann gibt es zum Thema Präzision noch einen Trick:
wenn man immer alle Kanten derselben Breite in einem Durchgang schneidet, dann ist das genaue Maß irrelevant. Identisch ist i.A. wichtiger als dasselbe Maß.
Beispiel: Korpus der 40 Breit ist, 60 tief und 100 hoch. Dann schneidet man die Teile grob auf 42, 62, 102 und 100%ig rechtwinklig.
Dann Anschlag auf die 40cm und Deckel, Boden, evtl Rückwand schneiden. Dann auf 60, Deckel, Boden, Seiten schneiden. Dann die 100, sofern die auf der TKS gehen. Sonst immer 2-3 Teile gemeinsam mit der Handkreissäge, dann sind sie auch identisch.
Wenn das nicht geht, ein Teil ablägen und die weiteren mit dem Bündigfräser auf dieselbe Länge bringen.

Ergebnis der Prozedur ist, dass der Korpus passt, auch wenn die Maße real dann 40,5, 61, 99 sind - sie sind zumindest alle gleich.

Hier ein Video dazu:
 
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