Rohre für Absaugung. Welchen Durchmesser für vorhandene Geräte?

killkenny

ww-robinie
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Moin,

ich richte mir gerade eine kleine Werkstatt.
Habe eine Tischkreissäge (GTS 635-216) und eine Metabo Kappsäge.
Weiß es jetzt nicht mehr auswendig, aber der Durchmesser der Anschlüsse für die Absaugung bei den Sägen ist knapp unter 40mm glaub ich.

Habe mir provisorisch eine kleine Kiste mit Zyclonabscheider und Sauger (Einhell Nass-Trockensauger TC-VC 1812 S) gebastelt. Ist aktuell an der Tischkreissäge angeschlossen und funktioniert eigentlich ganz gut.
Die Kiste steht aktuell allerdings auf dem Boden und ist nicht mobil. Selbst wenn das der Fall wäre, die Kabel der Geräte wären immer im Weg, wenn ich die Kiste auf die andere Seite zur Kappsäge schieben würde.
Ist also lästig. Daher dachte ich an eine Rohrinstallation. Da gibt es ja einiges im Netz zu finden. Wo ich aber Probleme habe, ist der Durchmesser der Rohre und grundsätzlich die Leistung des Saugers in Kombination mit Rohrdurchmesser etc. und ein eventueller Leistungsverlust der Absaugung, weil vielleicht ungünstiger Rohrdurchmesser.

Aktuell habe ich nur die zwei Geräte, es wird aber im laufe der Zeit eine Bandsäge hinzu kommen und eine Tauchsäge. Bzw. habe ich noch eine Oberfräse und baue mir dazu einen Tisch.

Macht es Sinn, eine DN50 Rohranlage zu bauen, wenn die aktuellen Geräte nur ca. 40mm Durchmesser haben?
Der Zyclonabscheider z.B. hat ja 50mm Anschlüsse. Ich weiß aktuell nicht wie ich das angehen soll.
Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben.

Grüße
 

killkenny

ww-robinie
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Ok. Entweder es war eine komisch gestellte Frage, oder ich habe mich zu kompliziert ausgedrückt.
Ich versuche es noch mal besser zu erklären, bzw. zu fragen.

Mein Staubsauger hat am Schlauch einen Durchmesser von ca.40 mm. So auch die zwei Sägen.
Der Zyclonabscheider hat 50mm und ich habe da Adapter drauf. Es kommen sicherlich noch ein zwei Maschinen hinzu. Wenn man einen 40mm Anschluss für die Absaugung hat, ist es dann Sinnvoll, eine 50mm Rohrleitung zu legen oder funktioniert die Absaugung dann nicht mehr so gut?
Ich habe auf diesem Gebiet leider keine Ahnung.
Ich weiß nicht mal, ob der Sauger dann ausreichend Saugkraft entwickeln kann, wenn ich in dem Kellerraum diverse Rohre verlege.
Der Raum misst etwa 18qm. Geht durch eine lange Rohrleitung Leistung verloren und wenn ja, gibt es da Formeln etc.?

Viele erzählen auch was von diversen % Saugverlust der Anlage. Wie wird dies denn ermittelt?
Wenn ich bei mir in den Sauger schaue, sind da keine Späne drin. Demnach funktioniert das Ganze aktuell wohl ganz gut.
Habe ich jetzt 100% Saugleistung oder nach was wird das beurteilt und ermittelt?

Grüße
 

Komihaxu

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Geht durch eine lange Rohrleitung Leistung verloren und wenn ja,
Richtig. Jeder Meter Rohr verringert die Leistung. Ganz schlimm sind enge Bögen (90°). Auch flexibles Wellrohr ist schlecht, glatte Rohre sind besser.

gibt es da Formeln etc.?
Ja, gibt es. Wenn du ein paar Bögen und ein paar Meter Rohr einbaust schließe ich mit dir aber jetzt schon Wetten ab, dass das mit so einem Einhell-Billigsauger nicht mehr funktioniert.
Wenn man die ganze Verrohrung, Absperrschieber (brauchst du für jeden Abgang!) rechnet, dann kostet das ja fast so viel, als wenn du dir einfach so einen Billigstaubsauger unter/neben jedes einzelne Gerät stellst.

Hier siehst du gleich, wie man es nicht macht:
https://www.woodworker.de/forum/threads/zyklonabsauger-mit-wenig-wirkung.108478/
 
Zuletzt bearbeitet:

killkenny

ww-robinie
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Danke erstmal für die Antwort.
Das mit den engen Bögen ist mir bewusst. Habe mich davor schon eingelesen.
Was ich aber nirgends finden konnte, war eben dieses Reduzieren oder Vergrößern des Durchmessers und wie die Leistung denn berechnet wird.
Es ist natürlich relativ schwer sich ein System zusammenzustellen, wenn man nicht weiß, was im Nachhinein dabei raus kommt.
Ist es jetzt gut oder schlecht, wenn ich 50mm Rohre nehme für das System, obwohl meine Anschlüsse 40mm haben und ich somit am Ende reduzieren müsste? Wahrscheinlich wäre es umgekehrt schlechter, denke ich.



Über diesen Thread bin ich auch schon gestolpert.
Mich würde viel mehr interessieren, wie man es richtig macht :emoji_slight_smile:

Und vielleicht gibt es ja einen interessanten Artikel, was Saugleistung oder Verlust durch lange Rohre angeht.
 

VolkerDK

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Moin!
Also, bei Unterdruck anlagen (Werkstattstaubsauger, Nass-Trockensauger mit Zyklon etc) ist es nicht entscheidend, wie die Leitung ausgeführt ist, wieviele Bögen drin sind, ob die geriffelt sind etc.
Natuerlich ist es besser, wenn es nur ein gerades glattes Rohr ist, anstatt eines 100m Schlauches der kreuz und quer geht. Aber: Der Unterdruck ist erstmal der gleiche, der geht nicht verloren. Entscheidend hierbei ist, dass die Anlage 100% "dicht" ist.
Für die Saugleistung ist dann auch entscheidend (neben der Saugleistung des Saugers natuerlich), dass der Eintritt nicht zu gross ist.
Man hat eine grosse Saugleistung an einem 37mm Schlauch, oder noch kleiner.
Ein groesserer Rohrdurchmesser als 50mm wird wenig Vorteile haben (es soll ja nichts verstopfen), im Gegenteil. Bei einer Hausstaubsaugeranlage mit festen Rohren ist es auch kein Problem, wenn die Rohre viele Meter lang sind und um 100 Ecken gehen. Weil eben der Volumenstrom gering ist, und damit auch der Leitungsverlust.

Hier darf man nicht verwechseln mit den Volumenstrombasierten Absaugen - also die klassischen mit Staubsack und Spänesack. Diese sind unempfindlich gegen kleinere Leckagen am Schlach (kann man einfach drueber und zusammenstecken) aber hier ist es absolute entscheidend glatte Rohre, grosse Radien, wenige Bögen etc. einzubauen. Gefuehlt hab ich bei meiner Anlage an 5m Schlauch halbsoviel Leistung wie an einem 2m Schlauch.

Du brauchst also 2 Systeme in einer Werkstatt:
Ein 50/37mm Unterdrucksystem für Schleifmaschinene, Handkreissägen, Oberfräse. Und ein großvolumiges System mit 100/125/140mm Durchmesser für Hobelmaschine, Bandsäge und Co.
 

Lico

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Du darfst auch nicht vergessen, dass Kunststoffrohre für die Absaugung nicht zulässig sind. Also die im Hobby-Keller nahe liegenden DN50 HT-Rohre. Es kommen nach meiner Kenntnis dann nur Wickelfalz-Rohre infrage. Und die hab ich kleiner als d 80mm noch nicht gefunden, weil die wohl für Unterdruck-Anlagen nicht gedacht sind. An einer Lösung des Problems wäre ich auch interessiert.
NB: Taugen die kleinen China-Zyclone was?

Lico
 

Ossei

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Hallo,

einfach nach "Druckverlust Wohnraumlüftung" googeln - hier findest du div. Erklärungen, wie man den Druckverlust berechnen kann.

Natürlich gibt es zu einer Absaugung Unterschiede - in einer KWL (kontrollierte Wohnraumlüftung) will man möglichst wenig Druckverlust = geringe Strömungsgeschwindigkeiten, damit man wenig Ventilatorenleistung benötigt. Bei einer Absaugung transportiert man dagegen gezielt Material mit, so dass mind. ca. 20m/s (meine ich mich zu erinnern) Strömungsgeschwindigkeit erforderlich sind.

Ob sich der Aufwand einer Berechnung für dich rentiert, musst du selber wissen. Formeln in eine Excel-Tabelle klopfen, Werte deines Saugers messen (Unterdruck / Strömungsgeschwindigkeit am Saugstutzen)...

Viel Erfolg,
Matthias
 

seschmi

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Wieso sollten Kunststoff-Rohre nicht zulässig sein? Die ganzen Zentralstaubsaug-Anlagen verwenden auch Kunststoff-Rohre, allerdings eher ABS als PE oder PVC. Die liegen ja mit den Parametern im gleichen Bereich (50mm Durchmesser, ähnlicher Unterdruck)
 

Sel

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Du darfst auch nicht vergessen, dass Kunststoffrohre für die Absaugung nicht zulässig sind. Also die im Hobby-Keller nahe liegenden DN50 HT-Rohre.
Wegen der statischen Aufladung? Für den gewerblichen Bereich stimmt deine Aussage. Privat im Werkstattkeller kann man tun und lassen was man will. Ob das die Versicherungen gut finden, das würde ich bezweifeln.

Allerdings, kann es überhaupt zu einer Staubexplosion kommen (Hobbybereich, HT-Rohr 40 oder 50mm)? Müßte man mal ausrechnen.

Das sich die Rohre aufladen ist klar. Und wenn man einen blanken Kupferdraht ins Rohr einzieht? Der wird gut geerdet beim Staubsauger (und dieser sollte auch geerdet sein) und dann auch an der Maschine. Der Draht darf nirgends unterbrochen oder verlängert sein. Lediglich an der Maschine kann er sich verzweigen (eine Verschraubung fürn Draht). Dann können auch mal 2 Drähte im Rohr liegen (von Maschine zu Maschine). Die Drähte sollten nicht stören im Windkanal, aber werden mit Sicherheit die statische Aufladung ableiten können. Wie man Umschalter für den Absaugkanal dann baut (wegen dem Draht und Dichtheit) ist lediglich ein mechanisches Problem. Ist nur so ne Idee von mir...

LG Sel
 

Lico

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Wieso sollten Kunststoff-Rohre nicht zulässig sein? Die ganzen Zentralstaubsaug-Anlagen verwenden auch Kunststoff-Rohre, allerdings eher ABS als PE oder PVC. Die liegen ja mit den Parametern im gleichen Bereich (50mm Durchmesser, ähnlicher Unterdruck)
Ich vermute, weil es dabei nicht um möglicherweise in explosionsfähigen Kozentrationen auftretende Holzstäube geht. Es gibt zwar mW keine diesbezüglichen Vorschriften für Privathaushalte, aber IMHO tut man gut daran, sich an den einschlägigen Regeln der BG zu orientieren, wenn man in seinem Hobbykeller eine Tischlerei en miniatue repliziert.

Lico
 

VolkerDK

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Dass man ordentlich eine gefeuert bekommt, wenn man mit einem normalen Staubsauger einen Bandschleifer absaugt kann ich bestätigen. Und zwar in dem Maße, dass ein Arbeiten damit vollkommen unmöglich war. Weidezaun war nichts dagegen.

Deswegen kostet ein Festool Sauger mit Antistatik ja auch mehr, als ein Kärcher Sauger...nämlich so ungefähr das 4 fache.
Wenn du ein Wasserrohr in der Nähe hast oder eine Heizung, kannst du sicherlich deinen Zyklon erden, und einen Antistatik schlauch verwenden...geht alles irgendwie.

Die normalen Abwasserrohre werden sich stark aufladen. Bei einer Säge nicht, aber bei Schleifern schon.

In der Absaugeanlage darfst du daher keine Plastik verbinder haben (also wo die Leitfähigkeit unterbrochen wird), es muss alles durchgehend geerdet sein.

Wobei man bei vielen Leuten auf Youtube ja sieht, dass sie einfach Abwasserrohre aneinanderballern und fertig. Gehen tut alles anscheinend irgendwie.
 

magmog

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Guuden,

Regenrohr gibt's mit 50mm Ø, die Bögen sind auch schön weit gekrümmt,
Abzweige mit ~45° vorhanden.
50-er Alurohr ist auch noch verfügbar.
Die statische Aufladung von Plastikrohren bringt energetische Verluste
und kann den Strömungsverlauf stören.
Wg. der möglichen Funkenbildung im gewerblichen Bereich nicht grundlos verboten.
Ein begleitendes drumgewickeltes Metallband reicht nicht zur Verhinderung.
Zu wenig Kontaktfläche zum Plastik.
 

killkenny

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Ui, hier treffen dann doch unterschiedliche Meinungen aufeinander.
Das mit der Explosionsgefahr etc. habe ich schon recht oft gehört.
Witziger Weise haben die meisten Youtuber die Kunststoff DN Rohre verbaut und das klappt anscheinend wunderbar.
Mittlerweile weiß man wirklich nicht mehr, was man glauben soll.
Nach etwas Recherche habe ich diesen Artikel hier gefunden:
https://www.franks-shed.com/diy-pro...auen-2-0/staubexplosionsgefahr-holzwerkstatt/

Was haltet ihr davon?
 

Lico

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Danke für den Link. Mein Problem ist, dass in Fragen der Arbeitssicherheit Internet-Blogs keine zitierfähige Quelle sind. Was nicht heißt, dass ich die Aussagen nicht für glaubwürdig halte. Aber selbst dann, wenn statische Aufladung kein Problem sein sollte, bleibt noch der Punkt, dass Staub aufgrund der Aufladung im Rohr 'kleben' bleiben kann.

Lico
 

carsten

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Hallo

als Schreiner von Beruf lernt man im Laufe der Aus und oder Weiterbildung das Kunststoffrohre in der Absaugung nix verloren haben.
Auf der Basis gebe ich hier wie viele andere hier auch mein Wissen und Erfahrung weiter. Die meisten Schreiner arbeiten mit Absauganlagen / Reinluftanlagen bei denen Rohrdurchmessern von 300 aber auch mal bis zu 600 mm Abgänge üblich sind.
Gängige Maschinenanschlüsse liegen zwischen 120 - 250 mm Durchmesser.
Absauganlagen arbeiten mit einem recht hohen Volumenstrom. Im Heimwerkerbereich sind Maschinen mit 50 mm Anschluss und kleiner "üblich" . Dafür reicht ein klassischer Staubsauger. Hier wird die Saugwirkung nicht durch ein hohes Volumen sondern durch einen hohen Unterdruck erzeugt.
Den verlinkten Text interpretiere ich so, das es bezüglich der statischen Aufladung einen Unterschied zwischen den beiden Sytemen gibt.
Das ist gut möglich. Mir fehlt dafür der technische Background um das zu verstehen.
Gerade bei dem Thema liest man hier meist: Im gewerblichen Bereich sind Kunststoffrohre verboten, was du privat machst ist deine Sache.
Das ist genau das was ich auch guten Gewissens schreiben kann, weil es meiner Erfahrung und Wissensstand entspricht.
Auch ich sauge Kleinmaschinen mit den üblichen Staubsaugern ab, die haben Kuststoffrohre und Schläuche und mir ist noch keiner explodiert und ich habe auch noch nie etwas davon gehört/ gelesen. Aber das beschränkt sich auf 1 Staubsauger für jeweils 1 Handgerät. Da gibt es keine feste Verrohrung oder Verteilung an mehrere "Verbraucher". Das ist auch unüblich da der Staubsauger mobil ist und keinen festen Platz hat.
Das ist der Unterschied zwischen dem Heimwerker mit einem Staubsauger als zentraler Absaugung und dem Handwerker für den der Stausauger nur die Absaugung für mobile Geräte ist also keiner Verrohrung bedarf.

Das ist keine Antwort auf deine Frage sondern nur der Versuch zu erklären wie es zu der generellen Aussage kommt das Kunststoffrohre und Absaugung passen nicht zusammen. Was du daraus machst ..... ja genau das ist deine Entscheidung.
 

seschmi

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Zu Staubexplosionen: Es gibt dazu einige Empfehlungen der Unfallversicherung. Und die müssten sich ja auskennen.

Die 739-2 beschäftigt sich ja mit richtigen Absauganlagen, ist hier also nicht relevant, aber trotzdem interessant, weil sie erklärt, wie die Explosionen zu Stande kommen und welche Teile der Anlage gefährdet sind. Demnach ist das Risiko für Heimwerker gering (z.B. ein Spänesilo haben da die wenigsten). Trotzdem ist es hier sicher sinnvoll, Wickelfalzrohre aus Metall zu nehmen, ist ja auch absolut bezahlbar.

Zu Staubsaugern gibt es verschiedene Merkblätter: 209-084, 209-044 und andere. In der 209-084 sind auch die Anforderungen an den Ex-Schutz gelistet (5.1.2), allerdings steht ja auch, dass das bei Holzstaub erst ab 50L Behältervolumen gilt. Das hat kein Privat-Sauger, aber vielleicht der ein oder andere Eigenbau-Zyklon.

Außerdem gibt es ja noch die Zentralstaubsauger in vielen Häusern, die haben alle Plastikrohre, und sind offenbar auch zulässig.

Da sind vermutlich andere Risiken viel kritischer, beispielsweise das Einsaugen von Glut, wenn ein Werkzeug heißläuft.

Oben wurde ja schon geschrieben, was andere Vorteile antistatischer Systeme sind (Durchsatz, Stromschlag). Und für richtige Absaugungen würde ich immer Metallrohre verwenden, die sind ja in diesen Größen gut verfügbar und auch nicht so teuer.
 

Batucada

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Also, bei Unterdruckanlagen (Werkstattstaubsauger, Nass-Trockensauger mit Zyklon etc) ist es nicht entscheidend, wie die Leitung ausgeführt ist, wieviele Bögen drin sind, ob die geriffelt sind etc.
Bernoulli und Venturi würden im Grabe rotieren, könnten sie diesen Satz lesen. Die spätere Relativierung durch die Spezifizierung von "Volumenstrombasierten Absaugen" wird es auch nicht besser. Weiß man doch, dass das "Absaugen" auch nur durch den landläufig so bezeichneten Unterdruck funktionieren kann. Mit anderen Worten, ohne Unterdruck kommt keine der in Betracht kommenden Anlagen aus.

Zu empfehlen ist die Seite der Häckel GmbH (einfach mal googeln). Häckel hält auch gerade für die Selbstbauer sehr viele Informationen bereit, z.B. eine Tabelle mit Druckverlusten je m/Rohrleitung bezogen auf Strömungsgeschwindigkeit und Nennquerschnitt. Je 90°-Rohrkrümmer kann man über den Daumen etwa 1,5 mbar Druckverlust rechnen, aber nur dann, wenn der Rohrkrümmer strömungstechnisch günstig ausgebildet ist, je kleiner der Krümmungsradius ist, desto größer muss ein quadratisch ansteigender Faktor werden, mit dem dieser Daumenwert zu multiplizieren ist. Und damit wird auch schon ein Grundverhalten benannt. Strömungswiderstände legen gegenüber Änderungen von Stoffmengen ein quadratisches Verhalten an den Tag, was die lineare Betrachtung solcher Systeme schwierig bis unmöglich macht.

Batucada
 

seschmi

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Das eine widerspricht ja dem anderen nicht. Mein Staubsauger schafft 250mbar Unterdruck, meine Absaugung 7mbar.

Da braucht man jetzt keinen Bernoulli, um festzustellen, dass bei der Absaugung nach wenigen Bögen Schluss mit saugen ist. Der Staubsauger verliert natürlich auch Saugkraft, aber da bleibt noch mehr übrig.

Man kann das auch experimentell klären: Wenn ich den Schlauch der Absaugung im engen Radius biege, weht da gleich nur noch ein laues Lüftchen. Den dreimal so langen Staubsaugerschlauch kann ich sogar aufgewickelt verwenden, wenn‘s eilig ist.
 

Batucada

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Den dreimal so langen Staubsaugerschlauch kann ich sogar aufgewickelt verwenden, wenn‘s eilig ist.
Na ja, wie das eben so ist. Anderswo gibt es von wirklichen Experten, also von Leuten, die sich von berufs wegen mit solchen Anlagen beschäftigen, den Rat, die Schläuche zum Anschluss der Maschinen so kurz wie möglich zu halten. Das großzügige Bemessen solcher Schlauchlängen ist verpönt. Strömungswiderstände, sei es durch große Schlauchlängen vermindern die Stoffmenge (Strömungsmenge). Mit Abnahme der Strömungsmenge bei unverändertem Durchmesser vermindert sich die Strömungsgeschwindigkeit. Sinkt die Strömungsgeschwindigkeit unter einen bestimmten Wert, scheidet sich das Transportgut ab und bleibt in der Rohrleitung bzw. Schlauch liegen, was zu weiteren Strömungswiderständen führt. Und damit geht das Spiel von vorne los, bis die Rohrleitung bzw. Schlauch verstopft sind. Bei Spänen von der Säge sollte die Strömungsgeschwindigkeit 20 m/s nicht unterschreiten. Bei Spänen, die von der Abrichte oder der Dickte kommen, reichen 20 m/s aber nicht mehr, besonders, wenn das Holz noch etwas zu feucht ist.

Batucada
 

Time_to_wonder

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Habe eine Tischkreissäge (GTS 635-216) und eine Metabo Kappsäge. Weiß es jetzt nicht mehr auswendig, aber der Durchmesser der Anschlüsse für die Absaugung bei den Sägen ist knapp unter 40mm glaub ich.

Bei der GTS 635 kann ich ja jetzt mitreden. :emoji_slight_smile:

Habe eben mal den Auspuff meiner Säge fotografiert. Der Zollstock ist zwar nicht kalibriert, aber man sollte doch bei der ganzen Betrachtung hier eher davon ausgehen, dass aus der Säge eher 50 als 40 mm rauskommen.
 

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killkenny

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Habe eben mal den Auspuff meiner Säge fotografiert. Der Zollstock ist zwar nicht kalibriert, aber man sollte doch bei der ganzen Betrachtung hier eher davon ausgehen, dass aus der Säge eher 50 als 40 mm rauskommen.
Du hast natürlich recht.
Mein Sauger hat die 40mm, nicht die Säge. Ich habe einen Adapter von 50 auf 40 angesteckt.
Danke an alle für die rege Beteiligung am Thread und die teilweise ausführlichen Posts. Jetzt bin ich zumindest um einiges schlauer.
Werde mir die ganze Sache noch mal durch den Kopf gehen lassen.

Grüße
 

VolkerDK

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@Batucada
Es wäre nicht ein Forum, wenn nicht jemand daherkäme der die Hälfte liest und ein Viertel versteht, um dann den Experten zu geben mit Literatur- und Physikerverweis bis runter zu Newton, Bernoulli und Co. Gepaart mit unterirdischem Diskussionsstil und Wortverdrehen.

Ich habe nichts relativiert. Ich habe auf den FUNDAMENTALEN UNTERSCHIED der zwei Absaugsysteme verwiesen. Die im erreichten Unterdruck und Volumenstrom um mehr als Faktor 10 auseinanderliegen.
Wenn du diesen Unterschied nicht begreifen kannst, schreib doch einfach nichts, aber komm hier nicht mit irgendwelchen Halbwahrheiten und Aussagen wie "ohne Unterdruck geht nichts".

@seschmi
Danke für das anschauliche Beispiel. Bei einer Größenordnung von 200 mbar spielt nämlich genau der Verlust in einem Rohrbogen keine Rolle, im Gegensatz zur Volmuenstromanlage mit 15mbar Unterdruck. Bei einem sind es 0,6 % Verlust, beim anderen 10%.

Hoffe der TE geht jetzt nicht aufgrund Batacudas Vermischung von zwei Systemen los und kauft sich ueber Dornen gezogenen Bögen aus einer Sportabgasanlage für seinen Staubsauger, um den Strömungsverlust im Schlauch zu umgehen, weil er denkt sein Staubsauger wäre eine 140mm Absauganlage mit 2000m3 / Stunde Volumenstrom.

Bei der Auslegung so einer Anlage willst du dich zuerst auf die ENTSCHEIDENDEN Merkmale festlegen (und das Wort hab ich auch in meinem ersten Beitrag verwendet). Sicherlich saugt auch der Staubsauger ein halbes Prozent mehr vor dem Schlauch als hinter...und sicherlich schadet es auch nicht, ein 5mm Loch im 140mm Schlauch einer Absauganlage zu flicken. Es ist aber nicht entscheidend.
 

Batucada

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Es wäre nicht ein Forum, wenn nicht jemand daherkäme der die Hälfte liest und ein Viertel versteht, um dann den Experten zu geben mit Literatur- und Physikerverweis bis runter zu Newton, Bernoulli und Co. Gepaart mit unterirdischem Diskussionsstil und Wortverdrehen.

Ich habe nichts relativiert. Ich habe auf den FUNDAMENTALEN UNTERSCHIED der zwei Absaugsysteme verwiesen. Die im erreichten Unterdruck und Volumenstrom um mehr als Faktor 10 auseinanderliegen.
Wenn du diesen Unterschied nicht begreifen kannst, schreib doch einfach nichts, aber komm hier nicht mit irgendwelchen Halbwahrheiten und Aussagen wie "ohne Unterdruck geht nichts".

Ich stehe zu meiner Aussage "ohne Unterdruck geht nichts". Auch Du wirst diese Aussage nicht widerlegen können. Bitte bemängele nicht meine Ausdrucksweise als unterirdisch, denn ohne Verweis auf physikalische Grundlagen ist eben Deine Aussage auch nicht anderes als unterirdisch. Schade eigentlich. Dann überlasse ich das Feld gerne eben denen, die glauben, sich mit der Thematik auszukennen. Ich kann Ventilatoren und Rohrleitungen berechnen. Und das schon seit 50 Jahren. Dein Zitat "Die im erreichten Unterdruck und Volumenstrom um mehr als Faktor 10 auseinanderliegen." belegt qualitativ gar nichts. Kannst Du eine Messblende nach DIN1952 "zu Fuß" ausrechnen? Ich schon!

Batucada
 
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