Blasen treten aus dem Holz wenn Epoxidharz anzieht

ranx

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moin,

wie sieht denn deine Harz in einer Nicht-Holz-Umgebung aus? Z.B. einem Eierbecher, oder dem Rest
in deinem Anmischbehälter?
Ich frage da mal ganz abstrakt, unabhängig von deiner Materialwahl des Harzes.

Ich habe Epoxid das 24h braucht, bei normaler Luftfeuchtigkeit, um abzubinden... das ist schon
was anderes. Ich repariere damit Tischplatten und freue mich das der Epoxi so lange fließfähig
ist und auch noch in die feinsten Risse und Spalten läuft... zwangsläufig muss auch die Luft darin
irgendwo hin... also steigt die nach oben. Wenn ich das nicht will mische ich Füllstoffe mit ein.
Dadurch kann ich die Viskosität bis zur Spachtelmasse eindicken.

Was stellst du denn her? habe ich es überlesen?

Vielen Dank, uwe
 

MartinL

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@ranx
Wie das Harz aussieht? Ich gehe davon aus Du meinst das Ergebnis wenn ich nur Harz gieße? Also wenn ich nur Harz gieße, oder Metall eingieße wird der Guss erstklassig.
24h ist ja enorm lange, mit welchen Mitteln änderst Du denn die Viskosität? Würde mich interessieren wie das ist wenn man das Sirupartig eingießt. Da müsste man natürlich die Topfzeit anpassen oder mit dem entsprechenden Harz arbeiten, damit das auch eine vernünftige Verbindung eingeht.
Ich stelle nichts her, ich will erstmal damit umgehen können und wissen was mit dem Zeug so möglich ist für einen Laien.
 

MartinL

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Arbeitsschutz im Sinne von?
Also ich trage Latexhandschuhe und eine Maske von 3M, reicht hoffentlich:emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Latexhandschuhe funktionieren nicht, da diffundiert dir in kürzester Zeit alles durch. Du brauchst mindestens Nitrilhandschuhe. Einweg-Nitril würde ich nicht länger als 15 Minuten tragen, die dickeren aus Nitril würde ich nach 1 Stunde entsorgen. Eigentlich brauchst du für diesen Einsatzzweck freigegebene Handschuhe.

Hier ab Seite 27 findest du nützliche Infos:
http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/r-227.pdf

Vermeidung von Hautkontakt ist das Wichtigste.
 

MartinL

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@pasch
@WinfriedM

Wahnsinn, vielen Dank für Eure Idee mit dem RG Harz.
Ich habe mit denen geschrieben, sehr fundierte Aussagen bekommen, Harz L mit dem 300 Minuten Härter bestellt und Zack, das Ergebnis ist tadellos. Natürlich sind Luftblasen entstanden, aber es sind alle nach oben aufgestiegen, keine Blase mehr im Guss, ich bin begeistert.

@Frankenholzwurm

Solltest Du noch experimentieren, das ist die Lösung
 

Frankenholzwurm

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Hallo

@Frankenholzwurm

Solltest Du noch experimentieren, das ist die Lösung

Danke, aber Blasen sind doch gar nicht der Grund, warum ich experimentiere.

Mir gehts allgemein um das Harz, wie ich am besten das Harz am davonlaufen hindere, wie ich Abtönkonzentrate dosieren muss um den richtigen Effekt zu erreichen und wie sich allgemein die Verbindung Harz/Holz verhält bzw. wie stabil filigranere Objekte werden.

Als Harz benutze ich das EP-Gießharz Wasserklar von R&G.
 

Biber-Boote

Gäste
Dein Problem mit den Blasen ist bekannt. Die Ursache ist ein Ausgasen des Holzes bei steigender Temperatur.
Da Du eine dicke Schicht Harz aufgiesst, ist das unvermeidlich. Die beim Aushärteprozess im Harz/Härter Gemisch auftretende Wärme erwärmt auch das Holz, und das gast halt dann aus. Eine dünne Schicht ist da wesentlich weniger kritisch. Dicke Schichten werden beim Aushärten IMMER heiss!

Wie heiss sie werden, hängt immer vom verwendeten Harz/Härter Gemisch ab. Zu grosse Gemischmengen in einem zu engen Behälter können sich soweit erhitzen, dass sie zu kochen oder sogar zu brennen beginnen. Giessharze sind da etwas weniger kritisch als Laminierharze.

Du musst immer und unbedingt mit einer ersten und sehr dünnen Schicht die Holzoberfläche so versiegeln, dass sie luftundurchlässig wird. Wenn Du die dicke Schicht aufgiesst, sobald die dünne Schicht angehärtet, aber noch nicht völlig hart ist (sie klebt nicht mehr, lässt sich aber mit einem Fingernagel noch leicht eindrücken), vernidet sich das aufgegossene Harz chemisch mit der dünnen Schicht. Es hält dann auch darauf.
Wenn Du solange zuwartest, bis die dünne Schicht ausgehärtet ist, musst Du vor dem Aufgiessen unbedingt prüfen, ob die dünne Schicht keine Aminröte gebildet hat. das ist eine dünne wachsartige Schicht, die jede Haftung mit einer weiteren Schicht zuverlässig verhindert. Aminröte muss vor dem Weiterbeschichten immer und unbedingt mit einem feinen Schleivlies (z.B. Scotch-Brite und Wasser (!) entfernt werden. Lösungsmittel verschmieren die Aminröte bloss, entfernen sie aber nicht.

Was Du ebenfalls immer und unbedingt beachten musst ist, dass Du nur bei fallenden Temperaturen beschichten solltest. Wenn das Werkstück Holz während des Auftrage- und Erstarrungsprozesses wie und durc was auch immer irgendwie erwärmt wird, dann hast du immer ein Problem mit aus dem Holz austretenden Gasen. Und das gibt dann halt Blasen in der aufgetragnen Schicht, und nicht nur an deren Oberfläche ...

Und nicht zuletzt musst Du auch darauf achten, beim Mischen von Harz und Härter keine Blasen einzurühren.
Dazu sollte beides ungefähr Zimmertemperatur haben, und Du musst es nach dem Mischen ein bisschen stehen lassen. So können beim Rühren entstandene Blasen aus dem Gemisch an die Oberfläche aufsteigen und dort aufplatzen ...
 
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