60er jahre Sessel restaurieren

MTJM

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Hallo zusammen,

nachdem ich zunächst immer nur als anonymer Leser in diesem Forum unterwegs war, habe ich nun ein "Projekt" bei dem ich professionellen Rat benötige.
Es geht um zwei Sessel aus den 60ern, die ich vor Kurzem erstanden habe. Beide sind von den Jahren gezeichnet und das lackierte Holzgestell benötigt definitiv eine Restaurierung.
Da ich in diesem Gebiet noch ein Greenhorn bin und es vermeiden will die beiden Sessel zu verschandeln, möchte ich auf Nummer sicher gehen.
Zunächst einmal geht es um die Bestimmung des Holzes. Der Verkäufer der Sessel sagte es wäre Buche. Die Struktur sieht mir aber nicht nach Buche aus. Was meint ihr?
Außerdem würde mich interessieren, was eure Strategie für die Aufarbeitung wäre. Ich hatte vor den Lack zunächst runter zu schleifen und später Hartöl aufzutragen. Was haltet ihr davon?

Viele Grüße
Matthias

Nun zu den Bildern:















 

MTJM

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Ok, gemacht. Die Option habe ich übersehen. D0E55BA4-E691-4B3F-ABD8-F7A5388DBBFF.jpeg
 

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pedder

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Schöne Sessel. Die Bestimmung der Holzart ist für das weitere Vorgehen nicht wichtig. Ja, ich würde das Holz abschleifen und dann Ölen.

Deutlich anspruchsvoller wird die Aufarbeitung der Polster.
 

uli2003

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Das ist keine Buche sondern Ulme. Sauber schleifen, neu lackieren oder ölen (bei letzterem muss aber der gesamte Lack runter sein), fertig.
 

Besserwisser

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Tendiere auch zu Teak. Zumal das ja ganz offensichtlich skandinavischer Provienez ist.
Schicke Teile. Gelabelt?
 

Friederich

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Vor dem Abschleifen das Gröbste mit scharfer (!) Ziehklinge abziehen. Schleifen dann nur von Hand und in Maserrichtung. Sonst ahn ich schon was passiert...

Falls es ein besonders wertvolles Designerstück sein sollte: Lieber nur abbeizen.
 

Lico

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Ich will dann auch mal eine Vermutung in den Raum werfen: Kirsche. Für Rüster ist das mMn zu feinporig. Teak ist das schon gar nicht, auch wenn das vom Stil her naheläge. Früher hat man viel bei hochwertigeren Sitzmöbeln Kirsche auf Nussbaum gebeizt, weil Nussbaum ist zu spröde ist, um dafür verwendet zu werden.

Lico

Nachtrag: Ich hab als Lehrling viel alte Möbel aufgearbeitet. Wir haben damals ein altes Hobeleisen anstelle einer Ziehklinge verwendet. Ganz normal geschliffen und abgezogen und dann mit der Kante eines Stecheisens einen Grat dran gezogen. Funktioniert besser als Ziehklinge und ist einfacher für eine Laien zu machen. Ziehklingen zu schärfen erfordert ziemlich viel Übung. Ok, Hobeleisen schärfen auch, ist aber immer noch leichter zu lernen als Ziehklingen zu schärfen.
 

MTJM

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Vielen Dank erstmal für die vielen Ideen. Ich vermute auch, dass es kein Teak ist. Ulme könnte passen, Kirsche habe ich noch gar nicht in Erwägung gezogen.
Die beiden Sessel sind leider nicht gelabelt. Denke aber nicht, dass es besonders wertvolle Designerstücke sind. Freut mich aber sehr, dass sie euch auch so gut gefallen, wie mir.
Was genau kann denn beim Abschleifen schief laufen? Ich würde einfach mit drei verschiedenen Körnungen schleifen und zwischendrin wässern. Oder übersehe ich da was?
Die Überlegung ggf dunkler zu beizen oder farbiges Hartöl einzusetzen ist jetzt noch dazu gekommen. Was haltet ihr davon?
 

Lico

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Wozu soll das mit dem Wässern gut sein? Schleif die erstmal ab und guck, was das überhaupt für Holz ist. Vielleicht willst Du das dann gar nicht mehr beizen.
 

Friederich

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Was genau kann denn beim Abschleifen schief laufen?
Von Hand, nicht viel. Mit Schwingschleifer kanns Kringel geben die man nie wieder rausbekommt.

"schleifen und zwischendrin wässern."
Wässern erst vor dem letzten Feinschliff. Am besten sogar zweimal. (Dann mit Zwischenschliff)

Beizen würd ich auch nicht. Sieht oft nicht so aus wie gewünscht, und Natur sieht immer am besten aus.

Kirsche war auch meine erste Idee.
 
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Lico

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Hobeleisen ist aufrgund des härteren Stahls nicht so gut geeignet einen Grat anzudrücken.
Und Ziehklinge kann man etwas durchbiegen, so daß die Ecken keine Riefen hinterlassen.
Die Schneide schon (in Richtung Spiegelseite natürlich), die kann dem Druck der Kante des Stecheisens nicht stand halten. Der Grat steht auf jeden Fall länger als der an einer Ziehklinge. Ist nur ein Tipp. Muss man nicht so machen. Man braucht dafür auch ein Hobeleisen, dem man das antun mag.
 

uli2003

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Kirsche war auch meine erste Idee.
Für Kirsche passt die Farbe überhaupt nicht. Das ist Rüster wie er im Bilderbuch steht, ich denke nicht einmal gebeizt sondern nur lackiert. :emoji_slight_smile:

Da das Holz sehr zäh ist, kann man etwas unbesorgter schleifen. Einfach mal an unsichtbarer Stelle probieren. Wenn wieder lackiert werden soll, muss der Lack nicht einmal ganz runter, einfach nur die Fehlstellen beischleifen und den Rest anschleifen. Wenn nicht zu viel abgetragen wird, gleich sich der Farbton beim lackieren wieder prima an.
 

Lico

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Für Kirsche passt die Farbe überhaupt nicht.
Stimmt, die ist auf Nussbaum gebeizt. Man kann sich das heute nicht mehr vorstellen, dass man ein so wunderbares Holz auf was anderes trimmt, aber damals war Nussbaum und Mahagoni halt IN und Buche sah irgendwie billig aus. Deshalb hat man bei hochwertigen Möbeln Kirsche genommen, weil sich Nussbaum und Mahagoni, wie schon geschrieben, für Sitzmöbel nicht eignen.
 
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Friederich

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Die Schneide schon (in Richtung Spiegelseite natürlich), die kann dem Druck der Kante des Stecheisens nicht stand halten.
Kommt auf den Stahl an. Der kann ja mehr oder weniger spröde sein.
Und es bleibt das Problem der Riefen durch die Ecken des Hobeleisens.
 

Lico

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Und es bleibt das Problem der Riefen durch die Ecken des Hobeleisens.
Man muss nur den Lack an der Oberfläche runter bekommen und das auch nicht lückenlos. Den Rest kann man dann mit Schleifpapier machen. Von Hand, nicht mit einer Maschine! Intakten Lack komplett zu schleifen ist sehr schwer, weil sehr hart an er Oberfläche.
 

Lico

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Kommt auf den Stahl an.
Ein Gedanke noch dazu: Wir haben damals total runter geschliffene Hobeleisen genutzt, bei denen die Schneide schon fast am l
Langloch war. Möglicherweise ist das Voraussetzung dafür, dass das funktioniert. I.d.R besteht das Eisen ja aus zwei aufeinander geschweißten Blechen, von denen das auf der Spiegelseite der eigentliche Werkzeugstahl ist. Die Seite mit der Fase besteht aus einem weicheren, zäheren Stahl. Das geht aber nicht komplett durch. Zum Schluss besteht das Eisen nur noch aus dem zähen Stahl.
 

Friederich

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Jedenfalls kann ich mir schlecht vorstellen, dass man bei wirklich hartem Stahl einen brauchbaren Grat anbringen kann.
Ziehklingenstahl hat m.W. ganz bewusst eine nur "mäßige" Härte.
 

pedder

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Langloch war. Möglicherweise ist das Voraussetzung dafür, dass das funktioniert. I.d.R besteht das Eisen ja aus zwei aufeinander geschweißten Blechen, von denen das auf der Spiegelseite der eigentliche Werkzeugstahl ist. .
Nein, laminierte Eisen sind leider die Ausnahme und nicht die Regel. Außer bei japanischen Hobeln.

Es mag überraschen, aber auch an harte Eisen kann man einen Grat ansrücken. Der Stahl muss halt härter sein. Ein HM Fräser mit kleinem DM bietet sich an.
 

Lico

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Nein, laminierte Eisen sind leider die Ausnahme und nicht die Regel. Außer bei japanischen Hobeln.
Du hast mich jetzt verunsichert. Deshalb hab ich dss grad mal nachgesehen. Ich besitze vier Ulmia Hobel. Beim Simshobel hab ich nicht geguckt, aber bei Schlicht-, Doppel- und Putzhobel ist auf der Spiegelseite eindeutig ein anderer, etwas grauerer Stahl. Bei Schlicht- und Doppelhobel etwa 1,2mm, beim Putzhobel etwas weniger, vielleicht 0,8mm. Das markiert sich sowohl an der Kante als auch an der Fase. Bei meinen Stecheisen ist das genau so. Die Eisen sind allerdings jetzt schon 40 Jahre alt.

Lico
 

MTJM

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Hallo zusammen,

ein kleines Update zu meiner Frage. Am Wochenende habe ich einen der beiden Sessel abgeschliffen. Jetzt kann man das Holz in Natura sehen. Es färbt sich rötlich, wenn ich es feucht abwische.
Kann man es jetzt eher bestimmen?
 

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