Werkzeugschrank. Korpusverbindung

borisffm

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Hallo,


ich will einen Werkzeugschrank, so wie unten abgebildet ist, aus Buche bauen. Letzte Woche habe ich eine Leimholzplatte mit durchgehenden Lamellen gekauft. Ich wollte das Korpus mit den Zinken verbinden. Per Hand ( offene Schwalbenschwanzzinken) oder fräsen (halbverdeckte). Die Platte hat sich leider ziemlich stark verändert, so dass ich auch auf 20cm (Schranktiefe) keine gerade stück jetzt bekommen kann. Bei der geplanten Tiefe des Schrankes und der Türen sollte, denke ich, noch möglich sein die Platte zu verwenden. Per Hand zinken wird nicht mehr klappen, ob es noch fräsen klappt bin ich mir auch nicht sicher. Dafür soll das Werkstück so in dem Zinkenfräsgerät angespannt werden, das das gerade wird. Das wird sehr wahrscheinlich nicht gehen.

Welche Verbindungsmethode wird am besten funktionieren? Verschrauben und verleimen oder Dominodübel oder etwas anderes? Oder soll ich irgendwie versuchen die Platte wieder gerade zu kriegen. Abrichten geht es nicht. Die Platte ist schon 19mm dick.


Viele Grüße

Boris
Schrank.jpg platte.jpeg
 

IngoS

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Hallo,

die konkave Seite ist stärker getrocknet als die konwechse Seite. Du musst die Platte z.B. mit der konkaven seite auf den Boden legen. Dann wird die oberseite stärker trocknen und die Platte wird wieder gerade. Man kann das auch mit Anfeuchten der konkaven Seite machen. Davon halte ich aber nicht so viel. Ist die Platte gerade, sofort verarbeiten.

Gruß

Ingo
 

Dietrich

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Hallo Boris,

Leimholz bestenfalls für die Füllungen verwenden.
Die gezinkten Türblattumrandungen/Aufdopplungen sind liegend verbaut und tragen nicht viel.
Vorne dran gehört eine 25-30mm starke Umrandung aus stehenden Türfriesen, durchgezapft verbunden
sind die extrem tragfähig, Werkzeug ist schwer!

Gruß Dietrich
 

gepi

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Hallo,

habe mir auch vor einiger Zeit einen Werkzeugschrank aus Buchenleimholz gebaut. Das Problem bei mir ist das in meiner Werkstatt große Unterschiede in Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind. Je nach Wetterlage klemmen nun alle Türen und Schubladen fürchterlich. Je nach Klima in der Werkstatt würde ich mir noch einmal überlegen ob ich da unbedingt Buchenleimholz würde.
 

borisffm

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Hallo,

habe mir auch vor einiger Zeit einen Werkzeugschrank aus Buchenleimholz gebaut. Das Problem bei mir ist das in meiner Werkstatt große Unterschiede in Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind. Je nach Wetterlage klemmen nun alle Türen und Schubladen fürchterlich. Je nach Klima in der Werkstatt würde ich mir noch einmal überlegen ob ich da unbedingt Buchenleimholz würde.

Hallo Gerhard,

ich habe in meinem Keller kein Problem mit Temperatur oder Luftfeuchtigkeit. Die Platte war beim Händler in der Folie verpackt. Er hat die für mich geteilt und Folie natürlich weggeworfen. Nach paar Tage sah die so, wie auf dem Foto, aus. Wenn Korpus fertig wird, bleibt der Schrank auch stabil. Ich habe schon hier Möbel aus Buche. Bis jetzt habe ich entweder selber die Platten verleimt oder keilgezinkte superbillige Platten beim Baumarkt gekauft. Ich habe keine Ahnung, wieso dieses mal habe ich keine Glück gehabt.

Boris
 

borisffm

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Hallo Boris,

Leimholz bestenfalls für die Füllungen verwenden.
Die gezinkten Türblattumrandungen/Aufdopplungen sind liegend verbaut und tragen nicht viel.
Vorne dran gehört eine 25-30mm starke Umrandung aus stehenden Türfriesen, durchgezapft verbunden
sind die extrem tragfähig, Werkzeug ist schwer!

Gruß Dietrich

Hallo Dietrich,

Diese Konstruktion ist von Guido Henn. Ich habe die nur minimal verändert. Ich fand die ziemlich stabil und nicht sehr aufwändig. ich wollte zuerst selber die Platten herstellen, dann dachte ich dass ich mir Zeit sparre und eine fertige Platte dafür kaufe.

Boris
 

borisffm

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Hallo,

die konkave Seite ist stärker getrocknet als die konwechse Seite. Du musst die Platte z.B. mit der konkaven seite auf den Boden legen. Dann wird die oberseite stärker trocknen und die Platte wird wieder gerade. Man kann das auch mit Anfeuchten der konkaven Seite machen. Davon halte ich aber nicht so viel. Ist die Platte gerade, sofort verarbeiten.

Gruß

Ingo

Danke Ingo,

ich versuche es , auch mit Anfeuchten. Schlimmer wird es nicht.
Ansonsten, denke ich, dass ich die Domino oder Schrauben nehmen kann und mit vielen Zwingen alles verleimen bzw. Verschrauben

Boris.
 

Dietrich

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Hallo Boris,

je nach dem wie groß ein Schrank wird, müssen die Türen einiges tragen, das könnte auch eine Sperrholzplatte übernehmen die in der Art wie Rückwände passgenau eingefälzt wird, sieht aber bescheiden aus.
Mein Werkzeugschrank musste alle Handwerkzeuge der Holzbearbeitung aufnehmen und wurde entsprechend groß ausgeführt, hieraus ergaben sich Türflügel in rund 75cm Breite, dafür und auch noch für deutlich kleinere Türflügel wäre die gezeigte Variante zu schwach.

Gruß Dietrich
 

mj5

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Hi,

Wenn Du die Platte aufteilst auf Rohmasze, dann halbiert sich der Bogen ja schon, wenn ich die Zeichnung richtig erkenne.
Was spricht dagegen, dann die Teile grade einzuspannen und die Verbindungen von Hand anzuarbeiten?
Beim Zusammenbau dann eventuell ne Zwinge ansetzen und mit sanfter Gewalt zusammen klopfen, fertig.

Gruesse
Mattes
Edit: "von Hand"
 

Clemens J.

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Hallo,

mach wie Ingo vorgeschlagen. Kleine Anektode aus meine Lehrzeit. Der Chef hat immer wenn er an einem Stapel von Massivholzfüllungen vorbeigelaufen ist, die oberste Platte umgedreht. Auf meinen fragenden Blick hin, hat er es mir erklärt.
Wenn das Holz feuchter ist als die Werkstattluft es hergibt, wird die Platte schüsseln, weil sie oben Feuchtigkeit an die Werkstatluft abgiebt, unten liegt sie ja erstmal auf Holz auf, das die selbe Feuchtigkeit hat. Ist die platte trockener als es die Werkstattluft hergibt, passiert genau das was bei dir passiert ist.
Darum ist es besser Holz zu stellen, dass an beide Seiten Luft rann kommt.

Gruß Clemens
 

borisffm

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Hallo,

Ich habe gestern Abend , dass was Ingo empfohlen hat, gemacht. Jetzt sind die Seiten sich gewechselt. Ich denke, dass ich zu stark angefeuchtet habe. Oder durfte ich dass gar nicht machen, wie Ingo auch geschrieben hat. Ich arbeite daran weiter und versuche bei Zinken bleiben.

Boris
 

Guido

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Schrank Kopie.jpg
Diese Konstruktion ist von Guido Henn.

Hallo Boris,

ja richtig, ich habe meinen Werkzeugschrank fast genau so konstruiert, allerdings mit einem ganz entscheidenden Unterschied:

Die Schwalben befinden sich in den Seitenwänden und nicht - wie in deiner Zeichnung - in Deckel und Boden. Das solltest du unbedingt ändern, denn vor allem der Boden ist dann automatisch gegen Last von oben durch die Schwalbenform gesichert.

Was die Koffertüren und deren Stabilität angeht, konnte ich bisher bei meinem Werkzeugschrank auch nach mehr als 15 Jahren noch keine Probleme entdecken. Alles funktioniert wie am ersten Tag :emoji_wink:

Sind die Koffertüren jedoch deutlich größer oder werden sehr stark beladen, dann kann man die auch mit zwei einfachen Klötzchen innen auf der Füllung jederzeit auch nachträglich noch gut stabilisieren. Ich habe mir mal erlaubt das in deiner Zeichnung zu skizzieren - hoffe das ist in Ordnung für dich.

Durch die beiden kleinen Klötzchen diagonal in den Innenecken der Koffertür wird der Lastdruck von oben (blauer Pfeil) sehr gut abgefangen. Funktioniert ähnlich wie das "Z", also die diagonale Verstrebung bei einem Gartentor. Wichtig: Die Stabilisierung muss immer unten an der Anschlagseite diagonal nach oben gehen.

Viel Erfolg beim Bau des Werkzeugschranks und beste Grüße aus der Eifel

Guido

PS: Für alle, die es interessiert, hier mal der Link zum Bauplan des Werkzeugschranks: https://hobbywood.de/Flipbook/FB_Werkzeugschrank/Werkzeugschrank.html#p=2
 

borisffm

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Hallo Boris,

ja richtig, ich habe meinen Werkzeugschrank fast genau so konstruiert, allerdings mit einem ganz entscheidenden Unterschied:

Die Schwalben befinden sich in den Seitenwänden und nicht - wie in deiner Zeichnung - in Deckel und Boden. Das solltest du unbedingt ändern, denn vor allem der Boden ist dann automatisch gegen Last von oben durch die Schwalbenform gesichert.

Hallo Guido,

danke für die Korrektur, stimmt, ich habe den Schrank falsch gezeichnet. Ich fräse die Verbindung, so, wie Du schreibst, aber mit halb-verdeckten Zinken. Ich habe keine andere Schablone.

Boris
 

borisffm

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Hallo,

ich habe letzte Woche die Platte zugeschnitten, Zinken gefräst und das Korpus verleimt. Die Türen habe ich nur kurz zusammengesteckt, um die Passgenauigkeit zu testen. Ich wollte die heute verleimen und stellte fest, dass die Bretter teilweise total krumm und die Zinken sind, denke ich, dicker geworden. Die Türen sind nicht mehr zu retten. Beim Zinken fräsen und auch bei Korpus-Zusammenbau war schon nicht einfach. Die Teile waren nicht 100% plan. Es ist schon klar, dass ich die Türen auch sofort verleimen sollte.

Die Leimholzplatte (2500x1250) war sicher schlecht. Die hat 110€ gekostet. Ich habe die bei HolzLand in der Nähe gekauft, dachte, wird besser als Baumarkt und wollte Zeit sparen. Bis jetzt habe ich entweder selber Leimholz hergestellt oder billige keilgezinkte Platten in dem Baumarkt gekauft. Es ging mehr oder weniger gut.

Für die Türen kaufe ich am Samstag paar 27mm Buchenbohlen von Pollmeier.

Lasse die paar Woche zuhause liegen und danach baue ich neue Koffertüren.


Ich habe mehrere Fehler gemacht:


- Buche gewählt;
- Fertige Leimholzplatte gekauft;
- Schlechte leimholzplatte gekauft;
- Die Türen nicht sofort verleimt;
- falsche Verbindung für den Fall gewählt;

ich habe eine Frage. Kann man überhaupt eine Leimholzplatte aus Buche kaufen, die sich stabil verhält? Oder nur selber herstellen?

Viele Grüße

Boris
 
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