Carport und Schuppen (inkl. Zeichnungen)

tiepel

ww-robinie
Registriert
31. Mai 2015
Beiträge
4.260
Ort
Sauerland
Hi,
Ich glaube, ich habe das schon mal hier in einem anderen Thread geschrieben.
Es ist fast 15 Jahre her, dass ich unseren Carport gebaut habe. Unter Federführung eines ehemaligen Arbeitskollegen (Schreiner- und Zimmerermeister) meines Alten Herrn. Der hat immer gesagt: "Was gut aussieht, hält auch".
Die Pfosten zwischen den Stellplätzen sind 20/20, die Wände 16/16 (evtl. nur 14/14) sind aber auch drei ausgemauerte Fachwerk-Wände:emoji_grin:
Gruß Reimund
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.463
Hab gerade unseren Vordach über dem Balkon vor Augen: Stützen 12X12 bei 3m Abstand. Wirkt absolut nicht spindelig. Auch nicht auf der Giebelseite, wo einer ca 3,5 lang ist.
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Guten Morgen in die Runde,

Mitte / Ende August geht es nun los - ich formuliere gerade meine Anfrage.
Mal wieder Fragen:

1.) Das Carport hat ein Gefälle von 3,17° bzw. 5,54%. Ich möchte die Stirnseite des Carports nun aber gerne horizontal / waagerecht verkleiden und das Gefälle damit optisch aufheben. Verkleiden möchte ich das mit Rhombus-Leisten, sodass diese horizontal laufen. Aus was mache ich sinnvollerweise die Unter- bzw. Hinterkonstruktion?

Die Schweissbahnen würde ich dann auf der "Innenseite" der Blende hochziehen, den weichen Übergang vom Dach in die Senkrechte würde ich via Dreikantleiste gestalten. Die Blende ist natürlich am Beginn des Gefälles "flach" und wird immer "höher", sodass ich auch die Schweissbahn dort höher ziehen muss. Das Gefälle auf der Strecke sind genau 18 cm, diese Höhe muss die Blende mindestens "überdecken".
Auf das ganze kommt dann ein Ortgangblech.

2.) Entwässert wird klassisch über eine Dachrinne (auf dem Foto dann rechts). Soll meine Verkleidung frontal die Dachrinne auch mit abdecken oder nicht? Das würde direkt von vorne eine saubere Optik geben, 1m weiter nach rechts gegangen jedoch schon nicht mehr da man erkennt das es nur eine Blende ist.

Auf dem Bild ist also die Frage, wie weit ich mit dem rechten Pfeil nach rechts gehe.

Danke und einen schönen Donnerstag,
Moritz
 

Anhänge

  • 12-07-2018 06-42-05.jpg
    12-07-2018 06-42-05.jpg
    197,1 KB · Aufrufe: 109

peter bussmeyer

ww-buche
Registriert
2. November 2016
Beiträge
278
Ort
Kassel
Hallo Moritz,
ich würde die Stirnblende aus wasserfest verleimtem Sperrholz oder OSB machen und damit nicht nur an der Oberkante sondern auch unten eine horizontale Linie erreichen. Die kannst Du dann beliebig verkleiden, z.B. auch mit Rhombusleisten.
Damit das Ganze dann nicht auf der Längsseite durch die vorgehängte Rinne als fake erscheint, würde ich da eine verdeckte Rinne einbauen (die Stirnseiten natürlich entsprechend lang). Eine außen angebrachte Blende gibt dann umlaufend einen gleichhohen Abschluss.
Gruß
peter
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Hallo Peter,

Danke dir erstmal!
Eine Frage:

Du meinst mit einer innenliegenden Rinne beispielsweise eine innenliegende Kastenrinne, oder?

Das hätte den Vorteil, dass ich mit meinen Ständern weitestgehend auf die Grenze gehen kann.

Ich müsste dann für die Kastenrinne aber die Sparren ausklinken.
Oder meinst du es irgendwie anders?

Ich kann mir das im Moment nicht richtig vorstellen.

Danke :emoji_slight_smile:
 

peter bussmeyer

ww-buche
Registriert
2. November 2016
Beiträge
278
Ort
Kassel
Hallo Moritz,
es gibt sicher viele Möglichkeiten. Eine habe ich eben mal schnell skizziert (vorgehängter Traufkasten mit Knaggen als UK):

IMG_3333.JPG

Deine Sparren wirst Du wahrschenlich nicht in der erforderlichen Höhe und Breite für die Rinne ausklinken können aber Dein Gefälle mit 5,...% ist mehr als ausreichend. Also könntest Du z.B. auch Keilbohlen auf die Sparren setzen und am Traufende für die Rinne aussparen. 3% Dachgefälle reichen ja aus.
Das hätte den Vorteil, dass der Traufkasten seitlich nicht auskragt (sieht sicher besser aus) und wenn Du die Pfosten (noch) weiter außen setzen kannst, gewinnst Du natürlich Nutzfläche. Außerdem würde sich der obere Überstand der Blende über der Abdichtung verringern - dann sieht es von oben (sieht das jemand?) auch besser aus und vereinfacht / verbessert die Verankerungsmöglichkeiten der Blende. Die steht ja sonst doch ganz schön weit über und müsste entsprechend stärker gewählt werden.

Gruß
peter
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Hallo Peter,

vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst!
Um deine Frage zu beantworten: Das sehe nur ich von oben und auch nur 2-3x am Tag - wenn es schön ist, dann gerne öfter.

Ich sehe nun mehrere Optionen und habe das mal gezeichnet / aufgeschrieben.

1.) Vorgesetzter Rinnenkasten so wie auf deiner Zeichnung
Das hätte in meinen Augen den Nachteil, dass die Pfosten weiterhin "innen" stehen und ich Platz verliere mit dem Rinnenkasten und der Blende.

Vorteil wäre die einfache Bauweise, wobei ich von diesen entfernen Blenden immer nicht so sonderlich viel halte. Mit der Entfernung meine ich die Distanz der Blende zum tragenden Teil.

2.) Integrierter Rinnenkasten (siehe Zeichnung von mir im Anhang):

Die Sparren wären für eine RG200 Rinne mit ca. 50mm in der Höhe und 70mm in der Tiefe auszuklingen. Die Sparren haben ein Maß von 160mm Höhe und sind 80mm breit.

Wenn ich das Bild im Anhang "optisch" beurteile, dann würde ich sagen "geht ohne Probleme".

Vorteil wäre, dass ich die Pfosten sehr weit nach außen setzen kann und damit Platz gewinne, da nur noch die Blende in Richtung Grundstücksgrenze kommt.

Nachteil: Ein Überlaufen der Dachrinne führt dazu, dass das Wasser direkt mit Sparren und Fette in Kontakt kommt und da gut wirken kann (im negativen Sinne). Sprich: Die Dachrinne sollte nicht überlaufen oder ich schütze die Fette (wie auch immer?).

3.) Keilbohle:
Würde bedeuten, dass ich über eine Strecke von der Länge X das Gefälle soweit reduziere, dass ich an der Traufe dann die Dachrinne in der Keilbohle versenken kann, korrekt?

Wenn mich Sketchup nicht täuscht, dann müsste ich für einen Höhengewinn von 5cm exakt 82cm vor der eigentlich Traufe mit der Keilbohle beginnen. Auf der Strecke von 82cm wäre das Gefälle dann aber exakt 0,00. Ich müsste die Strecke also noch länger werden lassen um etwas Gefälle zu haben - oder habe ich hier einen Verständnisfehler?

Vielen Dank nochmals :emoji_slight_smile:

Moritz
 

Anhänge

  • 14-07-2018 13-12-02.jpg
    14-07-2018 13-12-02.jpg
    243,8 KB · Aufrufe: 83
  • 14-07-2018 13-26-54.jpg
    14-07-2018 13-26-54.jpg
    72,9 KB · Aufrufe: 79
  • 14-07-2018 13-32-56.jpg
    14-07-2018 13-32-56.jpg
    194 KB · Aufrufe: 83

peter bussmeyer

ww-buche
Registriert
2. November 2016
Beiträge
278
Ort
Kassel
Hallo Moritz,
ich verstehe, dass Du den verdeckten Rinnenkasten vorziehst - würde ich auch.
Das hatte ich nicht skizziert aber Deine Keilbohle trifft es schon ziemlich. Ich hatte allerdings die Bohle auf ganzer Sparrenlänge gedacht. Das müsste dann bei der Sparrenlänge immer noch durchgehend 3% Gefälle geben (hab´ ich aber nicht nachgerechnet).
Deine Rinne (10-tlg.) scheint mir für die angeschlossene Dachfläche ohne zusätzliche Sicherheit etwas knapp. Da wirst Du ja nicht viel Gefälle in Längsrichtung einbauen wollen und bei Starkregen....
Man könnte aber mit einem untergelegten Dachpappenstreifen im Bereich der Sparren Abhilfe schaffen und der wäre ohnehin gut zwischen Zinkblechrinne und Holz. Zusätzlich leichtes Gefälle der Rinne nach außen (äußerer Rand etwas tiefer als der innere macht man eigentlich immer) und ein kleiner Abstand der Blende zur Rinne / Pfette (Unterlegstreifen) sind aber sicher auch ausreichend, weil dann alles gut belüftet wird und schnell wieder abtrocknen kann.
Bei der von Dir vorgesehenen Sparrenhöhe plus Schalungsstärke bleibt am Auflager m.E. noch genug Holz (ist ja keine Biegebelastung drauf), selbst wenn Du die Sparren auch unten leicht ausklinken würdest. Das gäbe ein sauberes horizontales Auflager auf der Pfette und auch seitlich schon mal konstruktiv Halt nach innen.
Gruß
peter
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Guten Morgen,

nach langem hin und her habe ich nun die Gefällerichtung geändert und auf 2% reduziert.
Das Gefälle geht nun nicht mehr zu meinem Nachbarn sondern nach hinten.

Vorteile: Ich habe dieses oben beschriebene Problem mit der Regenrinne nicht und kann die Pfosten weiter auseinander stellen (mehr Nutzfläche). Ebenfalls brauche ich nicht über knappe 9m eine Dachrinne inkl. Gefälle einbauen sondern nur auf 3m.

Insbesondere das Thema mit den ausgeklingten Sparren / Dachrinne fand ich nicht optimal gelöst.

Status im Moment: Anfrage versendet und erste Angebote eingegangen, Spanne zwischen 2.500 EUR und 3.500 EUR inkl. Steuer.

Ein sehr etablierter Holzlieferant hat mir 1m² Rombusleiste für 1,80 EUR + 19% angeboten - das kann doch nicht sein, oder?
Ich habe bei ihm sogar nachgefragt, ob das ein Preisfehler sein kann - nein ist es nicht.

Hier ein paar Bilder, da ja auch ein paar Interessierte mitlesen.

21-07-2018 07-10-05.jpg 21-07-2018 07-10-23.jpg 21-07-2018 07-10-39.jpg 21-07-2018 07-12-50.jpg
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Moin,

davon bin ich auch ausgegangen, daher folgende Email:

Hallo Herr xxxx,

Danke!
Kann es sein dass sich bei der Position 11 (Rhombus) ein Fehler eingeschlichen hat?

1,80€ je m2 für die Leisten ist schon sehr preiswert.

Beste Grüße und vielen Dank,

Und die Antwort:

Sehr geehrter Herr xxxxxxxxx,


danke für Ihren freundlichen Hinweis!


Aber nein, der Preis ist korrekt.

Gerne erwarten wir Ihren Auftrag.


Mit freundlichen Grüßen

Ich habe das Angebot mit meiner Anfrage in Auszügen mal in den Anhang gehängt...
So doof wie es ist, aber da würde ich es nun mal drauf ankommen lassen.

21-07-2018 20-01-23.jpg
 

Harrer

ww-esche
Registriert
16. Oktober 2016
Beiträge
428
Ort
Tuntenhausen
Guad Moing
Da steht ja "Leisten für 51m² " - und nicht 51m² bzw 51lfm
Wäre interessant wie viel der jetzt wirklich rechnet.

Dammal
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Das Angebot ist leider „freibleibend“.

Ich denke ich spreche da morgen mal vor
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Guten morgen,

mir ist noch eine Frage zum Wandaufbau offen, ich habe das mal in den drei angehängten Fotos dokumentiert bzw. versucht zu zeichnen.
Der Wandaufbau soll so sein, dass die Verschalung zwischen die Pfosten gebaut wird und nicht davor.

1.) Draufsicht von oben mit 2x Rombus:
Das möchte ich z.B. bei der normalen Carportwand haben. Nach außen Rombus und auch nach innen.
Hintergrund ist, dass man sonst (ohne Rombusleisten) von der Innenseite auf die Unterkonstruktion schaut.
Im Netz habe ich auch ein Foto von einer indirekten Beleuchtung von innen gesehen, gefiel mir sehr gut.
Die Beleuchtung könnte ich denn in den Zwischenraum mit einbauen.

29-07-2018 08-32-04.jpg
IMG_20180729_084705.jpg

Fragen:
1.) Die Rombusleisten wären dann ca. 1mm über den Pfosten "überstehend", sodass das Stirnholz auf 1mm Fläche Wasser abbekommen könnte. Es handelt sich um die wetterabgewandte Seite. Ist das kritisch?

2.) Ist es problematisch die Rombusleisten direkt auf eine diffusionsoffene Unterspannbahn zu setzen?

2.) Draufsicht von oben mit 1x Rombus und 1x OSB
Das ist der geplante Wandaufbau für den Schuppen.
29-07-2018 08-32-31.jpg

Fragen:
3.) Ich habe noch diverses Dämmmaterial vom Hausbau über (Isover).
Macht es Sinn, den Schuppen damit zu dämmen und den Zwischenraum aufzufüllen oder sollte ich das lieber sein lassen?
Das Dach wird ein normales Dach (Rauhspund, Schweißbahnen) was im Moment nicht als gedämmtes Dach geplant ist.

Meine Nachbarn haben Ihre Terrasse in die Richtung, daher dachte ich mir das evtl. etwas Geräuschdämmung entsteht.
Gelagert wird im Schuppen das übliche Werkzeug - hochwertiges Werkzeug kommt über den Winter aber rein (am liebsten ins Schlafzimmer).

3.) Frontalansicht der Konstruktion
Der Abstand der Pfosten / Ständer liegt bei 2,88m. Die Spanne wäre ja für de Rombusleisten zu weit, daher die Unterkonstruktion mit Ständer.

29-07-2018 08-33-00.jpg

Der mittlere Pfosten ist nur für die Rombusleisten vorgesehen und sonst nicht-tragend.
Ich ziehe dann unten und oben (unterhalb der Kopfbänder) noch horizontale Sparren ein.

Fragen:
4.) Passt das so ganz grob von der Dimensionierung der Querschnitte oder ist das der Overkill?

4.) Kopfbänder und beidseitige Verschalung
Meine Kopfbänder habe ich im Moment als 100x100mm geplant, die Pfosten als 120x120mm.
Nun würde es aufgrund der Breite der Kopfbänder nicht mehr mit einer beidseitigen zwischenliegenden Verkleidung mit Rombusleisten passen, da die Kopfbänder zu breit sind und die Rombusleisten somit in den Raum kommen.

Option 1.) Eine Seite der Verschalung nicht innen/ zwischenliegend bauen sondern außenliegend (idealerweise die Seite zum Nachbarn) und die Kopfbänder mit 100x100mm dann nicht mittig sondern mit dem 120x120mm Pfosten bündig "zum Nachbarn" bauen, sodass ich auf der Innenseite 2cm gewinne - dann könnte ich innen auch wieder mit einer innenliegenden Verschalung arbeiten.

Option 2.) Die Kopfbänder auf 80x80mm reduzieren und mittig auf die 120x120mm Pfosten setzen, sodass zu beiden Seiten 20mm Platz bestehen für die Rombusleiste. Eigentlich würde ich nur ungerne an so einer wichtigen Stelle wie den Kopfbändern auf einen geringeren Querschnitt gehen.

Option 3.) Die Kopfbänder bei 100x 100mm belassen und mittig auf den 120x 120mm Pfosten setzen, dann aber die Rombusleiste auf beiden Seiten um ca. 1cm ausklinken, sodass die Rombusleiste um das Kopfband herumgreift - das ist sicherlich die schlechteste Lösung.

Fragen:
5.) Was wäre hier die sinnvollste Option? Ich tendiere im Moment zu Option 1.)

Vielen Dank und beste Grüße,
Moritz
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Hallo Ingo,

da bin ich nicht drauf gekommen...
Danke dir!

Passt das mit der Unterspannbahn oder muss da Abstand zwischen?
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Moin,

ich muss mal eben fragen:
Wie groß muss der Abstand zwischen Unterspannbahn und Rhombusleiste sein?

Weitere Frage: Alle wie viel cm sollte ich die Rhombusleisten mit der UK verschrauben, bzw. alle wie viele cm ist die UK notwendig - also in der Breite?

Danke,
Moritz
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Moin,

ich hole ihn mal aus der Versenkung.
Heute ist Holz gekommen (Bilder folgen) und ich habe sehr viel gemessen.

Mal eine mathematische Frage:
Dachgefälle ist 2%, auf 9m also genau 18cm.

Wie weit läuft nun die Fette am Hirnholz aus der senkrechten Flucht?

Meine Rechnung:
Die Fette ist 18cm hoch.
18cm x 0,02 = 0,36cm - also keine 4mm
Die Fette kommt "unten" also 0,36cm weiter raus als oben.
Stimmt das?

Ich glaube nicht, dass meine Rechnung da richtig ist.
Ist auch eher eine mathematische / logische Frage, morgen kommt die Schnur an die Wand, dann die Fette :emoji_slight_smile:
 

woodchuckchuck

ww-kirsche
Registriert
28. Juli 2010
Beiträge
155
Die Fette heißt Pfette, die Rechung stimmt so, ich finde das Gefälle wie es vorher war aber viel sinvoller. 2% ist schon wenig, Gefälle längs nur um Regenrinne zu sparen ... wie sieht es denn seitlichaus, gibt es da einen Aufkantung oder Attika? Ich glaube da läuft sonst die Hälfte runter bis das Wasser bei 2% auf 9 m den Weg gefunden hat.

Latten üblicherweise alle 60 cm verschrauben, nicht direkt auf die Unterspannbahn, Traglattung dazwischen, muss gut belüftet sein. Würde Latten auf jeden Fall vor den Pfosten laufen lassen. Wieso unterspannbahn und nicht offen wie im Bild? Brauchbares Buch in diesem zusammenhang m.E. "Praxis Holzfassaden".

Hat denn da ein Statiker draufgeguckt?
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Guten Abend,

@woodchuckchuck:
Ja, es gibt eine Aufkantung mittels Dreikantbohle und Dachabschlussprofil. Mein Schwager ist ehemaliger Dachdecker und hat mir recht genau gesagt, was zu bestellen ist - da mache ich mir keine Sorgen. Danke für den Hinweis mit der Fette / Pfette.

So, heute war es nun soweit nach dem gestern die Holzlieferung gekommen ist.
Erst wieder viel messen, dann aber ans echte Arbeiten.

Als erstes haben wir mittels Schnur entlang der Pfette (Danke für den Hinweis) an der Hauswand die genaue Flucht kenntlich gemacht. Im Anschluss haben wir dann die beiden Pfosten (Ständer) für die Pfette der Hauswand angezeichnet und mit 1,15 Grad (2%) gesägt. Ziel war es ja, dass die Pfette auf den letzten 5m von zwei Pfosten getragen wird., 4m werden über die Hauswand abgefangen.

Pfosten in die H-Pfostenanker und ca. 1,5cm hoch gesetzt (Holzschutz), sodass die Schnur dann exakt entlang der Oberkante Pfosten lief - wunderbar. Im Anschluss haben wir dann die 9m lange Pfette in Angriff genommen - das Ding soll ja irgendwie auf die Pfosten und dann an die Wand.

Die Pfette haben wir zunächst (zu zweit) auf den hinteren Pfosten aufgelegt und den Pfosten vorher mit schrägen Balken in drei Richtungen abgesichert, nicht dass zu große Hebelmomente auf den Pfosten und den H-Träger kommen.

Im Anschluss haben wir dann die Pfette entlang der Hauswand hochgehoben und auf die exakte angezeichnete Höhe gebracht. Der Nachbar hat beim Erreichen der Höhe dann 2 Kanthölzer (8x8cm oder so) diagonal untergestellt, sodass die Pfette gut lag. 180 Kg zu zweit auf zwei Leitern ist aber auch nicht das, was man gerne macht - wenn die Leitern nur bis 150 Kg zugelassen sind.

Es kam dann etwas Feinarbeit und Unterfütterung, damit die Pfette nicht durchhängt - immer mit Richtscheit und Schnur.

Dann ging es an das Setzen der Injektionsanker: Auf 4m habe ich mit 4 Ankern gerechnet, wobei die Anker vorne und hinten jeweils um 30cm eingerückt waren - im Endeffekt also ca. 3,40m - also alle 113cm einen Anker setzen.

Da die Pfette nun schon optimal lag und wir den Nachbarn (immerhin 80 Jahre) nicht nochmal in Anspruch nehmen wollten:

1.) Mit dem Forstnerbohrer ein Loch von ca. 30mm Durchmesser und 25mm Tiefe gebohrt, dort wo die Injektionsanker auf jeden Fall in der Innenschale nicht auf Leitungen treffen

2.) Mit einem 22mm Holzbohrer die restlichen 90mm in die Pfette gebohrt, bis man vorsichtig auf den Stein trifft

3.) Mit einem 50cm Steinbohrer (22mm) in die Fassade gebohrt (10cm Stein, 2cm Luftschicht, 14cm Dämmung, dann ca. 18cm Porenbeton), sodass das Loch mindestens ca. 10cm im Porenbeton ist.

4.) Püfen, ob alle Sicherungen noch drin sind, Netzwerk geht, Wasserzähler steht usw. :emoji_slight_smile:, Bier trinken

5.) UPAT Injektionsmörtel fertig machen und mit einem ca. 50cm Rohr in das Bohrloch drücken, vorher das Bohrloch mehrmals ausblasen. Wichtig war mir, dass der Mörtel in jedem Fall ganz hinten im Bohrloch ankommt

6.) Gewindestangen durch die Pfette vorsichtig eindrehen und auf den UPAT hoffen. Tipp: Wir haben auf die Gewindestangen schon beim Eindrehen die Scheibe und Mutter gesetzt (verhindert zu weites Eindrehen) und nach dem Eindrehen sofort eine Nuss aufgesetzt. Nicht, dass sich die Gewindestange am Ende (wie auch immer) setzt und man mit der Nuss nicht mehr auf die Mutter kommt. Bier trinken

7.) Von vier Gewindestangen sind drei bombenfest, eine Gewindestange ist uns entgegen gekommen da uns bei dem Bohrloch die Auspresspistole "geplatzt" ist. Man muss recht stark drücken, insbesondere mit unserem 50cm Rohr zum tiefen Eindringen in das Mauerwerk. Das haben unsere recht alten Auspresspistolen nicht mit gemacht. Erfolg also bei 3 von 4 Gewindestangen. Die Gewindestange welche wir nicht nutzen konnten war aber exakt die vorletzte, sodass ich das als recht unkritisch sehe - wird Montag korrigiert.

8.) Bier trinken

9.) Beim Anziehen der Muttern hat man nach ca. 1h Aushärtezeit sehr genau gemerkt, wie es die Pfette an das Mauerwerk gezogen hat. Die Gewindestangen sind ca. 10cm im Porenbeton verankert. Der UPAT ist auf unseren Teststreifen wirklich bombenfest geworden und wir mit einem Fingernagel nicht mehr eindrückbar.

Im Anschluss kamen dann kleinere Ausrichtarbeiten und das Festziehen der Pfette auf den beiden Pfosten mittels 8x 280mm Schraube und Schlagschrauber (der Nachbar fragte zunächst, warum ich die Schrauben denn alle Überdrehen würde, das höre man doch schon, dass das nicht gut ist...)

Die Pfosten haben wir im Anschluss dann mit Schlossschrauben am H-Anker festgezogen - wunderbar. Da gab es noch die kleine Herausforderung, dass der Vierkant an der Schlossschraube zu groß für die Aufnahme der H-Anker war (beim Bestellen nicht drauf geachtet). Beim ersten H-Anker haben wir die Löcher im Anker aufgefeilt, bei allen weiteren Schrauben haben wir mit der Drehbank meines Vaters den Vierkant einfach entfernt - die Schraube / Mutter zieht trotzdem wunderbar an ohne mitzudrehen.

Bisher läuft alles wie am Schnürchen.

Die Injektionsdübel haben mir eigentlich am meisten "Sorge" gemacht, da ich das noch nie vorher gemacht habe.
Kritisch war zudem, dass die Pfette exakt an meiner Technikwand befestigt wird. Da kommen jeweils 24 Netzwerk- und SAT-Kabel an sowie diverse Stromleitungen und Leerrohre.

Bilder sagen immer mehr als 1000 Worte.

Eine Anmerkung noch:
Ohne richtig gutes Werkzeug brauch' man bei der Übung nach meiner Ansicht nicht antreten, insbesondere dann nicht, wenn es ordentlich werden soll. Ich habe mehrfach alles mittels Linienlaser und Entfernungsmesser ausgemessen, für die Löcher den großen Boschhammer und für das Anziehen der Schlossschrauben den Schlagschrauber. Mit der Kapp- und Gehrungssäge alles auf ca. 1,1 Grad gesägt (Metabo KGS 254M) und mittels Japansäge weiter fortgeführt. Ohne Drehbank wäre wieder der Weg zum Baumarkt nötig gewesen, die hätten aber wohl keine Schlossschrauben mit 130mm Länge. Das Werkzeug führt also echt zur Freude - insbesondere der Schlagschauber: 280mm x 8mm Schrauben mit einer Hand einzudrehen ist einfach geil!

Bei Fragen und Anregungen gerne melden.

Ich trinke nun noch ein Bier :emoji_slight_smile:

Morgen kommt dann die andere Seite - das sollte aber recht einfach werden.

Gruß und ganz vielen Dank an alle Unterstützer!

11-08-2018 23-09-46.jpg 11-08-2018 23-09-55.jpg 11-08-2018 23-10-17.jpg 11-08-2018 23-10-30.jpg
 

ChristophW

ww-robinie
Registriert
27. November 2013
Beiträge
2.790
Ort
Schleswig-Holstein
dass der Vierkant an der Schlossschraube zu groß für die Aufnahme der H-Anker
Normalerweise nimmt man da Maschinen-Schrauben oder was Hast du für Träger?

Werden die Injektonsanker nicht normalerweise ohne Balken drauf gesetzt? Zumindest Fischer fordert das man eine Prüfung macht das Mörtel aus dem Loch austritt um sicherzustellen das alles verfüllt ist so kann man das doch gar nicht prüfen...
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
blöde frage aber: wo werden die schrauben im hausklinker gehalten, bzw gekontert? die geschossdecke ist doch höher?! weder der klinker noch die normale steinwand dahinter kann so einfach das carport halten, insbesondere im winter mit ordentlich schnee drauf.

ps: schöner rasen bei der hitze :emoji_slight_smile:
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Hi,

erst einmal zum neuen Status:
Wir haben heute die vier Pfosten für die rechte Pfette gesetzt, vorher alles fein auf 1,1 Grad abglängt, damit die Pfette gut Kontakt zu den Pfosten hat. Heute war ja Sonntag, da konnten wir nicht so wie wir wollten. Im Anschluss dann die Pfette aufgelegt und ausgerichtet und mit 4 280mm x 8mm Tellerkopfschrauben festgezogen. Das Ding steht jetzt schon wie eine 1 und lässt sich nur noch nach rechts und links leicht wegdrücken - nach Hinten oder vorne ist es fast nicht möglich. Eingedreht habe ich die Schrauben zur Freude der Nachbarn wieder mit dem Schlagschrauber - geht am einfachsten.

Hier noch ein paar Fotos.

12-08-2018 21-15-33.jpg 12-08-2018 21-15-39.jpg 12-08-2018 21-15-54.jpg

Frage:
Morgen kommen dann die Sparren dran . Wir wollen die Sparren rechts und links etwas ausklinken und nicht stumpf auf die beiden Pfetten setzen.

Die Ausklinkung soll 2cm tief sein und muss ca. 12cm breit sein (so breit ist die Pfette). Meine Idee war mit der Tuchsäge den 2cm Tiefenschnitt zu setzen (bei 12cm vom Sparrenende) und den Schnitt dann zum Ende des Sparrens immer zu wiederholen, bei 11cm, bei 10cm usw..

Dann mit dem Stechbeitel hinterher und so die Ausklinkung machen.
Alternativ könnten wir die Japansäge nutzen und den horizontalen Schnitt so machen.

Was eignet sich besser?

Zu den Ankern:
ich habe normale H-Anker aber versehentlich die verkehrten Schraubengröße gekauft, die aber dennoch gerade so passte (bis auf den Vierkant). Den Vierkant an den Schlossschrauben haben wir einfach abgedreht, die Schraube zieht den Anker gut zusammen und ins Holz. Maschinenschrauben wollte ich nicht nehmen, da mir der plane Kopf an den Schlossschrauben besser gefällt. Die Mutter zeigt auf der Außenseite zum Nachbarn und auf meiner Seite in meine Werkstatt.

Zu den Injektionsdübeln:
Die sind insgesamt 50cm lang und gehen ca. 10cm in die Innenschalung. Der Wandaufbau ist wie beschrieben ca. 10cm Verblender, dann 2cm Luftschicht, dann 14cm Dämmung und dann 17,5cm Porenbetonstein. Auf 4 Metern gibt es insgesamt 4 Injektionsdübel, wovon aber im Moment einer erst ab morgen wirklich greift.

Den Injektionsmörtel haben wir erst in einer Trockenübung mit gleich-tiefen Bohrungen in einen separaten Ytongstein gedrückt (ohne Fassade und Co.), da wir dann auf den UPAT Kartuschen recht genau ablesen konnten, wie viel ml das Bohrloch voll machen. Wir haben die Löcher zur Sicherheit mehr als überfüllt.

Das Thema, dass der Mörtel aus dem Loch quellen soll ist in der Theorie sicher gut machbar, in der Praxis aber schwierig: Wie soll man bei dem o.g. Wandaufbau erreichen können, dass der Mörtel aus dem Loch kommt? Selbst mit einer Siebhülse würde der sich nicht vorne aus dem Verblender drücken.

Wir haben auf die Mischermodule jeweils immer 45cm lange Alu-Rohre aufgedrückt und uns den Wandaufbau darauf markiert. So wussten wir recht genau, ob wir in der Dämmung oder in der Hohlschicht oder im Ytong sind. Lob an der Stelle an den Injektionsmörgel von UPAT, der wird wirklich extrem hart und lässt sich nicht mehr brechen oder eindrücken. Ich denke, wenn der sich um die Gewindegänge der Injektionsanker legt ist alles fein. Nach dem Verarbeiten von BEKO Allcon 10 und anderen Montageklebern fand ich die Härte von dem UPAT wirklich beeindruckend.

Dann noch eine "praxisnahe Anmerkung":
Die Pfette hat durch die große Kontaktfläche zur Wand (400cm x 20cm = 8000cm²) an der Wand eine wirklich große Haftreibung.
Als wir die Pfette gestern etwas ausrichten wollten, mussten wir diese erstmal von der Wand "abziehen".

Die Injektionsanker werden bei mir nicht primär auf "Druck von oben" sondern deutlich stärker auf "Zug" belastet, da wir die Pfette "handwarm" gegen den Verblender gezogen haben. Das werde ich in den kommenden Wochen schrittweise nachziehen und dann mit dem Drehmomentschlüssel feststellen. Ich denke, dass das Holz da noch minimal schwindet, sodass ich die Muttern nachziehen muss.

Die Pfette haben wir heute punktuell mit 200kg belastet - da passierte gar nichts.
Meine Schneelastzone ist die Zone 1 mit ca. 35Kg / m2 Flächenlast.

Zum Rasen:
Ja, der ist noch recht jung und keine 2 Monate alt, wird aber auch gehegt und gepflegt. Der hatte es bei der Hitze im Vergleich zum Nachbarrassen aber auch sehr gut, da meine Alexa und 9 Hunter-Versenkregner ihn tagtäglich jeweils 6x für 10 Minuten bewässert haben - von der Einsaat bis heute. Pro Tag also ca. 3m³ Wasser auf 400m². Das Ganze muss noch etwas optimiert werden, damit z.B. bei anstehendem Regen nicht vorher gewässert wird. Das Ganze wird von einer 4"-Tiefbrunnenpumpe befeuert, die auf ca. 15m hängt, der Brunnen ist 21m tief, 2m Filterrohr, Wassersäule bei 6,30m.

Gruß,
Moritz
 

DasMoritz

ww-robinie
Registriert
1. Juli 2012
Beiträge
1.070
Moin,

für die stillen Mitleser hier einmal der Status / Bilder.
Heute haben wir die Zwischenkonstruktion zur Aufnahme der äußeren und inneren Rombusleiste gebaut.

Der Balken beim Bewässerungssystem ist nur aufgelegt, nicht schief verschraubt :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Wir konzentrieren uns im Moment auf die Seite zum Nachbarn, sodass diese zu wird.

Morgen kommt der Rauspund (24mm) aufs Dach, Freitag dann die Schweißbahnen.
 

Anhänge

  • 14-08-2018 21-34-29.jpg
    14-08-2018 21-34-29.jpg
    238,6 KB · Aufrufe: 124
  • 14-08-2018 21-34-37.jpg
    14-08-2018 21-34-37.jpg
    241,9 KB · Aufrufe: 126
Oben Unten