Jotun Demidekk oder Osmo Landhausfarbe? - Streichen einer Holzfassade

Jotun Demidekk oder Osmo Landhausfarbe?


  • Umfrageteilnehmer
    3

Hortensienliebe

ww-pappel
Registriert
9. Juli 2019
Beiträge
1
Ort
Burgbrohl
Hallo liebe Forums-Mitglieder,
wir sind im Begriff in eigen Regie unser Massivhaus, in ein Schwedenhaus zu verwandeln und werden in naher Zukunft mit der Verkleidung der Fassade mit Holz beginnen. Boden-Deckelschalung.

Als Holz nehmen wir neue unbehandelte Fichte Sägerau (mit Bandsäge geschnitten).

Nun stellt sich für uns die große Frage....WELCHE Fassadenfarbe nehmen wir?!?!?
Jotun oder Osmo?
Das www gibt hierzu leider nicht viel her. Auch Erfahrungsberichte über die jeweiligen Produkte konnte ich nur bedingt ausfindig machen. Daher waren wir heute in jeweiligen Fachgeschäften und haben uns dort nochmal beraten lassen. Das Ergebnis sieht folgendermaßen aus:


Osmo Landhausfarbe - Nordisch Rot

Vorteile
  • Auf Ölbasis, was ein Anschleifen beim Renovieren unnötig macht
  • kein zusätzliche Grundierung nötig - spart Zeit und Geld
  • kein absplittern der Farbe, da Öl-Basis
  • (Werkseitige Streichung der Bretter möglich (mehr kosten wissen wir noch nicht, Vorteile liegen auf der Hand) )

Nachteil
  • - Recht kurzer Renovierungsintervall, laut Osmo Aussage alle 4-6 Jahre (!!!)
  • - dadurch, "regelmäßig" hohe Kosten
  • - konnten keine Erfahrungswerte ermitteln


Jotun Demidekk Ultimat Täckfärg - Vestlandröd

Vorteile
  • laut Hersteller und Fachhandel neuste Fassadenfarben Technik (Acrylate und wasserlösliche Alkydharze)
  • Langer Renovierungsintervall 10-12 Jahre (unter Idealbedingung selbstverständlich, dennoch doppelt so lang wie bei Osmo)
  • Besichtigung durch Fachmann vor Ort
  • viele positive Erfahrungen mit Standzeiten von aktuell min. 5 Jahren

Nachteil:​
  • mehr Aufwand, durch auftragen der Grundierung
  • durch Grundierung insg. etwas teurer


Das wären sie. Wir haben aktuell eine Tendenz, hoffen aber noch von Empfehlungen von euch Woodworkern! Auch für Ratschläge in jeglicher Form sind wir dankbar.

Viele Grüße und D A N K E im voraus
L Dinske
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Vom Hersteller angegebene Renovierungsintervalle sind absolut nix wert. Weil es dafür keine Standards gibt, ist das oft reines Marketing.

Osmo kann durchaus auch 7-10 Jahre halten, kommt sehr auf die konkreten Bedingungen an. Es ist auch kein Problem, die Wartung etwas nach hinten zu verschieben. Ich hab hier eine Probe, die 45 Grad stehend voll bewittert wird seit 10 Jahren. Man hätte es schon vor 3 Jahren überarbeiten können, aber auch jetzt noch ist die Oberfläche noch ganz ok. Bei senkrechten Fassadenbereichen ist die Haltbarkeit oft noch wesentlich länger. Kurzum: Osmo hat wirklich eine sehr gute Haltbarkeit, hab da schon vieles getestet.

Mit Jotun Demidekk hab ich leider keine Erfahrung, wobei Jotun auch zu den Top-Herstellern zählt.
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
8.825
Alter
66
Ort
Koblenz
Und warum nicht direkt vor der Haustüre nachschauen? https://www.jansen.de/media/bmlrwyz...addons/product/wetterschutz-farbe-plus_de.pdf
Gute Beratung durch den technischen Service.
Lieferant dafür ist Hamacher+Wexel in Euskirchen mit einem erfahrenen Aussendienstler, der immer Mittwochs in Eurer Region ist.
Ich verarbeite Jansen Produkte seit vierzig Jahren, alles immer sehr gut und unproblematisch.
Diese Wetterschutzfarbe verarbeite ich seit ein paar Jahren, heute erhalte ich wieder eine Lieferung.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Mit Jotun Demidekk habe ich sehr gute Erfahrung an meinem Holzfenster im Spitzboden gemacht. Jotun ist auf jedenfall eine Top Marke.
Was ich aber bei deckender Holzschutzfarbe für Außen ins Rennen schicken würde wäre noch Owatrol SOLID COLOR STAIN. Nach Auskunft eines Bekannten welcher das viel verarbeitet die beste deckende Holzschutzfarbe auf dem Markt. Ich habe aber keine eigene Erfahrung. Auf jeden Fall gibt der Hersteller folgende Garantie "5-Jahres Garantie gegen Abblättern auf horizontalen und 15-Jahres Garantie auf vertikalen Oberflächen"
 

Bastelheiko

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.732
Ort
Hamburg
Und ich finde Jotun ist ehrlich. Die sagen zu mir, die Haltbarkeit hängt halt stark vom Wetter ab.
4 Sommer so wie der letzte kann eine Beschichtung nach 3 Jahren fertig machen. Oder 13 miese Sommer.

Ich persönlich finde Lasuren einfach schöner. Deckende Anstriche eher nicht.
Lass dir mal einen Farbfächer von Jotun schicken. Da kannst du die Unterschiede sehen.

Im Übrigen gibt es bei den Top-Herstellern keinen schlechten. Du wirst bei jedem Hersteller Malermeister finden, die auf IHR Produkt schwören.
 

Betaboy

ww-birnbaum
Registriert
19. März 2012
Beiträge
239
Alter
38
Ort
Unna
Ich kenne nur die Osmo Landhausfarbe von der Renovierung unseres Gartenhauses. Hier wurde/musste eine unbekannte Braune Lasur komplett angeschliffen werden um dann deckend überstrichen zu werden. Alle verfaulten Balken wurden ersetzt und auch ein Balkongeländer steht als nächstes an, hier wurde von meinem Holzlieferanten aber explizit darauf hingewiesen das der Voranstrich mit einer Imprägnierung zwingend erforderlich ist.

Hier ein Auszug aus dem Produktblatt “
Wird ein zusätzlicher Schutz gegen Fäulnis, Bläue und
Insektenbefall gewünscht, das Holz vorher – möglichst
allseitig – mit Holz-Imprägnierung WR vorbehandeln.“

https://www.osmo.de/fileadmin/media/downloads/produktinformationen/de/Landhausfarbe_042016.pdf

https://www.osmo.de/farbe/farbe-fue...iche-fuer-die-fassade/holz-impraegnierung-wr/
 
Zuletzt bearbeitet:

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Alle verfaulten Balken wurden ersetzt und auch ein Balkongeländer steht als nächstes an, hier wurde von meinem Holzlieferanten aber explizit darauf hingewiesen das der Voranstrich mit einer Imprägnierung zwingend erforderlich ist.

Ist nach meiner Erfahrung in den meisten Fällen unsinnig, wird aber gerne weiter gebetsmühlenartig wiederholt. Früher, als es noch stark wirksame Biozide gab, mag das einen Effekt gehabt haben. Bei den heute zugelassenen Bioziden wird man kaum irgendwelche Vorteile haben.
 

Bastelheiko

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.732
Ort
Hamburg
Ist nach meiner Erfahrung in den meisten Fällen unsinnig, wird aber gerne weiter gebetsmühlenartig wiederholt. Früher, als es noch stark wirksame Biozide gab, mag das einen Effekt gehabt haben. Bei den heute zugelassenen Bioziden wird man kaum irgendwelche Vorteile haben.

Kann schon sein das du Recht hast. Es wird vieles von Herstellern reingedrückt was oft technisch gesehen keinen Sinn macht.

Ich würde jedoch den Rat geben, es genau so zu machen wie es im technischen Merkblatt steht.
Eine Imprägnierung ist nicht gerade der teuerste Part und die Verarbeitung ist unkompliziert. Wenn dem nicht so wäre, würde auch ich darüber nachdenken. Wenn es denn meine eigene Baustelle wäre...

VG
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Im Übrigen gibt es bei den Top-Herstellern keinen schlechten. Du wirst bei jedem Hersteller Malermeister finden, die auf IHR Produkt schwören.

Das würde ich nicht so stehen lassen. Ich habe z.B. ganz schlechte Erfahrung mit Brillux Lack gemacht. Es gibt schon Unterschiede. Alleine schon weil die Grundidee die hinter der Formulierung steckt oft eine andere ist.
 

Bastelheiko

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.732
Ort
Hamburg
Hallo Ralf,

ich habe als Nichtgelerntermaler seit fast 15 Jahren immer mal wieder Brillux verarbeitet. Ist immer alles top geworden. Bis auf einen Fall.
Nur sehe ich nicht ein, dass ich die teils gepfefferten Preise wiederum dem Kunden schmackhaft machen muss.
Und letzten Endes ändern sich die Rezepturen jedes Jahr. Was man für gute Erfahrung mit Hersteller A vor 10 Jahren machte, ist nicht zwingend 1:1 jederzeit wiederholbar.
Deshalb immer technische Merkblätter lesen. Auch wenn man dazu keine Lust hat.

VG
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Hallo Ralf,

ich habe als Nichtgelerntermaler seit fast 15 Jahren immer mal wieder Brillux verarbeitet. Ist immer alles top geworden. Bis auf einen Fall.

Ich hatte eine Farbe von Brillux welche unverändert heute noch verkauft wird extra im Fachgeschäft für den Außenbereich eines Stahlgeländers besorgt.
Das Ergebnis ist trotz genauem Befolgens des Datenblatts, dass es bereits nach drei Jahren abblätterte (meiner Meinung nach ist der Lack zu hart eingestellt für einen Außenlack). Letzte Woche nach nun mehr fünf Jahren war die Farbe soweit hinüber, dass ich alles abschleifen durfte. Ein Geländer welches ich zwei Jahre früher mit einer Alpina Farbe gestrichen habe ist immer noch tadellos. Jetzt habe ich dort Caparol Dickschichtlack für Außen verwendet, die Innenfarben von denen sind das beste was ich bislang verarbeitet habe, mal sehen wie gut diese Farbe ist.

Ein Geländer habe ich vor drei Jahren nochmal neu gemacht mit dem Rest Brillux Lack gepimpt mit Owatrol Öl. Das hält bislang, was mich in der Vermutung bestätigt, dass der Original Lack wirklich zu hart ist.
 

Bastelheiko

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.732
Ort
Hamburg
Wenn es nicht so sehr auf die Optik ankommt, ist für mich die beste Metallschutzfarbe MP Dickschicht von Brillux.
Besser als Protector von Herbol oder Brantho Korux. Nach ein paar Jahren sehe ich die Unterschiede was besser hält.
Im MB Forum hat sich mal jemand die Mühe gemacht, an die 20 Metallschutzfarben fächerförmig auf eine Bremsscheibe aufzutragen und hatte nach 2 Jahren das Ergebnis. Die meisten Farben hatten dort versagt.
Mit Owatrol hatte ich bisher nur eine Erfahrung gemacht und die war gut. Hier war der Rost die nötige Grundierung.
Vielleicht mische ich mal Owatrol unter eine Farbe.
Letzte Jahr hatte ich einen Haufen Zinkblechverkleidung ein einem Mietshaus mit Ching Alvite beschichtet.
Hier hatten die hohen Temperaturen die alte Farbe völlig zerstört.
Der Besitzer bestand auf Ching Alvite, die er mit Erfolg seit über 20 Jahren bei Metall im Außenbereich auftragen lässt.

VG
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
2.614
Ort
Mittelfranken
Früher, als es noch stark wirksame Biozide gab, mag das einen Effekt gehabt haben. Bei den heute zugelassenen Bioziden wird man kaum irgendwelche Vorteile haben.
Das entspricht meinen Erfahrungen: Ich habe gerade ein paar deckend gestrichene Fichtenbretter entsorgt, die ich vor 8 Jahren brav mit Bläueschutz grundiert hatte. Da war ganz deutlich Bläue drin, und auch Fäule - ich glaube gar nicht, dass das ohne Grundierung noch kürzer gehalten hätte. An einem anderen Stück, das auch mit Bläueschutz gestrichen und klar lackiert war, konnte man schon nach Monaten die Bläue durch den Lack sehen.

Seitdem lasse ich die Bläueschutz
immer weg. Wenn der konstruktive Holzschutz und die Holzart passt, geht’s auch ohne, falls nicht, retten es die Biozide auch nicht.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Ich hab letztens mal einen interessanten Test gemacht: Ein Testbrett nach Herstellervorschrift: Sikkens Aktiva + Sikkens HLS + Sikkens Filter 7. Also mit biozidhaltiger Grundierung und biozidhaltiger Dünnschichtlasur gefolgt von biozidhaltiger Dickschichtlasur. Ein weiteres Testbrett mit Leinölfirnis grundiert und dann Filter 7 oben drauf.

Jetzt nach 3 Jahren zeigt sich, dass Leinölfirnis wesentlich besser abschneidet als die Hersteller-Empfehlung mit einer Menge Bioziden.

Nach Herstellerempfehlung nach 3 Jahren:
* http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2019-04-14-005.jpg

Mit Leinölfirnisgrundierung nach 3 Jahren:
* http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2019-04-14-004.jpg

Und hier noch eine Probe, wo ich mal Cetol HLS ohne Grundierung (links) und mit Grundierung (Sikkens Aktiva) (rechts) gearbeitet habe:
http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2019-04-14-001.jpg

Kein wirklicher Unterschied.

Der ganze Test hier:
http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/LasurenLangzeitTest3
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Und letzten Endes ändern sich die Rezepturen jedes Jahr.

Bei Baumarktlasuren und Farben vielleicht, aber nicht bei Profimarken. Da ändern sich die Rezepturen oft über viele Jahre gar nicht oder nur marginal. Das hat was damit zu tun, dass die Maler sich an bestimmte Verarbeitungseigenschaften gewöhnen und sich nicht jedes Jahr umstellen wollen. Der Markt verlangt hier sozusagen nach Beständigkeit. Brillux, Sikkens, Gori, Remmers, Osmo - alle sehr beständig in ihren Produktformulierungen.
 

Bastelheiko

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.732
Ort
Hamburg
Bei Baumarktlasuren und Farben vielleicht, aber nicht bei Profimarken. Da ändern sich die Rezepturen oft über viele Jahre gar nicht oder nur marginal. Das hat was damit zu tun, dass die Maler sich an bestimmte Verarbeitungseigenschaften gewöhnen und sich nicht jedes Jahr umstellen wollen. Der Markt verlangt hier sozusagen nach Beständigkeit. Brillux, Sikkens, Gori, Remmers, Osmo - alle sehr beständig in ihren Produktformulierungen.


Weil es mich doch sehr interessiert hat, habe ich heute mit dem Inhaber von "Branth-Chemie" über das Thema gesprochen.
Thema könnte man folgendermaßen umschreiben:
"Der Unterschied von Annahme und Tatsache bezüglich der Änderung von Rezepturen und EU-Vorgaben im hinsichtlich der Farbenherstellung".
 

joambass

ww-fichte
Registriert
20. Juli 2012
Beiträge
17
Ort
Weitersburg
Hallo,

Jotun - aus eigener Erfahrung.
Wir haben vor 21 Jahren unser Hollzhaus (Stülpschalung) gebaut und alle Außenhölzer vor der Verarbeitung aufwendig mit der Jotun-Grundierung und Demidekk-Farbe behandelt.
Ergebniss: Vor fünf Jahren haben wir die Farbe mal etwas aufgefrischt, da sie etwas ausgeblichen war. Nötig gewesen wäre es nicht.
Keine Risse, kein abblättern, nichts.

Einfach nur klasse!

Die Randbedingungen: Fast ganztätige Sonneneinwirkung, Wetterseite

Gruß

Joachim
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Thema könnte man folgendermaßen umschreiben:
"Der Unterschied von Annahme und Tatsache bezüglich der Änderung von Rezepturen und EU-Vorgaben im hinsichtlich der Farbenherstellung".

Weiß zwar nicht, was du damit meinst, aber in den letzten Jahren gings bei Rezepturänderungen fast immer um EU-Vorschriften, die die alte Rezeptur nicht mehr verkehrsfähig machten. Deshalb mussten die Herseller handeln.
 
Oben Unten