Kingstyler

ww-ulme
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Ich muss für einen Rahmen 5x8cm Kanthölzer (Fichte) abrichten und fügen. Die Länge der jeweiligen Hölzer beträgt 1.5 bzw. 2.5m. Als Hobelmaschine verwende ich eine Hammer A341 mit zwei 40cm Tischverlängerungen. Ich habe eigentlich auf der Maschine schon so ziemlich alles gehobelt was es gibt, inklusive 16x10cm BSH mit einer Länge von 3m.

Leider will es mit den 5x8er Hölzern einfach nicht funktionieren. Es fängt schon einmal damit an, dass es aussieht, als würden die Kanthölzer vor dem Hobeln auf beiden Seiten eine "Spitzfuge" aufweisen. Doch selbst bei Hölzern welche eine klare Hohlfuge aufweisen, erhalte ich als Resultat immer eine Art "mikro" Spitzfuge am Ende des Balkens, wie in Bild 1# erkennbar.

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Obwohl der Balken eigentlich sonst eine dem Messerflugkreis (Lehrenmitnahme ca 1.5mm) entsprechende dezente Hohlfuge aufweist (Bild #2).

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Am schlimmsten ist dieser Effekt bei einem 1.5m Stück aufgetreten, welches vor dem Fügen eine klare Hohlfuge aufwies und nach den ersten 2mm Abtrag jedoch nur auf 50% seiner Länge gehobelt war, dafür aber am ungehobelten Ende 3mm vom Tisch abstand. Mehrmaliges fügen brachte keine Abhilfe, sondern erzeugte eine Fläche, die paralell zu diesen schief gehobelten ersten 70cm war.

Da ich Coplanarität, den Messerflugkreis sowie die Tischverlängerungen überprüft habe, bleibt als letzte mögliche Ursache nur eine "Operator Error". Daher nun meine Frage: "Wie gehe ich beim hobeln von verzogenen und teilweise verdrehten Kanthölzern auf der AD Hobelmaschine richtig vor?" Wo übe ich wann Druck aus? Wie gehe ich vor, wenn ein Kantel entlang seiner Diagonale kippelt? Wie vermeide ich die oben genannten übermäßigen Materialabträge and der Vorderseite des Holzes?

Danke für die möglichst detailierte Erklärung im Voraus.
 

Rani

ww-esche
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Sind die Hobelmesser wirklich noch scharf? Schieb mal ein Brett hochkant mit wenig Druck drüber, Druckpunkt nach der Messerwelle. nicht auf das Ende vom Holz drücken, wenn man es über die Messerwelle schiebt.
 

JuBa3006

ww-ulme
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Moin
Wenn ich immer solche Effekte habe, versuche ich nach zu vollziehen, woher das kommt.
Sofern es geht, solltest du mal das Brett an der FKS besäumen um einen wirklich idealen Schnitt zu bekommen. Nicht zu viel Abschneiden.
Dann einmal auf den Schlitten stellen und gucken ob es wirklich gerade ist. Wenn ja, dann einmal über den Abrichter und 2mm abnehmen. Sollte es nun schief sein oder andere Änderungen aufweisen, so ist es das Holz.
Überprüf auch mal ob die Tischen zu einander fluchten.

Gruß Julian
 

ranx

ww-robinie
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moin,

wie sieht es denn es aus wenn du dir bekanntes und für gut befundenes Material
abrichtest?
Hast du die Maschine in der Zwischenzeit umgestellt?

LG uwe
 

predatorklein

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Moin

Ich habe eigentlich auf der Maschine schon so ziemlich alles gehobelt was es gibt, inklusive 16x10cm BSH mit einer Länge von 3m.

Dürfte doch der Beweis sein , daß es am Holz liegt :emoji_wink:

Wir hatten eine A 3 41 , das ist schon eine recht ordentliche Maschine .

Vor 3 Wochen hab ich auf einer wirklich perfekt eingestellten SCM FS 410 Rüster gehobelt .
Eigentlich schöne Blockware , jahrelang draußen luftgetrocknet , 4 Monate in der beheizten ( nicht zu warmen ) Werkstatt gelagert .

Trotzdem mußten wir ca 30 % der Blockware aussortieren , egal wie man gehobelt hat , das Holz hat sich immer wieder " verzogen " .

Die Rüster war ziemlich dick , aber selbst nach mehrmaligem Abrichten an verschiedenen Tagen war das Holz für die Tischplatte nicht zu gebrauchen :emoji_frowning2:

Passierst bei Holz einfach hie und da .

Gruß
 

Kingstyler

ww-ulme
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Sorry, wenn ich den Thread fast ein Monat später noch einmal ausgrabe, aber vielleicht interessiert ja jemanden was die Ursache(n) des Problems war.

1.: Das Material: Die Hölzer waren einfach zu lang und zu verzogen. Sägeraue Kanthölzer dieser Art eignen sich einfach nicht gut zum Abrichten und Fügen, insbesondere wenn sie voll mit groben Ästen und obendrein auch noch teilweise rotjährig sind.

2.: Die "windige" Konstruktion des Anschlags: Bitte versteht mich nicht falsch. Die A341 ist eine 1A Maschine und ich bereue ihre Anschaffung keineswegs, aber der Fügeanschlag ist etwas windig konstruiert und verdreht sich wenn abgabetischseitig zu viel Druck ausgeübt wird. Übt man den Druck jedoch im bereich der Winkelverstellung/Befestigung aus, ist das Ergebnis immer exakt 90° (außer man stellt einen anderen Winkel ein...). Imho fällt das auch zu einem Großteil under "Operator Error", da man seine Maschinen und deren Eigenarten nun einmal kennen sollte.

Ich habe das Problem letztendlich dadurch gelöst, dass ich mir Sperrholzstreifen auf der FKS zugeschnitten und diese zu Balken verleimt habe. Dieses Verfahren ist imho nicht nur arbeitssparender sondern auch Präziser und die entstehenden Balken verziehen sich weniger als traditionelle Leimbinder.

Würde es sich um ein Projekt handeln, für welches die Balken zwingen aus Massivholz sein müssten, dann würde ich breite 52mm oder 60mm Bohlen im ganzen abrichten, daraus auf der Kreissäge Streifen schneiden und diese auf der Hobelmaschine fügen. Denn es erscheint mir einfacher ein verdrehtes Brett als ein verdrehtes Kantholz plan zu hobeln. :emoji_slight_smile:
 
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