maxw96

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich heiße Max, bin neu hier im Forum, aber habe schon das ein oder andere kleinere Holzprojekt (Beistelltisch aus Kurbelwelle und Garderobe aus Kolben und Ventilen) umgesetzt.
Ich studiere aktuell Maschinenbau, wohne wieder/ noch zuhause spiele aber mit dem Gedanken auszuziehen und Möbel bauen.
Jetzt möchte ich allerdings das erste mal ein etwas größeres Projekt in Angriff nehmen und zwar ein stabiles, massives Doppelbett 2x2m.
Wichtig ist mir, dass das Bett "beliebig oft" auf und abbaubar ist.

Aus optischen Gründen und für die Stabilität möchte ich Eichenbalken (Querschnitt 10x20cm) verwenden für die 4 Seiten. Als Füße soll 10x10x25cm Eiche verwendet werden. Die Lattenrostauflagen an den Seitenbalken sind Holzlatten. Die mittlere Lattenrostauflage besteht aus einem Balken, der mit Hilfe eines massiven Winkels an den Kopfbalken geschraubt wird. Zur Abstützung werden wie dargestellt 2 M12 Schrauben verwendet, die mit Quermutternbolzen befestigt werden.
Um die unter worstcase berechnete Schwindung (6% Holzfeuchteänderung im Jahresverlauf bei den beiden "langen Balken" tangentiale Schwindung ergibt eine maximale Schwindung/Quellung von 4mm) auszugleichen, und weil der Maschinenbaunerd in mir durchkommt, will ich um Ausgleich Tellerfedern verwenden.

Was haltet Ihr allgemein von der Konstruktion?
Meint Ihr das Bett ist massiv und stabil, oder ist ein quietschen beim "schnellen Umdrehen im Schlaf" wahrscheinlich?
Anbei findet Ihr noch ein paar Bilder (zum Vergrößern draufklicken)
Ob die Hutmutter tatsächlich raussteht, oder doch durch eine versenkte Sechskantschraube mit untergelegter Scheibe ersetzt wird, steht noch nicht ganz fest, ändert an der Statik aber ja nichts.
Die minimale Schraubenvorspannkraft beträgt aufgrund der Schwindung ca 5000N (bei 2mm Resteinfederung der Tellerfedern).







 

Wrchto

ww-robinie
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Ich gehe davon aus, dass sich das Haupt aufgrund der dünnen Stangenbefestigung wegbiegen wird, sobald man sich da anlehnt.
 

Land 4-4

ww-birnbaum
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Setzt euch mal - aus Versehen natürlich - mit Schwung auf eine Hutmutter, besser noch auf eine Ringmutter!!!
Aber das Gute: Man kann den/die sich vor Schmerzen im Bett krümmende an den Ringmuttern fixieren!

Grüße
Peter
 

Friederich

ww-robinie
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Die mittlere Lattenrostauflage besteht aus einem Balken, der mit Hilfe eines massiven Winkels an den Kopfbalken geschraubt wird. Zur Abstützung werden wie dargestellt 2 M12 Schrauben verwendet
Hallo Max,
diese Schrauben weglassen. Die hängen entweder wikungslos in der Luft, oder, wenn sie aufstehen, dann wird die Verschraubung deines Auflagewinkel mit dem vollen Gewicht von Bett nebst Zuladung belastetet. Vertikal nach oben.
Den Fußboden zerkratzen sie obendrein, wenn das Bett nur mal einen Zentimeter verschoben wird.
Wenn du diese Auflagewinkel (nennt sich Mittelbalkenauflage) zusätzlich unterstützen willst, dann lieber den Mittelbalken breiter und weniger hoch, so dass er sich bei hoher Belastung in der Mitte etwas durchbiegt. Hier dann einen Holzfuss darunter, der im unbelasteten Zustand wenige Millimeter frei in der Luft schwebt.
Die Mittelbalkenauflage muss aber so oder so wirklich bombenfest mit Kopf- und Fußteil verschraubt sein.

Die Lattenrostauflage an den Seiten erscheint mir nach Augenmaß etwas knapp. So ca 35mm sollten es schon sein

Eiche wegen der Stabiltät ist völlig überflüssig. Würde richig teuer.

Deine Geamtkonstruktion sollte eigentlich so funktionieren, aber wie so oft, stellt sich auch hier wieder die Frage:
Warum nicht die übliche und bewährte Bauweise?
-Durchgehenden Bettpfosten
-Kopf- und Fußbrett mit dem Bettfuß per per verleimtem eingestemmtem Zapfen dauerhaft verbinden
-Seitenteile mitttels üblicher Bettverbindern (Berliner Betthaken) an den Bettpfosten einhängen.
 
Zuletzt bearbeitet:

maxw96

ww-pappel
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Vielen Dank für die Antworten, ging ja echt schnell :emoji_slight_smile:
Vielleicht wäre es geräuschmindernd zwischen den einzelnen "Hölzchen" beim Fuss ein trennendes Material einzulegen.
Auf jeden Fall aber statt den Hutmuttern

https://www.ltt-versand.de/Traverse...MI7uOqufLZ5QIViLPtCh29-guzEAQYAyABEgISzfD_BwE

verwenden.
Ja, vielleicht lege ich wirklich eine Kleine Filzmatte oder dergleichen unter, würde vielleicht das atmen des Holzes unterstützen, so dass es keine Staunässe durch die Holzfeuchtigkeit gibt.
Die Ringmutter finde ich leider optisch nicht so passend, aber danke für den Vorschlag.
Ich tentiere aktuell dazu statt Gewindestange und Hutmutter eine Sechskantschraube zu verwenden, ne Scheibe drunter zu legen und das ganze so weit zu versenken, dass man noch ne kleine runde Glasplatte o.ä. drauflegen kann.

Ich gehe davon aus, dass sich das Haupt aufgrund der dünnen Stangenbefestigung wegbiegen wird, sobald man sich da anlehnt.
Ja, es sieht etwas windig aus, sind aber schon 20er Stahlstangen :emoji_wink: Aber aus optischen Gründen, nehm ich vielleicht wirklich was massiveres, je nach dem, wie ichs dann noch am Kopfteil festkrieg, habe ich mir noch keine großartigen Gedanken gemacht. Aber das Kopfteil soll auf jeden Fall eine Naturkante behalten, und ich denk recht viel stärker als 4 oder 5 cm sind solche Bohlen nicht zu kriegen, aber das steht noch aus, es geht erstmal um das grundsätzliche Konzept.

Die hängen entweder wikungslos in der Luft, oder, wenn sie aufstehen, dann wird die Verschraubung deines Auflagewinkel mit dem vollen Gewicht von Bett nebst Zuladung belastetet. Vertikal nach oben.
Ich glaub das kommt auf dem Bild vllt nicht gut raus, der Mittelbalken ist nur am Kopfteil befestigt (siehe folgendes Bild), und die zwei Schrauben sind sozusagen "verstellbare Füße".

Natürlich wird unter die Schraubenköpfe etwas untergelegt. Aber mir gefällt dein Vorschlag auch richtig gut. Du meinst sozusagen wie bei einem Lattenrost eine XXL-Latte, die in der Mitte abgestützt ist, und die Stütze nur Bodenkontakt hat, wenn Gewicht drauf ist, habe ich das richtig verstanden?
Die Lattenrostauflage an den Seiten erscheint mir nach Augenmaß etwas knapp. So ca 35mm sollten es schon sein
Das schaut nur so wenig aus, das sind schon 4cm :emoji_wink:
Warum nicht die übliche und bewährte Bauweise?
Die Antwort hierdrauf ist unlogisch, aber trotzdem hoffentlich nachvollziehbar: Weil ich kein 0815-Bett bauen will, und ein Balkenbett schön finde. Die Verschraubung statt Verdübelung kommt aus meinem Maschinenbauteil in mir.


Kurzum vielen Dank für die Antworten, also schließe ich mal draus, dass ich an der ein oder anderen Stelle noch nachbessern muss, das Grundprinzip mit Tellerfeder und Schraube jedoch kein Problem darstellt.

Noch eine Frage: Wie hoch darf die Kraft/ Flächenpressung bei Eiche (oder zur Not Buche) sein, dass das Holz nicht reißt, und wie hoch, dass ich keine großartig bleibenden Eindrücke habe? Die Frage ziehlt auf die Größe der Unterlegscheiben für die Verschraubung ab, um die Kraft zu verteilen.

Max
 

Friederich

ww-robinie
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Du meinst sozusagen wie bei einem Lattenrost eine XXL-Latte,...
Das versteh ich nicht.
Ich bin von einem Mittelbalken wie auf deiner Zeichnung ausgegangen. Nur eben durchgehend von Kopf- bis Fußteil. Und an beiden Stellen dort mittels Mittelbakenveribder verbunden. Ganz wie üblich.
 

maxw96

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Vielen Dank. Ich denke ich werde jetzt auch einen durchgehenden Balken nehmen, so wie es üblich ist. Hat sich ja wohl anscheinend bewährt.
Was meint ihr, wie lang sollte das Holz trocknen, bis es auf Verarbeitungsfeuchte ist (so ca 10% ??).
Die Balken die ich finde sind immer entweder sägefrisch, oder maximal ein Jahr abgelagert.
Ich würde die Balken erst in der Garage lagern, und wenn abzusehen ist, wann ich das Bett baue in den Keller holen.
Weil technisch getrocknete Eichenbohlen (wegen der Optik) in der Größe habe ich bis jetzt keine bezahlbaren gefunden.
Oder hättet ihr da Bezugstipps im Großraum Nürnberg?
Die Balken, die ich gefunden habe bewegen sich bei einem Querschnitt von 10x20cm bei ca 30€/m.
 

maxw96

ww-pappel
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@Friederich: Hab ich mir schon fast gedacht, dann muss ich da mal schaun...
Wie viel wäre ein angemessener Meterpreis für Eiche, 10x20cm und getrocknet? Meinetwegen auch luftgetrocknet, falls kammergetrocknet zu teuer ist.
@dascello: Damit komme ich klar, kein Problem. Findest dus optisch scheußlich, oder meinst du, dass die Konstruktion nicht funktioniert/ gravierende Nachteile hat. Über eine etwas genauere Ausführung würde ich mich freuen.

Viele Grüße
Max
 

dascello

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Lieber Max,

es entspricht nunmal nicht dem mir heiligen Grundsatz FFF: "Form follows function", da diese Trummteile bür Kleinelefanten ausreichen würden.
Also viel zu überdimensioniert.
Außerdem fühle ich schon meine Schienbeine des Nachts, wenn ich an diesen Balkenecken hängenbliebe.

Aber egal, ist ja quasi OT.


Gruß

Michael
 

Friederich

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Wie viel wäre ein angemessener Meterpreis für Eiche, 10x20cm
Dürfte nur schwer zu finden sein und wäre seeehr teuer.
Luftgetrocknet auf die richtige Endfeuchte dürfte nicht billiger sein als kammergetrocknet.
Zeit und Lagerplatz kostet ja auch Geld. Sonst würde man ja nicht kammertrocknen.
Ich sehe keinen Sinn darin so teures Holz zu verwendsen. Insbesondere nicht, wenn du nicht ganz sicher bist, dass auch der Entwurf und die handwerkliche Verwirklichung wirklich hervorragend sind.
 

maxw96

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Lieber Max,

es entspricht nunmal nicht dem mir heiligen Grundsatz FFF: "Form follows function", da diese Trummteile bür Kleinelefanten ausreichen würden.
Also viel zu überdimensioniert.
Außerdem fühle ich schon meine Schienbeine des Nachts, wenn ich an diesen Balkenecken hängenbliebe.

Aber egal, ist ja quasi OT.


Gruß

Michael

Ok, solange es nicht unterdimensioniert ist, oder andere konstruktive Fehler aufweißt, kann ich damit leben. Die kannten könnte man ja noch mit einem 1cm Radius versehen, oder einer Fase. Die Entscheidung treffe ich aber erst endgültig, wenn ichs mal aufgebaut gesehen habe.

Dürfte nur schwer zu finden sein und wäre seeehr teuer.
Luftgetrocknet auf die richtige Endfeuchte dürfte nicht billiger sein als kammergetrocknet.
Zeit und Lagerplatz kostet ja auch Geld. Sonst würde man ja nicht kammertrocknen.
Ich sehe keinen Sinn darin so teures Holz zu verwendsen. Insbesondere nicht, wenn du nicht ganz sicher bist, dass auch der Entwurf und die handwerkliche Verwirklichung wirklich hervorragend sind.


Ich rechne mal so mit 400€ für die Balken an Materialkosten, das wäre es mir aber Wert.
Die handwerkliche Ausarbeitung kriege ich hin, wenns knifflig wird, hole ich mir Hilfe (mein Vater hat sein Bett, der Tisch und diverse andere Sachen schon selbst gebaut)
 

hobbybohrer

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Hallo,
da es ein Doppelbett ist, wird ja in Zukunft auch eine zweite Person darin schlafen müssen. Vielleicht gibt es ja unter diesen auch Maschinenbauer, die das Design lieben. Meine Erfahrung mit Frauen ist, dass diese sich von solch einem Gerüst bedroht oder schlimmer fühlten, würde der "Doppelbock" doch auch einem Dampfhammer standhalten.
Schöne Grüße vom Captain Subtext,
Richard
 

Friederich

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Ich rechne mal so mit 400€ für die Balken an Materialkosten, das wäre es mir aber Wert.
Zum Preis können vielleicht Andere noch was sagen.
Ich will dich nur warnen bei einem Erstlingswerk viel Geld auszugeben.
Man macht jede Menge Fehler, auch bei der Planung, und ärgert sich dann kaputt.
Meine Devise ist: Lieber aus Scheiße Gold machen als umgekehrt.
 

falco

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Die Balken, die ich gefunden habe bewegen sich bei einem Querschnitt von 10x20cm bei ca 30€/m.

Das sind 1500€ den m3. Ich bin auch nur Privatkäufer und habe nicht die besten Konditionen und habe Eiche auch schon deutlich teurer gekauft. Ich finde das nicht zu teuer, der Preis war doch für trockene Ware oder?
 

carsten

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Hallo

die 1500 € sind schon eher im oberen Bereich was der Preis für Eiche angeht, wobei der m³ Preis steigt je dicker das Material ist. Balken sind meist noch mal etwas teurer da die Ausbeute pro Stamm geringer.
https://www.holz-leineweber.de/index.php/laubschnittholz/356-eiche-balken
da hat es eine Preisliste die man zur Orientierung nutzen kann. Ist allerdings auch Frischeinschnitt also nicht getrocknet.
Eine ältere Preisliste die ich noch gefunden habe Eiche Balken gehöbelt. 170*170mm, Längen 4 m oder 5 m, 52 €/ lfm
 

magmog

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Guuden,

Bedenke, dass das Bett 2200x2200mm groß wird.
Da wird es mit dem freien Platz seitlich und am Fußende in von
deutschen Architekten geplanten Schlafzimmern recht eng.
Die Ingenieure halt!
 

IngoS

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Um die unter worstcase berechnete Schwindung (6% Holzfeuchteänderung im Jahresverlauf bei den beiden "langen Balken" tangentiale Schwindung ergibt eine maximale Schwindung/Quellung von 4mm) auszugleichen, und weil der Maschinenbaunerd in mir durchkommt, will ich um Ausgleich Tellerfedern verwenden.

Hallo,

andere Probleme sind ja ausgiebig besprochen. Zu deiner Konstruktion mit den Tellerfedern.
Das ist Unfug. Das Langholz im Bein verändert seine Länge praktisch nicht. Es bleiben also noch 20 cm über. Da hast du im Lauf des Jahres auch kaum eine sichtbare Änderung der Dicke. 6% Feuchteunterschied sind viel zu viel veranschlagt.
Wenn du schon diese eigenartige Konstruktion machen willst reicht eine einfache Schraube mit zwei ordentlichen Scheiben vollkommen aus.

Bin auf das Ergebnis gespannt.

Gruß

Ingo
 
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