Meister wird Bachelor Professional

Mitglied 59145

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Schon vieles gesehen. Meister des Tischlerhandwerks, die den Titel nicht verdient haben. Dann habe ich hier einen Altgesellen, der macht alles was mir zu anspruchsvoll ist:emoji_sunglasses:.
Ich hätte hier Mal einen Bewerber, der ist direkt nach der Ausbildung zur Bundeswehr. Als Wiedereingliederung hat der nach 12Jahren BW den Tischlermeister gemacht.:emoji_thinking:

Ich fänd es gut wenn der Meister eine zusätzliche Qualifikation 2äre und kein Zwang für viele. Dann würde sicher auch die Qualität der Ausbildung steigen.

Gruss
Ben
 

civil engineer

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Ich fänd es gut wenn der Meister eine zusätzliche Qualifikation 2äre und kein Zwang für viele. Dann würde sicher auch die Qualität der Ausbildung steigen.
Die Qualität der Ausbildung hängt doch mehr vom Willen des Ausbilders als von der Qualifikation ab. Selbst der Überobermeister, der den Azubi 3 Jahre fegen und Fenster in die oberen Stockwerke schleppen lässt, wäre ein schlechter Ausbilder.
 

Mitglied 59145

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Naja.....

wenn keiner muss, geht man nur hin wenn es einen Mehrwert hat.

Gruss
Ben
 

Besserwisser

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Die Qualität der Ausbildung hängt doch mehr vom Willen des Ausbilders als von der Qualifikation ab. Selbst der Überobermeister, der den Azubi 3 Jahre fegen und Fenster in die oberen Stockwerke schleppen lässt, wäre ein schlechter Ausbilder.

Ich glaube, du hast das misverstanden. Es geht wohl um das Ausbildungsniveau für den Meistertitel.
Ich unterschreibe Bens Aussage auch voll, ich sehe das seit meiner Meisterprüfung so. Wenn die Meisterausbildung freiwillig wäre, müsste das Niveau auch dem Preis angemessen sein.
 

Mitglied 59145

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Ich muss allerdings zugeben, dass ich das nur vom Hörensagen kenne. Selber bin ich um diesen Titel herrum gekommen.
Es reizt mich auch überhaupt nicht, der nutzen wäre für mich minimal.

Gruss
Ben
 

joh.t.

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Es ist wie bei Allem. Es gibt Gutes und Schlechtes über den Meister zu sagen. Und es ist eine Fortbildung die man ohne Abitur machen kann. Sozusagen die Aufstiegsmöglichkeit des kleinen Mannes.

Wenn er abgeschafft würde, würde man ihn nach ein paar Jahren sehr vermissen.

Er muss eigentlich gebührenfrei sein. Wie ein Studium und dazu ein einkommensbezogenes Bafög, sodass auch ein Familienvater mit Frau und 2 Kindern ihn noch ohne finanzielle Verrenkungen und ohne sich in Schulden zu stürzen stemmen kann.

Ich habe damals während der Meisterschulzeit den Smig, Franz. Mindestlohn als Unterstützung bekommen.

Und ich finde nach vielen Gesprächen mit selbständigen Freunden in zulassungsfreien Gewerken und vielen Erfahrungen auf diversen Baustellen die Wiedereinführungsinitiative gar nicht so schlecht.

Über das unterschiedliche Niveau verschiedener Schulen und eine größere Vereinheitlichung läßt sich trefflich streiten.


Aber er muss bleiben!!
 

pixelflicker

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Das eigentliche Problem ist, man kann die Fähigkeiten und Erfahrungen eines Menschen so wieso nicht an einem Titel festmachen.
Das ist natürlich klar. Ein Titel kann immer nur die Grundausbildung der Person zeigen. Man weiß halt bei einem Titel welche Mindestausbildung die Person hat. Aber das hat ja nichts damit zu tun, dass hier ein Titel unpassend verwendet wird, nur, weil er halt gut klingt und einheitlich sein soll. Das ist Unsinn. Nur weil etwas gleich heißt ist es noch lange nicht vergleichbar. Das macht die Sache nur Komplizierter und wird den Titel Bachelor nur noch weiter verwässern.
 

yoghurt

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Hallo,
Anekdote eines Professors für den internationalen Vergleich beruflicher Bildungssysteme (W.-D. Greinert):

Er war vor Jahren mal zugegeben als eine deutsche Druckstrasse in Argentinien in Betrieb genommen werden sollte. Die Argentinier kriegten das Ding nicht zum laufen. „Wir brauchen einen deutschen Ingenieur!“.... Greinert: „Ihr braucht einen deutschen Facharbeiter!“

Der wurde gegen alle argentinischen Zweifel eingeflogen und hat das Problem gelöst. Greinert: „Das Niveau der deutschen Facharbeiter ist wegen fehlenden gleichartigen Ausbildungen international nicht zu vermitteln.“
 

WinfriedM

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Darf Meister Eder im Pumuckl dann noch so heißen? Oder heißt der dann Bachelor Professional Eder? Oder wie ist es in künftigen Werner Filmen mit Meister Röhrich? Und was wird Meister Röhrich davon halten? :emoji_wink:

Meister ist doch ein so schöner deutscher Begriff mit so langer Tradition. Soll der wirklich abgeschafft bzw. durch ein englisches Sprachmonster ersetzt werden? Oder hab ich das falsch verstanden?
 

joh.t.

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Darf Meister Eder im Pumuckl dann noch so heißen? Oder heißt der dann Bachelor Professional Eder? Oder wie ist es in künftigen Werner Filmen mit Meister Röhrich? Und was wird Meister Röhrich davon halten? :emoji_wink:

Meister ist doch ein so schöner deutscher Begriff mit so langer Tradition. Soll der wirklich abgeschafft bzw. durch ein englisches Sprachmonster ersetzt werden? Oder hab ich das falsch verstanden?
Ein Freund ist Schmied, über die offizielle Bezeichnung Metallbauer, Fachrichtung Schmied ist er sehr unglücklich, er ist Schmied !
 

civil engineer

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Ein Freund ist Schmied, über die offizielle Bezeichnung Metallbauer, Fachrichtung Schmied ist er sehr unglücklich, er ist Schmied !
Tja, wenn im Winter die Heizung ausfällt würden die meisten nach einem Heizungsbauer suchen und nicht nach einem Anlagenmechaniker Fachrichtung...
Eigentlich schade, dass man sich unter den Berufsbezeichnungen als best ager :emoji_innocent:kaum mehr was vorstellen kann :emoji_joy:
 

FredT

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Bachelor ist doch nur die Endbezeichnung für ein nicht fertig abgeschlossenses Studium.
Und deutsche Unternehmen wollen nachwievor Diplomingenieure oder Ingenieure (FH) einstellen. Wer da nicht das richtige Diplom vorweist, ist schon außen vor
 

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Unternehmen wollen nachwievor Diplomingenieure oder Ingenieure (FH)
Ja, aber die werden seltener! (Dank Bachelor/Master aussterbende Spezies).

NEBENBEI: Wenn man den "Ingenieur" macht läuft das Diplom grad nebenher.
Dafür gibt's i.d.R. Sogar ein " Taschengeld" (als FH Student willkommenes Taschengeld) von dem entsprechenden Unternehmen & man sammelt "Arbeitspraxis" als ING.

Gruß Stephan
 

Hondo6566

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Wenn Großbritannien nun endlich die EU verlässt, werden dann nicht die ganzen Anglizismen Rückgängig gemacht? Ich wäre in weiten Teilen auf jedenfall dafür. :emoji_slight_smile: Muss ja nicht gleich Deutsch die "Common Language" in der EU werden.:emoji_wink:
Gruß Andreas
 

joh.t.

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Wenn Großbritannien nun endlich die EU verlässt, werden dann nicht die ganzen Anglizismen Rückgängig gemacht? Ich wäre in weiten Teilen auf jedenfall dafür. :emoji_slight_smile: Muss ja nicht gleich Deutsch die "Common Language" in der EU werden.:emoji_wink:
Gruß Andreas
Nicht wieder am Deutschen Wesen soll die Welt ....bitte. Wegen unserer Größe und dem Gewicht kommt in Europa sowieso niemand an uns vorbei. Wir müssen das aber nicht immer raushängen lassen. Gute Führung geht anders und bezieht alle mit ein.
 

joh.t.

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Bachelor ist doch nur die Endbezeichnung für ein nicht fertig abgeschlossenses Studium.
Und deutsche Unternehmen wollen nachwievor Diplomingenieure oder Ingenieure (FH) einstellen. Wer da nicht das richtige Diplom vorweist, ist schon außen vor
Die 3 sind unterschiedlich im Niveau, von unten Bachelor Diplom Master. Es wird nach Jobbeschreibung eingestellt. Und dann auch unterschiedlich bezahlt. Man sollte sich nicht an sinkende Schiffe klammern. Das jeweilige Niveau / Können ist wichtig.
 

falco

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Bachelor ist doch nur die Endbezeichnung für ein nicht fertig abgeschlossenses Studium.
Und deutsche Unternehmen wollen nachwievor Diplomingenieure oder Ingenieure (FH) einstellen. Wer da nicht das richtige Diplom vorweist, ist schon außen vor

Reden wir von Unternehmen in der heutigen Zeit oder von vor 20 Jahren? Ganz aktuell sind Titel vollkommen zweitrangig, solange die Leute etwas können. Zumindest in den Branchen die eine Wertschöpfung verfolgen.
 

FredT

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Das Können wird doch erstmal in Frage gestellt, wenn nicht die "richtige" Qualifikation in der Bewerbung steht. Titel sind wichtig, ansonsten wird man noch nicht mal überhaupt zu einem ersten Gesprächstermin vorgeladen. Eigene Erfahrungen.
 

EN60204

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Mhh, also irgendwie kann ich diese ganze Aufregung um dieses Thema so gar nicht nachvollziehen. Die Bezeichnung Bachelor Professional steht doch bereits seit Anfang der 2000er im Raum...

Und damals wie heute ging es in erster Linie darum, auf internationaler Ebene etwas mehr Transparenz bezüglich des deutschen Ausbildungssystems zu schaffen. Sehr viele andere haben das in der dieser Form so nicht.

Eine Freundin von mir kommt aus Brasilien und ist Krankenschwester. Das ist in Brasilien eine Hochschulausbildung.

Die konnte damals gar nicht glauben, dass das hier in Deutschland ohne Hochschule geht. Und als sie dann auch gesehen hat wie weit die Leute ihr da teilweise voraus waren, war das doch ne erhebliche Überaschung für sie....

Das damals wie heute Vertreter der "deutschen Bildungselite" ein Problem damit haben die Gleichwertigkeit (nicht Gleichartigkeit) anderer Bildungsformen anzuerkennen, verwundert da wenig. Feiert man sich doch nach wie vor täglich in deutschen Hörsäälen als Bildungselite.

Nützt aber alles nichts. Jetzt kommen diese "neuen Bezeichnungen" halt per Gesetz.

Im Übrigen ist der Meister schon länger eine EQR/DQR Level 6 Qualifikation und damit dem Bachelor gleichwertig. Das gilt im Übrigen auch für den Techniker.

Und ich finde zurecht. Mit welcher Begründung sollte n 4er Abi mit anschließendem BWL-Bachelor weil man noch nicht weiß was man mit seinem Leben anfangen soll, mehr wert sein als 3 1/2Jahre Facharbeiterausbildung + 2 1/2 Jahre Zusatzausbildung in Abendschule + 4 Jahre Berufserfahrung?

Ich persönlich würde mir auf jeden Fall deutlich weniger "pseudo-elitäres Wir-haben-aber-immer-noch-den-längsten-Dödel" von allen Beteiligten wünschen.
Stattdessen sollten wir uns einfach mal drüber freuen, dass wir so ein hochwertiges Ausbildungssystem mit verschiedensten Bildungswegen haben.

Zumindest bei uns in der Firma lässt sich diesbezüglich auf jeden Fall mittlerweile ein deutlicher Wandel erkennen. Die Bewahrer der Asche werden immer weniger, und diejenigen die lieber noch Scheit nachlegen um das Feuer zu schüren dafür umso mehr.

Bedeutet im Klartext: für die Meisten spielen irgendwelche Titel auf dem Papier so gut wie keine Rolle mehr. Viele haben einfach erkannt, dass diese Hierarchiepyramide die manche so erbittert verteidigen, ein Relikt aus einer anderen Zeit ist.

Die Anforderungen der Arbeitswelt haben sich so drastisch verändert, das man die Zusammenarbeit wohl eher mit einem Uhrwerk denn einer Pyramide vergleichen muss. Nimmst du ein Zahnrad raus, bleibt die Uhr stehen. Dementsprechend ist keiner wichtiger als der andere, weil eben jeder sein Spezialistenwissen/Fachwissen einbringen muss damit das läuft.
Es kommt also nur darauf an was du kannst und nicht was auf dem Wisch an deiner Klotür steht.

Just my 2 cents.

Beste Grüße
André
 

Besserwisser

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Tatsächlich ist es so, dass der Wisch oft der notwendige Türöffner ist. Im öffentlichen Dienst sowieso, aber auch sonst.
Im IT-Bereich sieht das sicher etwas anders aus, aber im Handwerk eher nicht. Von der Bezahlung ganz abgesehen.
 
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