In dem Drechselforum habe ich auch schon mal gestöbert, aber leider keine Beiträge zu den genannten Drechselbänken gefunden.
Welchen Grund das wohl haben mag?
Ich würde keine der eingangs genannten Maschinen kaufen. Beide dürften beim Wiederverkauf - und der kommt bestimmt, Drechseln hat wirklich einen recht hohen Suchtfaktor - wahrscheinlich ziemlichen Verlust produzieren.
Müsste ich mich dennoch für eine von beiden entscheiden, würde es die genannte Holzmann, die hat wenigstens einen Frequenzumrichter verbaut.
Alternativ - ich weiß, das liegt etwas über Deinem selbstgesteckten Budget - würde ich Dir eine der beiden nahezu identischen Maschinen ans Herz legen:
- Miditech FU-175
- Midi FU-350
Beides sind brauchbare Einstiegsmaschinen, die in Drechslerkreisen auch einen ganz guten Ruf haben. Wenn Du für Dich herausgefunden hast, was Du drechseln willst - und das geht von Miniatur- und Fadendrechselei bis hin zu Kugeln und Schalen mit großen Durchmessern, wirst Du bestimmt irgendwann die Maschine wechseln... Oder eine zweite...
Dir sollte dennoch klar sein: Realistisch betrachtet, kommst Du schnell an Gesamtausgaben von 2000 Euro - nach oben offen.
Allein ein brauchbares Spannfutter kostet rund 200 Euro... und da hast Du noch keinen Satz Aufspannbacken, sprich: kannst es noch nicht verwenden.
Jeder Satz Backen fürs Futter - und drei dürften die unterste Grenze bilden - kostet Minimum 30, realistisch eher ab 50 Euro. Jede Planscheibe dito.
Eine benutzbare Ausstattung von Eisen als minimale Grundausstattung, also mindestens Meisel, Schüsselröhre, Schruppröhre, Formröhre und Abstecher, zieht Dir mindestens 200, eher 300 Euro, aus dem Portemonnaie. Und da rede ich von den preiswertesten verwendbaren HSS-Eisen, nicht von jenen, die singende Jungfrauen beim Schein des vollen Mondes aus pulvermetallurgischen Wunderstählen weihen.
Du brauchst eine Schleifmöglichkeit für die Eisen. Es muss nicht unbedingt eine T8 sein, die in Vollausstattung nicht so weit weg ist von 'ner eins mit drei Nullen. Aber selbst mit einer halbwegs akzeptablen Nassschleifmaschine nebst Aufspannzubehör für die Eisen oder alternativ einem Trockenschleifer mit CBN-Scheibe bist Du nicht weit weg von 300 Euro.
Natürlich kann man sich auch bspw. einen einfachen Schleifteller für die Bank selbst bauen... Ist nur doof: Manches Mal muss man die Eisen wieder fitmachen, wenn eigentlich grad der Rohling auf der Maschine steckt. Und: Eine Planscheibe, bisschen MDF/MPX, eine Klettauflage, Schleifpapier... schwupps, da war ein Hunni weg.
Am Ende brauchst Du viel und diverses Verbrauchsmaterial. Beispielsweise zum Schleifen - gerade am Anfang...
Jenseits von K320 ziehen die Preise schnell an, Stichwort Micromesh. Außerdem Öle, Wachse, Lacke, Sekundenkleber etc. pp.
Meine ersten Gehversuche beim Rundmachen liefen auf einer alten DDR-Eigenbaubank mit Stahlbett, als Auktion für kleines Geld geschossen, knapp zwei Dutzend Eisen inklusive.
Von denen ist ein kleiner Teil noch heute zu verwenden, der Großteil war gefährlicher Schrott, bspw. aus umgeschliffenen Feilen. Die Bank selbst ging, um kleinere bis mittlere Schüsseln und ein bisschen Langholz halbwegs zu bearbeiten... und hat zumindest den Suchtfaktor ausgelöst. Das dazugehörige Dreibackenfutter aus dem Metallbereich hat erwartungsgemäß für Lehrgeld mit einem lädierten Daumen gesorgt.
Als ich den ersten Kugelschreiber drechselte, zeigten sich schnell die die Grenzen der Präzision.
Heute habe ich eine gebrauchte Hapfo in der Werkstatt, bin immer noch kein Drechsler, sondern baue lieber alles mögliche aus Holz, freue mich aber dennoch über das Teil. Man glaubt gar nicht, wie oft man in die Verlegenheit kommt, mal schnell etwas rundmachen zu müssen.