Laminat im Badezimmer

holz-würmchen

ww-kastanie
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Hallo zusammen,

nach einer Haussarnierung soll in einem Gästebad ein Fußboden verlegt werden. Untergrund ist eine Holzbalkendecke, auf die derzeit OSB-Platten verschraubt sind. Ansonsten ist der Boden unvorbehandelt. Eigentlich sollte eine Ausgleichsmasse mit Faserverstärkung und darauf Vinylboden verklebt werden, doch sind die Handwerker nie gekommen.

Jetzt hat man sich überlegt, ob von den restlichen Vorräten an Bodenlaminat (Klicksystem) einfach selber die 6 relativ selten genutzten Quadratmeter gelegt werden können.

Verlegeerfahrung und Werkzeug sind vorhanden. Trotzdem bin ich unsicher, ob das eine anständige Lösung ist. Hier die Fragen:

- Ist das überhaupt sinnvoll wegen Quellen oder kann man das gleich vergessen?
- Könnten die Klickfugen des Laminats mit D3 Leim o.ä. gedichtet und die Haltbarkeit dadurch verbessert werden?
- Ist der Boden vorher noch vorzubehandeln?
- Wie sollten die Wandabschlüsse gemacht werden (Fliesen)?

Vielen Dank für das Teilen eurer Erfahrungen!
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Mir ist bislang kein Laminat untergekommen, welches nicht extrem Wasserempfindlich ist. Ich glaube nicht dass man das aufquellen durch verkleben oder versiegeln verhindern kann.
Dann würde ich eher Vinyl legen.
 

Neige

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@Holzwürmchen
vom Prinzip her ist das möglich. Da ja bekanntlich Laminat auf einer Trägeplatte liegt solltest du darauf achten, dass Feuchtigkeit den Boden nicht unterwandern kann. Fugen mit fasserfestem Leim zu verleimen ist ok. Schwachstellen sind und bleiben in der Tat die Randabschlüsse, die man selbst mit Silikon nicht zu 100% dicht bekommt. Von herkömmlichen Laminat ist also abzuraten, zumindest würde ich es nicht machen.

Möchte man unbedingt Laminat im Bad haben, bieten Hersteller Feuchtraumlaminat an, deren Kanten versiegelt sind, oder aber die Trägerplatte aus einem Kunststoffprofil besteht.
 

khkb

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Moin Marc,

was das Laminat betrifft, da schließe ich mich Ralfs Meinung an. Wasser kriecht in die feinsten Spalten - Du wirst das kaum so dicht kriegen, dass nicht doch über kurz oder lang das Laminat aufquillt. Aber wären nicht kleinteilige Fliesen eine möglich Alternative - auch auf einem OSB Untergrund?
 

carsten

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Hallo

würde da auch eher zu einem Vinyl tendieren und eine wasserdichte Folie darunter falls doch mal was passiert. Als Wandanschlus dann eher eine Sockelleiste aus Vollholz sattt foliertem MDF.
Letztens gesehen Wandanschlussprofil aus der Küche ( Küchenarbeitsplatte - Fliesenspiegel) als Übergang. Sah zumindest sauber aus.
 

ChristophW

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Man sollte aber auch beachten das es sich um ein
handelt, da wird sicher keine Dusche stehen, und es wird nicht regelmäßig sich im Waschbecken das Gesicht gewaschen, sodass die Wasserbelastung sehr gering ist. Und normales Laminat wird ja auch mal gewischt ohne das gleich alles aufquillt.

Ich würde es einfach mal machen, wenn es in ein paar Jahren halt hinüber ist kann man immer noch sich was anderes überlegen.
 

Holz-Fritze

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Man sollte aber auch beachten das es sich um ein

handelt, da wird sicher keine Dusche stehen, und es wird nicht regelmäßig sich im Waschbecken das Gesicht gewaschen, sodass die Wasserbelastung sehr gering ist. Und normales Laminat wird ja auch mal gewischt ohne das gleich alles aufquillt.

Ich würde es einfach mal machen, wenn es in ein paar Jahren halt hinüber ist kann man immer noch sich was anderes überlegen.

Gerade im Gästebad ist davon auszugehen, dass Wasserspritzer länger unbemerkt auf dem Boden ihr Unwesen treiben, gerade weil dort oft kleine Waschbecken installiert sind. Wenn es eh nen Kunststoff sein soll, dann doch lieber direkt Vinyl. (Ja Sigi hast Recht am besten Vollvinyl)
 

WinfriedM

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Hab mal im Baumarkt Spezial-Laminat gesehen, was angeblich wasserfest sein soll. Vielleicht auch eine Alternative. Aber mit deinem normalen Laminatbestand würde ich es nicht machen. Bekommst du nie abgedichtet und eindringende Feuchtigkeit sorgt für Aufquellungen.
 

Mitglied 59145

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Wie benehmt ihr euch denn in fremden Bädern?:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Eine dichte Folie würde ich auch machen, ruhig hinter den Sockelleisten auf ein paar cm "hochziehen".
Alle anderen Vorschläge sind fachlich natürlich korrekter, mir würde das mit dem Rest Laminat auch nicht passieren können! Mag das überhaupt nicht!

Aber sonst würde ich es wagen!

Gruss
Ben
 

Neige

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Und normales Laminat wird ja auch mal gewischt ohne das gleich alles aufquillt.
Weswegen Hersteller darauf hinweisen nur nebelfeucht zu wischen.
Ich würde es einfach mal machen, wenn es in ein paar Jahren halt hinüber ist kann man immer noch sich was anderes überlegen.
Für sich selbst zu Hause mag das zutreffen. Nur bin ich der Meinung, dass wenn in "Neuling fragt Profi" gefragt wird, man auf fachkundige Hilfe hoffen darf. Was letztendlich gemacht wird steht auf einem anderen Blatt.:emoji_wink:
 

esvaubee

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Ich würde wie hier bereits geschrieben wurde zu Vinyl raten.

Falls es unbedingt Laminat auf Holzwerkstoff sein soll würde ich die Fugen verkleben.
Hundert Prozent dicht bekommt man es am Rand nicht, wie hier schon erwähnt wurde aber ich habe damit trotzdem gute Erfahrungen gemacht.
In meiner ersten eigenen Bude ist mal die Spülmaschine ausgelaufen und das verklebte Laminat ist nicht aufgequollen obwohl da wirklich reichlich Wasser auf dem Boden gelandet ist.
Ich weiss nicht mehr welcher Kleber das war, war aber im Prinzip sone Art Sekundenkleber.
Hat man oben auf die Feder geschmiert und nach dem zusammenklicken den Rest oben mit nem Messer abgenommen.
 

holz-würmchen

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Vielen Dank für die vielen Antworten. In dem Bad gibt es eine getrennte Duschwanne, somit kommt natürlich auch mal ein nasser Fuß auf den Boden. Überschwemmungen oder außergewöhnliche Belastungen sind aber nicht zu erwarten.

Die Mehrheit hier sehen weniger das Problem mit den Fugen als mehr die Ränder bei einer schwimmenden Verlegung. Es wurde u.a. auch eine wasserundurchlässige Folie vorgeschlagen. Gibt es dann nicht bei Wassereintritt eine Schimmelgefahr?
 

Bastelheiko

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@Holzwürmchen
vom Prinzip her ist das möglich. Da ja bekanntlich Laminat auf einer Trägeplatte liegt solltest du darauf achten, dass Feuchtigkeit den Boden nicht unterwandern kann. Fugen mit fasserfestem Leim zu verleimen ist ok. Schwachstellen sind und bleiben in der Tat die Randabschlüsse, die man selbst mit Silikon nicht zu 100% dicht bekommt. Von herkömmlichen Laminat ist also abzuraten, zumindest würde ich es nicht machen.

Möchte man unbedingt Laminat im Bad haben, bieten Hersteller Feuchtraumlaminat an, deren Kanten versiegelt sind, oder aber die Trägerplatte aus einem Kunststoffprofil besteht.

Genauso ist es.
Mir ist vor Jahren Laminat untergekommen, was lt. Hersteller geeignet ist.
Für 30 € den m². Muss extrem wasserbeständig gewesen sein. Den ersten Wasserschaden hat es klaglos überstanden.
Den 2. nicht, da es so viel Wasser war, dass es im Sockelbereich unter das Laminat eingedrungen ist und über eine Woche unter dem Laminat war.
Fachgerecht verlegt, wäre es wohl kein Problem.

Ich weiß das alles deswegen, weil einer meiner Helfer einen schwergängigen Wasserhahn nur handfest zugedreht hatte und der wochenlang getropft hatte. Und weil der Auftraggeber mir die Rechnungen des Laminates gezeigt hat. 10 Jahre her.

Letztendlich kennt nur der TE das Nutzungsverhalten derjenigen, die das Bad benutzen. Normales Laminat würde ich persönlich mit Sicherheit nie benutzen.
Und das ein Gästebad ein "Feuchtraum" ist, darf ruhig angezweifelt werden.

Fraglich ist genauso, ob auf OSB-Platten gefliest werden sollte. Ich behaupte mal ganz frech: Nie und nimmer ohne Entkopplung!
Doch wir sind ja ein relativ freies Land.

VG
 

Holz-Fritze

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Aber sonst würde ich es wagen!

Gruss
Ben
Ben mit Badezimmern habe ich beruflich viel Erfahrung, ich habe etliche Badzimmer gesehen und wie die teilweise durch Benutzung aussahen......grusel....
Warum sich eine Baustelle antun die man vermeiden kann.

Im Übrigen mit einer Entkopplungsmatte kann man durchaus auch Fliesen legen. Möglichst Kleinfomatige (muss nicht Mosaik sein) in Flexkleber und Flexfuge auf Entkopplungmatte.
 

Haui57

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"Normales" Laminat würde ich nicht verwenden.
Wir haben grad unsere Küche komplett neu gemacht. Hier standen wir auch vor der Frage: PVC-Auslegeware oder Vinyl-Laminat.
Letztendlich haben wir uns für das teurere Vinyl-Laminat entschieden. Zum einen hat man kaum Verschnitt (beim PVC hätten wir über 20 m² für knapp 15 m² Raumgröße gebraucht), zum anderen machte es einen wesentlich stabileren Eindruck. Preis lag bei ca. 24,- €/m² incl. "Unterlage".
Bei 6 m² sind das keine 150 Euro. Bei der Summe würde ich kein Risiko eingehen und es gleich richtig machen.
Den Rand haben wir zusätzlich mit Silikon abgedichtet.

Gruß

Haui
 

Hondo6566

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Hallo,
um es abzukürzen, ja, im Badezimmer kann man Laminat verlegen, macht aber kein Sinn da nach kürzester Zeit sich irgendwo die Deckschickt ablösen würde allein durch den Wasserdampf. Das kann man auch nicht effektiv abdichten. Was spricht gegen Fließen und Fußbodenheizung oder Vinylplanken?
Andreas
 

WinfriedM

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Will auch mal den ökologisches Aspekt reinbringen. Vinyl ist da nur der schöner klingende Name für PVC und das ist ein doch recht bedenklicher Kunststoff aus der Chlorchemie.

Ökologisch sehr günstig wäre echtes Linoleum, hergestellt aus Leinöl, Kreide und Holzspänen. Ist aber in der Verlegung nicht so einfach.
 

ChristophW

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Was spricht gegen Fließen und Fußbodenheizung oder Vinylplanken?
Das ihn die "Profis" sitzen gelassen haben
Eigentlich sollte eine Ausgleichsmasse mit Faserverstärkung und darauf Vinylboden verklebt werden, doch sind die Handwerker nie gekommen
und er jetzt mit minimalem Aufwand und Eigenleistung irgendwie das Bad nutzbar machen will.
Jetzt hat man sich überlegt, ob von den restlichen Vorräten an Bodenlaminat (Klicksystem) einfach selber die 6 relativ selten genutzten Quadratmeter gelegt werden können
 

Neige

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der von @WinfriedM erwähnte Linoleum wäre mein nächster Vorschlag gewesen, kann man so verlegen, dass überhaupt keine Randfugen entstehen. Lässt sich gut auf OSB verkleben.
 
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Hondo6566

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Hallo,
danke für die Korrektur, mir ist der Fehler nicht aufgefallen sonst hätte ich ihn korrigiert.
Zu den Handwerkern, es gibt ja zum Glück mehr als einen in einer Stadt.
Ich meine jetzt nicht die Miet-Handwerker auf div. Plattformen - wobei je nach dem die auch gut sein können.

Andreas
 
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