Kopfteil Bett aus Stammware

threefingers

ww-fichte
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Hallo Forum,

meine Frau möchte unbedingt das Kopfteil unseres geplanten Bettes aus einem Rutsch Stammware mit Waldkante und allem, möglichst rustikal.

Die Platte liegt momentan in der Garage auf dem Boden, Ahorn, 35mm stark, 400mm breit, 3000mm lang, recht gerade. Angeblich bei etwa 14% Feuchte.

Das Bett soll 270x200cm werden. Dementsprechend riesig ist das Kopfteil.

Meine Frage nun: wie vermeide ich das geschüssel? Die Amis bauen ja ständig solche Stammwaren Tische, riesig groß und ich sehe da häufig keine besonderen Maßnahmen, um vor Holzbewegung zu schützen. Wir sehen natürlich nie, was über die Jahre passiert.

Ich frage euch, weil ich parallel dazu einen 180cm, 65cm breiten Tisch aus dem selben Ahorn baue. Das Material ist auch Stammware unbesäumt und wurde mir vor Ort gehobelt. War super gerade, ich habs in den Keller gebracht (20Grad), bereits 2 Tage später hat das Holz geworfen, Hilfe! So stark, das ich es mindestens nochmal um 8mm abhobeln muss. Wie erwähnt ist das Holz laut Händler Verarbeitungsfertig, mmmh?


Liebe Grüße!
 

Matthias21

ww-kastanie
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Hallo threefingers,

Wenn das Holz 14% hat, ist das alles andere als verarbeitungsfertig. Das ist gerade mal luftgetrocknet. Für den Wohnraum brauchst du 8-10% Holzfeuchte wenn ichs grad richtig im Kopf habe. Das muss noch ne Weile drinnen liegen bis sich da nicht mehr allzuviel bewegt.

Holzige Grüße
Matthias
 

threefingers

ww-fichte
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denkt ihr denn, dass ich 28mm Ahorn mit ner Gratleiste zurückgezogen kriege? Wie gesagt, auf 180x65 habe ich etwa 8mm verzug an den Enden/Ecken.
 

Keilzink

ww-robinie
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Holz mit 14 % wurde höchstwahrscheinlich im Freien naturgetrocknet. In dem Zustand wird es in die Werkstatt geschafft und auf 9-10 % runtergetrocknet, dann ist es verarbeitungsfertig. Das kann in einer beheizten Werksatt ein gutes halbes Jahr dauern. Zentral ist, wie es in der Werkstatt (oder einem anderen beheizten Raum) gelagert wird. Da Ahorn ein recht dimensionsstabiles Holz ist, hast du was falsch gemacht. Eine Seite zum Ofen, eine zur kalten Kellerwand, oder flach auf den Boden oder schräg an die Wand gelehnt produziert Verzug. Beschreib mal, wie es im Keller lag.
 

Friederich

ww-robinie
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Meine Frage nun: wie vermeide ich das geschüssel?
Hallo, beim Ändern der Feuchte (Plus oder Minus) wird Holz IMMER schüsseln; mit Ausnahme der Kernbohle genau aus der Mitte. Egal wie gleichmäßig es getrocknet wird. Einseitiges Trocknen verstärkt das Schüsseln natürlich.
Bleibt nur, das Holz gleichmäßig auf die mittlere Ausgleichsfeuchte (idelaerweise knapp 8%) runterzutrocknen, und dann erst abzurichten. Damit wird das Schüsseln im Jahresverlauf auf ein unvermeidliches Minimum reduziert.
Durch Gratleisten etc. kannst du es dann gerade halten; ist der Jahrringverklauf aber zu ungünstig wird es anstelle des Schüsselns aufreißen.
Lass das Holz bis mind. Ende des nächsten Winters gleichmäßig weiter trocknen. Alles andere führt zu nichts. Übers Sommerhalbjahr tut sich praktisch garnichts.
 

MartinLehmann

ww-ahorn
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Moin


Ein andere Idee : schüsseln ist doch gut ! - Ich habe ein Rückteil aus einer geschüsselten Randbohle einer Eiche gemacht und den "Bauch" der Schüsselung zum Bett hin montiert (ca. 7° geneigt)- das sitzt sich sehr angenehm.

Hier wäre also nicht die Frage : ...wie vermeide ich, sondern eher : ... wie lebe ich damit :emoji_slight_smile:

Gruß

Martin
 

carsten

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Hallo

sehe das ähnlich wie Martin.
Das ist ja kein Bauteil was maßhaltig bleiben muss.
Auf passende Holzfeuchte runtertrocknen und verarbeiten, Ob es jetzt dann im Laufe des Jahres mal ein paar mm breiter oder schmäler wird ist doch für ein Rückenteil eines Bettes unerheblich. Auch wird es sich nicht so schüsseln dass es sich merkbar verformt.
Ahorn ist was das "Arbeiten" angeht recht gutmütig da würde ich mir keine Gedanken machen
 
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