Glänzende Oberfläche

lunateide

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Hallo Woodworker,
ich versuche z.Zt. auf einigen Reststücken Hainbuche eine glänzende Oberfläche zu erzielen.

Ich habe das Holz geschliffen bis K 400, dann geölt, mit Schleifpaste, Polierpaste und zuletzt mit Canaubawachs behandelt.

Pasten und Wachs habe ich mittels Schwabbelscheiben aufgetragen, bzw aufpoliert.

Ich habe einen sehr schönen Glanz erzielt, allerdings zeigt sich nach den Wachsen, daß selbst Hainbuche feinste Poren hat, die den Glanz unterbrechen.

Kann man diese Poren füllen, um eine völlig glatte Fläche zu erreichen?

Wenn ja - womit und mit welchen Arbeitsschritten.

Gruß
Roland
 

dascello

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Das Problem ist wohl, dass sowohl Wachs als auch Öl nach und nach einsacken. Ganz glänzend wird es mit Öl und Wachs imho nie .
Alternative: Schellack, Poren mit Bimsmehl verschlossen, oder halt Lack, hochglanz, gespritzt.

Gruß

Michael
 

Friederich

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Recht dicken Schelllack mit untergerührtem Bimsmehl kann man auch mit dem Pinsel auftragen. Zweimal mit Zwischenschliff mit Schleifpad/Schleifvlies da das nicht so leicht verklebt.
Danach wachsen.
Oberfläche bleibt dann auch dauerhafter glänzend, da das Wachs dann nicht so leicht ins Holz absackt.
 

lunateide

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Vielen Dank,
ich sehe schon, ich muß noch viel lernen, und das in meinem Alter.
Was bewirkt eigentlich , wenn aufgetragenes Öl mit feinstem Schleifleinen eingeschliffen wird?

Der Schleifstaub vermischt sich mit Öl zu einer pastösen Masse. Ist das nicht auch porenfüllend?

Dies Verfahren hab ich in einem Beitrag von Edelres, den ich nicht mehr finde, gelesen.

Gruß
Roland
 

dascello

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Ottmar hieß er und ich habe versucht herauszufinden, ob er noch unter uns ist. Keine Reaktion von seinem Sohn....
Das mit dem Schleifvlies funktioniert zwar, aber glänzend wird auch das nicht.
Glänzend geht überhaupt erst seit Einsatz von Schellack, etwa seit dem frühen Barock, je nachdem wo. Zudem ist Hainbuche auch eher nicht das Holz, das sich zum polieren eignet..
Bei uns eher Kirsch, Nussbaum (in Grenzen), Ahorn. In England natürlich Mahagony, aber das gibt es ja nicht mehr. Selbst bei Tropenhölzern gibt es große Unterschiede. Grenadill geht besser als Ebenholz, Bahia besser als Bubinga. Schlangenholz wird am glänzendsten.

Gruß

Michael
 

ChrisOL

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Hallo Roland,

ich würde mit deinem Setup versuchen noch feiner zu schleifen. Mit Mircomesh bekommt man noch mehr Glanz bei dichtem Holz.

Hier zwei Beispiele, feinst geschliffen, dann mit Schleifwachs und zum Schluss mit der Schwabelscheibe Carnaubawachs aufgetragen. Hier musst du schon ordentlich Drehzahl haben sonst löst du das Carnaubawachs nicht an.

Das dunkle Holz ist Greandil
Das andere geriegelte Esche.

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ChrisOL

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Was beim drechseln kleiner Teile gut funktioniert ist das Zeugs hier. Basiert auf Schelllack. Braucht aber auch Drehzahl bzw Temperatur.
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WinfriedM

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Birchwood TruOil bringt auch gut Glanz. In der Regel sind es recht harzreiche Öle, die dann gut die Poren füllen.
 

lunateide

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@dascello
Hallo Michael,

verzeih mir, wenn ich nerve, doch ich trage schwer an der Last meines Unwissens.
Warum eignet sich Hainbuche nicht gut zum polieren?
Ich habe aus meinen Resten gerade dieses Holz ausgewählt, weil hart und dicht und nach dem Schleifen schien es glatt wie Porzellan.

Was macht Hölzer aus, die sich gut bis sehr gut polieren lassen?
Sind sie noch härter, noch dichter oder hat es etwas mit dem Farbenspiel und der Maserung zu tun, daß der Glanz eben besonders zur Geltung kommt.

Gruß
Roland
 

dascello

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Lieber Roland,

ehrlich? Ich weiß es nicht. Einfach Erfahrung. Vielleicht auch nur gefühlt, weil es damit damals mit Hainbuche nicht so gut gelang.
Komisch auch: Stechpalme (Ilex) ist eines der dichtesten Hölzer überhaupt. Aber glänzend wird es bei mir nie.

Gruß

Michael
 

lunateide

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Hallo,
ich bin noch immer auf der Suche nach dem Glanz.
Bin jetzt auf das Produkt Rustins Sanding Sealer aufmerksam geworden, das Holzporen schließen und damit eine gleichmäßig glatte Oberfläche ermöglichen soll.

Kann man dieses Produkt auch in Verbindung mit Öl verwenden?

Wie wendet man es an? Holz fein schleifen, Sanding sealer auftragen, trocknen lassen, schleifen, ölen?

Wäre das richtig so?

Gruß
Roland
 

WinfriedM

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Bin jetzt auf das Produkt Rustins Sanding Sealer aufmerksam geworden, das Holzporen schließen und damit eine gleichmäßig glatte Oberfläche ermöglichen soll.

Das ist aber nix besonderes, da kannst du gleich auch dick angesetzten Schellack oder Clou Schnellschliffgrund (Nitrobasis) nehmen. Hab beides schon als Grundierung vor Öl verwendet. Geht grundsätzlich ganz gut, wobei keine Lackschicht entstehen darf, also nur einziehend ins Holz auftragen und dann nochmal schleifen.
 
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