Flach- Schlangen- Metall- oder was -Bohrer für Holz

hobbybohrer

ww-robinie
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Hallo,
Es gibt eine ganze Reihe an Varianten um zylindrische Löcher zu bohren. Welche taugen wofür?
Normalerweise bohre ich mit einem kurzen Vorbohrer für Metall auch das Holz vor.
wozu sind dann die vielen Typen gut?
Schlangenbohrer,
Flachbohrer,
Holzbohrer mit Zentrierspitze,
Warum nicht Metallbohrer?
Forstnerbohrer
und womit senkt man Flachkopfschrauben am besten ein?
Aktueller Anlass ist der Kauf eines 12mm Bohrers für Holzdübel.
Auf welche kann man am ehesten verzichten?
Danke für einige Stichworte zur Verwendung.
Grüße Richard
 

Rei123

ww-robinie
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Na, da fange ich doch mal an:

Holzbohrer haben eine Zentrierspitze, damit sie im nicht ganz so homogenen Holz nicht verlaufen. Genau die fehlt bei Metallbohrern, deswegen sind sie nicht so geeignet. Das funktioniert aber durchaus gut, die Gefahr des Verlaufens ist halt größer. Unterschiede im Schneidenwinkel etc. sind nicht so wichtig (aus meiner Sicht), außer man hat eine Großserienproduktion.
Außerdem haben "richtige" Holzbohrer noch eine Außenschneide, die die Holzfasern vortrennt. Das gibt dann besonders saubere Bohrlöcher. Auch das geht mit richtig scharfen Metallbohrern, aber es sind eben nicht die richtigen für Holz.

Forstnerbohrer sind Holzbohrer für größere Löcher, unter 10mm eher unüblich. Auch eher für flache Löcher. Klassiker ist das Scharnierloch. Kunstbohrer sind mit HM (Hartmetall) bestückt und etwas flacher gebaut, so das man auch in 16 mm Platten ein Scharnierloch setzen kann, ohne dass sich die Spitze durchdrückt.
Schlangenbohrer sind im Prinzip Holz-Spiralbohrer mit einer veränderten Spirale, die die Späne besser nach hinten durchschiebt. Also für tiefe Löcher in Balken etc.. Große Spiralbohrer haben teilweise eine Bohrspitze, mit der sich der Bohrer selber ins Holz zieht.

Mit Flachbohrer habe ich nicht so gute Erfahrungen. Viele sind billig. Sie heißen auch Flachfräsbohrer, sie fräsen also mehr, als dass sie bohren. Machen eher ungenaue Löcher. Ist für die Zimmerei.

Flachkopfschrauben senke ich mit einem 1-Loch-Kegelsenker an. Mit einem Krauskopf (sehe viele Schneiden) habe ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht, der neigt zum rütteln und das ergibt dann einen welligen Rand.

Also, meine Empfehlung:
Kleine Löcher, tief oder flach - Holzbohrer
Breite, tiefe Löcher - Spiralbohrer
Breite, flache Löcher - Forstenerbohrer
Und ein Kunstbohrer für die Scharniere sowie ein Kegelsenker

Die meisten Heimwerker brauchen keine Spiralbohrer. Für den 12mm Dübelbohrer reicht ein einfacher Holzbohrer, die meisten Sets gehen leider genau nicht bis 12mm.
Der Start wäre also ein hochwertiges Holzbohrer-Set, ergänzt um den dazugehörigen 12mm
 
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Gäste
Hallo
Ahnung hab ich keine, eher eine Meinung
Denke da ist noch viel übrig aus grauen Vorzeiten.
Prinzipiell braucht ein lochmacher nur eine Zentrierung ,
etwas was den Durchmesser bestimmt und etwas was das überflüssige Zeug wegschafft .
Demnach haben die flachbohrer doch alles was der Mann braucht.
Eine Spitze zur Zentrierung, damit das Loch dahin kommt wo es gewünscht wird.
Den Vorschneider für saubere Ränder und mit einem definierten Abstand zur Zentrierspitze.
Dann hat man schon den Durchmesser , den gewünschten.
Was zwischen Spitze und Vorschneider passiert ist eigentlich egal.
Auch der zweite Vorschneider ist purer Luxus
Sowas hatte früher jeder Schmied machen können
Und der Schreiner war glücklich
Gruß Joachim
 

Georg L.

ww-robinie
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Anzumerken bleibt noch, dass für die Verwendung in Dübelschablonen überwiegend Metallbohrer empfohlen werden.
Auserdem sind, falls benötigt, Zwischengrößen bei Metallbohrern eher erhältlich als bei Holzbohren.
Bei mir in der Werkstatt sieht die Bohrerbestückung fogendermaßen aus:
1 Satz Metallbohrer 1- 13mm in 0,5mm Schritten
Holzspiralbohrer der Größen 4- 16mm
1 Satz Forstnerbohrer mit HM Bestückung 15 - 35mm sowie Forstnerbohrer ohne HM in 40, 45 und 50mm
Daneben habe ich dann noch einige "Exoten", z. B. einige Schlangenbohrer für tiefere Löcher bzw. Durchgangsbohrungen in dickeren Balken.
Für größere Durchmesser benutze ich Lochsägen bis 80mm. Und bei der Hilti im Koffer liegen noch SDS Betonbohrer in den gängigen Dübel- Ankergrößen bis 20mm in verschiedenen Längen.
 

drwitt

ww-ahorn
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Guten Abend,
falls Du vorhast, Rundstäbe einzusetzen, notier Dir erst im Baumarkt/Holzhandel, welche Durchmesser angeboten werden. Und erst dann besorg Dir die dickeren Forstner... eine andere Reihenfolge lässt die Sammlung wachsen.

VG
Carsten.
 

hobbybohrer

ww-robinie
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Hallo,
das sind ja schon eine Menge an Infos, Danke,
Die Dübeldurchmesser sind vorgegeben, daher brauch ich den Durchmesser.
Mir ging es eben auch um die grundsätzliche Frage.
Also gehen die Metallbohrer auch. Dann habe ich bereits auch Holzbohrer in 14,16,18mm. Die werde ich jetzt ergänzen. Flachbohrer scheiden aus und auch Schlangenbohrer nur für den Extremfall bei dicken Balken.
Einige Forstnerbohrer (20,30mm) habe ich auch schon und die werde ich nach Bedarf ergänzen und habe auch einige Lochsägen (von Ruko).
Natürlich sind da auch jede Menge an guten Betonbohrern
Grüße Richard
 

Bastelheiko

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Und ich frage mich gerade, wo ich die Bohrerkassette mit Zwischengrößen gesehen habe. Also 5,5, 6,6 usw.
 

Komihaxu

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Und ich frage mich gerade, wo ich die Bohrerkassette mit Zwischengrößen gesehen habe. Also 5,5, 6,6 usw.
Ich bin kürzlich auf das Set "RUKO A214195" gestoßen.
Besonderheit: Das Set beinhaltet auch die Kernlochbohrer für metrische Gewinde M3 bis M7 - praktisch!

Und 10 Stück 3mm-Bohrer zu haben, ist immer gut. Die brauche ich oft und die dünnen Dinger brechen hier und da auch mal ab.

Ansonsten nehme ich für Holz nur noch rollgewalzte Spiralbohrer. Die sind etwas stabiler und die Genauigkeit der geschliffenen braucht es bei Holz eh nicht. Die Ruko sind gut, Projahn war Müll.
 

magmog

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Hallo Justus,

da gibt es tatsächlich unterschiedliche Definitionen.
oben flach und unten kegelförmig
oder unter dem Kopf flach.
Erstere sind für den Metaller Senkkopfschrauben.

Gruß

Ingo
Guuden,

Du hast recht, Senkkopfschraube, nach DIN 97!
Zu lange her dass man das gelernt hat.
Dann noch die DIN 96 Halbrundkopfschraube und
die DIN 95 mit Linsensenkkopf.
 
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