Die keyboards benutzen allerdings eher HiFi mäßige verstärker, die nicht noch den klang absichtlich nachformen, manche haben eingebaute lautsprecher, und mit kopfhörer kann man sie auch anhören.
Bei einer e-gitarre bäuchte man hierzu min. einen kopfhörerverstärker - aber man sollte dies tunlichst unterlassen, um hörschäden zu vermeiden - ich weiß leider, wovon ich rede, nur wusste ich es damals nicht
Denn mindestens der stark höhenbedämpfende aspekt der verstärker/lautsprecher kette ist nötig, um den output einer e-gitarre überhaupt erträglich zu machen.
Wer aber auch mit kopfhörer einen angenehmen klang will, braucht - einn kleinen kasten, der nicht nur verstärkt, sondern auch mindestens eine, oft mehrere verschiedene charakteristiken von bekannten lautsprecherboxen anbietet, und ggf. noch einen elektronisch nachmodellierten bekannten gitarrenverstärker mit seinen ebenfalls formenden eigenschaften
Bei keyboards besteht ziemliche klarheit über die eigenschaften der zu verwendenden wiedergabegeräte - sie sollen möglichst neutral sein, neutraler = besser. (ja im studio gibt's dann noch jede menge nachschaltbarer effekte, damit man nicht auf die im keyboard eingebauten angewiesen ist - die man vielleicht nicht mag, oder was auch immer)
Bei einer E-gitarre hat jeder gitarrist seinen persönlichen "tone", den manche leute mögen, oder grausig finden, und den er selbst zusammenstellt durch die wahl der pickups, saiten(!), verstärker, und lautsprecherbox - die alle stark beeinflussen, was am ende für ein klangcharakter entsteht. Dies wird nicht als "effekte" angesehen, sondern ist das minimale, essentielle.
Mikrofone machen eher nen unterschied bei studio aufnahmen. Bei konzerten wird ja eher auf einfach nur kräftig genuge verstärker und wände von lauptsprecherboxen gesetzt.
Letztere haben absichtlicher weise resonanzbereiche im spektrum, d.h. eine besondere anhebung, und bereiche, die stärker bedämpft werden (z.b. unter 80 Hz, und über 5kHz).
Zudem werden sogar oft, um es mit dem individualisierten grundton des instruments auf die spitze zu treiber, die lautsprecher in den boxen selbst, auch noch individuell gewählt, und in eine leerbox eingebaut. (so wie ich, im anderen thread
)
Der absichtlich - je nach persönlicher einstellung, und inhärentem verhalten des gewählten modells - oberwellen & dynamikkompression hinzufügende verstärker, "beleuchtet" diesen nicht-linearen frequenzgang dann noch einmal in individueller weise.
Im studio kann man durch ausrichtung des mikrofons vor dem - immer noch verwendeten gitarrenlautsprecher - der aufgenommene klang erheblich verändert werden, da so ein gitarrenlautsprecher eben ziemlich direktional ist (aber frequenzabhängig), und auch physisch meist recht groß (12" ~ 30,5 cm durchmesser, bei oft üblicher 4x12" box entsprechend mehr) - wobei unterschiedliche bereiche, von bitte bis rand, frequenzen unterschiedlich stark abstrahlen, sodass hier die mikrofon positionierung auch etwas ändert (nebst orientierung).
Ich sage nicht, dass irgendwer, der herkömmlich "E-gitarre" hört, dabei denkt, dass dies nur ein teil des instruments wäre, und das nur noch in diesem forum nicht angekommen wäre
Herkömmlich ist diese betrachtung sicher nicht.
Dennoch - ohne die o.g. "zusätze" hätte die E-gitarre nicht jene klangeigenschaften, aufgrund derer sie ausschließlich gekauft wird.
Selbst jazz spieler, welche es da mit der oberwellen-hinzufügung und dynamik-kompression durch saturierte vorstufen (oder gar ausgangsübertrager
) eher milde betreiben - aber auch nicht null.
Man sollte nicht vergessen, dass die ton-
erzeugung, nicht etwa nur "abnahme" (wie bei akustikgitarren mit eingebautem piezo-
mikrofon), ein elektromechanisches prinzip ist, ähnlich der hammond orgel, wo nur verstärker (der auch, leichte, nichtlinearitäten hat) und lautsprecher schon mit eingebaut sind, was sich bei einer e-gitarre negativ auf die schultergesundheit auswirken dürfte.
Die akustischen klangeigenschaften einer massivkörpergitarre sind relativ unwichtig im vergleich zu den eigenschaften der saiten (material, phys. aufbau, durchmesser), und dem magnetischen pickup, vor dem sie schwingen, und einen strom induzieren.
*Das* ist in der kette bereits der erste teil der klang
formung, auf elektromechanischem prinzip - welches also ohne verstärkung dahinter gar nicht hörbar ist! Der
akustische klang, den man von einer nicht-angeschlossenen E-gitarre hört, wird hier
verworfen. Pickups werden gar mit wachs oder kunstharz ausgegossen, um sie möglichst nicht-mikrofonisch zu machen, weil mikrofonie eine
störende eigenschaft ist.
Dieser also rein elektrische ton wäre in der tat ohne verstärkung dahinter nichts. Die klangformende kombination aus verstärker + spezieller lautsprecher ist nicht nur ein "effekt", sondern teil der kette der elektrischen klang
erzeugung.
Was ich von den mikrofon-einbeziehenden gesangs "techniken" von pop-sängern halte bzw. inwieweit ich mich dazu nötigen ließe, dies als gesang zu bezeichnen, schreibe ich lieber nicht ausführlicher, um niemandem all zu sehr auf die füße zu treten