Brettertür mit Fasebrettern - Bretteranzahl Frage

reaction187

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Hallo,

ich habe eine alte Fasebrettertür mit Bogen oben für Außen (Garten) neu gebaut und das hat auch geklappt.

Jetzt wollte ich eine 2te bauen, weil ich 2 brauche, und nun sehe ich beim zusammensetzen der Bretter, dass meine neuen Fasebretter nur ca 110 mm und nicht 121 mm breit sind. Die Bretter sind schon geschnitten auf die bestellte Länge damit ich sie zuhause weiter bearbeiten kann.

Was mich jetzt interessiert ist, ob es für die Türstabilität vom Vorteil ist, wenn man mehr Bretter hat, oder weniger, oder ist es gar egal?

Die alte Tür hat 9 Bretter und mit den kürzeren Brettern brauche ich 10 Bretter da pro Brett ca 1cm fehlt.

Optisch wären mir 9 Bretter lieber, weil die Tür oben Rund ist. Aber jetzt muss ich wohl mit dem was ich hab auskommen.

Wenn es aber nun so ist, das mehrere kleinere Bretter besser sind als weniger große, dann wäre ich ja schonmal beruhigt :emoji_grin:

Gruß
 

reaction187

ww-ulme
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Ok,

aber da ich nun 1 Brett mehr habe, habe ich ja auch ein paar Schrauben mehr. Bringt das nicht auch noch festigkeit?

Ich habe eben nachgemessen. Die Bretter sind 110mm x 21mm

So ein Maß habe ich noch nie gesehen.

Umtauschen ist jetzt auch zu spät, auch wenns nicht mein Fehler ist.

Das letzte Brett was ich eigentlich als Reserve wollte, brauche ich jetzt. Dies ist aber etwas krumm.

Wenn ich alle Bretter zusammenlege und verspanne, sitzt alles Bündig.

Wenn es nach dem Verschrauben so bleibt, dann passiert da erstmal nichts, oder?

Ich möchte nicht dass die Spalten so groß werden. Die Bretter sollen sich so wenig wie möglich verziehen.

Bei der letzten Tür hat sich das schon durchs lasieren etwas gezogen.

Kann ich das irgendwie verhindern?

Es wird später auch immer die Sonne voll drauf scheinen...

Gruß
 

WinfriedM

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Du musst unbedingt Luft zwischen den Brettern lassen, die müssen doch bei erhöhter Luftfeuchte quellen können. Also nicht verspannen. Minimum würde ich 2mm pro Brett Luft lassen und die Tür nicht zu diffusionsoffen lasieren, falls die Regen abbekommt.

Nur mal so, um eine Vorstellung zu bekommen: Wenn ich ein 10cm breites Kieferbrett ohne Lasur draußen beregnen lasse, dann ist es ein Tag später bei Dauerfeuchte 5-10mm breiter. Die Kraft, die das Holz entwickelt, sprengt dir problemlos deine Tür.

Mehr Schrauben heißt nicht zwangsläufig stabiler. Nebenher: Das Ziel ist doch gar nicht, so stabil wie möglich, sondern so stabil wie nötig.

Wenn du beiden Seiten möglichst gleichzeitig lasierst, sollte sich nichts verziehen, weil du symmetrisch arbeitest. Wenn du hingegen nur eine Seite lasierst und dann 2 Wochen wartest, bis du die andere Seite machst, kann sich schon viel verzogen haben.
 

IngoS

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Ich möchte nicht dass die Spalten so groß werden.

Hallo,

je schmaler die Einzelbretter sind, desto weniger breit werden die Fugen beim Zusammentrocknen.

Wie dicht man die Einzelbretter beim Bau zusammenlegt, kommt auf die Feuchtigkeit des Holzes bei der Verarbeitung an. Ist es lufttrocken (ca 15% Feuchtigkeit) kannst du die Bretter relativ dicht zusammenlegen, Hat das Holz im Baumarkt im Innenraum länger gelegen ist es deutlich trockener und du musst deutliche Abstände einplanen, sonst quillt das Holz im Winter so stark, dass deine Tür sich wölbt und eventuell sogar kaputt geht.

Gruß

Ingo
 

reaction187

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Hallo,

danke für eure Antworten.

Es sind Fasebretter mit Nut und Feder. Die stecke ich ja zusammen. Da habe ich dann eigentlich keinen Spalt. Wie ist das dann wenn die sich dehnen usw? Die haben dann doch keine Möglichkeit sich zu bewegen, oder?

Lasiert habe ich bei der ersten Tür erst die eine Seite, dann nächsten Tag die andere und das ganze 3 mal, da ich die Tür ja liegend habe und umdrehen musste. Ist das ok so? Im stehen ist das nicht so günstig.... dann müsste ich die wo dranlehnen usw.
Die fertige Tür ist aber auch gerade und alles bestens. Wenns denn mal so bleibt...

Mein Holzhändler war eben auch verwundert dass es 111er Bretter sind. Sowas hatte er auch noch nicht. Üblich sind 121. Leider konnte man da jetzt beim Lieferanten nichts mehr erreichen. Aber wenn schmalere Bretter sich weniger verziehen als breitere, dann solls mir recht sein.


Also zusammenfassend ist es kein drama, dass meine Bretter nur 111 mm breit sind anstelle 121 mm ?

Gruß :emoji_slight_smile:
 

IngoS

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Es sind Fasebretter mit Nut und Feder. Die stecke ich ja zusammen. Da habe ich dann eigentlich keinen Spalt.

Hallo,

Man schiebt die Bretter nicht ganz zusammen, so bleibt am Stoß eine kleine Fuge, durch die man natürlich wegen der Feder nicht durch schauen kann.

Gruß

Ingo
 

IngoS

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Hallo,

hier mal ein Bild meines Garagentores. Man sieht, wie im Sommer die Fasebretter schwinden und einen entsprechenden Spalt freigeben. Hätte ich die Bretter in diesem trockenen Zustand dicht an dicht montiert, würde sich die Tür im Winter verziehen, oder Schrauben abreißen.

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Gruß

Ingo
 

raziausdud

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Es sind Fasebretter mit Nut und Feder. Die stecke ich ja zusammen. Da habe ich dann eigentlich keinen Spalt.

Beim Montieren hältst Du immer jeweils ein Stück Pappe oder Furnier in etwa 2mm Stärke zwischen die Fasen. So ist da ein kleiner Spalt zwischen den Fasen, der aber von den Fasen durch Licht-Schatten-Effekte sozusagen getarnt wird. So können sich die einzelnen Bretter etwas dehnen.

Rainer
 

blueball

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zum Thema streichen. Oben und unten mittig nen dicke Nagel einschlagen und diese Nägel auf Böcke legen. Schon kannst sie drehen, von beiden Seiten streichen ohne Wartezeit und auch so trocknen lassen. Grüße
 

reaction187

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Das habe ich bei der ersten Tür nicht so gemacht. Weil ich das auch nicht besonders schön fand wenn dort so ein spalt war. Ich habe die immer doppelt verschraubt und die Tür ist sehr stabil. Hoffe mal dass die in form bleibt.

Kann mir das gar nicht erklären dass die spalten größer werden können, wenn ich doch verschraubt habe. Und das 'Z' + umgedrehtes 'U' für den Bogen oben stabilisiert doch alles. Müsste das Holz dadurch nicht in Form gehalten werden?

Was könnte denn jetzt mit der tür passieren im winter z.B ?

Ich werde es mal gespannt beobachten.

Da es meine erste Tür ist, darf da ruhig mal was nicht ganz ok sein. Muss ja auch erst üben. Wenn die nächstes jahr krumm und schief sein sollte, baue ich die neu, aber ich ich würde sagen das hällt erstmal :emoji_slight_smile:

@blueball

guter tipp. Wenn das holz dann aber mal nicht spaltet bei dem gewicht... vllt vorbohren.
Und wie bekomm ich die tür dann stabil dass ich streichen kann ohne dass sie sich dabei dreht?
 

blueball

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einfach mal probieren. Zur Not ein Fingerchen zum halten oder b ein Loch bohren für einen "Haltenagel" oder eine Stütze oder... Möglichkeiten gibt's viele
 

conny_g

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Worum es hier geht:
Holzfasern ändern Ihr Größe mit Feuchtigkeit. Und zwar verschieden in den 3 Achsen. Längs kaum, und „radial“ sowie „tangential“ recht stark, um 4-8%.
Also wird ein Brett von 120mm um bis zu 7mm (!!) oder schmäler je nachdem in welcher Feuchte es eingebaut wurde und wie sich zu diesem Zustand dann später ggf die Feuchte im Holz ändert (durch die umgebende Luftfeuchte).
Und dieses Quellen und Schrumpfen muss man konstruktiv berücksichtigen. Deshalb lässt man beim Einbau ein paar mm Luft, damit das Holz nicht unter Spannung kommt.
Was passiert schlimmstenfalls?
Baut man die Tür bei sehr hoher Holzfeuchte zusammen (und man wollte eigentlich keine Spalte), dann wird beim Trocknen im Sommer zwischen den Brettern Spalten öffnen, die man eigentlich nicht geplant hatte.
Beut man sie mit sehr trockenem Holz oder im Sommer, dann wird sich bei mehr Feuchte das Holz ausdehnen und alle Bretter stehen mit Spannung aufeinander. Dann können Schrauben ausbrechen, ausreissen, Bretter sich Wölben, einen Rahmen auseinanderdrücken etc.
in diesem Szenario wird sich die Tür über die Jahre soweit selbst Luft schaffen (= sich selbst beschädigen) bis nichts mehr unter Spannung ist. Genau das möchte man nicht und deshalb gibt man Holz Platz zum arbeiten.
 

reaction187

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ok, verstanden.

Bei der jetzigen Tür habe ich eben gesehen, dass ein ca 1mm bis 2mm kleiner spalt schon zwischen jedem Brett ist.
Das kommt aber glaube ich durchs streichen und wieder trocknen, oder?

Also wenn jetzt der spalt vorhanden ist, dann müsste das Holz bei Feuchtigkeit ja wieder weiter zusammenrücken.


Ich weiß nicht wie die Holzfeuchte war, als ich die Bretter verschraubt habe.

Ein bisschen bewegen darf sich das ganze schon, und es muss auch nicht alles linear und perfekt aussehen. Möchte eigentlich nur, dass es nicht ungleichmäßig auseinandergeht.

Habe übrigens sibierische Lärche.


Also wenn meine Tür angenommen 1m breit ist, kann die durchaus ca 6 cm breiter werden ??? So viel ?!
 

conny_g

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Also diese 4-8% sind maximale Werte. Ich glaube man rechnet da eher mit 0,3% Quellung/Schrumpfung pro % Holzfeuchte. Und die Holzfeuchte schwankt mit der Luftfeuchte.
Hier gibt’s eine Tabelle:
http://www.holzfragen.de/seiten/ausgleichsfeuchte.html
Also bei 20% und Luftfeuchte 50-90% (Außenbereich) schwankt die Holzfeuchte von 6 bis 21%.
Ändert sich nun die Breite des Bretts um 0,3% pro % Holzfeuchte und sei das Brett 120mm dann sind das 0,36mm pro % Holzfeuchte bzw bis zu 5mm.
Wobei ich jetzt nicht weiß mit welchem Bereich man da für Außenbereich rechnet, 5mm pro Brett erscheint mir etwas viel.

Hier hab ich eine Beispielrechnung gefunden, die mir etwas realistischer erscheint,:
https://www.gdholz.net/fachwissen-holz/qls-beispielrechnungen.html
2-3mm bei einer Dielenbreite von knapp 140mm.
Das wäre dann bei 1m eine Bewegung um 1,8cm.
Und das ist schon eine Menge, das verschiebt einen ggf starren Rahmen komplett.
 

reaction187

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Das ist viel, stimmt.

Hat denn die Holzart auch Einfluss darauf? Und die Lasur z.b auch?

Ich wollte die 2te Tür eigentlich etwas breiter machen. So dass links und rechts zur Wand hin nur 0,5 bis 1cm Luft sind, damit man da nicht so gut durchgucken kann (ist so eine Torbogenmauer). Könnte das evt zu knapp werden wenn sich das Holz doch noch dehnt?

Ich habe zwar verstellbare Kloben, aber so sicher bin ich mir jetzt auch nicht

Bringt es eigentlich etwas, wenn ich unter der Diagonalen, also unter dem 'Z' (nicht direkt dran) noch einen zusätzlichen Balken schraube?
 

WinfriedM

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Ein 10cm breites Stück Holz, was im Außenbereich 2-3 Tage feucht ist, kann problemlos 5-7mm breiter werden. Hab ich selbst schon erlebt und vermessen. Da kannst du auch einen Eigenversuch machen, ein Stück Restholz einfach mal 2 Tage in einem Eimer unter Wasser drücken.

Hast du aber eine recht feuchtigkeitsdichte Lasur oben drauf, kannst du das stark reduzieren. Bei solchen Bauteilen würde ich also eher zu mittel- bis dickschichtigen Lasuren greifen. Auch die ölbasierten Lasuren von Osmo funktionieren da ganz gut.
 

reaction187

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ich werde das mal beobachten.
Vielleicht kommt es ja doch nicht so schlimm wie gedacht.

Gibt es spezielle Schrauben die ich nehmen könnte die evt noch fester sitzen und das Holz besser zusammenhalten können?
 

blueball

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Holz am Arbeiten zu hindern, geht fast immer schief, weil irre Kräfte wirken. Entweder reißt dir das Holz oder die Schrauben reißen ab.
ähnlich Baumwurzeln, welche Fusswege und Straßen sprengen oder Wasser beim Gefrieren ganze Felsen bersten lassen.
Wissenschaftler meinen, das die alten Griechen und Ägypter ihre Felsquader angebohrt und dann mit quellenden Holzstöcken getrennt haben. Trocken ins Loch gesteckt und Wasser drauf....
 

reaction187

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sowas hab ich auch schonmal gehört. Man kann ja auch mit einer Erbse einen Fels/Stein sprengen.

Ich dachte halt, bei Holz wäre es etwas kontrollierbarer.

Und diese feinen Haarrisse die die Bretter bekommen... kann ich die irgendwie minimieren?

eher nicht, oder?
 
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