Holzlagerregal - Design

gonger

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Hallo,

ich möchte mir für meine Garage ein Holzregallager aufbauen und bin mir über die Statik nicht so ganz sicher, da ein Kollege meine erste Meinung in Frage gestellt hat.

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Als Material wollte ich ein paar Kanthölzer in 8 x 8 x 50 cm nehmen. Die Ecke mit einer Überblattung + Holzdübeln fixieren. Rot markiert sind die Schrauben, welche in die Wand gehen sollen.

Nun mein erstes Design hat den Vorteil, dass man 8 cm mehr Platz zum lagern hat und die vollen 50 cm ausnutzen kann. Ein Kollege von mir meint aber, dass sich das ganze aus der Wand rausziehen könnte. (ca 6cm Material).

Er selbst schlägt mir Variante 2 vor. Seiner Ansicht müssen so viele schrauben wie möglich oben platziert werden.

Als Variante 3 habe ich mir einen Zwidder aus beiden überlegt.

Also ich halte alle Varianten von der Holzverbindung für stark genug. Nun ist die Frage, was am besten an der Wand hält...

Was sagt ihr dazu?
 

damadi

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Ich würde zu Variante 3 tendieren. Bei 2 hätte ich bedenken, das der Hebel von 50 cm stärker ist wie die 8cm, mit denen es hält. Bei 1 meine ich, hat dein Kollege recht.
Evtl. noch eine Version 4: statt der Schräge, die dir Platz unterhalb des Reals raubt, evtl. vorne einen Fuß bis auf den Boden.

Gruß,

Markus
 

gonger

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Da ich die Werkstatt in einer Garage habe, kommt das mit dem Fuß bis zum Boden nicht in Frage, da ich jeden cm brauche.

Diese "Ecken" wollte ich ca. alle 40 cm auf einer Höhe von 2 Meter montieren. So hab ich immer noch genug Kopffreiheit.

Darunter soll kein weiteres "Lager" kommen, nur French Cleat an die Wand.
 

Mister G

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Bei allen Varianten werden alle Wanddübel gleichmäßig auf abscheren beansprucht – hier ist die Version egal, sie halten alle gleich gut. Das ist unkritisch.

Die oberen Dübel werden durch das eingeleitete Moment zusätzlich auf herausziehen beansprucht. Je weiter der Kragarm nach unten verlagert wird, desto länger ist der Hebelarm zum oberen Dübel und desto geringer ist folglich die Belastung auf herausziehen. Demnach ist Lösung 2 die tragfähigere.

Fragt sich noch, ob eine Überblattung das Moment ohne Stützdreieck zuverlässig auf den Grundträger übertragen kann, 50 cm Kragarm sind schon eine Nummer. Wenn Du sehr schwere Lasten aufbringen möchtest, würde ich einen soliden geschweißten Vierkantrohr-Winkel bevorzugen.
 

gonger

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Bei Version 2 & 3 hätte ich dann nur 42 cm Auflagefläche, anstatt 50 cm bei Version 1. In die Überblattung habe ich eig. Vertrauen. Deswegen ist mir ja Variante 3 eingefallen.

Vierkantrohre anstatt Holz wäre natürlich eine super Lösung, wenn da nicht der Preis wäre. Da ich das Holz umsonst habe, hat sich für mich die Frage erledigt.

Die Frage ist jetzt nun, welche Version soll ich wählen?
 

Daniboy

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....Je weiter der Kragarm nach unten verlagert wird, desto länger ist der Hebelarm zum oberen Dübel und desto geringer ist folglich die Belastung auf herausziehen. Demnach ist Lösung 2 die tragfähigere...
Wenn man davon ausgeht, dass die Trägerkonsole eine in sich starre Konstruktion ist (ist ja eh dick genug),
dann ist es statisch gesehen egal, auf welcher Höhe sich der waagrechte Träger befindet.
Es wäre dann nur relevant wo die Schrauben am höchsten sind, das wäre hier in Bild 3.

(Man darf ja einen Kraftvektor in Wirklinie verschieben, ohne dass sich was an seiner statischen Wirkung verändert.)
 

raziausdud

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Verlängere den Tragarm doch bis zur anderen Garagenseite ... Oder sollen die gezeigten Winkel an die Stirnseite?

Bei mir liegt so - allerdings im Carport - einiges an Holz über dem Auto. Stabile Kanthölzer hochkant, zusätzlich in der Mitte einmal an der Decke/am Dach angehängt.

Rainer
 
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gonger

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Wenn man davon ausgeht, dass die Trägerkonsole eine in sich starre Konstruktion ist (ist ja eh dick genug),
dann ist es statisch gesehen egal, auf welcher Höhe sich der waagrechte Träger befindet.
Es wäre dann nur relevant wo die Schrauben am höchsten sind, das wäre hier in Bild 3.

(Man darf ja einen Kraftvektor in Wirklinie verschieben, ohne dass sich was an seiner statischen Wirkung verändert.)
#

Dass die Schrauben bei 3 etwas höher als bei 2, ist nicht beabsichtigt. Meine Idee war es nur, dass ich ich den waagrechten Träger nach oben setzen muss, damit das Stützdreieck rein passt.

Also heißt das, dass wenn ich die Schrauben bei allen 3 Versionen in der gleichen Höhe setze, dass es dann egal ist für welche ich mich entscheide? Weil dann würde ich die 1 nehmen, da ich 8 cm mehr Auflagefläche habe.

@raziausdud
Den Platz in der Mitte der Decke habe ich leider schon verplant. Habe mir überlegt Lagerkästen an die Decke zu montieren, wo ich sowas wie ne Kettensäge, Kanister etc. lagern kann.
 

Daniboy

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.....Also heißt das, dass wenn ich die Schrauben bei allen 3 Versionen in der gleichen Höhe setze, dass es dann egal ist für welche ich mich entscheide? Weil dann würde ich die 1 nehmen, da ich 8 cm mehr Auflagefläche habe.....
Meiner Ansicht nach ja, obschon du bei Version 1 die Befestigungsschraube praktischerweise nicht so hoch oben anbringen kannst da ja dort der waagrechte Balken ist.

Zur Verdeutlichung ein Beispiel mit 3 Varianten, die mAn alle gleich sind im Bezug auf die Mauerschrauben-Zugbelastung: Hebelgesetz1.gif
 

gonger

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Alles klar. Dann nehme ich die 3 Version. Da ich dort die Schrauben ganz weit oben setzen kann und mein Stützdreieck auch noch zusätzlich habe. Dann habe ich nur 25 cm mit 8 cm belegt und kann den Rest nach oben wieder mit 50 cm auslegen.
 

WANNA1904

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Hey Gonger
Alles klar. Dann nehme ich die 3 Version.
Janein.

Ich geh mal davon aus, dass Du nach unten an der Wand Platz hast - ggf. hinter der FrechCleat

Wenn Dir die 8cm mehr Auflage wichtig sind, nimm eine Variante von Variante 1 :emoji_slight_smile:.
Wenn Du die Zeichnung von Daniboy nimmst, gibt es noch eine Variante 4 (oder 1a), die auch gleich ist in Bezug auf die Zugbelastung:
Zeichnung 1, aber Verschraubung um sagen wir mal 4 Kästchen nach unten versetzen (dann passt noch ein Winkel unter den Querträger)
UND den Wandträger auch um 4 Kästchen nach unten verlängern. Dann bleibt das Maß L1 gleich (sitzt nur tiefer) und damit auch die Zugkraft am Dübel.

Zudem würde die Belastung sinken, da das Holz näher an die Wand gelegt werden kann und damit der Lasthebel (L2) kürzer wird. Wobei das aber ein wohl eher theoretischer Vorteil ist.

Gruß Jens
 

Fidgety Feet

Gäste
Meiner Ansicht nach ja, obschon du bei Version 1 die Befestigungsschraube praktischerweise nicht so hoch oben anbringen kannst da ja dort der waagrechte Balken ist.

Zur Verdeutlichung ein Beispiel mit 3 Varianten, die mAn alle gleich sind im Bezug auf die Mauerschrauben-Zugbelastung:
Hallo Daniboy, ich frag mich schon die ganze Zeit, warum die Variante 1 in deiner Skizze keinen Statiker auf den Plan ruft. Vielleicht liege ich ja auch falsch.
Daniboy.jpg
Unter der Annahme, dass die senkrechte Strebe fest mit dem Mauerwerk verankert ist, die senkrechte Strebe aber trotzdem ihre Elastizität beibehält, dürfte für die Berechnung die Ebene der von mir eingezeichneten roten Linie von Bedeutung sein. Der Drehpunkt des Hebelsystems liegt dann nämlich auf der roten Linie. Demnach verkürzt sich der Hebel L₁ gewaltig gegenüber dem Hebel L₂, was zur Folge hat, dass die Kraft F₁, die vom Mauerwerksanker aufgefangen werden muss, gewaltig ansteigt - Das von dir geplante Schema dürfte nach meinem Ermessen nur gültig sein, wenn die senkrechte Strebe im Bereich der roten Linie sowie unterhalb keinen Kontakt zum Mauerwerk bekommt. Ohnehin treten am Verbindungspunkt der senkrechten Strebe zum waagerechten Lagerbalken größere Kräfte auf, um die ich mir in Bezug auf den geplanten Einsatz von Kanthölzern größere Sorgen machen würde. Diese Sorgen liegen bei der Variante 1 und 2 gleich auf, wobei die Variante 2 den Vorteil hat, dass die bei der Variante 1 gefürchtete Verkürzung (wegen der Elastizität) des Hebel nicht auftreten kann. Ich würde der Variante 2 den Vorzug geben, unter der Prämisse, das Verbindungsproblem der beiden Kanthölzer gelöst zu haben. Folglich sollte sich eine Kombination aus Variante 1 und 2 ergeben, wobei das waagerechte Lagerholz nach unten durch eine schräge Strebe abgestützt wird.
 
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