Eichenholz Kalken und Ölen

Jannick N.

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Guten Abend
Meine Frage ist ob es möglich ist Eichenholz zu kalken und dann zu ölen, hat jemand Erfahrung und wenn ja welche Produkte können genutzt werden?

Ist die Verarbeitung dann wie beim Lackieren?

Vielen Dank schon mal.
 

Standöl

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Guten Morgen,

die Frage ist grundsätzlich mit ja zu beantworten. Was soll gekalt werden? Möbel (Tisch) oder Fußboden. Wie stark soll der Kalkeiche-Effekt sein? Ggf. müssen die Poren gleichmäßig ausgebürstet werden. Dann ist der erste Arbeitsgang mit einem stark weiß pigmentierten Öl, z.B. Leinos Hartwachsöl doppelweiß auszuführen. Achtung:emoji_open_mouth:ffene Zeit ist nicht so lange wie bei farblos. Überstand als rechtzeitig und sorgfältig abnehmen. Nach Trocknung (mindestens über Nacht) zweiten Aufrtag mit dem selben Produkt in farblos ausführen. Muster anlegen ist sinnvoll.
Viel Erfolg.

Wolfgang
 

Waidla

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Hallo zusammen,

stehe in Kürze vor gleichem Thema: Ein Sitztresen aus Eiche soll gekalkt werden mit geöltem Finish.

Leinos Hartwachsöl doppelweiß auszuführen

Habt ihr evtl. ein Bild vom damaligen Ergebnis? Reicht das Leinos oder ist Kalkpaste direkt auch eine Option wenn anschließend geölt wird? Danke für euern Input,

Nick
 

Standöl

ww-ulme
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Hallo zusammen,

stehe in Kürze vor gleichem Thema: Ein Sitztresen aus Eiche soll gekalkt werden mit geöltem Finish.



Habt ihr evtl. ein Bild vom damaligen Ergebnis? Reicht das Leinos oder ist Kalkpaste direkt auch eine Option wenn anschließend geölt wird? Danke für euern Input,

Nick

Die Wisch-Patina-Paste von Zweihorn z.B. ist ein wässriges Produkt und kann nur mit einem lösemittelhaltigen Lack überarbeitet werden. LEINOS Hartwachsöl 290 im Farbton Doppelweiss 101 reicht aus um einen Kalkeicheffekt zu erreichen. Vorausetzung ist, dass die Poren ausgebürstet sind. Der zweite Auftrag erfolgt mit farblos. Bild dazu muss ich raussuchen.

Gruß
Wolfgang
 

magmog

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Guuden,

ich würde zuerst normal ölen, dann Kalkpaste (Clou??) auftragen und gut quer abreiben.
Dann weiter ölen.
Immer vorher testen, je nach dem wie stark der Kalkeffekt ausfallen soll, vorher bürsten, oder nochmals Kalken.
Beim Ölen als Erstes wird das Bild klarer, die erhabenen Anteile der Flächen nehmen weniger Weiß an
als auf rohem Holz. So sind die Poren klarer weiß abgegrenzt.
 

uli2003

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LEINOS Hartwachsöl 290 im Farbton Doppelweiss 101 reicht aus um einen Kalkeicheffekt zu erreichen.
Naja, annähernd. Das hellt die gesamte Fläche ganz schön auf. Eigentlich wird vorher grundiert, damit - wie Justus richtig sagt - nur die Poren weiß werden und nicht die ganze Fläche 'so halb'.
Ich habe das kürzlich auf einer sehr dunkel gebeizten Eiche gemacht, da hat man mal so richtig gesehen was sogar in den Schleifrillen hängen bleibt.
 

Waidla

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super, damit kann ich arbeiten. Ich melde mich sobald ich mal eine Probenübersicht erstellt habe.
 

Waidla

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https://www.dropbox.com/s/py8ej7mmzjop250/Eiche gekalkt.JPG?dl=0

So, mein Projekt ist abgeschlossen. Ich habe mich letzen Endes für folgende Variante entschieden:

1) schleifen bis P180
2) Bürsten
3) absperren mit Osmo Hartwachsöl high solid
4) Clou Kalkpaste aufbringen
5) Oberfläche nochmals mit 180er Korn schleifen
6) Finale Oberfläche mit 2x Hartwachsöl von Osmo

Ich habe versucht meine Muster zu fotografieren, muss aber leider mitteilen dass die Bilder nicht im Ansatz aussagekräftig sind. Die Variante mit Leinos-Doppelweiß wirkte etwas „schmutzig“, in Summe war der Kontrast lange nicht so schön wie in der oben beschriebenen Kombi.

Danke für eure n Input, war mir eine große Hilfe!
 

herp

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IMG_20191115_193000.jpg
Ich hab das mal ausprobiert. Abschleifen bis 180. Poren ausbürsten. Mit einem seidenmatten Hartwachsöl ganz dünn absperren. Kalkpaste aufbringen (keine Clou eine andere aus dem Fachhandel). 1 Tag trocknen dann die paste wegschleifen damit nur in den Poren Kalk ist. Nochmals zwei mal versiegeln. Leider war ich absolut nicht zufrieden. Das Ergebnis ist rechts. Wenn man von nahen hinsieht erkennt man den Kalk in den Poren der Rest ist aber Honigfarben. (Beide Hölzer Eichenstücke)

Ich hab dann mal bei Osmo Testpakete bestellt mit Hartwachs Klarwachs grundierungen... und diverse kombinationen ausprobiert. Das beste Ergebnis ist links zu sehen. Dünn grundiert mit Osmo Hartwachsöl Effekt Natural. Dann kalken. Dann schleifen. Dann nochmals dünn Effekt Natural. Dann 2 schichten Hartwachsöl high solid matt. Bin mit der Optik sehr zufrieden genau was ich wollte.

Hab auch Hartwachsöl mit weißen Partikel als grundierung probiert, aber das Natural hatte bessere Ergebnisse. Als Versiegelung habe ich hier Klarwachs und noch andere Hartwachsöle außer dem matt probiert. Allerdings selbst das halbmatte sah nicht gut aus leichter Honig Effekt nur mit dem matten hatte ich so ein tolles Ergebnis.

Vil. hilft es jemanden weiße Eiche ist gerade sehr modern. Das ist ein Test für eine Stiege. Werde im Frühjahr eine schwebende Edelstahlstiege mit Eichenstufen bauen. Für das ausbürsten hab ich eine feine Messing und eine Plastikbürste mit mittelharten Borsten gekauft. Beide sind gut die aus Plastik besser. Rech oder irgendwer empfiehlt eine Kupferbürste die sind aber fast unmöglich zu bekommen die Plastikbürsten tuen auch ihre Arbeit.

Eine einzige frage hab ich noch. Die Poren sind nach dem schleifen nicht mehr ganz gefüllt mit Kalk. Ich hab sehr vorsichtig schleifen probiert trotzdem ist oben etwas Kalk weg. Hällt die von Clou gut in den Poren?
 

Lico

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Was vielleicht noch helfen könnte: Wir haben früher Kaolin benutzt. Das wird nicht so krass weiß wie Kalk. Sieht meiner Meinung nach besser aus.

Lico
 

WinfriedM

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Was ich auch schon gemacht habe: Osmo Dekorwachs in weiß zuerst. Auftragen und schnell wieder abwischen. Danach irgendein Osmo Hartwachsöl oder Topoil. Das bringt recht weiße Poren, ähnlich wie Kalkpaste.
 

herp

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Was ich auch schon gemacht habe: Osmo Dekorwachs in weiß zuerst. Auftragen und schnell wieder abwischen. Danach irgendein Osmo Hartwachsöl oder Topoil. Das bringt recht weiße Poren, ähnlich wie Kalkpaste.
Auch eine gute Idee. Ich hab gesehen Osmo hat auch etwas bessere Hartwachsöle für Bodenleger für die Versiegelung. Werd mal vor Projektstart bei Osmo anfragen ob und was die für Vorteile im Bezug auf Haltbarkeit haben.
 

seschmi

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Neben der Farbe ist auch der Brechungsindex ganz entscheidend. Man kennt das vom Bimsstaub, mit dem man bei Schellack die Poren füllt, und der im Schellack unsichtbar wird.

Das betrifft va Kalk und ähnliches - sieht man ja auch in der Probe oben, wie der Weißeffekt beim Ölen nachlässt.

Ganz anders dagegen Titanoxid, das in den fertigen Ölen und Wachsen drin sein dürfte - das ist doppelbrechend und bleibt daher weiß, auch wenn es in Bindemittel mit hohem Brechungsindex eingebunden ist. Das erklärt sicher einige der Ergebnisse oben.

Interessant wäre noch ein Test der Abriebfestigkeit, speziell wenn es um Treppen geht. Kalkpartikel reiben sich ja sofort ab. Da hätte ich bei einer Treppe Bedenken, wenn da nur Öl und kein Lack draufkommt.
 

herp

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Ich hab beim Hersteller nachgeschaut. Das Effekt Natural Hartwachs das ich als Grundierung nehme hat Titandioxid als Partikel und Tongesteine.
Also genau das was du beschreibst. Sieht echt toll aus, allerdings war ich bei halbmatten und seidenmatten versiegelungen auch nicht zufrieden.
Der Kalk hällt wirklich nicht gut. Merke ich beim schleifen. Ich schleife so, dass der Kalk nur mehr in den Poren bleibt. Die sind ja tiefer.

Interessant wäre noch ein Test der Abriebfestigkeit, speziell wenn es um Treppen geht. Kalkpartikel reiben sich ja sofort ab. Da hätte ich bei einer Treppe Bedenken, wenn da nur Öl und kein Lack draufkommt.
Die Treppe ist eine Wohnungsinnentreppe für 2 Schlafzimmer. Da wird recht selten wer mit Hausschuhen gehen. Ich werd vor Start aber trotzdem mal bei Osmo nachfragen ob die Professionellen Hartwachse die sie für Bodenleger anbieten bessere Abriebfestigkeit haben.
Ich kannst ja mal mit dem Muster probieren einspannen und mit einem Motor irgendeinen gummi mal länger abreiben lassen.
Gut das ich noch ein paar Monate Zeit habe bis die Stiege drann kommt.
 

BrandenburgerJung

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Nabend`s
ich habe dieses Jahr einen Küchentisch aus Eiche gebaut. Bei der Oberflächenbehandlung kam auch die Frage, was kann man machen um diesen extremen anfeuerungs-Effekt zu verhindern. Als ahnungsloser Hobbytischler (im andauernden 2. Lehrjahr :emoji_nerd::emoji_thinking:) mal mit der Sache beschäftigt, ist es ja gefühlt die unendliche Geschichte....:emoji_astonished::emoji_thinking:

Beim Besuch im örtlichen Fachmarkt wurde das Produkt Hartwachsöl High Solid 3041 Natural Transparent von Osmo empfohlen. Sieht aus wie weiße Farbe, einmal auftragen und mit Osmo Arbeitsplatten Top Oil im zweiten Gang überarbeitet, war es schon ein deutlicher Unterschied zum normalen ölen/Wachsen....

Letztes Jahr hatte ich einen kleinen Couchtisch für meinen Vater gebaut. Ähnliche Situation, mit weiß pigmentiertem Öl von Natural-Farben behandelt. Das hatte mich nicht so umgehauen...Der Unterschied war gering.....

Sind meine bescheidenen Erfahrungen...
 

herp

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Nabend`s

Beim Besuch im örtlichen Fachmarkt wurde das Produkt Hartwachsöl High Solid 3041 Natural Transparent von Osmo empfohlen. Sieht aus wie weiße Farbe, einmal auftragen und mit Osmo Arbeitsplatten Top Oil im zweiten Gang überarbeitet, war es schon ein deutlicher Unterschied zum normalen ölen/Wachsen....

Sind meine bescheidenen Erfahrungen...
High Solid 3041 Natural das ist das gleiche das ich verwendet habe. Ich hab als Versiegelung statt top oil das Hartwachsöl Matt genommen.
Weiß geseift sieht auch schick aus...ist mein Fussboden.
Gibt so eine Haptik wie im Brauhaus.
Geht das mit Eiche oder nur mit Weichhölzern? Schaut auch interessant aus. Ich werde auch eine zwischenwand bauen die will ich hell weißlich haben. Wahrscheinlich Lärche. Da wäre das Ideal.
 

VolkerDK

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Man muss nur weiße Seife nehmen...
Zum Beispiel Woca (früher trip trap).

Es gibt nur einen milchigen Schimmer...aber das ist ja auch def Witz..
 

WinfriedM

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Interessant wäre noch ein Test der Abriebfestigkeit, speziell wenn es um Treppen geht. Kalkpartikel reiben sich ja sofort ab. Da hätte ich bei einer Treppe Bedenken, wenn da nur Öl und kein Lack draufkommt.

Osmo Produkte sind ja so ein Zwischending zwischen Öl und Lack. Die bilden eine echte strapazierfähige Schicht, ähnlich wie Lack. Wenn man also zum Schluss mit einer transparenten Sorte schützt, ist das die Opferschicht, die vor Pigmentabrieb schützt. In den Osmo Merkblättern stand das glaube ich auch so drin, dass man nur einmal mit einer pigmentierten Sorte arbeitet und dann 1-2 mal farblos verwendet.
 
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