Grilltisch aus Holz - Erste Schritte korrekt?

Bodo Bimboese

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Liebe Community,
ich bin leider im Bereich Heim- und Holzwerken komplett unerfahren, möchte mir aber einen größeren Grilltisch selbst herstellen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ein erfahrenes Mitglied mir etwas unter die Arme greifen würde. Der Tisch soll am Ende so aussehen:
Entwurf.jpg


In Natura kann man sich das so vorstellen:
Tisch9.jpg


Was ich aber unbedingt haben möchte, ist die rustikale Optik dieser dicken Balken:
Tisch1.jpg


Und da kommt meine erste Frage, bevor der Bau schon beim Rahmen schiefgeht:
Kann ich den kompletten Rahmen aus Konstruktionsvollholz 100x100mm bauen und die ganzen Ecken mit je 2 dieser Schrauben (https://www.amazon.de/gp/product/B00AAXF2U0/ ) sowie Holzleim verbinden?

Der fertige Rahmen würde dann in etwa so aussehen, nur halt mit den robusten Balken:
3.jpg

Danke schon einmal, dass ihr euch die Zeit nehmt!

Viele Grüße
 
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peter bussmeyer

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Habe gerade ein ähnliches Projekt vor (vorhandenen Holzkohlegrill in Außenküche integrieren) und mir dafür überlegt, die Kohlenschale auf Flachstahlbügel mit ungefähr 2...3cm Abstand zum Holz zu setzen und zu den Bügeln thermisch zu entkoppeln. Die wird ja ganz schön heiß. Wie das bei Dir ist, weiß ich aber nicht.
Gruß
Peter
 

seschmi

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Zwei Fragen:

1. Steht das Teil im Regen, oder überdacht?

2. Dir ist schon klar, das das so sehr schwer wird? Du wirst ziemlich sicher über 100Kg rauskommen.

Zu den Verbindungen: Du kannst die Ecken überblatten und dann mit Schrauben sichern. Auf den Leim würde ich mich im Außenbereich nicht verlassen
 

seschmi

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Handwerklich schöner wäre natürlich, Schlitz und Zapfen zu verwenden. Ist aber natürlich auch schwieriger.
 

IngoS

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Der fertige Rahmen würde dann in etwa so aussehen, nur halt mit den robusten Balken:
3-jpg.62662

Hallo,

so wie das in diesem Bild gezeigt ist, ist die Konstruktion einfach und stabil. Alles aus Kanthölzern mit quadratischem Querschnitt zu machen gibt nur Probleme bei den Eckverbindungen und erhöht die Stabilität nicht. Gerade die Beine als Winkelprofil auszuführen ist für die Konstruktion leicht zu machen und super stabil. Ich habe so schon etliche Gartenmöbel und Pergolen gebaut, die alle noch in Ordnung sind.
Die von dir geplanten 8 Rollen sind auch eher nachteilig. Vier Rollen an den Ecken reichen.

Gruß

Ingo
 

Bodo Bimboese

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Das ist ja genial, dass hier so schnell so viele Antworten zusammenkommen! Allerdings muss ich auch zugeben, dass es für mich als absoluten Neuling schwierig ist, die Meinungen richtig einzuordnen, weil von "Nur zu, ist tragfähig" bis "gibt nur Probleme" alles dabei ist...

ist rustikal für Dich die Stärke des Holzes und/oder sein spezielles Aussehen/seine Oberfläche?

Rustikal bezieht sich erstmal auf die Stärke des Holzes. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich die Balken dann komplett glatt schleife und farblos lasiere, oder etwas dunkler lasiere und dann künstlich altern lasse.


die Kohlenschale auf Flachstahlbügel mit ungefähr 2...3cm Abstand zum Holz zu setzen und zu den Bügeln thermisch zu entkoppeln. Die wird ja ganz schön heiß. Wie das bei Dir ist, weiß ich aber nicht.
Peter

Ich werde mir diesen Einbaugrill holen, und die Abstandswinkel direkt auf die Balken auflegen: https://www.grill-more.de/einbau-gasgrill-30100145


1. Steht das Teil im Regen, oder überdacht?

Die ersten 1-2 Jahre im Regen, danach wird es eine Überdachung geben. Ich hatte gehofft, dass mit vernünftiger Lasur das Holz wärend dieser Zeit keinen Schaden nimmt...


Zwei Fragen:
2. Dir ist schon klar, das das so sehr schwer wird? Du wirst ziemlich sicher über 100Kg rauskommen.

Der Tisch soll dauerhaft auf der Terrasse bleiben und mit den Rollen nur zum Saubermachen mal weggeschoben werden.


Alles aus Kanthölzern mit quadratischem Querschnitt zu machen gibt nur Probleme bei den Eckverbindungen und erhöht die Stabilität nicht.
Ingo

Inwiefern werde ich da Probleme bekommen? Ich überlege auch noch, die Eckverbindungen so zu gestalten (also sämtliche waagerechten Verbindungen mit 8x200mm Flachkopfschrauben, und die senkrechten mit Schlitz/Zapfen; ob ich das handwerklich hinbekomme, steht auf einem anderen Blatt):
Unbenannt-2.jpg


Die von dir geplanten 8 Rollen sind auch eher nachteilig. Vier Rollen an den Ecken reichen.
Ingo

Der Tisch wird 3m breit. Da hatte ich Sorge, dass die schweren Kanthölzer unten durchhängen, weil der Grill alleine 35kg wiegt, plus das ganze Gewicht der Konstruktion in der Tischmitte...


Insgesamt möchte ich als Arbeitsfläche dann Fliesen einlassen:
Fliesen.jpg

Da helfen mir die Kanthölzer, weil ich an den Innenseiten Leisten festmachen kann, auf die ich ein planes Brett lege, auf das dann wiederum die Fliesen kommen... Bei einer Konstruktion mit Winkelprofilen und Brettern wüsste ich nicht, wie ich die Holzkonstruktion neben den Fliesen designe (also die übrige Arbeitsfläche aus Holz).
 

Eder Franz

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Die Konstrukte bekommen vermutlich eine eigene Garage - um nicht zu sagen einen Hangar. :emoji_grin: Beim Obi stehen bei uns z. Z. solche Konstrukte komplett aus Siebdruckplatte und mit Lärchen-Latten verkleidet. Auch hübsch und vermutlich wetterbeständiger.
 

Bodo Bimboese

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Deine Skizze zeigt doch genau diese ungeschickte,wenig stabile Konstruktion.
Ingo

Ok, ich habe umgeplant, baue den gezeigten Rahmen nach und würde für den Rahmen nun KVH 80x40mm verwenden:
https://www.baustoffshop.de/konstru...obelt-gefast-5-0-m-lang-lg-st-n917-00202.html

Und für die Verkleidung Bretter mit 18 x 195mm:
https://www.baustoffshop.de/glattka...-und-gefast-18-x-195-mm-lg-st-n917-00085.html

Geht das als Material in Ordnung?

Und ist es bei der Verarbeitung auch möglich, dass ich direkt die 4,5m langen Bretter schleife und lasiere, und dann erst säge und verbaue? So käme die Lasur an alle Stellen. Wenn das Ganze verbaut ist, komme ich ja nicht mehr wirklich zwischen die Bretter und muss hoffen, dass es so tief einzieht...

Danke und viele Grüße
 

ChrisOL

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Und ist es bei der Verarbeitung auch möglich, dass ich direkt die 4,5m langen Bretter schleife und lasiere, und dann erst säge und verbaue? So käme die Lasur an alle Stellen. Wenn das Ganze verbaut ist, komme ich ja nicht mehr wirklich zwischen die Bretter und muss hoffen, dass es so tief einzieht...

Moin,

Kannst du machen ist aber nicht sinnvoll. Bei den 450cm wirst du Verschnitt haben, den schleifst und lasierst du dann unnötig.

Wenn du die Teile passend ablängst kannst du die immer noch schleifen und lasieren. So sind die Teile auch handlicher.
 
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blueball

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passend sägen, wenn du schleifen möchtest, dann schleife und dann erst verbauen. Wenn vor dem sägen lasierst, hast Schnittkanten ohne Lasur und Schliff.
 

VolkerDK

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Also KVH fuer den Aussenbereich? Warum nicht Laerche oder wenigstens Douglasie?
DIe rustikale Optik ist natuerlich weg, wenn man nur 80x40 nimmt und das dann zusammenspaxt.
Fliesen als Arbeitsflaeche? Da kannst nichtmal drauf schneiden....in den Ritzen sammelt sich der Sapsch.

Statt der Arbeitsflaeche aus Kacheln mach lieber ein herausnehmbares Schneid-und Servierbrett aus Hartholz.
Also man kann so einen Wagen schon schoen machen, eine mobile Outdoorkueche....aber dann aus Eichenholz, Schlitz Zapfen Verbindung, naja, ein bisschen Liebe halt reinstecken.

Aber wenn es billig werden soll, klar, KVH und Spax Tellerkopfschrauben. Haelt bombenfest. Hab ich auch schon ne Tiki-Bar so gebaut. Geht super fix, macht Laune, und am Ende des Sommers kam die mit aufs Feuer.
 

Bodo Bimboese

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Danke für die vielen Ideen!

Ich schleife und lasiere die fertig geschnittenen Teile.

Bzgl. der Baumethode möchte ich beim Verschrauben bleiben, weil mir v.a. wichtig ist, dass ich diesen Sommer noch anfangen kann zu grillen. Der Rahmen hat locker 40 Verbindungen, da kann ich mit dem Grillen dann im Sommer 2021 anfangen, wenn ich es überhaupt hinbekomme.

Mit dem Verschnitt werde ich dann über den Winter Schlitz-Zapfen-Verbindungen üben.

Die Holzverkleidung tausche ich aus gg. Lärchen- oder Douglasienholz, die Arbeitsplatte fertige ich ebenfalls aus den Lärchen-/Douglasienbrettern.

Nächste Frage: Ich werde die Rahmenteile mit der Japansäge sägen. Wenn ich feststelle, dass ich nicht exakt rechtwinklig abgelängt habe und die eine Latteseite ist 2-3mm länger, wobei die 2-3mm Überschuss sind, wie korrigiere ich das am besten? Kann ich das mit dem Exzenterschleifer oder einer Feile abnehmen?

Viele Grüße
 

FredT

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Wie lange willst du da mit der Japansäge rumfuddeln? KS, TKS, HKS? Und dann sägt man mit Anschlag, da wird jedes Teil gleichlang.
Sonst kommst du wirklich erst 2021 zum Grillen.

Und auch für Japansägen, nur mal so eingeworfen, gibt es Führungsvorrichtungen zum Winkligsägen
 

Bodo Bimboese

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Alles klar, ich leihe mir eine Kappsäge!

Bzgl. der Lasur: Ich hatte mir ursprünglich von Remmers eine Lasur herausgesucht, die bei Amazon gute Bewertungen bzgl. der Witterungsbeständigkeit bekommen hat...
https://www.baustoffshop.de/catalog...-lasur-pinie-larche-20-liter-225020/?q=lärche

Aber das Zeug wird als hochgiftig deklariert. Ich habe eine 1jährige Tochter, die sich zum Laufen bestimmt gerne an dem Tisch hochzieht und die Hände dann in den Mund nimmt. Und auf die Tischplatte kann ja auch mal ein Stück Fleisch fallen... Ist Lasur, wenn sie getrocknet ist, soweit fest am/im Holz, oder lösen sich da auch Inhaltsstoffe und haften dann an Händen und Fleisch?

Alternativ habe ich noch ein Öl gesehen, allerdings für Terrassen:
https://www.baustoffshop.de/catalog...terrassen-ol-larchen-ol-naturgetont/?q=lärche

Geht sowas auch, oder habe ich dann einen dauerhaften Schmierfilm auf den Oberflächen?

Oder hat jemand noch einen anderen Tipp, womit ich das Holz gegen Witterung einstreichen kann, ohne dass es gesundheitsschädlich wird?
 

VolkerDK

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Leider ist es meist so, wenn es eine gute Witterungsbestaendigkeit hat ist es nicht ungiftig und schon garnicht Lebensmittelecht.
Wobei du dir behelfen kannst, wenn du die Schneidbretter als Einsaetze machst, die du rausnehmen kannst. Dann brauchen die ja nicht im Regen draussen stehen.

Wenn du Eiche nimmst, oder sonst ein Witterungsbestaendiges Holz, dann kommst halt ohne Streichen aus.
Und Farben sind ja auch nicht ganz billig...mit Schutz gegen Blaufaeule etc...
 

Bodo Bimboese

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Hallo Volker, ich finde bei den obigen Vorschlägen Lärche und Douglasie die Maserung wirklich hübsch, weswegen ich wohl dort zuschlage. Die werden auch als relativ witterungsbeständig beschrieben.

Hast du (oder auch gerne alle anderen Mitleser) Erfahrung mit Terrassenöl, speziell wie die Oberfläche nach der Behandlung ist? Bei dem obigen finde ich gut, dass im Sicherheitsdatenblatt steht "Der getrocknete Anstrich ist unbedenklich für Mensch, Tier und Pflanze. Er entspricht der DIN 53160 (speichel- und schweißecht) sowie der EURO-Norm EN 71 (geeignet für Kinderspielzeug)."

Ich hoffe, dass ein witterungsbeständiges Holz zusammen mit so einem Öl-Schutz ne haltbare Kombi abgibt.

Danke für die vielen Ratschläge bis hierher. Ende der Woche kommt das Holz für den Rahmen, dann startet mein erstes größeres Projekt :emoji_slight_smile:

Viele Grüße
 

Bodo Bimboese

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Hallo allerseits. Da ich es selbst immer mag, wenn jemand einen Thread eröffnet und dann am Ende auch noch einmal schreibt, ob alles geklappt hat, wollte ich mich bei euch für die Hilfe bedanken. Der Tisch ist soweit fertig und für meinen Geschmack (und mein Könnenslevel :emoji_slight_smile: gut geworden. Die ersten Steaks sind auch schon gegrillt und nach der Anstrengung natürlich doppelt lecker.

Wir hören uns beim nächsten Projekt!


P1040296.JPG
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raziausdud

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Hallo Bodo,

schön geworden, besonders die Maserung gefällt mir, und auch Danke fürs Zeigen.

Eine Frage hätte ich an Dich (und gern auch an alle Anderen) zu der Maserung und den Türen: wenn ich das als Amateur richtig sehe, gibt es die schöne Maserung, weil meiner Meinung nach alle Bretter von der Stammaußenseite sind, also Seitenbretter, mit sehr flach liegenden Jahresringen. Hast Du die einzelnen Bretter verleimt, dann dürften die bei Feuchtigkeitsänderungen relativ stark und alle in die gleiche Richtung schüsseln. Oder sieht ein Fachmann, dass die nach den Verleimregeln zusammengefügt wurden? Oder hast Du die Bretter auf einer Unterkonstruktion/Querhölzern einzeln verschraubt/verleimt?

Rainer
 

Bodo Bimboese

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Danke fürs Lob :emoji_slight_smile:

Ich habe zuerst aus KVH einen Rahmen gebaut und dann sämtliche Bretter festgeschraubt. Für die 4 Seitenwände habe ich Rauspund genommen, damit die Nut-Feder-Verbindung alles gerade hält. Front und Rückseite sind aus Glattkantbrettern, weil ich Muffe hab, dass wenn die Sonne auf den Kasten knallt und sich alles aufheizt, das Ventil von der Gasflasche auslöst und Überdruck ablässt. Ich hoffe, dass durch die Schlitze genug Luft geht, dass sich das dann verflüchtigt. Die Türbretter habe ich mit Taschenlöchern verbunden und hinten Gratleisten aufgeschraubt. Bin auch gespannt, wie sich das alles verzieht...

Um die Vollbewitterung zu vermeiden, habe ich mir eine große Abdeckhaube von Amazon Basics geordert. Die passt zum Glück perfekt.

Viele Grüße
 
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