Doppelseitige Nagelplatte

Lallumper

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Hallo verehrte Woodworker,

ich suche doppelseitige Nagelplatten. Also Platten wie diese hier

http://www.dachdeckerwiki.de/index.php/Nagelplatte

nur dass die Nägel auf beiden Seiten der Platte sein sollen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es so etwa nicht gibt, aber ich kann es einfach nicht finden. Weiß jemand, wie man solche Platten nennt?
 
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McBride

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Einseitige Nagelplatten haben wir schon verbaut, manchmal können Dachbinder aufgrund ihrer Größe oder
ungünstigen Transportbedingungen nicht am Stück geliefert werden.
Diese werden dann auf der Baustelle fertig montiert.
Doppelte Nagelplatten habe ich noch nicht gesehen. Du könntest eventuell bei einem Dachbinderhersteller,
Meilinger z.B. nachfragen.
 

Hondo6566

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Hallo,
ist imo kaum Möglich, woher sollte die 2. Nagelreihe ausgestanzt werden?
Dann hättest du ja nur noch ein durchlöchertes Blech ohne ausreichende Traglastfähigkeit.
Aber ich bin da kein Fachmann Ich pers. würde von so einem Sch... wie Nagelplatten die Finger weg lassen. Die Bauweise ist mir zu unsicher.
Gruß Andreas
 

Lallumper

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Moin und Danke für eure Antworten.

Ich hätte gedacht, man könnte die Löcher abwechselnd mal in die eine, mal in die andere Richtung ausstanzen.
Ich möchte das Nagelbrett zwischen zwei Holzteile klemmen, welche anschließend verschraubt werden. Dadurch soll die Kraftübertragung gleichmäßig über die Fläche verteilt werden. Ich habe für so etwas ringförmige Verbindungselemente gefunden, entweder mit beidseitigen Nägeln oder mit Zähnen. Ich hätte es aber gerne flächiger, aber scheinbar ist das unüblich. Dann werde ich mich nochmal anders orientieren.
 

Frieder CW

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Hallo,
die "ringförmigen Verbindungselemente" sind warscheinlich sog. Dübel besonderer Bauart. Die dienen dazu, zwischen zwei Holzteilen mit je einer Bohrung eingesetzt zu werden, so dass ein Bolzen, bzw. eine Schraube mit Feingewinde durchgesteckt werden kann. Durch's Anziehen der Schraube wird der Dübel eingepresst und erzeugt eine ziemlich starre Verbindung.
 

DasMoritz

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Das sind sogenannte Bulldog-Holzverbinder / Bulldog Dübel.

Ich kenne die nur als Scheibe.
 

magmog

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Hallo,
ist imo kaum Möglich, woher sollte die 2. Nagelreihe ausgestanzt werden?
Dann hättest du ja nur noch ein durchlöchertes Blech ohne ausreichende Traglastfähigkeit.
Aber ich bin da kein Fachmann Ich pers. würde von so einem Sch... wie Nagelplatten die Finger weg lassen. Die Bauweise ist mir zu unsicher.
Gruß Andreas


Guuden,

Auch wenn Du häufig sinnvolles schreibst, solltest Du mMn zu Themen, von denn Du selber bekundest keine Ahnung zu haben, nichts absondern!

Nagelplatten sind hervorragende Verbindungsmittel im Holzbau.
Millionenfach erfolgreich verwendet.

Zum Thema:
Doppelt wirkende NP kann man bei manchen Systemen mittels Durchsteckens einer NP durch eine zweite bekommen.
Allerdings wird dann die Fuge zwischen den Hölzern auch doppelt so stark und ist statisch nicht mehr im System.

Manuell sind NP kaum einpressbar, das ist praktisch nur mit entsprechenden hydraulischen Pressen möglich.
Der „Bulldog“-Verbinder sollte das genannte Problem lösen können.
 

Hondo6566

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Welcher Dachstuhl fällt wohl eher in sich zusammen wenn es brennt?
Der wo Stumpf mit Nagelblatten gearbeitet wurde oder da wo ein Dachstuhl wie seit Generationen erstellt wurde?

Aber in der Zeit in der wir heute Leben werden Gebäude ja nicht mehr für viele Generationen gebaut sondern für einen absehbaren Zeitraum aus dem Profit aus dem Gebäude gezogen werden kann. Siehe Aldi, Lidl etc. Filialen.

Dazu dieses interessante Dokument: https://www.google.com/url?sa=t&rct...11_05_12.pdf&usg=AOvVaw18Vn1qnSMQC6eiclJpUt4l
Ich zitiere mal kurz daraus: "Beim Versagen eines Nagelplattenbinder ist keine Lastumlagerung möglich,d.h. es folgt fast immer der Totaleinsturz"

Billig Bauen und gutes Bauen passt nicht immer zusammen.
Gruß Andreas
 

DasMoritz

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Moin,

nur meine persönliche Meinung:
Hängt das nicht auch immer extrem vom Anwendungsfall ab?

Der wurde hier noch gar nicht besprochen, wenn ich das richtig überflogen habe.

Gruß,
Moritz
 

Lallumper

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Ja genau die Bulldog Verbinder hatte ich gefunden, die wären sicher eine Möglichkeit. Ich gehe mal genauer auf mein Problem ein: Ich möchte eine Konstruktion so ähnlich wie auf dem dargestellten Bild auslegen. Wo diese Anwendung findet, weiß ich noch nicht, vielleicht zuerst als Rahmen für ein Spielhäuschen für die Kinder.

Letztendlich gibt es hier mehrere Verbindungen zwischen Pfosten und Brettern, bei denen ich immer eine gute Kraftübertragung bei minimalem Montageaufwand erzielen möchte. Auf dem Bild sind Nieten angedeutet, die ich aber gerne vermeiden würde, da ich keine überstehenden Teile haben möchte. Meine Idee war es, die Verbindungen herzustellen, indem ich doppelseite Nagelplatten einbaue und anschließend verschraube.
Die Verbindungen nur mit Schrauben herzustellen, würde bei einem Spielhäuschen sicher auch reichen, aber wenn möglich, hätte ich es gerne stabiler. Habt ihr hier noch Ideen, was sich anbieten würde?

Unbenannt.JPG
 

Frieder CW

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Die Verbindungen nur mit Schrauben herzustellen, würde bei einem Spielhäuschen sicher auch reichen, aber wenn möglich, hätte ich es gerne stabiler. Habt ihr hier noch Ideen, was sich anbieten würde?

Inwiefern magst Du die Konstruktion denn "stabiler" haben? Befürchtest Du, dass die Schrauben abscheren oder reißen? Zwecks Aussteifung befindet sich ja zumindest auf der einen Seite eine Strebe. Es ist dann natürlich die Frage, wie die Konstruktion als Ganzes aussieht (wieviele aussteifende Elemente gibt es, wie groß sind die im Vergleich zur Gesamtkonstruktion, wie sind sie angeordnet etc.)
 

Lallumper

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Hallo,

jetzt wurde "Verschrauben" und "Holznägel" vorgeschlagen. Welche Verbindungsart ist am widerstandsfähigsten?

Inwiefern magst Du die Konstruktion denn "stabiler" haben? Befürchtest Du, dass die Schrauben abscheren oder reißen? Zwecks Aussteifung befindet sich ja zumindest auf der einen Seite eine Strebe. Es ist dann natürlich die Frage, wie die Konstruktion als Ganzes aussieht (wieviele aussteifende Elemente gibt es, wie groß sind die im Vergleich zur Gesamtkonstruktion, wie sind sie angeordnet etc.)

Die Skizze oben ist nur ein Ausschnitt, die ganze Konstruktion wird entsprechend ausgesteift sein. Die "Stabilität" der Konstruktion kann in die Stabilität der Balken bezüglich Biege-, Zug/Druck, Knickbeanspruchung und in die Stabilität der Verbindungen unterteilt werden. Erstes kann ich gut berechnen, beim Zweiten hängt es bei mir. Da will ich etwas empirisch rangehen und einfach eine widerstandsfähige Verbindung wählen, die nicht weit vor dem Rest der Konstruktion versagt. Ich möchte also vermeiden, dass die Verbindungen das schwächste Glied sind. Bei Schraubenverbindungen befürchte ich folgende Probleme:
- Abscheren
- Aufspalten des Holzes
- Durchrutschen der Schrauben
- Verbindung fängt an zu wackeln

Letztendlich werden die Verbindungen immer ein Schwachpunkt sein, ich würde mich aber über Ideen freuen, wie man die Verbindungen möglichst robust ausführen kann.
 

civil engineer

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Hallo,

Letztendlich werden die Verbindungen immer ein Schwachpunkt sein, ich würde mich aber über Ideen freuen, wie man die Verbindungen möglichst robust ausführen kann.

+ eingeschlitzte Knotenbleche mit Stabdübel
+ außenliegende Knotenbleche mit Paßbolzen
+ komplette Knoten aus Stahl, Verbindung zum Holz je nach Geometrie, Kräften und Belastung
+ Stahlblechverbinder
+ zimmermannsmäßige Verbindungen, gesichert oder verstärkt mit genagelten, geschraubten Laschen in Holz oder Stahl
+ ...….

Man kann sich viel ausdenken. Nur wenn man das Problem nicht kennt, wird die Lösung schwierig :emoji_wink:.
Gruß
 

Setter

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Ein Paradefall für Bulldog beidseitig und durchgehendem Bolzen mit Hutmutter.
Einfach herzustellen. Bulldog dient aber nur dazu, das verdrehen zwischen den Hölzern zu behindern, bzw das seitliche scheren
 

peter bussmeyer

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Hallo zusammen,
eigentlich ist doch gar kein Problem vorhanden, wenn die Konstruktion durch Diagonalen in sich ausgesteift ist. Dann braucht es keine Verdreh- oder Schubsicherung wie Bulldogs. Einfach durchbolzen (ggf. auch versenkt) und gut ist es.
Gruß
peter
 

Lallumper

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Moin Moin,

Hallo zusammen,
eigentlich ist doch gar kein Problem vorhanden, wenn die Konstruktion durch Diagonalen in sich ausgesteift ist.

Die Konstruktion als ganzes hat tatsächlich kein Problem. Mir geht es hier nur um die Verbindungen. Ich möchte es jetzt noch an einem Beispiel erläutern. Nehmen wir uns eine beliebige Verbindung der Konstruktion und bemaßen sie:


skizzenebeneinander.JPG

Jetzt sagen wir F sind 19.6 kN, das führt zu einer Spannung von 2.1MPa in den Zangen und damit zu einer Auslastung von rund 20%. Wie kann ich jetzt die Zangen mit dem Pfosten verbinden, sodass die Verbindung die angegebene Last erträgt?

Hierzu wurden natürlich schon etliche Versuche durchgeführt und verschiedene Verbindungsmöglichkeiten in Laboren getestet. Mir fehlt da aber der Überblick. Deshalb würde mich eure Herangehensweise an so ein Problem interessieren.
 

Setter

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Passbolzen.
Wird doch bei allen Kinderspielgeräten aus Holz überall verwendet. Wieso sollte das nicht reichen? Bolzen und Bulldog, fertig.
Wieso so viel Gedanken dazu verwenden?
Geh auf einen Spielplatz und schau dir doch dort an wie die es gemacht haben. Nimm von mir aus die dortigen Maße der verwendeten Hölzer ab und gut ist. Mit Hutmuttern versehen stellen die Bolzen auch kein Verletzungsrisiko da. Wieso muß man solche eine Konstruktion (für ein Spielhaus) so statisch berechnen als wäre das ein Mehrfamilienhaus. Macht kein Zimmermann. Holzdimensionen abschätzen, schauen was man für Schrauben/Bolzen auf Lager hat und gut ist.
Ist ja schließlich kein statisch zu berechnendes und nachweisbares Bauteil wie z.B ein Balkon.
 

Lallumper

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Moin,

Danke nochmal für eure Antworten.

Warum will ich das so genau statisch berechnen? Weil ich die Verbindung nicht nur für ein Spielhaus einsetzen möchte, sondern vielleicht auch mal für irgendeinen völlig beliebigen anderen Einsatzzweck, wo die Sicherheitsanforderungen und Umgebungsbedingungen möglicherweise ganz andere sind.
Andere Konstruktionen anzugucken ist sicherlich eine legitime Herangehensweise, aber es ist nicht meine. Ich möchte exakt wissen, welche Belastungen hier zulässig sind.

Mittlerweile habe ich mit Hilfe von Literatur für Zimmerleute das mal mit einer Nagelverbindung durchgerechnet. Demnach hält die Verbindung mit 9 Nägeln je Seite und d=4mm eine Last von F=24kN aus, wenn man vorbohrt. Die Mindestabstände könnten hier allerdings eng werden.
 
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