Chemischer Holzschutz aussen - Biologische Möglichkeiten

Kayne607

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Guten Morgen liebe Profis!

Ich habe eine Frage zum chemischen Holzschutz und eurer Sicht auf die kontroversen Diskussionen die es dazu gibt.

Wir haben hier einen Schuppen aus heimischen Fichtenbrettern in Boden/Deckelschalung. Der konstruktive Holzschutz wurde fachgerecht ausgeführt.
Die Fassade wird allerdings größtenteils ständig bewittert, ein Dachüberstand ist vorhanden.

Was ist euere Meinung zum chemischen Holzschutz?
Wir wollten den Schuppen möglichst nicht farbig "streichen"/"beschichten".

Wir würden gerne etwas natürliches aufbringen (z.B. auf Leinölbasis).
Wie sieht es mit dem Schutz gegen Fraßinsekten/Bläuepilz usw. aus.

Sollten wir einfach gar nichts aufbringen und das Holz natürlich vergrauen lassen?
Was wäre eure Empfehlung?
 

IngoS

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Hallo,

mach an dem Schuppen gar nichts. Dann kannst du das Holz später mal verheizen oder kompostieren. Mit irgendwelchen Mittelchen drauf wird es leicht zum Sondermüll.
Die Lebensdauer wird auch nicht so wesentlich erhöht, dass sich ein Anstrich rechnet.
Das ist meine Meinung.
Andere sehen das auch anders.

Gruß

Ingo
 

Konze

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Am Ende ist das persönliche Ansichtssache, denke ich. Ich selbst hätte auch keinen Bock auf was fieses chemisches, das das Holz zum Sondermüll macht.

WinfriedM hat hier kürzlich das UV-Öl von Osmo empfohlen. Öle für Terrassendielen würden vermutlich noch in Frage kommen.

Ansonsten sehe ich das wie Ingo.

(Bei unbehandelter, sägerauer Fichte finde ich das Original-Schwedenrot interessant. Aber das ist natürlich eine Farbe...)
 

Kayne607

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Guten Morgen!

Danke für eure Tipps!

Wir werden den Schuppen mit Leinölfirnis streichen.
Dann zieht er, wenn überhaupt, nicht mehr so viel Wasser.


Gibt's was biologisches, vor dem Leinölanstrich, um kleine Risse zu verschließen?

(Schwedenrot ist eine wirklich tolle Sache! Farblich allerdings nicht passend :emoji_frowning2:)
 

Konze

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Wir werden den Schuppen mit Leinölfirnis streichen.

Gibt's was biologisches, vor dem Leinölanstrich, um kleine Risse zu verschließen?


Das mit dem Leinölfirnis musst du dann aber je nach Bewitterung zwei Mal im Jahr machen, damit das einen nachhaltigen Effekt hat.

Zu den Rissen: Die Arbeit würde ich mir nicht machen. Risse werden draußen eh wieder entstehen. Falls du es doch machen willst: Wasserbasierter Holzkitt find ich OK (aber eigentlich nicht für draußen gedacht. Gibt es noch lösemittelbasiert. Der ist stabiler, aber ziemlich teuer). Oder wasserfesten Leim mit Holzstaub/Späne mischen.
 

Kayne607

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...ja...ist mir bewusst.

Dachte mir schon mit Leim/Holzstaub oder Leinöl/Holzstaub (Art Fensterkitt).
 

carsten

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Hallo

sowas im Außenbereich meinen zuschmieren zu müssen st meist kontrproduktiv.
Es wird nie soooo dicht das KEIN Wasser mehr eindringt.
Durch das vermeintliche Dichtmittel wird aber das Wasser / Feuchtigkeit daran gehindert zeitnah aus diesem Riss zu verdunsten. Letztendlich bleibt die Ecke feuchter als wenn der Riss offen wäre. Die Wahrscheinlichkeit dass man der dauerhafteren Durchfeuchtung und damit der Verrottung Tür und Tor öffnet ist deutlich höher.
Der dauerhafteste Holzschutz sind konstruktive Maßnahmen gegen stehendes Wasser, Staunässe, bzw dafür sorgen dass diese zeitnah wieder verdunsten kann.
 

Kayne607

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...STIMMT!

Davon bin ich Fan...denn das wussten schon die Alten...


Aber mal ne andere Frage...was ist mit dem Wurm usw.?
 

Konze

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...STIMMT!

Davon bin ich Fan...denn das wussten schon die Alten...


Aber mal ne andere Frage...was ist mit dem Wurm usw.?

Wenn du Pech hast, kriegst du den so oder so. Da hilft auch das Verschließen von Ritzen nichts, die du, wie der Vorredner schon schrieb, eh nicht ganz zu kriegst. Und falls doch, treten sie nach ein paar Monaten Regen/Sonne wieder auf.

Spar dir die Arbeit und hoffe, dass der Wurm auf dein Holz keinen Bock hat. :emoji_slight_smile: (Hab ich bei solchen Holzfassaden aber auch selten erlebt. Weiß auch nicht, warum: Vielleicht im Winter zu kalt, im Sommer zu warm?)
 

WinfriedM

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Das mit dem Leinölfirnis musst du dann aber je nach Bewitterung zwei Mal im Jahr machen, damit das einen nachhaltigen Effekt hat.

Das kommt drauf an, um welchen Effekt es dir geht. Geht es darum, die Wasseraufnahme des Holzes deutlich zu reduzieren, reicht ein einmaliger Anstrich, der dann viele Jahre seine Wirkung hat, weil er im Holz wirkt, wo das Öl nicht wegerodiert.

Geht es dir darum, das Holz vor Vergrauung zu schützen, würde halbjährliches Nachpinseln helfen, aber dieses Ziel ist mit Leinölfirnis eh nicht zu erreichen.

Spachteln: Ich würde erstmal beobachten, wo das überhaupt sinnig wäre. Überall, wo es schnell abtrocknet, ist es unnötig. Bei kritischen Stellen hab ich schon mit Epoxy+Holzmehl experimentiert, was erstaunlich gut seit 3 Jahren hält. Aber das würde ich trotzdem noch als experimentell bezeichnen.
 

Kayne607

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Guten Morgen!

Vielen Dank für die tollen Ratschläge!

Also Vergrauung ist erst mal wurst.
Farbe wäre weiß toll...also Art "Lasiert".
Dann würde es zum übrigen Gebäude passen.

In Würde gealtert hat aber, so finde ich, auch was.
So ist halt die Natur...und das ist gut so...

Aber die Sache mit "Entsorgung/Sondermüll" ist wirklich gerechtfertigt.
Toll wenn man das Holz dann nach 10 Jahren einfach "kompostieren" könnte.

Wie verhält sich das mit dem Leinölfirnis.
Wenn das drauf ist, dürfte es mit "fachgerechtem" verheizen auch nicht mehr weit her sein. Da stellt sich dann sicherlich auch die Entsorgungsfrage.
 

carsten

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Hallo

Öle sind da unkritsich. Da habe ich auch keine Bedenken frisch geöltes Holz zu verheizen.
Leinöl selbst ( nicht als Firnis) ist immerhin sogar ein Lebensmittel.
 

IngoS

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Wie verhält sich das mit dem Leinölfirnis.
Wenn das drauf ist, dürfte es mit "fachgerechtem" verheizen auch nicht mehr weit her sein. Da stellt sich dann sicherlich auch die Entsorgungsfrage.

Hallo,

es darf nur stückiges naturbelassenes Holz verbrannt werden, das keiner anderen als einer rein mechanischen Behandlung ausgesetzt wurde. So die Rechtslage.

Hier ein kleines Infofilmchen dazu, bei dem es vor allem um das Verheizen von Paletten geht.

https://youtu.be/lIpHUaENwSw

Gruß

Ingo
 

Kayne607

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Also ohne Öl...ist das dann möglich :emoji_grin:?

Wenn nicht wirds kompostiert :emoji_grin:...
 

Friederich

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Geöltes Holz kann man ohne die geringsten Skrupel in den Ofen werfen.
Der Transport zur Sondermülldeponie würde der Umwelt 100mal mehr Schaden zufügen.
Und bis es soweit ist, wird von dem Öl eh nichts mehr zu bemerken sein.

Ich halts aber für komplett überflüssig.
 
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