Amerikanische Kirsche (Black Cherry) und...

Batucada

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...viele Fragen.

Hallo auch,
ich will mich mit amerikanischer Kirsche einlassen. Und jetzt stecke ich mittendrin. Zunächst habe ich Bohlen ausgesucht. Dann wurde geliefert. Die Bohlen konnte ich beim Händler besichtigen, aber bei allem was danach kam, war ich wohl zu blauäugig. Den Lieferschein habe ich kontrolliert und bin mit den Maßen (Stammbreite) gar nicht zurecht gekommen. Zu guter Letzt habe ich den Stapel gewogen und über die mittlere Dichte (800 kg/m³) das Volumen gerechnet. So bekam ich den Eindruck, dass die tatsächliche Menge mit der auf dem Lieferschein vermerkten Menge nicht übereinstimmen konnte. Der Holzhändler gab dazu eine Erklärung ab, die bei mir zu einer hilfreichen Erkenntnis geführt hat, sofern ich später wieder einmal Bohlen kaufen sollte. Aber für den Augenblick schau ich in den Spiegel und sehe einen Trottel. Das wurmt.

Heute habe ich die Bohlen alle noch einmal einzeln einer Sichtprüfung unterzogen, vermessen und gewogen. So kam ich zu einem Gesamtgewicht. Schlussendlich habe ich ein Stück am Ende einer Bohle abgetrennt, sauber rechteckig ausgehobelt und auf der Formatsäge auf Länge geschnitten. Das Stück wurde vermessen und auf einer hinreichend genauen Waage gewogen. Die Überraschung kam beim Rechenergebnis der zu ermittelnden Dichte: 642,58 kg/m³, mann mann mann, das Holz muss aber sehr sehr trocken sein, schon trockener als trocken!!! So habe ich mal im Netz eine Dichte für darrtrockene amerikanische Kirsche gefunden: 650-700 kg/m³.

Die Maße der quaderförmigen Holzprobe stehen außer Zweifel, da mit einer Schieblehre vermessen, bliebe nur noch die Briefwaage, die mir bisher beim Mischen von Lacken eigentlich gute Dienste geleistet hat. Um die Dichte von z.B. 750 kg/m³ in eine glaubwürdige Region zu rücken, müsste meine Waage mindestens einen Messfehler von ca. 20% haben, klingt unwahrscheinlich. Morgen gehe ich auf die Post und werd' die Holzprobe mal wiegen lassen. Aber ich denke, das Problem wird bleiben. Und jetzt komme ich zu meinen Fragen: Könnte es bei der amerikanischen Kirsche (Prunus serotina, Black Cherry) sein, dass man bei der Dichte mit einem größeren Streubereich rechnen müsste? Oder gibt es eine Holzart, die man mit der Kirsche verwechseln könnte und zudem noch leichter ist?

Und dann habe ich noch Fragen zu Qualität von Bohlen, was darf sein und was nicht:
- meterlange Risse an den Enden?
- meterlange mittige Risse?
- Stammbreite bei schräger Waldkante, welche Breite gilt, die lange oder die kurze Breite?

Vielen Dank schon mal im voraus. ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt. Wenn nicht, einfach Fragen stellne.

LG
Batucada
 

dascello

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Lieber Batucada,
Hau mal einfach ein Bild von dem gehobelten Stück hier rein. Black Cherry erkennt hier fast jeder auf Anhieb. Dann kannst du dir das Ganze Dichtegedöns sparen.

Gruß

Michael
 
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Besserwisser

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Sorry, aber der musste sein.
Warum zur Hölle willst du die Dichte von dem Zeug wissen? was bringt dir das Gewicht? Machst du da Normkörper draus? Ich denke, du hast Black Cherry gekauft, weil sie dir gefällt und da wurde Black Cherry geliefert. Wo zur Hölle ist das problem?
Natürlich gibt es bei Holz gigantische Streuungen, wer schon mal Bankirai verarbeitet hat weiß, das manche Diele das doppelte der anderen wiegt.

Wenn du dir Holz aussuchst, dann darf das natürlich auch Risse haben. Deshalb hast du es dir ja ausgesucht.
Risse an den Enden sinbd sowieso normal, aber die können sich auch weiter durchziehen.
Breiten: Normal Mittelwert.
Ich kenne BlackCherry aber nur als besäumte Ware.
800kg/kubik ist auch zuviel.

HOLZ IST EIN INHOMOGENES NATURPRODUKT, KEINE SPANPLATTE!
 

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Meist wird nach den Tegernseer Gebräuchen gemessen.

Gruss
Ben
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Deswegen sind Schreiner so teuer und es gibt Verschnittzuschläge von 100 % und mehr...

Guck was du sinnvoll rausbekommst und bau was Schönes draus. Der Rest nennt sich ERFAHRUNG sammeln und LEBEN...

Und Exotik hat schon immer Geld gekostet...

Wenn du den Weg anders gehen willst kauf dir eine Laubholzplatte massiv mit durchgehenden Lamellen. Die ist ein bißchen teurer, aber die ganze Arbeit , sägen hobeln verleimen fällt weg. Da iist dann das Holz das du aus Büchern kennst.
 

ChrisOL

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Schnittholz wird nach m3 abgerechnet. Also Länge x Breite x Stärke x Preis je cbm.
Dichte ist völlig ungeeignet, je nach Wuchs und Stamm kann das sehr streuen.

Risse sind normal, Kernrisse sowieso.

@Besserwisser , ami Kirsche unbesäumt kann ich hier auch kaufen.

Wenn du das Holz bekommen hast, was du dir ausgesucht hast. Und der Preis bekannt war ist doch alles sauber gelaufen, oder was verstehe ich da nicht ?
 

Batucada

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Wenn du das Holz bekommen hast, was du dir ausgesucht hast.

Hallo Christoph, bis hierhin gehe ich mit Dir konform. Vielleicht hätte ich beim Händler die eine oder die andere Bohle dann doch genauer untersuchen sollen - habe ich aber nicht und so ist das mein Fehler. Deswegen habe ich ja gesagt: Ich schaue in den Spiegel und sehe einen Trottel. Die Breiten der Bohlen habe ich nur flüchtig abgeschätzt. Wenn ich dabei realisiert hätte, dass der Lagerist großzügig zugunsten seines Arbeitgebers gemessen hat, gäbe es heute diesen Faden nicht. Also versuche ich im Nachhinein, mich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln an irgend etwas zu orientieren.

Soviel zum Gedöns mit der Dichte.

Nachtrag zur Briefwaage: die stimmt, zumindest gibt es keine Abweichungen, die über 1 oder 2 % hinaus gehen. Das bedeutet, dass das Gewicht des Probestückes stimmt. Wenn Christoph es so bemerkt, dass es je nach Wuchs und Stamm sehr streuen kann, bestätigt mich das in meinen Annahmen, schließlich hatte ich nach eine möglichen Streuung gefragt. Find ich gut, dass ich mich nicht auf die falsche Fährte habe locken lassen und somit gilt mein Dank auch Christoph.

Ich stelle hier mal das Ende einer Bohle mit schrägen Waldkanten ein. Meine Frage: Wie wird die Breite erfasst, über alles inklusive der Schrägen oder ohne diese Schrägen?
DSC_5031_Bohle.jpg

Und dann auch noch das Probenmuster. Ich nehme an, es wird schon amerikanische Kirsche sein.
DSC_5034.jpg
DSC_5038.jpg
Vielen Dank auch noch für die Empfehlungen, die beste kam von Christoph.

LG
Batucada
 

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Mitte der Bohle auf beiden Seiten messen, addieren und durch 2 teilen. Schon hast Du das Berechnungsmaß.
 

ChrisOL

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Ich kaufe mir das Holz auch nur fürs Hobby. Aber bisher wurde sofort beim Aussuchen das Maß genommen und recht wohlwollend für mich gemessen. Ein cm mehr oder weniger war nicht wild. So viel „Beschiss“ ist doch auch gar nicht möglich. Man kann das ja nachmessen.


Zum Gewicht. Hier hatte ich bei Lärche grosse Unterschiede:
https://www.woodworker.de/forum/threads/lärche-gewichtsunterschiede.102465/
 

sonicbiker

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Moin Batucada,

ich freue mich, dass ich als Privater bei meinem Holzhändler aussuchen darf, auch wenn es mal nur eine einzig Bohle ist, für die der ganze Stapel einmal umgedreht werden muss. Und ich bekomme mittlerweile auch gute Preise. Ehrlich gesagt habe ich noch nie nachgerechnet, ob es stimmt, das ist mir der Service und die Möglichkeit, überhaupt privat dort Bohlen kaufen zu können, wert. Nicht jeder Holzhändler macht das, und manch einer hat das nach zu vielen nervigen Kleinkundenangeboten für die Tonne eingestellt.
Viele Grüße,
Wolfram
 

Batucada

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Hallo Christoph,
dann ist doch sowieso schon alles klar. Nur das wollte ich hören. Mein Weg zu dieser Erkenntnis war eben etwas holprig. Es ist doch schön, wenn solche Details sich zum guten Schluss dann doch klären lassen. Beim nächsten Mal, werde ich eben konsequent beim Maßnehmen anwesend sein, das erspart das Grübeln.

Moin Batucada,

ich freue mich, dass ich als Privater bei meinem Holzhändler aussuchen darf, auch wenn es mal nur eine einzig Bohle ist, für die der ganze Stapel einmal...

Hallo Wolfram
mein Holzhändler bekommt auch gutes Geld für seine Ware. Da sollte schon alles zusammen passen. Für mich ist das ein Lernprozess und 5 Bohlen dieser Sorte sind ja auch nicht gerade ein Pappenstiel.
 

petermitoe

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Hi,
die Kirsche sieht auf jeden Fall sehr schön aus.
Unabhängig von Label, Dichte oder Preis.

Spannend auch, das unsere heimischen (schwäbischen) Kirschen meistens deutlich heller sind.
Holz ist einfach schön ....
Grüße
Peter
 

uli2003

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Wenn ich dabei realisiert hätte, dass der Lagerist großzügig zugunsten seines Arbeitgebers gemessen hat, gäbe es heute diesen Faden nicht. Also versuche ich im Nachhinein, mich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln an irgend etwas zu orientieren.
In der Tat hatte ich auch schon einen Holzhändler, der sehr großzügig die breitere Seite gemessen hat.
Seitenbretter bis 33 mm werden in der Regel schmalseitig gemessen, alles darüber halbe Baumkante.
 

magmog

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Guuden,

klar ist dass ärgerlich gerade bei teurem Holz.
Wir Profis wissen ein Lied davon zu singen. Man bekommt 0,8m³ und bezahlt 1m³.
Deshalb wird gerne gelästert, der Händler kauft 10m³ ein, und verkauft 15m³!

Aber dafür gibt es, wie bereits erwähnt,
die Tegernseer Gebräuche, die erste von Firmen erstellten Richtlinien,
die Gesetzesrang erhalten hat!

Im großen und ganzen halten sich die Händler auch daran.

Edit:
Ich habe die direkten Zitate wg. urheberrechtlicher Bedenken gelöscht,
aber wer genaueres wissen will kann den Link nutzen.
Besonders §18 und §23 sind zu diesem Thread besonders zutreffend.
.

Quelle:
http://www.verband-crm.de/downloads/dynamisch/7245/tegernseer_gebruche_in_der_fassung_16.02.2017.pdf
 
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