Holztreppe - Spalten schließen

Marcmachts

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Liebe Woodworker,

ich renoviere gerade unsere Holztreppe (Buche) aus den 1950er Jahren, was sehr mühselig ist, da sie über Jahrzehnte mehrschichtig (Ochsenblut und darüber PVC mit viel Kleber) abgedeckt war.
Mittlerweile ist das schöne Buchenholz freigelegt und zum Vorschein kam, dass die Trittstufen teilweise aus zwei Brettern bestehen, die in der Mitte unterschiedlich große Spalten haben (1mm - 6mm).
Nun möchte ich, vor dem letzten Feinschliff und dem Ölen der Treppe mit Hartöl, die Spalten schließen und habe mich dazu entschlossen schmale Buchenleisten einzusetzen, die dann auf Höhe der Trittstufe runtergeschliffen/gehobelt werden sollen. Die Spalte ist meistens 1 cm tief und darunter liegt noch ein Brett, welches sie also nach unten abschließt. Die verbleibenden Lücken >2mm sollen mit Leim-Holzstaub Gemisch geschlossen werden.

Jetzt stellen sich mir aber folgende Fragen und ich hoffe ihr könnt mir helfen:

- Welcher Leim bietet sich an um die Leisten in den Spalten zu fixieren?
- Knochenleim mit Buchenholzstaub vom Schleifen? Oder ist Fischleim?
(Der Leim sollte noch mit feinem Papier schleifbar sein und im Idealfall auch noch beim Ölen der Treppenstufen den Farbton annehmen)

Freue mich auf eure Tipps und Meinungen!

(Zur bessern Info habe ich euch 2 Bilder der Treppe und Stufen beigefügt)
 

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carsten

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Hallo

vergiss irgendwelche Spachtel oder Kitte das wird weder was von Dauer noch optisch etwas ansehnliches. Der trocknet und bröckelt raus. Und das Öl nimmt er auch nicht auf und dunkelt auch nicht nach.
Ich würde schmale Dreiecksleisten zuschneiden / zuhobeln. Über die ganze Breite der jeweiligen Stufe Und diese mit ganz normalem Weißleim einleimen
Ist eine Arbeit die zwar langwierig ist sich aber lohnt. Die Fugen vorher gut sauber machen sonst hält der Leim nicht. Alternativ PU Leim nehmen.
Wenn dann zum Schluß noch kleinste Fehlstellen sind zuerst ölen und dann mit Hartwachs diese auffüllen. Eher einen Ton dunkler das fällt weniger auf.
Die Stufen waren von vorn herein dazu gedacht mit irgendetwas belegt zu werden deshalb die Fugen in allen Stufen. Buche war zu der Zeit ein Holz zum Heizen und für nicht sichtbare Unterkonstruktionen.
 

Friederich

ww-robinie
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Ic würde auch von Spachteln abraten.
Auf der Formatkreissäge Leisten runterschneiden die ganz leicht keilförmig sind. Die dann in die Fugen einschlagen. Aber nicht zu fest! Durch die Keilwirkung könnte man ohne weiters die Stufe auseinanderreißen; bzw. es könnte später beim Quellen Schwinden etwas passieren.
Hautleim hätte den Vorteil sehr unauffällig zu sein und gibt keine unschönen weißen Linien wie Weißleim.
Aber obs den Mehraufwand lohnt, weiß ich nicht.
 

magmog

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Guuden,

Ich verwende in solchen Fällen Epoxi, welchem Füllstoff zugesetzt werden muss, mit gesiebtem Buchestaub (&Härter natürlich) pastös angemischt.
In die Fugen füllen, so dass beide Fugenwangen benetzt sind, da hinein die von Friederich beschriebenen Leisten mit sanftem Druck einlegen. Nach dem Abbinden bündig beiarbeiten und mit der Epoxi-Buchestaub &Härter Restfugen füllen.
Sollten Fugen nach unten offen sein, mit Watte o.Ä. bis ca. 20mm unter Oberfläche vorverfüllen.

Es hat sich, wenn der Härter pulvrig ist, bewährt, zuerst eine Buchestaub-Härter Mischung zu erstellen und diese dann in die Epoxifluid einzumischem. Geht schneller und wird gleichmäßig.

Erst schauen, dass die Leiste passt, dann die Mischung einbringen, Leiste natürlich gleich danach. Zuerst nur für eine Leiste anmischen.
An dieser als nächstes einen Test mit dem gewünschten Oberflächenmaterial vornehmen um Farb- und Haftungsprobs rechtzeitig erkennen zu können.
 

raziausdud

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Schade, dass nicht alle Stufen zweiteilig sind. Denn dann würde ICH dieses Konstruktionselement einer schönen alten Treppe auf jeden Fall erhalten. Also die anderen Stufen auch teilen ... oder nuten ... !? Eventuell die Fugen bewusst hervorheben (dunkles Holz, dunkles Sikaflex o.ä. ) ...!?

Auch so fände ICH es besser, es so zu belassen als im Gegensatz dazu einen misslungenen Versuch vor Augen zu haben, aus einer alten Treppe eine neue zu machen. Wenn, dann muss es gut gelingen.

Überlegung, wenns tatsächlich wie eine neue Treppe aussehen soll: alle Stufen neu beschichten.


Rainer
 
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DasMoritz

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Schade, dass nicht alle Stufen zweiteilig sind. Denn dann würde ICH dieses Konstruktionselement einer schönen alten Treppe auf jeden Fall erhalten. Also die anderen Stufen auch teilen ... oder nuten ... !? Eventuell die Fugen bewusst hervorheben (dunkles Holz, dunkles Sikaflex o.ä. ) ...!?

Moin,
damit wäre ich vorsichtig.
Ich glaube die Vorderkante der Stufe ist für das Auge dann sehr schnell „unsichtbar“ und das Auge ist irritiert, da sich vordere Kante und „Nut“ sehr ähneln.

Kann nur sein dass ich das so sehe (im
wahrsten Sinne des Wortes), aber mich hat früh morgens auch schon mal ein etwas dunkler gemaserter Streifen in meiner Treppe irritiert.

Gruß,
Moritz
 

Marcmachts

ww-pappel
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Super, danke für die schnellen und ausführlichen Antworten!

Guuden,
Ich verwende in solchen Fällen Epoxi.
Epoxy war meine erste Idee, hatte ich aber verworfen, da es auch mit Holzstaub vermischt kein Öl aufnehmen kann und hier die Fugen leider nur schwer nach unten abdichtbar sind, sodass ich befürchte, dass alles nach unten wegläuft.

Schade, dass nicht alle Stufen zweiteilig sind. Denn dann würde ICH dieses Konstruktionselement einer schönen alten Treppe auf jeden Fall erhalten.
Rainer
Ja, habe ich bei einem Bekannten auch schon gesehen - nur im Kontrast zu den anderen ganzen Stufen sehen die Fugen eher nach Unfällen aus :emoji_slight_smile:
Ihren „alten“ Charakter soll die Treppe aber behalten!


Hallo
Ich würde schmale Dreiecksleisten zuschneiden / zuhobeln. Über die ganze Breite der jeweiligen Stufe Und diese mit ganz normalem Weißleim einleimen
Genau das ist der Plan. Der Tipp mit dem Hartwachs für kleinste Stellen ist super!

Unklar ist für mich nur noch welcher Leim zu nehmen ist. Ich weiß, es gibt da Grundsatzdiskussionen - aber wäre in meinem Fall nicht ein Glutin-Leim, ggfs. Knochenleim am besten?
Dafür würde sprechen, dass man ihn mit Holzstaub mischen kann und das vermischte Holz noch Öl aufnehmen kann, er nicht zu flüssig ist und korrigier- und reparierbar ist, oder?

Danke für eure Mühe im Voraus!
 

seschmi

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Fischleim hat recht ähnliche Eigenschaften wie Knochenleim, ist aber flüssig, so dass er sich einfach verarbeiten lässt (fast wie Weissleim). Er füllt auch kleine Spalten gut auf. Ich bestelle meinen bei Kremer Pigmente
 

Friederich

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....ein Glutin-Leim, ggfs. Knochenleim am besten?
Dafür würde sprechen, dass man ihn mit Holzstaub mischen kann
Oder besagter Hautleim. Vielleicht etwas besser, da elastischer. Holzstaub würd ich da nicht druntermischen.
Heißleime sind etwas umständlicher als Kaltleim wie Fischleim. Der dürfte aber teuerer sein, so dass es bei größeren Mengen schon etwas ins Geld geht (?).
Bei Verwendung von Heißleim das Holz möglichst etwas anwärmen mit Föhn, dann zieht er nicht so schnell an.
Wenn man es ganz perfekt und mustergültig machen will, pinselt man die Leiste erstmal mit ganz dünner Leimtränke ein und lässt antrocknen.
 
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magmog

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Guuden,

musst nur unten einen Wollfaden o.Ä. einlegen, dann läuft die Paste auch nicht durch.
Auch auf größeren mit Epoxistaub verschlossene Löcher arbeite ich mit Öl und Wachs weiter.

Beim Weiterlesen gesehen, Comri Band wäre auch ein Durchlaufverhinderer!
 
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