Holzträger

[odul]

Aus dem Stahlbau kennt man ja Doppel-T-Träger. Diese werden so gewählt um maximale Belastung bei minimalem Gewicht zu erreichen.

Ich habe mich gefragt, warum es das so selten im Holzbau gibt. Jemand ne Idee?

 

[IngoS]

Hallo,

gibt es schon, z.B. hier beispielhaft:

https://www.hawego.de/schake-holzsc...NMFDuER9SgutRqHi2yKq29d-s6PLJC2saAuhAEALw_wcB

Auch beim Bau von Niedrigenergiehäusern kenne ich solche Verbundelemente für den Wandaufbau, weil durch den dünnen Steg geringere Wärmeverluste entstehen, als bei massiven Hölzern. Der Aufbau ist aber gegenüber Massivholz deutlich aufwendiger und teurer-

Gruß

Ingo

 

[odul]

Die kenne ich schon länger aus dem Bauwesen. Außerdem hatte ich die gefunden:

https://www.holztusche.de/produkte/holzbau/konstruktiver-holzbau/

Ich war nur am Grübeln. Ein Neffe hatte ein Haus mit 8WE gebaut. Riesendach. Balken bis zu 16 x 24 cm. nachträglich kam ich da ins Grübeln, ob da nicht einige Festmeter hätte sparen können.

 

[Daniboy]

Die englischsprachige Wikipedia sagt dazu, dass dort wo es geht 50% mittlerweile mit diesen Trägern gebaut wird.
Wahrscheinlich aber nicht bei uns.
Ein Nachteil soll auch die Stabilität im Brandfall sein, da diese Konstruktion dünnwandiger ist, bricht das Haus viel schneller ein bevor die Feuerwehr Leute daraus retten kann.
Vollholz soll in der Hinsicht sogar besser als Stahl sein habe ich gehört - stimmt das?

 

[uli2003]

Gibts ja auch schon lange. Ob nun Doka-Träger oder Peri-Gitterträger (welche die bekanntesten sein dürften), das ist für den Schalungsbau interessant.
Für feste Einbauten zu teuer.

 

[magmog]

Guuden,

gibt es massenhaft:
https://www.google.de/search?q=t+tr...lq3hAhVSXhoKHdelBX4Q_AUIDygC&biw=1012&bih=479

 

[certhas]

Versteh ja nicht wer auf die Idee gekommen ist i-Träger als Doppel-T zu bezeichnen aber seis drum...

Stahl ist nicht gleich Holz, logisch, Stahl hat irgendwas um 7 Dichte, Holz getrocknet irgendwo um die 0,7. Sprich das Gewicht spielt bei Holz schon mal eine wesentlich kleinere Rolle. Holz als i-Träger ausführen erfordert entweder dass man das Profil aus 3 Teilen zusammen setzt oder einen Balken ausfräst. Beides ist meiner Erfahrung nach weniger Stabil als ein Balken in der gleichen Größe. Stahl lässt sich in das entsprechende Profil walzen was die Kristallstruktur des Stahls zusätzlich verdichtet und für mehr "Stabilität" sorgt.

Das ist nur grob Laienhaft erklärt, man möge mich in Bezug aufs Holz korrigieren falls ich da was falsches verzapft (erzählt ) haben sollte.

 

[Daniboy]

Versteh ja nicht wer auf die Idee gekommen ist i-Träger als Doppel-T zu bezeichnen aber seis drum...

Das liegt wahrscheinlich daran, dass Serifenschriften weniger werden und wenn jeder eine Arial am PC hat, bei der ein großes "I" (wie Ida) aussieht wie ein kleines "l" (wie ludwig), dann wird Doppel-T halt anschaulicher.

---Holz als i-Träger ausführen erfordert entweder dass man das Profil aus 3 Teilen zusammen setzt oder einen Balken ausfräst. Beides ist meiner Erfahrung nach weniger Stabil als ein Balken in der gleichen Größe...

Natürlich, aber bei gleichem Materialeinsatz hole ich mehr Festigkeit raus aus dem Doppel-T.

 

[magmog]

Guuden,

Doppel-T-Träger ist Fachsprachlich üblich, ähnlich wie "Peiner" für die Ausführung als Breitflanschträger.
I-Träger heißt es u.A. in der DIN 1025.
https://de.wikipedia.org/wiki/Profilstahl

In Holz verwirklicht wird auch von Stegträger oder Holzstegträgern gesprochen.
https://www.google.de/search?q=holz...763hAhXExMQBHRBfDFgQ_AUIDigB&biw=1012&bih=479

 

[predatorklein]

Moin

Ich habe mich gefragt, warum es das so selten im Holzbau gibt. Jemand ne Idee?

Allgemein ist es bei Stahl doch so , daß ich deutlich kleinere Dimensionen wählen kann .

Sieht man doch , wenn man sich Stahlhallen ankuckt .
Und vergleicht , welche Dimensionen ein Träger haben muß / haben müßte , wenn er aus Holz wäre .

Und Holzkonstruktionen sind deshalb auch einfach deutlich teurer .

Als wir unsere Halle gebaut haben war klar , daß es aus Kostengründen eine Stahlhalle mit Sandwichelementen werden muß .
Bei den Ständern und der Dachkonstruktion konnte zwischen Stahl und Holz gewählt werden .

Konstruktion aus Holz wäre schon schön gewesen , gerade in einer Schreinerei .

Beim Hallenpreis von knapp 80.000 € für 275 m² Fläche hätte ein Holzkonstruktion 25.000 € mehr gekostet .

Das Geld hätte ich nie dafür ausgegeben , dann lieber mit der Kohle Maschinen kaufen

Gruß

 

[Küstenharry]

Die H20 von oben kommen von hier.
http://www.mm-holz.com/produkte/schalung/ht-20plus/
Mein Vater hat vor 30 Jahren schon die Anlagen dafür gebaut in Österreich und ich habe diese Träger auch schon vor 20 Jahren in einer Zimmerei mit verbaut.
Da kamen dann Sandwichplatten aus Styropor mit Spannplatte beplankt dazwischen.
Der Abbund war eigentlich nur auf einer Abbundanlage möglich.
Aber die Rohware Holz ist zu günstig, dank dem Borkenkäfer.
da rechnen sich solche weiter veredelten Holzbauprodukte nur bedingt.
Ich hatte schon überlegt, diese Träger beim Stohballenholzbau zu verwenden.

 

[Mister G]

Vollholz soll in der Hinsicht sogar besser als Stahl sein habe ich gehört - stimmt das?

Ja, das stimmt. Stahl verliert bei Brandeinwirkung schnell seine Tragfähigkeit. Ein Holzbalken verkohlt rundum und die Holzkohleschicht wirkt dämmend gegen weitere Brandeinwirkung. Wenn die Balken dick genug sind, kann die Konstruktion recht lange tragfähig bleiben, bis sie mit lautem Knacken und Krachen versagt.

https://wiki.einsatzleiterwiki.de/doku.php?id=brand:allgemein:brandverhalten_baustoffe_bauteile