Ein kleines TV-Kästchen

Gelöscht stwe

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... oder wie man bei uns im "Grenzgebiet" zwischen Oberbayern und Schwaben sagt: "Fernseh-Kaschtal".

Hallo zusammen,

in diesem Beitrag möchte ich den Bau eines kleines Schränkchens vorstellen, auf dem später mal ein TV stehen soll. Der Schrank soll später in meinem Zimmer bei meinen Eltern stehen, falls ich da zu Besuch bin. Bei diesem Projekt sind einige neue Dinge dabei, die ich vorher noch nicht gemacht habe: Zum einen Leimholz herstellen, zum anderen handgemachte Schwalbenschwanz-Verbindungen. Aus diesem Grund ist das ganze aus Fichtenholz, aus dem Wald meines Opa (ich wollte nicht (teures) Holz kaufen für den Falls dass beim Leimholz herstellen etwas schiefgeht).

Der Aufbau ist denkbar simpel: Deckel, Boden, zwei Seiten. Die Außenmaße sind ca. 80x40x40 cm, bei einer Wandstärke von 30mm. Die Ecken sind - wie gesagt - mit Schwalbenschwanzverbindungen realisiert. Da ich später Schubladen einbauen will, kommt noch eine Mittelwand rein.

Zu Beginn habe ich die Lamellen aus 40mm starken Bohlen mit der Gestellsäge grob ausgesägt:
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Im Anschluss ging es an die Hobelmaschine, die Lamellen wurden abgerichtet und eine Kante gefügt. Danach habe ich mit dem Dickenhobel die Lamellen auf eine einheitliche Dicke gebracht und die zweite Kante parallel zur Fügekante gehobelt. Aus den Lamellen konnte ich dann die vier Bretter zusammenlegen. Dabei habe ich so gut es ging auf die Verleimregeln geachtet.
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Nun kam der Schritt, vor dem ich etwas Respekt hatte: Das Verleimen. Alles in allem hat es dann doch ziemlich gut funktioniert. Wenn man sich die Zwingen, Zulagen etc. vorher bereit legt, hilft das wirklich ungemein.
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Beim letzten Brett war ich dann leider etwas nachlässig und dachte mir, ich kann auf die Zulagen quer zu den Lamellen verzichten... Das hat sich dann auch gerächt: Vermutlich habe ich zuviel Druck auf die Zwingen gegeben und das Brett hat sich dann ziemlich geworfen. Ich habe es dann einmal in der Mitte aufgetrennt und neu (dann mit Zulagen) verleimt. Nach ca. 1,5h Trockenzeit habe ich dann die Flächen mit dem Handhobel und Bandschleifer mit Korn 80 egalisiert:
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Am Ende habe ich dann noch angefangen die Schwalbenschwänze auszuarbeiten. Die Abstände der Zinken habe ich mit dem Zirkel von beiden Seiten abgetragen. Das ist echt praktisch, weil man da quasi nichts messen muss. Dann ausgesägt und ausgestemmt, was bei dem weichen Fichtenholz nicht immer gut klappt. Insgesamt bin ich aber dennoch zufrieden mit dem Erstversuch:
IMG_20191021_165506.jpg IMG_20191021_180828.jpg

Morgen geht es dann mit dem zweiten Seitenteil und den Zinken weiter.


Einen schönen Abend,

Stefan
 

Macchia

ww-robinie
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gefällt mir wenn jemand noch Handwerkzeuge einsetzt.
Auch dein Vorderzangenersatz zeigt doch, dass es gar nicht so viel braucht.
was bei dem weichen Fichtenholz nicht immer gut klappt
ja, da müssen die Beitel sauscharf sein wenn es sauber aussehen soll.
Dann wünsche ich noch viel Erfolg beim zinken morgen!
:emoji_thumbsup:
 

enovs

ww-birnbaum
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Schöne Geschichte, sieht nicht nach Erstversuchen aus! :emoji_slight_smile:
Bin gespannt auf die Fortsetzung!

Schwalbenschwanzzinken stehen auch noch auf meiner ToDo-Liste, aber so richtig traue ich mich noch nicht daran! :emoji_wink:
 

Gelöscht stwe

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Hallo zusammen,

gefällt mir wenn jemand noch Handwerkzeuge einsetzt.
Auch dein Vorderzangenersatz zeigt doch, dass es gar nicht so viel braucht.
Ja eine richtige Vorderzange oder zumindest ein Schraubstock wäre schon was. Steht auch auf der Todo-Liste :emoji_wink:

Schöne Geschichte, sieht nicht nach Erstversuchen aus! :emoji_slight_smile:
Bin gespannt auf die Fortsetzung!

Schwalbenschwanzzinken stehen auch noch auf meiner ToDo-Liste, aber so richtig traue ich mich noch nicht daran! :emoji_wink:
Waren in der Tat Erstversuche :emoji_slight_smile: Ich würde empfehlen, das ganze am Anfang mal bei einem Projekt zu machen, wo es nicht so schlimm ist, wenns schiefgeht. Also vllt. nicht am 100-Stunden Projekt mit teuren Edelhölzern oder so :emoji_wink:


Hier noch ein paar Bilder vom Zinken:
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Man sieht schon so einige Lücken. Ich glaube, das größte Problem war meine mangelnde Übung mit der Zinkensäge. Mir ist dauernd der Sägeschnitt verlaufen. Außerdem ist das nur so eine billige 5€-Säge, evtl. wäre es mit einer japanischen Zugsäge besser gegangen (bzw. der Schnitt wäre feiner geworden). Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich die Zinken nicht wirklich gleichmäßig angerissen habe (sieht man im mittleren Bild bei Ober- und Unterseite. Evtl. hat sich da der Zirkel verstellt oder so..


Viele Grüße

Stefan
 
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