"Gothic Arch Greenhouse" - welches Holz?

raziausdud

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Umgekehrt wird ein Schuh draus. In der Mitte ist der Biegeradius am kleinsten.

Entschuldigung , dass ich für Verwirrung gesorgt habe.

Das merke ich jetzt erst, ich habe Biegung und Biegeradius verwechselt/nicht unterschieden, und deshalb auch zuerst Ingos Äußerung nicht richtig verstanden. Erst nach der web-Suche nach der Bedeutung des Spruchs dämmerte es mir und hab ich meinen Text nochmal durchgelesen und den Fehler entdeckt. Ich habe das Zitat zuerst wörtlich genommen und tatsächlich an einen Schuh gedacht: in der Mitte relativ gerade, an beiden Enden stärker gebogen ... :emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin: und somit das Zitat sogar richtig für einen Schuh befunden, obwohl da Biegeradius steht ... Oh Mann !!! GottseiDank haben wir heute gerade einen Kurzurlaub in Angriff genommen.

Nochmals also in Klartext: Die Biegung ist bei "zweipunktuellem" Biegen in der Mitte am größten, der Biegeradius ist dort also am kleinsten.

(Und somit nicht Teil einer Kreislinie.)

Rainer
 
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IngoS

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Ein Kreisbogen ist meines Wissens der Bogen, der sich über zwei beliebigen Punkten eines Kreises befindet, oder? Letztendlich wird es wie eine Art Parabel (ein gothischer Bogen halt). Wie man es letztendlich aber auch nennen mag, es soll im Endeffekt kein Halbkreis herauskommen, sondern eben ein recht steiles Gewächshaus mit seitlich ebenfalls möglichst viel Höhe. Das war auch eine der Punkte, warum ich diese Art des Gewächshauses besser finde, als einen echten Folientunnel. Mal abgesehen davon, dass mir die Optik deutlich besser gefällt.

Hallo,

ja du missverstehst das immer noch. Was ich mit der Parabel beschrieben habe, bezieht sich auf den Halbbogen, der ja jeweils aus einem Stück gefertigt wird. Das wird kein Kreisabschnitt. Wenn du die Latte zwischen die beiden Endpunkte biegst, ist sie in der Mitte stärker gekrümmt als an den Enden.



Der Radius muss an allen Stellen gleich groß sein, da das der Ausschnitt eines Kreises ist. Alle Stellen haben denselben Abstand zum Mittelpunkt. Oder mißverstehe ich das?

So wird es eben nicht. Das wirst du merken, wenn du versuchst, die Latte auf deinen gezeichneten Strich zu biegen.

Gruß

Ingo
 

raziausdud

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Ja , diese Verwirrung beruht nun wohl nicht mehr auf meiner Verwechslung von Biegung und Biegeradius.

Mich verwirrt jetzt auch weiterhin, dass Felix mal von Kreis mal von "Art Parabel (gothischer Bogen) schreibt. Und ja auch einen Teilkreis mit der langen Latte und dem Marker konstruiert.

@Felix12: wie hättest Du die Form denn gern? Als gleichmäßige Kreisform oder als Art Parabel, also an beiden Enden weniger gebogen als in der Mitte?

Egal, beides wird funktionieren, muss nur anders hergestellt werden. Zeichnerisch hast Du den exakten Teilkreis ja mit dem gleichbleibendem Abstand zum Zentrum hergestellt. Einen exakten Teilkreis bekommst Du durch Biegen aber nur, wenn Du Dir eine Form entlang Deiner gezeichneten Linie baust und die Leisten daran beim Verleimen anzwingst. Die Art Parabel entsteht durch das im ersten Video gezeigte Biegen zwischen zwei Punkten dagegen sozusagen von allein, die Biegung ist in der Mitte stärker als an den Enden. Versuch einer Erklärung, die eventuell helfen kann: in der Mitte wirken bei einer Biegung viel längere Hebel als an den Enden, dadurch wir in der Mitte mehr Kraft wirksam, die Biegung wird dort also stärker (und die Leiste bricht im Grenzfall ja auch in der Mitte). Ungleiche Biegungen können keine Kreisform/nicht Teil einer Kreisform sein.

Zeichne doch mal einen Gewächshausquerschnitt 1. mit zwei Teilkreisen und dann 2. nochmal mit zwei "Art Parabeln". Letzteres kommt einer "normalen" Haus-Konstruktion ein klein wenig näher, gerades Dach geht eckig in die Wand über, nur dass das eckig ein relativ weiter Bogen ist, der oben am Dach schon ganz leicht beginnt, dann wird die Biegung immer stärker, und sie geht wieder zurück, wenn man dem Boden näher kommt. Aber ich glaube, DAS ist Dir bereits klar, denn Du hast ja schon geäußert, dass die 2. Version mehr Platz schafft.

Und vielleicht macht Dir das noch Kopfschmerzen: Sooooooooo verschieden sind diese beiden Formen hier für das Gewächshaus nun auch nicht, aber eben nicht gleich ... Ich hab mal versucht, das mit meinen einfachen Zeichenmöglichkeiten zu skizzieren.
Kreis Parabel.jpg


Wo gibt es jetzt noch Unklarheiten?
 
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Felix12

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Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

Sorry, wir haben aneinander vorbeigeredet. Ich habe vom ursprünglich aufgezeichneten Kreisausschnitt (den ich mit meinem Riesenzirkel gemacht habe) gesprochen, wohingegen ihr von dem Ausschnitt gesprochen habt, bei dem die Gerade durchgeht und in Relation zur Geraden.

Schaut euch das Video an - die Idee mit dem Zirkel habe ich von dort kopiert. Da wird klar, wie ich es bauen möchte:

Darauf sieht man direkt am Anfang auch die Form des Ganzen.

Viele Grüße

Felix
 

raziausdud

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Was Du mit "wohingegen ihr von dem Ausschnitt gesprochen habt, bei dem die Gerade durchgeht und in Relation zur Geraden." meinst, ist mir ein neues Rätsel. Das ist aber egal jetzt, wir sollten das nicht weiterführen.

Denn wenn Du es so wie im letzten Video machen willst, ist mir das von Dir geplante Vorgehen und die Endform jetzt klar - und ok. Also Teilkreis-Linie mit dem großen Zirkel herstellen, das Biegen dann entlang Klötzchen auf dieser Linie (= Schablone).

Rainer
 
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Felix12

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Hallo Rainer,

ja, ist wohl besser, wenn die Diskussion nicht mehr weitergeht, wenn das Video Klarheit schaffen konnte. :emoji_wink:

Viele Grüße

Felix
 

Felix12

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Hallo,

ich wollte euch über den Stand meines Projekts bringen. Durch das sehr gute Wetter die letzten Wochen und Monate war ich anderweitig im Garten beschäftigt und habe mich erst diese Woche wieder an mein Projekt gewagt.

Hierzu habe ich einen 2000 x 98 x 98 mm Balken in Klötze mit einer Länge von ~ 70 mm gesägt. Diese habe ich dann entlang der aufgemalten Kontur in pi mal Daumen (nur ganz grob ausgelegt) großen Abständen auf das Brett geleimt und mit Steinen beschwert, um ein wenig Anpressdruck zu haben. Am nächsten Tag habe ich diese dann noch von unten mit je 2 Schrauben verschraubt.
5.jpg
Danach habe ich mich ans erste Brett getraut, um zu sehen, ob sowohl das Brett selbst, als auch die Klötze die auftretenden Spannungen aushalten. Und das taten sie auch deutlich besser, als erwartet. Als hilfreich empfand ich den ersten "Konterklotz", den man am unteren Bildrand sieht. Mit diesem und dem ersten Klotz entlang der Biegung hatte ich eine ganz gute Ausgangslage, um das Holz zu biegen.
6.jpg
Nachdem das so gut geklappt hat, habe ich einen Tag gewartet, ob nicht irgendwann die Spannung im Brett vielleicht so groß wird, dass sie die Klötze rausreißt oder das Holz bricht. Dem war nicht so, also habe ich das zweite Brett in die Position gebracht. Wie viel Spannung noch im Holz ist, habe ich bemerkt, als ich die letzte Schraubzwinge gelöst habe und mir ein Teil des Brettes entgegen "geschossen" kam. Zum Glück waren die anderen Schraubzwingen aber schon wieder fest, von daher kein Problem.
7.jpg
Im nächsten Schritt habe ich zunächst die, am unteren Bildrand zu erahnende, grüne Dachlatte an den Anfang des unteren Bretts gelegt, und angeschraubt, so dass ich auch bei den nächsten Bögen immer denselben Anfang für das erste habe. Das zweite Brett lege ich dann immer am Anfang des Holzklotz an.
Ein neues Brett habe ich dann in 35cm lange Stücke gesägt. Zwischen die beiden gebogenen Bretter habe ich mir einen der Abschnitte hochkant gesteckt, da an dieser Stelle beim Aufbau des Bogens jeder einzelne an einen rechteckigen Holzrahmen geschraubt werden soll. Dann habe ich das erste 35cm Brett beidseitig mit Leim beschmiert und zwischen die beiden gebogenen Bretter gelegt, 35cm Platz gelassen, 35cm Brett eingelegt und so weiter, bis zum Ende.
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Anschließend in jedes Brett noch 10 Schrauben (6 von der einen, 4 von der anderen Seite) geschraubt. Wichtig dabei: Vor dem Schrauben mit Schraubzwingen neben der Stelle, an der verschraubt werden soll, nochmal die Abstände etwas verringern und erst dann schrauben.
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So sieht das bisherige Resultat bei mir.
10.jpg
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Ich denke, ich werde die Konstruktion so noch liegen lassen bis Montag, da ich übers Wochenende auch nicht da sein werde und dann schauen, ob es die Form hält. Wenn dem so ist, muss ich noch mindestens 9, maximal 11 weitere Bögen herstellen.
Die Hoffnung ist, dass ich für diesen ersten Bogen jetzt etwas länger gebraucht habe, da ich mir vor jedem Schritt nochmal Gedanken gemacht, ggf. nochmal eines der Ami-Videos angeschaut habe, wie die vorgehen, wie sie eventuell Abstände wählen,... und dass die nächsten etwas schneller gehen. Wenn ich pro Bogen drei "Tage" (nach der Arbeit) benötigen würde, fände ich das in Ordnung.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wenn ich am Montag den Bogen löse, ob es dann immer noch ein Bogen ist oder Brennholz. :emoji_wink:
Vielleicht auch nochmal zum Thema biegen: Meiner Meinung nach ist auf den amerikanischen YouTube-Videos deutlich dickeres Holz zu sehen, als bei mir. So einfach zu biegen, wie die das aber gemacht haben, war es bei mir definitiv nicht.

Viele Grüße

Felix
 

Felix12

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Ich war dann gestern doch noch mutig und habe die Schraubzwingen gelöst. Das Ergebnis war echt zufriedenstellend. Ein wenig (am Ende des Holzes wo kein Brett mehr verschraubt war), hat sich das Holz noch minimal zurückgebogen, aber ansonsten bin ich echt zufrieden - für den ersten funktionierenden Versuch.
12.jpg
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Was ich noch machen werde: noch mehr Klötze, so dass Anfang und Ende jedes Zwischenbrettchens an einen Klotz geschraubzwingt werden können. Außerdem werde ich, bevor ich den nächsten Bogen angehe, werde ich die Schenkellänge abmessen, so dass ich am Ende des Bogens sicher auch ein Zwischenbrettchen habe.

Ich freue mich auf jeden Fall, dass es alles in allem zu klappen scheint und hoffe, dass der Bogen so auch noch aussieht, wenn ich am Montag von der Arbeit heimkomme. Dann würde ich die nächsten Schritte angehen. :emoji_wink:
 

Felix12

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Guten Morgen,
hier mal wieder ein kleines Update. Ich habe meine Art zu bauen nochmals etwas überarbeitet. Hierzu habe ich bei einem der YouTube-Vorbilder versucht deren Verhältnis von Zwischenbrettchen zu Freiraum zu berechnen und das dann bei mir angewandt. Ich habe nun 15 cm Konterbrettchen und dann 35 cm Freiraum, Brettchen,...
Auch bin ich nun dazu übergegangen, zunächst, wie bisher, das erste Brett in die Form zu bringen, dann jedoch die Konterbrettchen anzuleimen und austrocknen zu lassen und erst dann die Konterbrettchen mit Leim zu versehen und das zweite Brett dagegen zu spannen. Das hat für mich den Vorteil, dass ich es auch alleine problemlos hinbekomme und alles besser ausrichten kann. Wenn ich jedes Mal jemanden dafür kommen lasse, einen Bogen zu erstellen, finde ich das etwas nervig (vor allem für diejenigen, die zum Helfen kommen). Ich lasse den Leim dann immer über Nacht trocknen, da ich ja genug Zeit habe, dann wird verschraubt: von oben jeweils zwei Schrauben an den Außenseiten und von unten zwei Schrauben mittig übereinander.

Testhalber habe ich einen der Bögen auch schon mal hingestellt und etwas probiert, wie es denn aussehen würde. Bei etwa 3,40 m Breite (pro Seite 1,70 m) des Folientunnels (der steiler an der Wand stehende Bogen) bzw. bei 4 m Breite beim flacheren Bogen.
Eigentlich wollte ich die Bögen ja noch auf eine Schenkellänge von 3 m ablängen, aber ich würde es wohl eher so lassen und den Folientunnel 3,40 m breit machen. Werde ich aber schauen, sobald die Bögen fertig sind.
 

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