Ist es sinnvoll diese alten Schleifsteine wieder nutzbar zu machen ?

Nordheide

ww-ahorn
Registriert
1. September 2017
Beiträge
140
Ort
Niedersachsen
Moin,

ich hab beim Aufräumen alte Schleifsteine gefunden.Die hat der ehemalige Hausbesitzer in einer Zigarrenschachtel gelagert.
Die mMn interessanten Steine habe ich mal fotografiert.

Schleifstein.JPG Schleifsteine.JPG

Der schwarze Stein rechts so wie der ockerfarbene in der Mitte sind stark konkav "ausgearbeitet".Und das beidseitig.
Ich vermute mal da wurden Messer mit geschärft.

Hat es Sinn diese Steine wieder eben zu machen um zB. Hobeleisen zu schärfen?
Und wie geht das am einfachsten zumindest eine Fläche gerade zu bekommen?

Viele Grüße.
 

Gelöschte Mitglieder 44249

Gäste
Hallo
Ich würde bevor du an den Steinen irgendwas macht’s erst mal schauen um was es sich für Steine handelt.
Gruß joachim
 

Nordheide

ww-ahorn
Registriert
1. September 2017
Beiträge
140
Ort
Niedersachsen
Hallo,

danke für den Link.Die Klinker liegen in der Garage.Allerdings nicht bearbeitet.

@Joachim

Das zu wissen wäre auch mein Wunsch.Nur wie soll ich das in Erfahrung bringen?

Gruß
 

Gelöschte Mitglieder 44249

Gäste
Ich hab in dem Bereich ehr null Ahnung, wenn nicht noch weniger.
Isch würde sie mal reinigen um ein brauchbares Bild von den Steinen zu bekommen.
Sollte es sich um belgischen Brocken handeln , dann würde ich sie so lassen.
In dem Fall wäre es mir zu schade den größten Teil der Steine in Schlämme zu verwandeln.
Ich hab so Steine nur fürs Auge
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.000
Ort
am hessischen Main, 63500
Guuden,

bei beigen Steinen könntest Du das große Glück haben,
dass es sich um „Belgische Brocken" handelt.
Belese Dich bitte wie man sie erkennt,
und halte sie in Ehern!
 

cebewee

ww-kastanie
Registriert
27. November 2018
Beiträge
28
Ort
München
Der schwarze Stein rechts so wie der ockerfarbene in der Mitte sind stark konkav "ausgearbeitet".Und das beidseitig.
Ich vermute mal da wurden Messer mit geschärft.

Das muss nicht unbedingt sein. Einen flachen Stein braucht man eigentlich nur für die Spiegelseite, die Schneide kann man auch auf einem konkaven Stein schleifen (dann wird sie halt konvex).

Paul Sellers hat da ein paar Artikel zu, z.B.: https://paulsellers.com/2014/12/sharpening-stones-watch-out-for-the-bumps/
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.463
Nur wie soll ich das in Erfahrung bringen?
Den besonders wertvollen gelben belgischen Broken erkannt man darn, dass eine relativ dünne cremefarbige Schicht auf einen dunklen Schieferstein als Träger aufgekittet ist.
Wassersteine generell erkennt man daran, dass sie im Gegensatz zu Ölteinen, Wasser recht schnell aufsaugen. Sie sind also poröser und von ihrem Gefüge her lockerer. Was für ihre Eignung vorteilhaft ist. Dafür werden sie scneller abgenutzt.
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.330
Ort
Kiel
Wenn es meine Steine wären, würde ich sie zunächst einmal auf einer Betonplatte mit etwas Schleifpulver abrichten. Wenn Du schon dabei bist, machst Du das dann auch mit den Klinkern und dann hast Du ggf. tolle Steine bis ans Ende Deiner Tage.

Das ist keine Verschwenung von Material, sondern dessen sinnvoller Gebrauch.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.000
Ort
am hessischen Main, 63500
Den besonders wertvollen gelben belgischen Broken erkannt man darn, dass eine relativ dünne cremefarbige Schicht auf einen dunklen Schieferstein als Träger aufgekittet ist.
Wassersteine generell erkennt man daran, dass sie im Gegensatz zu Ölteinen, Wasser recht schnell aufsaugen. Sie sind also poröser und von ihrem Gefüge her lockerer. Was für ihre Eignung vorteilhaft ist. Dafür werden sie scneller abgenutzt.

Guuden,

ältere Belgier waren meistens nicht dubliert sondern durch und durch belgisch.
Mit dem Dublieren wurde leider erst begonnen, als das Vorkommen dem Ende zuging.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.463
Ich dachte immer diese Gesteinsschicht wäre von Natur aus so dünn?
Jedenfalls habe ich einen 60jährigen, der auch doubliert ist.

Es gibt übrigens auch einen Blauen Belgischen Brocken, der dicker ist. Allerdings nicht ganz so gut.
 

zündapp

Gäste
Ja, Arkansas-Steine gehen mit Öl. Ein Bekannter von mir hat damit lange seine Klingen sehr scharf abgezogen. Letzten Endes war ihm aber das Abrichten des Steines, auch wenn es nur selten fällig war, zu mühsam.
 

Nordheide

ww-ahorn
Registriert
1. September 2017
Beiträge
140
Ort
Niedersachsen
Moin Pedder,

Wenn es meine Steine wären, würde ich sie zunächst einmal auf einer Betonplatte mit etwas Schleifpulver abrichten. Wenn Du schon dabei bist, machst Du das dann auch mit den Klinkern und dann hast Du ggf. tolle Steine bis ans Ende Deiner Tage.

Das ist keine Verschwenung von Material, sondern dessen sinnvoller Gebrauch.

dieser letzte Satz bringt es auf den Punkt.So soll es sein.

@All

Danke für die vielen Beiträge und die verschiedenen Erfahrungen/Wissen über Schleifsteine.
Das hat mir sehr geholfen.

Tatsächlich sind es wohl 2 Ölsteine und ein Wasserstein.
Die Steine Links und rechts auf dem Foto oben haben sehr wenig Wasser aufgenommen,dagegen
der Mittlere sehr schnell.

Daraufhin einen Schleiftest gemacht.Der Wasserstein hat einen guten Materialabtrag mit feinen Schleifspuren.
Ein Ölstein hat mich zuerst enttäuscht.Nach dem Weißöl auf der Kante aufgetragen war,habe ich eine Spiegelseite
von einem Stecheisen schleifen wollen.
Es gab fühlbar keinen richtigen Abtrag.Aber nach mehreren Zügen über die Kante habe ich mir die Spiegelseite angeschaut.
Sehr feines Schleifbild und eine für mich mehr als ausreichend scharfe Schneide.

Wenn dieser dunkle Stein ein Arkansas sein soll hab ich wohl Glück gehabt.
Für die Extraschärfe und die Spiegelseiten der guten Eisen wird er feine Ergebnisse bringen.
Dafür nehme ich dann auch etwas mehr Zeitaufwand in Kauf.


Viele Grüße
 

Lico

ww-robinie
Registriert
9. August 2019
Beiträge
1.413
Ort
Ostheide
Guuden,

ältere Belgier waren meistens nicht dubliert sondern durch und durch belgisch.
Mit dem Dublieren wurde leider erst begonnen, als das Vorkommen dem Ende zuging.
Ich hab noch so einen sehr kleinen für Bildhauereisen, die ich mal hatte (einem Wasserschaden zum Opfer gefallen). Der, halb so dick, dafür doppelt so groß, das wär's.

Lico
 

Lico

ww-robinie
Registriert
9. August 2019
Beiträge
1.413
Ort
Ostheide
Guuden,

Wasserschaden? Mein Belgier wird im Wasserbad gelagert!
Auf Flohmärkten finden sich immer wieder welche.
Das mit dem Wasserschaden bezog sich auf die Eisen. Bei der folgenden Entsorgung des Mülls sind leider auch die Eisen versehentlich abhanden gekommen. Ist hier aber OT. Den Stein hab ich noch.

Lico
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.463
...haben sehr wenig Wasser aufgenommen
Könnte natürlich auch daran liegen, dass sie sehr feinkörnig sind. Dann nehmen auch Wassersteine nur langsam das Wasser auf.
Wäre wichtig zu wissen was es wirklich ist. Da man ja wie gesagt einen Wasserstein durch Öl ruiniert.
Weiß aber jetzt leider auch nicht wie man es zweifelsfrei beurteilen könnte ...

Gibt man auf einen Ölstein Wasser, dann läuft beim Schärfen das Eisen sehr schnell trocken. Da ja das Wasser nur auf der Oberfläche steht und schnell abgewischt ist; während es bei einem Wasserstein in tiefere Schichten eingesogen wird und daher länger zur Verfügung steht.
 

Nordheide

ww-ahorn
Registriert
1. September 2017
Beiträge
140
Ort
Niedersachsen
Moin,
Wäre wichtig zu wissen was es wirklich ist. Da man ja wie gesagt einen Wasserstein durch Öl ruiniert.
Weiß aber jetzt leider auch nicht wie man es zweifelsfrei beurteilen könnte ...
ich bin am Montag in der Nähe eines Haushaltswaren-Einzelhandels.Da gab es auch Zubehör für die Hausschlachtung.
Die Inhaberin kennt sicher allerhand Schleifwerkzeug.Ich werde ihr die Schleifsteine zeigen.
Vielleicht hab ich Glück und bekomme die Steine benannt.

Schönes Wochenende.
 

Gelöschte Mitglieder 44249

Gäste
Morgen
Weil ich gerade am bildermachen bin paar persönliche Gedanken zum Brocken.
Bedeutet, dass kann so sein , muss aber nicht so sein
Denke die alten Meister hatte nur einen Schleifstein (mit Hand oder Fuß Antrieb)und einen Brocken.
Geschärft wurde so wie es kürzlich ,, Holzrad,, in dem mhg Thema erklärt hat.
Oft sieht man bei verkaufsanzeigen im Netz bei denen alte Werkzeugschränke angeboten werden in irgend einer Ecke ein total verstaubtes Teil das ein Schleifstein sein könnte .
Meistens handelt es sich bei Steinen mit polygonaler Konturen um Natursteine , oft um Brocken.
Denke sowas hatte früher jeder Schreiner und mehr nicht.
Zu den Brocken
Meiner stammt vom Flohmarkt und war mit Sicherheit nicht teuer,
Er hat ein ,,Träger,, aus einem Stück Holz , war eingekittet, wahrscheinlich mit Leinölkitt.
Auf der Rückseite gab es paar abgeschnittene Nägel und ein Eigentümer Zeichen.
Die Nägel dienten als rutschsicherung auf der Werkbank.
Denke bei dieser Konstruktion hat man diese Brocken nicht dauerhaft in Wasser gelagert.
Meinen hab ich jetzt nur noch lose im Holz liegen, ganz alleine aus dem Grund um ihn zu betrachten.
Für mich sind Maserungen von Steinen mindestens so schön wie die von Holz .
Die polygonale Form und der doch etwas rustikale Rand ist für mich ein Zeichen , dass die Brocken schon immer sehr wertvoll waren.
So die Brocken Parade
Von links mach rechts
Ein roher Splitter , deutlich sieht man Übergänge mit mehr oder weniger scharfen Konturen.
Keine Ahnung ob es da einen Unterschied in der schleifwirkung gibt.
Der zweite mit schönen Sommersprossen. :emoji_wink:
No drei sehr scharfe Übergänge , aber mit Sicherheit kein geklebter Stein.
Glaube nicht dass man sich die Mühe macht so eine passende Unterlage zu suchen.
Der nächste, vom Flohmarkt für zwei e, wurde mit Öl benutz und musste deshalb 2-3 mm abgeben :emoji_wink:
Der nächste könnte eine geklebte Unterlage haben,
Der letzte dient zum polieren von Röhren und soll auch ein Brocken sein.
Die Farbe ist dunkelbraun violett
So die Bilder
Grus Joachim, und jetzt an die Arbeit
 

Anhänge

  • DSC04296.jpg
    DSC04296.jpg
    101,1 KB · Aufrufe: 70
  • DSC04297.jpg
    DSC04297.jpg
    101,4 KB · Aufrufe: 64
  • DSC04298.jpg
    DSC04298.jpg
    111,2 KB · Aufrufe: 65
  • DSC04299.jpg
    DSC04299.jpg
    152,5 KB · Aufrufe: 67
  • DSC04300.jpg
    DSC04300.jpg
    140,4 KB · Aufrufe: 68

Spyderco

ww-robinie
Registriert
27. April 2013
Beiträge
641
Ort
Augsburg
Soweit ich weiß, wird der Brocken nicht im Wasser gelagert,
sondern vor der Benutzung nur eine wenig mit Wasser beträufelt, so dass der Arbeitsbereich des Steines feucht ist.
Beim Schleifen/ Polieren bildet sich eine Paste die nach Benutzung auf dem Stein verbleiben kann und dann wieder antrocknet.
Beim nächsten Mal Schleifen/ Polieren ist die Paste dann wieder, mittels befeuchten, "aktiviert".
Lässt man den Belgier im Wasser, tut ihm das aber nichts, lediglich die Paste wird abgewaschen.

NG Zoltan
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.463
Durch diese Polierpaste wird der Stein weniger aggressiv. Es dauert dann also länger.
Dafür wird der Schliff feiner.
Ich würde die Paste also erst gegen Ende auf dem Stein stehenlassen, um das allerletzte Maximum an Schärfe rauszuholen.
 

Spyderco

ww-robinie
Registriert
27. April 2013
Beiträge
641
Ort
Augsburg
@ Friedrich
Jep..stimm ich dir vol und ganz zu zu aber der Brocken ist bei mir ja auch immer das "Finale"
...aber kennst du ja selbst...jeder hat so ein bisschen sein Ding... :emoji_wink:
Und Messer gehen dann noch über den Riemen!

NG Zoltan
 
Oben Unten