Die Esskastanie als Zukunftsbaum ?

WoodyAlan

ww-robinie
Registriert
28. Februar 2016
Beiträge
5.361
Ort
Vilshofen
Hab letztes Jahr 2 Stück im Garten gepflanzt.
Wächst schnell, schön im Herbst, lecker Maronen und meine Enkel haben ggf mal schönes Wertiges Holz.
 

Mitglied 30872

Gäste
Danke Elmar,

für das Video zur Baumart des Jahres 2018. Die Baumart wurde insbesondere von den Römern zu uns gebracht, daher der Schwerpunkt in der Pfalz. Aber auch andernortens findet man sie, bspw. auch in Sachsen, im Dresdner Raum, an der Elbe und ihren Seitentälern, aufgrund des gemäßigten Klimas. Hierher hat sie bereits früher ihren Weg aus Kleinasien zu uns gefunden. Die Esskastanie gehört sicher zu den Baumarten, um die wir uns zukünftig aufgrund des Klimawandels in unseren Wäldern bemühen müssen. So wie auch die Baumart des kommenden Jahres, die Robinie.
Zum Video habe ich noch einige Anmerkungen. Die Esskastanie gehört zu den Baumarten , die dem Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG) unterliegen. Insofern ist der Handel mit dem Saatgut, den Maronen, im Rahmen der Forstwirtschaft reglementiert. Sofern man Vermehrungsgut innerhalb seines Eigentums nutzen möchte, ist dies unproblematisch. Gibt man das Saatgut allerdings weiter, so muss der Waldbestand behördlich für eine Beerntung zugelassen sein. Erst dann sind die Maronen für forstliche Zwecke auch frei handelbar. Der im Video gezeigte Bestand ist nicht als Erntebestand für das Inverkehrbringen von Vermehrungsgut zugelassen. Nur im eigenen Besitz darf es daher ausgesät werden. Vielleicht sollte der Waldbesitzer bei der zuständigen Behörde einen Antrag auf Anerkennung stellen, denn mit dem Saatgut kann man auch Geld verdienen.
Gut finde ich, dass im Film auf die Wildproblematik eingegangen wird. Der Herr hat offensichtlich auch mit zu vielen Rehen und der Unfähigkeit der Jäger zu kämpfen, die Wildbestände entsprechend den gesetzlichen Forderungen zu regulieren. Bedauerlicherweise zahlt er das mit viel Geld für den Zaunbau, anstatt sich mal mit den Verantwortlichen anzulegen. Aber dafür braucht es einen langen Atem.
Ich würde mir für solche Filmbeiträge eine bessere fachliche Begleitung wünschen, denn die Larve, die der Herr Waldbesitzer unter der Rinde der toten Fichte herauspopelt, ist die Larve eines Bockkäfers. Diese bevorzugen Bäume, die erst vor kurzem abgestorben sind bzw. gefällt wurden. Ursächlich für das Absterben im dargestellten Zusammenhang ist bei der Fichte allerdings der Buchdrucker und seine Larven, auch der Kupferstecher. Im weiteren sieht man deren Fraßbilder am Rindenstück, das bei etwa 9:50 vom Baumstamm abgenommen wird.
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
ob das der Baum der Zukunft wird ist fraglich.
Die Chancen stehen nicht schlecht und ich arbeite sehr gerne und oft mit diesem Holz.

Seit 2010 haben die korsischen Kastanienbauern erhebliche Probleme mit
einer aus China stammenden Wespenart (Cynips) die den Kastanienertrag
etwa um 70% reduzierte. Wenn der Baum zu stark befallen wird kann er
in Verbindung mit einer Trockenperiode auch absterben.
Die Folgen aus Dürre und dieser Cynips kann man in der Castagniccia (eine Region Korsikas)
sehen, viele Bäume sind am absterben...

Auch Trockenheit mag er nicht allzu lange Zeit wobei er
natürlich besser mit klarkommt als die meisten Nadelbäume.

Auf Korsika wurde die Kastanie auch Brotbaum genannt weil mangels Weizenfelder
es nur wenig Mehl gab. So wurde die Kastanie zu Mehl verarbeitet.
Die ärmere Bevölkerung (waren damals fast alle arm) ernährte sich Früh, Mittag und Abends
von Kastanienpolenta. Heute wird das nur noch zu festlichen Anlässen zubereitet weil sehr anstrengend
gerührt werden muss. Außerdem liegt aufgrund der geringen Ernten (s.o.) der Kilopreis bei etwa 15,- €.

Wenn dem Pizza- , Brot- oder Kuchenteig etwas Kastanienmehl (ca. 20-25%) dazu gegeben wird
bekommt der Teig ein sehr tolles Aroma.
Kastanienmehl ist um ein vielfaches Nahrhafter als Weizen od. Roggenmehl und ist Glutenfrei.

Hier wird auch dem Bier Kastanienextrakt zugemischt: Pietra heißt das dunkle, kräftige Bier mit 6 Umdrehungen.

Am 1. November ist wieder im jeder Ortschaft Kastanienfest.
Am Dorfplatz werden Feuerstellen eingerichtet und selbst gesammelte Kastanien geröstet.
Die Eisenpfannen haben große Löcher im Boden (10-12mm etwa) und werden auf einem Dreibein über das Feuer gestellt.
chataigne_I.jpg chataigne_II.jpg

Das Holz ist leicht zu verarbeiten und sieht der Eiche sehr ähnlich.
Viele alte Möbel hier sind größtenteils aus Kastanie gebaut aber auch Zaunpfähle
die unbehandelt Jahrzehnte überdauern.

Leider gibt es nicht viel Schnittholz zu kaufen, der Markt ist klein und der m³ Preis liegt etwa bei 1200,- €

Deswegen schau ich immer nach Abrissholz weil viele Dachstühle aus Kastanie gemacht wurden.
vorher:
chataigne_IV.jpg
und nach dem hobeln wie gesagt der Eiche ähnlich:
nachher:
chataigne_III.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

elmgi

ww-robinie
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.683
Alter
72
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar
Hallo Martin,

das ist ja auch äußerst interessant, was Du hier als Ergänzung zum Thema Esskastanie geschrieben hast. Nochmals dazugelernt!

Irgendwo hatte ich auch gelesen, dass eine eingeschleppte Pilzart speziell der Edelkastanie zu schaffen macht. Habe die Quelle leider nicht notiert.
 

pixelflicker

ww-robinie
Registriert
8. August 2017
Beiträge
1.854
Ort
Mitten in Bayern
Der Herr hat offensichtlich auch mit zu vielen Rehen und der Unfähigkeit der Jäger zu kämpfen, die Wildbestände entsprechend den gesetzlichen Forderungen zu regulieren. Bedauerlicherweise zahlt er das mit viel Geld für den Zaunbau, anstatt sich mal mit den Verantwortlichen anzulegen. Aber dafür braucht es einen langen Atem.
So einfach ist das leider nicht. Ich bin ja selbst Wald- und Feldbesitzer und habe daher mit genau diesen Problemen auch zu kämpfen. Ein großes Problem sind bei uns die Wildschweine. Deren Population ist einfach viel zu groß geworden, was zu hohen Schäden führt. Das Problem bei der Sache ist, dass diese Schäden am Ende dann wieder die Leute selbst zahlen.

Es ist leider sehr schwer geworden überhaupt einen Jäger zu finden, der sich um die Jagd kümmert. Das hat mehrere Gründe, hauptsächlich ist es der Immense Zeitbedarf dieses Hobbys, worauf die Leute immer weniger Lust haben. Man will abends nach der Arbeit seine Ruhe haben und seine Freizeit genießen und sich nicht mit dem Bau von Jägerständen, dem Stundenlangen Ansitzen in der Kälte und den Streitereien mit den Bauern aussetzen.

Dazu kommt, dass dieses Hobby ein sehr teures ist. Die Pacht für die Jagd kostet mindestens einen vierstelligen Betrag und man muss dann eben auch noch die Bauern entschädigen, was noch dazu kommt. Demgegenüber steht die Tatsache, dass man mit dem Verkauf des Fleisches die Kosten meist nicht wieder rein bekommt. Wildschwein ist in großen mengen vorhanden, aber das will kaum jemand haben, Rehwild ist deutlich schwieriger zu erwischen und auch nicht so Ergiebig.

Ein dritter Grund ist, dass die Jäger sich immer mehr Angriffen ausgesetzt fühlen. Die Jagd wird als brutales Hobby hingestellt, als unmenschlich und unnötig. Die Natürschützer denken die Natur würde sich selbst regulieren, was im Prinzip ja stimmen würde, aber halt nur, wenn sie vom Menschen nicht genutzt werden soll. Ein Feld voller Mais ist in dem Konzept halt nicht vorgesehen, aber für Wildschweine halt leider ein einladendes Buffet.

Ich verstehe die Probleme der Jäger sehr gut, am Ende werden die dann auch zu den Problemen der Bauern. Wenn man sich mit dem Jäger anlegt, riskiert man, dass dieser die Pacht kürzt oder ganz aufhört. Dann hat man am Ende nichts gewonnen. Deswegen bauen wir Zäune und versuchen so den Schaden gering zu halten, auch wenn es viel Aufwand ist.

Das führt aber zu einem anderen Problem. Immer mehr Menschen machen sich einen Spaß daraus den Bauern zu schaden. Sei es aufgrund verquerer Umweltschutzvorstellungen oder einfach aus persönlichem Hass. Bei uns werden in letzter Zeit immer mehr Zäune zerstört um dem Wild den Zugang zu ermöglichen und so den Bauern zu schaden. Man hört auch immer öfter, dass Felder vor der Ernte Manipuliert werden.
Wirklich traurig, wie mache Menschen ticken.

 

Mitglied 30872

Gäste
So einfach ist das leider nicht. Ich bin ja selbst Wald- und Feldbesitzer und habe daher mit genau diesen Problemen auch zu kämpfen...

Naja,
sorry, wenn ich das so schreibe: Beschäftige Dich mal mit der jagdlichen Gesetzgebung und den diesbezüglich bisher ergangenen Urteilen. Wenn Du Dich von den Jägern enteignen lässt, bist Du selbst dran schuld.
Mehr schreibe ich dazu nicht. Mein Beruf und die direkte Beschäftigung mit der Thematik haben mich gelehrt, dass die Grundeigentümer zu einem erheblichen Teil zur Misere beitragen, weil sie ihre Rechte und die Pflichten der Jäger nicht kennen. Und das den Grundeigentümern beizubiegen, ist in vielen Fällen ein hoffnungsloses Unterfangen. Erst recht in einem Forum.

Ich sehe grade, dass Du in Bayern sitzt. Grade in Bayern ist man da ziemlich fortschrittlich. Ansprechpartner findest Du beim ÖJV- Bayern.
Wald vor Wild steht sogar im Bayerischen Waldgesetz. Einfach mal lesen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

elmgi

ww-robinie
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.683
Alter
72
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar

pixelflicker

ww-robinie
Registriert
8. August 2017
Beiträge
1.854
Ort
Mitten in Bayern
@Túrin
Da magst du ja recht haben, dass der Gesetzgeber die Waldbauern in der Sache unterstützen würde, aber wer hindert denn den Jäger daran seinen Vertrag zu kündigen, bzw. nicht zu verlängern? Was machst du dann?
Bei uns werden über die Jagd die Wildschäden sowie die Erhaltung der Wege finanziert. Woher soll das Geld sonst kommen?

@elmgi
Ja, das klingt alles ganz gut, aber wenn man genauer hinschaut, ist der Unterschied nicht wahnsinnig groß:
Genf setzt hier auf Schadensprävention: Um Schäden durch Wildschweine in der Landwirtschaft zu verhindern, werden elektrische Zäune um die Kulturen aufgestellt.
Genau das hat Stefan (Túrin) Kritisiert. Die Bauern müssen also noch mehr Zäune aufstellen und wer zahlt das? Mit Wald ist derzeit eh kaum was verdient.
Weil das Schadenspotential durch Wildschweine in der Landwirtschaft hoch ist, hat die Regierung einen Beschluss gefasst, die Wildschweine durch Abschüsse zu regulieren. „Diese Regulation
erfolgt ausschließlich durch Wildhüter, es werden keine Amateurjäger einbezogen“
Und welchen großen Unterschied macht das jetzt? Es wird also weiterhin geschossen, nur, dass derjenige der jetzt Schießt halt vom Staat bezahlt wird.


Edit: Ein eigener Thread für das Thema wäre sicher Interessant, nur, müssten dann die dazu geschriebenen Beiträge aus diesem Thread herausgelöst werden, sonst wird es wohl nicht funktionieren.
 

Lico

ww-robinie
Registriert
9. August 2019
Beiträge
1.413
Ort
Ostheide
Hier in Niedersachsen kriegen die Jäger das auch nicht in den Griff. Vor allem Wildschweine in Maisfeldern sollen ein Problem sein, was man so hört. Aber da gehen ihnen jetzt die Wölfe zur Hand, so dass sich das mit der Zeit von allein regelt.

Lico
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.547
Alter
57
Ort
Wadersloh
lecker Maronen und meine Enkel haben ggf mal schönes Wertiges Holz.
Solange ich sie nicht essen muss... Schmeckt doch fürchterlich diese mehlige Pampe.
Gibt's ja auf fast jeder Kirmes, und ich probiere immer alles 2-3 mal aus. Aber die Dinger fallen voll durch :emoji_grin:

Esskastanienholz hab ich noch nicht verarbeitet, schaut das aus wie 'normale' Kastanie?
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
Esskastanienholz hab ich noch nicht verarbeitet, schaut das aus wie 'normale' Kastanie?
hier gibt es nur die Esskastanie, sieht so aus wie auf meinen Bildern, nur ist dieses
Holz bereits etwa 150 Jahre alt.
Schmeckt doch fürchterlich diese mehlige Pampe.
Ja, dachte ich auch immer, bis zu dem ersten Kastanien Fest.
Leider weiss ich nicht mehr ob es die flachen oder runden Kastanien waren (gibt noch eine charakteristische Form:emoji_thinking:)
eine Sorte hatte geschmeckt wie Marzipan, hatte ich noch nie vorher so gegessen. :emoji_yum:

Der Geschmack je nach Sorte kann sehr intensiv sein, die Polenta bereite ich 2-3 mal im Jahr, dass langt mir dann auch.
Doch wie gesagt, in geringen Mengen dem normalen Mehl hinzugefügt wirklich zu empfehlen.
 

WoodyAlan

ww-robinie
Registriert
28. Februar 2016
Beiträge
5.361
Ort
Vilshofen
Solange ich sie nicht essen muss... Schmeckt doch fürchterlich diese mehlige Pampe.
Gibt's ja auf fast jeder Kirmes, und ich probiere immer alles 2-3 mal aus. Aber die Dinger fallen voll durch :emoji_grin:

Muss man mögen, stimmt. Aber als Beiwerk im Essen super!!! Maroni/Rosenkohl Auflauf mit viel Speck und Bergkäse überbacken....mmmmhhh

Maronen und Haselnüsse gehackt in Butter und mit Steinpilzen und Zwiebeln angebraten mit am Schuss Sahne passt das auch perfekt als Dip zu nem Medium Rare Ribeye Steak!!!!
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.547
Alter
57
Ort
Wadersloh
Ne, keine Chance. Was allein schon nicht schmeckt, kommt mir nicht ins Essen.
Schmeckte wie aufgeweichte Pappe mit Nussaroma.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.547
Alter
57
Ort
Wadersloh
Hab’s mir mal angeschaut. Hatte ich doch schon, Rosskastanie noch nicht.
Edelkastanie geht Richtung Esche/Kirsche, Rosskastanie Richtung Erle.
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
Rosskastanie hat beinahe die gegenteiligen Eigenschaften von der Eß od. Edelkastanie.
Ich zitiere aus www.wald.de:

[...Holzeigenschaften:
Das Holz der Rosskastanie ist gelblichweiß, kernlos, weich, leicht zu bearbeiten, gut polierbar, schwindet stark und ist wenig dauerhaft; zudem zeigen die Stämme meist Drehwüchsigkeit (schraubig gedrehter Faserverlauf um die Stammachse), der eine Holzverarbeitung fast ausschließt....] Quelle: www.wald.de
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
5.934
Ort
Taunus
Hallo,

Edel oder Esskastanie kann man essen (u.a. als heiße Maronen auf dem Markt) und das Holz ähnelt dem der heimischen Eiche, ist ebenso dauerhaft und wird auch für Apfelweinfässer verwendet.
Rosskastanie fressen die Wildschweine und das Holz taugt nichts und sieht von außen schon aus wie eine Holzschraube.
Erle dagegen ist ein schönes warmes, geölt meißt honigfarbenes Möbelholz, früher auch gerne als Blindholz verwendet und gebeizt als Edelholzimitat.
Als Sitzplatte sehr viel angenehmer als Buche und auch lebendiger in der Struktur.
Mit Erle begann der Trend in den 90igern hin zu Massivholz und Bio-Möbel, Team7 hatte ein ganzes Einrichtungssystem aus Erle, auch Küchen, Oster meine ich auch und selbst Musterring hatte ein Schlafmöbelprogramm und Wohnprogramm aus Erle.
Venedig steht größtenteils auf Erlenpfählen, unter Wasser sind die sehr dauerhaft.
Und Erle wächst relativ schnell nach, etwa in 30 Jahren, was es durchaus nochmal interessant macht vor der aktuellen Problematik der Klimageschichte.

Gruß Dietrich
 

Mitglied 30872

Gäste
...Und Erle wächst relativ schnell nach, etwa in 30 Jahren, was es durchaus nochmal interessant macht vor der aktuellen Problematik der Klimageschichte...

Das eben grade nicht, da die Erle frische Böden bevorzugt. Man denke dabei an die ausgedehnten Erlenbruchwälder in den Gebieten größerer Flußniederungen. Die Erle steht gerne mit den Füßen im Wasser. Auf meinem Grundstück stehen auch welche, die dickste mißt etwas über einen Meter im Durchmesser. Und der Tümpel, an dem sie stehen, ist nun im zweiten Jahr fast trocken gefallen. Wichtig werden Baumarten mit hoher Trockentoleranz. Dazu gehört die Esskastanie.
Erle ist ein schönes Holz. Meine Schwester hat sich eine Küche mit Erle-Fronten bauen lassen. Sehr schön.
 

Sel

ww-esche
Registriert
13. Juni 2019
Beiträge
593
Ort
Radebeul
Bei uns gibts Esskastanien als Wildwuchs im stadtnahen Wald. Sicher hat sich dort mal vor vielen vielen Jahrzehnten ein Samen verloren und dieser hat seine Chance zum Keimen genutzt. Nun stehen dort 5 Bäume. Die Kastanien sind nur max. 2cm groß, dafür treten die in Massen zutage. Sind eben die paar Bäume, wo man sammeln kann. Und mehr als 1kg nehmen wir nicht mit. Die Verwendung macht viel Arbeit und die Kastanien gammeln ziemlich schnell im Rohzustand. Außerdem gibts im Wald Tiere, die die Esskastanien dringend zum Winterspeck anfressen brauchen.

Wir sammeln die Esskastanien für uns zum Marmelade machen, für Nachspeisen, als Pudding. Alles lecker. Und da auch normale Kastanien im Wald stehen, nehmen wir da auch maximal zwei Kilo mit. Diese werden geschält, geschreddert und getrocknet. Fertig ist das Feinwaschmittel für unsere Klamotten (paar Stunden vorher eine Lauge mit den Krümeln ansetzen, dann absieben und die Brühe statt Waschmittel in die Maschine, geht super!).

Die Bäume stehen ziemlich versteckt, zum Glück. Da sammelt nicht jeder, so das für die Tiere noch mehr als genug übrig bleibt.

LG Sel
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
Fertig ist das Feinwaschmittel für unsere Klamotten (paar Stunden vorher eine Lauge mit den Krümeln ansetzen, dann absieben und die Brühe statt Waschmittel in die Maschine, geht super!).
ich schmunzel gerade so vor mich hin...
Damals im Klondike... als ich so 20 war und sehr Öko und sonstwas drauf war mußten wir (WG) unbedingt die Wäsche mit
Kastanien Mehl waschen (in der Maschine...natürlich eine Gebrauchte aus einer Behinderten Werkstatt) zu der Zeit hatten wir u.a. Henkel boykottiert...
Allerdings hatten wir das mit der Lauge nicht ganz auf die Reihe gebracht....
Folge: Totalschaden unserer Waschmaschine, alles verklebt und verkleistert.
Mannomann das ist 35 Jahre her...:emoji_ghost: und du erinnerst mich wieder daran... hatte ich schon verdrängt.
 
Oben Unten