Küchenarbeitsplatte schwarz beizen

blueeyes

Gäste
Hallo,
in meiner neuen Küche möchte ich gerne eine Echtholzarbeitsplatte verbauen. Diese soll möglichst dunkel und im besten Fall schwarz sein. Optisch tendiere ich dabei eher zu Tropenhölzern, preislich und ökologisch dachte ich jedoch an gebeizte Eiche oder Buche (Buche wiederum 40% günstiger als Eiche, die Küche sehr groß). Bisher konnte ich aber nicht klären ob sich gebeiztes Holz als Arbeitsplatte für die Küche eignet. Hat die Beize unter allen möglichen Einflüssen Bestand und lässt sich Ölen bzw. versiegeln? Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten gegenüber einen ungebeizten Arbeitsplatte?
Außerdem, Eiche lässt sich wohl nahezu schwarz beizen. Bekomme ich Buche auch relativ schwarz mit genügend Vorgängen?

Grüße!
 

Schichtleiter

ww-ahorn
Registriert
22. Dezember 2015
Beiträge
123
Eiche könntest du räuchern, wird auch nahezu schwarz, wenn du keine Splintanteile hast und je nach gerbsäuregehalt. Hätte den Vorteil, dass das Holz selber dunkel wird und kein abtragbarer Farbstoff wie beim Beizen.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
6.790
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Nabendmahl,
Geräucherte Eiche sollte auch gut funktionieren.
Beize würde ich an eier Arbeitsplatte niemals. (Kann man schon so machen, aber dann ist es halt......).
Im Ernst,eine Arbeitsplatte ist (ausser der Werkbank) die Platte wo am meisten "abkönnen" sollte.

Wenn Holz und farblich verändern, dann bin ich zu 100% beim Schichtleiter.

Alles andere wird nix, ausser die Küche soll nur chick aussehen. Zum drin arbeiten ist gebeizt nichts ausser man will alle 2 Jahre schleifen und neu machen.

My 2cents.

Gruß SAW

(Der auch gerne in seiner Küche arbeitet)

 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.599
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

das mit Räuchern der Eiche war auch mein erster Gedanke. Das funktioniert bei Buche nicht. Schwarz beizen funktioniert ansich bei jedem Holz da eher selten Flecken enstehen. Da reicht eigentlich ein Durchgang mit sattem Auftrag. Ölen ist bei Beizen eher kritisch. Bei Küchenarbeitsplatten würde ich es nicht empfehlen. Ein guter strapazierfähiger Lack wäre wenn meine Wahl. Mit hochpreisigen Lösungen wie Stein, Kunstmineral wie corian, Quarzstein ( Bsp Zodiaq) oder weiteren Mgl aus dem Angebot von Lechner www.mylechner.de braucht man vermutlich eigentlich nicht zu erwähnen. ( Hier nur der Vollständigkeit halber). Wenn es wirklich um den Preis geht würde ich die Standard 38/ 40mm Küchenarbeitsplatte noch ins Rennen werfen. Da gibt es zahlreiche Dekore.
 

Georg L.

ww-robinie
Registriert
5. März 2004
Beiträge
4.236
Ort
Bei Heidelberg
Ich habe für unsere Küche eine Theke gebaut und sie farblich an die bereits vorhandene Küchenarbeisplatte angepasst. Mateial war eichefurnierte Tischlerplatte mit 10mm Eiche Anleimern. Die Platte habe ich mit Clou Lack-Lasur zweimal im passenden Farbton gestrichen und anschließend noch zweimal mit Clou Holzsiegel EL gestrichen. Sieht jetzt nach fast 25 Jahren immer noch wie neu aus, obwohl darauf z.B. die Kaffeemaschine steht, die schon mehrmals ausgelaufen ist.
Ich würde deshalb ein Streichen mit einer farblich passenden Lasur und anschließende Versiegelung mit einem Pakettlack durchaus in Betracht ziehen.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.318
Ort
Dortmund
Ich würde deshalb ein Streichen mit einer farblich passenden Lasur und anschließende Versiegelung mit einem Pakettlack durchaus in Betracht ziehen.

Da kommts dann aber wirklich auf die richtige Materialwahl an. Lasur mit Klarlack überpinseln geht nicht immer gut, weil Lasuren oft sehr weich eingestellt sind, Lacke oft sehr hart. Ich würde für eine Küchenarbeitsplatte auch keinen Wasserlack verwenden, weil die in der Regel nicht so beständig gegen küchentypische Belastungen sind. Der von dir verwendete Holzsiegel ist hingegen unter den 1K Lacken kaum zu toppen. Das sich der mit der wasserbasierte Lack-Lasur verträgt, wusste ich so auch noch nicht. Gut zu wissen, das schafft interessante Möglichkeiten.
 

blueeyes

Gäste
Danke für die vielen Antworten und die Aufklärung!
Damit fliegt Beizen natürlich raus. Haltbarkeit ist mir sehr wichtig und als Arbeitsplatte soll sie auch was abkönnen.
Granit ist leider zu teuer, und zu wertvoll für eine Küche in einer Mietwohnung die vielleicht mal umzieht.
Geräucherte Eiche sieht geölt wirklich toll aus, auch wenn sie bräunlich bleibt. Aber die ist nicht so einfach zu bekommen, kann das sein? Dann würde ich eher direkt auf ein natürliches dunkles Holz setzen.

Der letzten Tipp mit Lasur und Versiegelung klingt soweit am besten! CLOU bildet als Beispiel für die Versiegelung sogar eine Küche ab :emoji_slight_smile: Könnte irgendetwas dagegen sprechen? Insbesondere wäre der gesundheitliche Aspekt natürlich wichtig, da Lebensmittel mit der Arbeitsplatte in Berührung kommen.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.599
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

nun Eiche gibt es auch beim Holzhändler als kerngeräuchrete Stammware zum selbst verarbeiten.
Es gibt sicher auch Anbieter fertiger Platten ( einschlägige Suchmaschinen nutzen).
Statt Eiche gibt es auch andere Hölzer die geräuchert werden können (z.B. Eukalyptus) , Preis weiß ich allerdings nicht.
Mgl wären auch Thermobehandelte Hölzer. Da wird es allerdings keine fertigen Platten geben. Da müsste man dann auf z.B. Terassendielen ausweichen und diese selbst weiterverarbeiten.
 

frankundfrei

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
2.124
Ort
Lichtenfels
Schicht auf der Oberfläche kann bei einer Arbeitsplatte schnell verletzt werden. Und dann?
Ich will mal alternativ noch die Reaktionsbeize durch Eisenoxide ins Feld führen (also keine Pigmente). Das wird schon richtig anthrazit. Und wenn das noch geölt wird, dann ist es schwarz.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Georg L.

ww-robinie
Registriert
5. März 2004
Beiträge
4.236
Ort
Bei Heidelberg
Das sich der mit der wasserbasierte Lack-Lasur verträgt, wusste ich so auch noch nicht.
Hallo Winfried
Ob sich die heutige wasserbasierte Lasur mit Holzsiegel EL verträgt kann ich nicht sagen. Ich hatte damals (1993) nämlich die lösemittelbasierte Lack-Lasur verwendet. Die scheint es heute nicht mehr zu geben. Vielleicht hat aber jemad das Ganze schon einmal ausprobiert und kann darüber berichten.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.318
Ort
Dortmund
Insbesondere wäre der gesundheitliche Aspekt natürlich wichtig

Das sehe ich keine Probleme. Der Lack ist für Kinderspielzeug DIN 71.3 freigegeben und wird für Esstische empfohlen.

@Georg L. : Guter Hinweis, dass es die früher LM-basiert gab. Dann würde ich da auch erstmal bei Clou nachfragen, ob das so geht mit der aktuellen wasserbasierten Lacklasur.

Wenn du mit Lack drüber gehst, spricht aber auch nichts gegen eine Beize.
 
Oben Unten