Kinder an das Werkeln heranführen ... aber wie?

miho

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Ich habe meinen knapp dreijährigen Sohn neulich auch mal wieder mit in die Werkstatt genommen und mit ihm gebastelt. Ganz wichtig sind ihm Ohrenschützer. Schon eine Handsäge ist ihm zu laut. Maschinen sowieso. Da setze ich dann natürlich auch Gehörschutz auf.
Zuletzt haben wir gemeinsam ein Holzauto gebaut. Ich habe die Kontur auf einen Fichtenklotz gezeichnet, damit er sich etwas darunter vorstellen konnten. Dann gemeinsam mit der Japansäge 4 Schnitte gemacht. Er stand vor mir auf einer Kiste an der Hobelbank. Die Ryoba hat so einen praktischen langen Griff, da können wir beide anfassen. Beim führen muss ich natürlich ganz schön aufpassen. Seine Bewegungen gehen gerne mal etwas quer zur Sägerichtung. :emoji_wink: Zum Schluß haben wir in runde Deckel löcher gebohrt und diese als Räder angenagelt. Er durfte Nägel in die Löcher stecken und dann mit hämmern.
Danach wurde das Auto ganz stolz der Mama präsentiert.

Wen ich mal etwas größeres mache bleibt er auch mal eine kleine Weile auf der Werkbank sitzen und schaut zu. Zwischendrin muss ich aber immer wieder etwas für ihn einbauen. Sonst wird es ihm zu langweilig.
 

benben

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Ich habe da auch ein kleines Erlebniss. Ich saniere gerade an den Wochenenden unsere neue bleibe, meine Tochter(5Jahre) hilft dann meistens meiner Mutter bei irgendwas mehr oder weniger sinnvollem:emoji_wink:. Aber sie ist jedes WE für 1-2Stunden auf der BAustelle....

Dieses Mal war ich mit einem Freund dabei Kieferndielen zu verlegen, sie hat mir dann immer beim schrauben geholfen. Also eigentlich hat sie sich immer an meinen Arm gehängt, damit die Schraube auch reingeht und ich nicht so doll drücken muss:emoji_laughing::emoji_laughing:.

Zum Glück hat sie nach einer halben Stunde eine "wichtigere Aufgabe" gefunden!!

Für mich ist halt wichtig immer ansprechbar zu sein und sie mit einzubeziehen!

Gruss
Ben
 

uli2003

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...ja. Und nie die Geduld verlieren !

Wenn man die Zeit hat... Mitunter entwickeln die 'Kleinen' eine so hohe Eigendynamik, dass die Kontrolle, und damit absehbar die Geduld an ihre Grenzen gerät. Vor allem, wenn mehr als ein Kind zugegen ist.
Die Interessen ändern sich eh in kurzen Zeiträumen, Interessenstendenzen lassen sich da nicht erkennen.
 

Orgelbauer

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Moin,
natürlich gibt es da auch allein von Kind zu Kind große Unterschiede. Meine Großen reichte es, bei Papi zu sein...und "Puder sammeln" ...
während mein Großer mit 3 Jahren (also der 2.) erstmal weglief, sobald eine Maschine gestartet wurde. War ihm immer zu laut. Dagegen zupacken, egal wie schwer, machte ihn glücklich...
Heute ist er "der Techniker" :emoji_wink:
Und Bei den Enkeltöchtern liegt es auch mit an der Motivation durch "die Großen". Bei MaschinenLärm gibt´s ja unbedingt die MickiMäuse ! ...
Und schon sind sie wieder dabei.:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

Georg L.

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...ja. Und nie die Geduld verlieren ! :emoji_wink:
Und manchmal tief durchatmen und locker bleiben. Unser Großer hatte es ja in jungen Jahren nicht so mit Werkzeug und Maschinen. Sein Ding war die "Oberflächenbehandlung". Als er etwa zwei Jahre alt war hatte ich für die Befestigung der Garderobenrückwand einige zugesägte Dachlattenstücke in den Flur gelegt und bin nochmal in die Werkstatt um Werkzeug und Schrauben zu holen. Als ich zurückkam streckte mir ein schwarz verschmierter Zwerg freudenstrahlend ein schwarz verschmiertes Dachlattenstück entgegen und meinte "habs lackiert". Hatter er doch tatsächlich eine Tube schwarze Schuhcreme aus der Schublade geangelt und das Dachlattenstück genüsslich eingeschmiert. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen wie der Boden ausgesehen hat. Damals war ich dann kurz vor dem explodieren, habe dann aber doch nur zähneknirschend den Boden sauber gemacht. Den Kleinen zu säubern habe ich dann meiner Frau überlassen.:emoji_slight_smile:
Das Lattenstück liegt übrigens heute noch (nach über 25 Jahren) bei ihm im Zimmer als sein erstes selbstgemachtes Werksück.
 

Eder Franz

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Stichwort: Micky-Mäuse"

Wie haltet Ihr es mit dem Arbeitsschutz beim Werkeln mit Kindern? Das Meiste was passiert heilt ja wieder. Sich mal einen Spreisel einzufangen, ist ja durchaus eine sinnvolle Erfahrung. Ich habe mir in dem Alter aber auch mal einenen Schraubendreher ins Auge gerammt, als ich eine Lackdose aufmachen wollte. (Das Prinzip "Hebel" kannte ich damals noch nicht.) Die Aktion endete in der Augenklinik - zu meinem Glück glimpflich. Da ein kaputtes Auge nicht heit, wollte ich fragen, ob Ihr Empfehlungen für Kinder-Schutzbrillen habt - die finde ich fast noch wichtiger als Ohrschützer.
 

schrauber-at-work

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Mickymaus gibts von 3M in Kids Version (in unserem Fall Pink) beim Bohren zieht meine immer ne Schutzbrille mit flexiblen Bügeln auf, passt einwandfrei und hält.

Gruß SAW
 

lesepirat

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DT
Mein fast 4jähriger macht alles. Hämmern, sägen, Paletten zerlegen. Hat auch keine Angst vor Maschinen, ist halt immer dabei. Irgendwas zu hämmern und schrauben gibt halt immer für ihn. Kann aber auch an meiner päd. Grundbildung liegen, ihn da einzubeziehen. Werkzeug und Sicherheit: Schaut euch mal https://www.corvus-toys.de/kidsatwork.htmlan. Recht gute Quali. Mein Kurzer legt jetzt immer seinen Werkzeuggürtel auf die seine Werkbank :emoji_wink: (war in der Holzwerken)
 

BigFossy

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Für Kids akzeptiert meiner nicht - er ist zwar erst 3 aber groß! Er hat die selbe MickyMaus wie ich...
Die hat er teilweise auch bei spielen im Wohnzimmer auf :emoji_grin:

Schutzbrille hab ich vor ner Woche eine für Erwachsene gekauft an der sich viel einstellen lässt- hab aber noch keine Gelegenheit die Aufzusetzen - ich weiß also noch nicht ob das klappt...

Handschuhe sind ihm auch ganz wichtig, die braucht man beim arbeiten - sind ja schliesslich Arbeitshandschuhe:emoji_thinking:
Das Papa praktisch nie Handschuhe nutzt ist ihm da komischerweise egal...

Bei arbeite die Atemschutz brauchen darf er nicht mit...
 

ChrisOL

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Moin,

meine Tochter ist jetzt 5, die hat sich mega gefreut über eigene Micky Mäuse in passender Farbe (siehe Beitrag 35).
Die setzt Sie auch freiwillig auf wenn es laut wird, und sei es nur der Staubsauger. Eine Brille will Sie nicht aufsetzten, hat Papa schließlich auch nicht. Die meisten Sachen macht Sie unter Anleitung. Wenn meine Tochter mit in der Werkstatt ist kann ich eh nicht richtig arbeiten.

Was ich schon überlegt habe ist ein Helm, sie hat sich oft den Kopf gestoßen, kurz von unten was aufheben und am Knebel oder am Ausleger der FKS gestoßen. :emoji_head_bandage:
 

Gonzaga

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Hallo,

Ich bin vor einer Weile auf ein Kinderbuch gestoßen namens "Kasimir Tischlert".
In dem Buch geht es darum, wie ein Biber eine Werkzeugkiste baut.

Ich konnte nicht wiederstehen und habe meinem Kleinen, auch wenn er erst 16 Monate ist, das Buch beim Christkind bestellt. Kindliche Früherziehung...:emoji_grin:

Im Buch ist sogar der Bauplan abgedruckt. Falls die Kleinen die Kiste nachbauen möchten.

Dachte mir, das ist auch eine Art Kinder an das arbeiten mit Holz ranzuführen und könnte eventuell für den Ein oder Anderen hier auch interessant sein.

20181212_095337-1134x2016.jpg
 

drwitt

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Das Buch ist super, weil es den kompletten Prozess vom Nachdenken bis zum Aufräumen in kindgerechter Form aufbereitet. Die Werkzeugkiste hab ich übrigens genau dieser Tage mit meinem Großen (4) am Haken.
Grüße
Carsten.
 

IngoS

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Hallo,

hier eine robuste Werkzeugkiste für Kinder, die ich gebaut habe. Vorteil ist, dass man, außer dem Griff nur mit einer Brettbreite auskommt. Wenn man die Kiste zusammen mit einem Kind bauen möchte, kann man natürlich statt der Zinkung auch eine einfache Verschraubung oder Verdübelung wählen.


Gruß

Ingo
 

miho

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Hallo,

Ich bin vor einer Weile auf ein Kinderbuch gestoßen namens "Kasimir Tischlert".
In dem Buch geht es darum, wie ein Biber eine Werkzeugkiste baut.

Ich konnte nicht wiederstehen und habe meinem Kleinen, auch wenn er erst 16 Monate ist, das Buch beim Christkind bestellt. Kindliche Früherziehung...:emoji_grin:

Im Buch ist sogar der Bauplan abgedruckt. Falls die Kleinen die Kiste nachbauen möchten.

Dachte mir, das ist auch eine Art Kinder an das arbeiten mit Holz ranzuführen und könnte eventuell für den Ein oder Anderen hier auch interessant sein.

Anhang anzeigen 57995
Sieht gut aus. Gleich noch etwas für den Großen.
 

Time_to_wonder

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Das Buch habe ich schon mehrfach verschenkt und immer leuchtende Augen erlebt. Einige Werkzeugkisten musste ich mit den Beschenkten natürlich auch bauen. Aber es war immer ein Spaß für beide.

In unserer Bibliothek gibt es da Buch auch. Und auch die CD. Ich habe mich aber bislang immer geweigert, mit den Jungs (3&6) die Kiste nachzubauen, mit Zusammennageln habe ich´s nicht so und wenn dann der Boden rausfällt weil einfach unten drangenagelt ist se kaputt.
 

Orgelbauer

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Moin,
tja auch ohne "Kasimir" hatte ich diesen Sommer MIT der Kleinsten (6) eine Werkzeugkiste gewerkelt. Einen Rundstab übrigens als Griff, an den Enden verjüngt ...:emoji_sunglasses:
An Werkel-Büchern gab es da einige, nur fallen mir die Titel nicht mehr ein. :emoji_sob:
Eines war ähnlich gelagert - da kam ein einfaches Piratenboot mit Segel dabei heraus :emoji_wink: (einfacher flacher Boden mit Stange in der Mitte...)
 

Gonzaga

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In unserer Bibliothek gibt es da Buch auch. Und auch die CD. Ich habe mich aber bislang immer geweigert, mit den Jungs (3&6) die Kiste nachzubauen, mit Zusammennageln habe ich´s nicht so und wenn dann der Boden rausfällt weil einfach unten drangenagelt ist se kaputt.

Man muss ja auch nicht alles genau so machen wie im Buch. Ich denke, unseren Knirpsen ist das auch nicht so wichtig ob der Boden genagelt wird oder nicht. Wenn sie doch drauf bestehen den Boden zu nageln, dann anschliessend einfach noch ein Paar Schrauben reindrehen.

Auch werden die wenigsten die Löcher mit einer manuellen Handbohrmaschine bohren, so wie im Buch.
 

Küstenharry

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Unsere beiden Bengels wachsen ja in der Holzhausbaustelle auf und sind mit 3 und 4 Jahre schon sehr interessiert an Papas Werkzeug.
Kinderspielwerkzeug wird nicht mehr benötigt, sagt der Kurze.
Und dann stibitzen sie auch noch das gerade benötigte.
Aber immer die Ruhe bewahren.
Die größte Herausforderung war mit den Beiden an Papas Beinen, als sie noch ganz klein waren, dIe Treppenwangen anzureissen.
Mama war unterwegs.
Gestern Abend hat zufällig der Sohnemann bei dem Video oben zugeschaut, mit dem Werkzeugkasten.
oh Papa, sowas brauch ich auch noch.
Ok, heute auf der Arbeit also Verpackungssperrholz eingepackt und am Wochenende kann er es zusammenschrauben.
Mal sehen woraus ich den Griff mache.
Draussen liegt wohl noch ein trockener Haselnussast.
 

IngoS

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Gestern Abend hat zufällig der Sohnemann bei dem Video oben zugeschaut, mit dem Werkzeugkasten.
oh Papa, sowas brauch ich auch noch.
Ok, heute auf der Arbeit also Verpackungssperrholz eingepackt und am Wochenende kann er es zusammenschrauben.
Mal sehen woraus ich den Griff mache. Draussen liegt wohl noch ein trockener Haselnussast.

Hallo,

da wollen wir aber Bilder sehen, wie das Teil geworden ist.

Gruß

Ingo
 

Time_to_wonder

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Man muss ja auch nicht alles genau so machen wie im Buch. Ich denke, unseren Knirpsen ist das auch nicht so wichtig ob der Boden genagelt wird oder nicht. Wenn sie doch drauf bestehen den Boden zu nageln, dann anschliessend einfach noch ein Paar Schrauben reindrehen.

Auch werden die wenigsten die Löcher mit einer manuellen Handbohrmaschine bohren, so wie im Buch.

Recht hast Du! Also ran ans Werk - in Anlehung an Kasimir. Und die Löcher für den Griff wurden per Hand gebohrt!
 

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drwitt

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Moin zusammen!

Nun ist auch unsere Kasimir-Kiste fertig geworden.
Die Werkzeugkiste hab ich übrigens genau dieser Tage mit meinem Großen (4) am Haken.

Hat Spaß gemacht, denn mein Sohn und ich konnten allerlei dran lernen: Aussuchen des Holzes nach Maserbild, Anrühren von Halböl + Leinölfirnis, Anmischen von farbigen Lasuren mit Pigmenten, Herstellen von Möbelwachs, Hobeln und abrunden an symmetrischen Bauteilen, Nut für Boden herstellen, wie und wo man Sperrholz besser nicht lagert, dass es gar nicht so einfach ist, mit einem schmalen Beitel die Spur längs der Maserung zu halten, und und und...

Die Lasur ist zwei Aufträge mit 20% Pigment „Pompeianisch rot“. Das Möbelwachs-Rezept stammt von Winfried Müller. Vielen Dank an dieser Stelle!

Viele Grüße
Carsten.

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schrauber-at-work

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Mahlzeit,

hab die Kiste a'la Kasimir Ende letzten Jahres mit meiner kleinen auch gebaut. Hat Ihr eine Menge Spaß bereitet und ist Regelmäßig im Einsatz. Verräumt auch Ihr Werkzeug (Hammer, Zange, Laubsäge, Zollstock kleine Japan Zugsäge, Handbohrmaschine [So ein Teil mit Kurbel]....) immer brav darin.

Als material wurden alte Ikea Regalbretter verwertet, der Boden ist ein Reststück Sperrholz geschraubt.

IMG-20181230-WA0004.jpg IMG-20181230-WA0005.jpg

Gruß Stephan
 
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