Benötige Rat beim Hobelkauf: Nummer Vier oder Fünf, Flach?

Erbsensuppe

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Hallo zusammen,

Wie der Titel schon besagt benötige ich bitte euren Rat beim Kauf eines neuen Hobels.

Meine bisherigen Erfahrungen sind ein Nr 4 Holz Hobel von Steiner und ein Veritas Schabhobel. Der Steiner Holzhobel gehört mir allerdings nicht. Mit dem schleifen habe ich bereits meine ersten Erfahrungen gesammelt.

Was will ich mit dem neuen Hobel machen:
- Kanten rechtwinklig abrichten (heißt das schlichten? Also quasi eine Abrichte)
- Massivholz und eigenes Leimholz Plan hobeln und glätten (putzen? Wie ein Dickenhobel), hier eher kleinere bis mittelgroße Projekte (Hocker, Schränkchen etc.)
- Hirnholz auf einer Stoßlade bestoßen
- Winkel bestoßen

Aufgrund der Thematik von Hirnholz und Winkel dachte ich, dass ein Flachwinkelhobel am besten geeignet wäre.

1. Stimmt meine Annahme, dass ich hierfür eine Flachwinkelhobel nutzen sollte?
2. ist dieser universell genug? Mir ist leider nicht klar, was mit dem Flachwinkel nicht geht. Was baulich die Unterschiede sind, ist mir bekannt. Ich begreife nur die Konsequenzen hieraus nicht vollständig.
3. zwischen NR4 & NR5 liegen etwa 10 cm Länge. Ich würde zum Nr 5 tendieren. Ist das ratsam?

Mein bisheriger Favorit ist der Juuma Flachwinkel Nr 5 von FeineWerkzeuge. Zusätzlich habe ich noch meinen Schabhobel. Diese Kombi sollte hoffentlich eine Weile ausreichen.
(Eine Abricht-/Dickenhobelmaschine besitze ich nicht)

Gruß Erbsensuppe
 

DerBastler

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Hallo Erbsensuppe,

Ich besitze den Juma 4 und 5.
Finde beide ganz gut. Veritas ist natürlich nochmal was anderes.
Es kommt darauf an was du machen möchtest.
Größere Flächen Plan hobeln geht mit dem 4er nicht wirklich , der ist einfach zu kurz , mit dem 5 er macht das wesentlich mehr Spaß.
Der 4er benutze ich eher für kleinere Putzarbeiten und für kleine Sachen der ist einfach handlicher und leichter.
Wenn ich mich unbedingt für einen entscheiden müsste würde ich den 5er nehmen , der Hobelt wegen seiner Länge einfach genauer , besser du nimmst alle beide , es macht das Arbeiten einfach angenehmer und schneller .
Ein Flachwinkelhobel hat den Vorteil , das du den Schnittwinkel beeinflussen kannst, was mit einem normalen Hobel nicht geht.
Für Hirnholz Brauchst du einen viel flacheren Winkel als zum ausputzen.
 

Erbsensuppe

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@derbastler
Danke für den Rat. Klingt danach, dass die Idee funktioniert

@holzrad99
Das Video kannte ich noch nicht. Muss ich mir auf jeden Fall ansehen
 

ChrisOL

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Hallo Erbsensuppe -> willst du wirklich so angesprochen werden?

wie ernst ist es dir mit den Hobeln?

Einer für alles ist immer nur ein Kompromiss, kann alles irgendwie aber dann doch nicht richtig gut. Es so wie mit Allwetterreifen vs. Sommer/Winterreifen.

Zum Abrichten von langen Kanten und zum einebnen von Leimholz sollte der Hobel so lang wie möglich sein. Da kommt man an einer Rauhbank meiner Meinung nach nicht vorbei. Ein Putzhobel dann für das Feine. Eine Nummer 5 wäre dann alternativ der Beste Kompromiss.

Mit den Hobeln zu arbeiten ist immer wieder eine tolle, befriedigende Erfahrung. Wobei ich meine ADH nicht mehr missen möchte.

Bei den Juuma Hobeln empfand ich die Griffe etwas klein für meine großen Hände. Wenn du einen Ort angibst ergibt sich vielleicht die Möglichkeit bei jemanden in der Werkstatt mal verschiedene Hobel auszuprobieren.
 

narrhallamarsch

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Moin,

wie Christoph schon sagte, mit nur einem geht es, aber nicht wirklich gut. Drei wäre das Mindeste, ein 4, 5 und eine Rauhbank, gerne Flachwinkel.

Bedenke aber, dass man bei Flachwinklern sich noch weitere Eisen mit höherem Schnittwinkel zulegen sollte, denn die 37° effektiver Schnittwinkel sind toll bei Hirn- und Weichholz, aber eher suboptimal bei härterem Material.

Bei Veritas biste da schnell bei 800/900€, die Hobel wirst Du allerdings auch vererben :emoji_wink:

Juuma oder die Dictum Eigenmarke sind auf alle Fälle einen Blick wert.

Gruß

Frank
 

Robheld

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Bedenke aber, dass man bei Flachwinklern sich noch weitere Eisen mit höherem Schnittwinkel zulegen sollte, denn die 37° effektiver Schnittwinkel sind toll bei Hirn- und Weichholz, aber eher suboptimal bei härterem Material.

D.h. ein Flachwinkelhobel eignet sich nicht für Hartholz - außer für die Stirnkanten?
 

PatrickP

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Eignet sich schon, aber der 37° winkel ist nicht optmal.
Der Vorteil bei Flachwinkelhobeln ist das du ohne aufwand ein Eisen mit einem anderen Winkel einsetzen kannst und ihn so in mit wenigen Handgriffen für die jeweilige Aufgabe optimieren kannst.
Dies setze allerdings 1-2 zusätzliche Eisen mit entsprechenden Winkelnvoraus.
 

v8yunkie

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Klar kann man mit einem Flachwinkel-Hobel mit mehreren Eisen theoretisch mehrere Hobel ersetzen - in der Praxis würde ich davon abraten: Du wirst festellen, dass Du sehr froh bist, wenn ein Hobel mal richtig eingestellt ist und läuft... und dann wieder das Eisen tauschen und damit die Einstellung verlieren um mal kurz eine Hirnholzkante zu hobeln? Das ist zeitaufwendig und setzt voraus, dass Du genau weißt was Du einstellst, damit Du nicht erst rumprobieren musst, bis der Hobel wieder gut läuft.

Ich würde folgendes empfehlen - auch wenn die Investition etwas teurer ist:
a) Entweder einen Nr. 5 (normaler Winkel bzw. Phase unten) und einen kleinen Flachwinkel-Block-Hobel mit verstellbarem Maul. Mit letzerem kannst Du Hirnholz bearbeiten und auch eine Hobellade verwenden.
b) Bei etwas mehr Budget: Eine #7 Raubank für das Fügen (Kanten abrichten), einen 4 1/4 zum Flächen-Putzen und den o.g. Flachwinkel Blockhobeln.

Übrigens, was die Flächenbearbeitung angeht: Natürlich kann man mit einer #7 neben dem Fügen auch Flächen herrichten - die werden dann auch geometrisch sehr plan (wichtig, wenn man eine Hobelbank richten will). Allerdings mußt Du dann auch relativ viel Material entfernen, wenn vorher einige Unebenheiten vorhanden sind. Mit einem 4 1/2 (der deutlich kürzer ist), wird die Fläche auch schön, vielleicht nicht geometrisch so exakt aber dafür geht es schneller, weil der kürzere Hobel die "längeren Unebenheiten" ignoriert.

Ich denke für den Anfang bist Du mit Hobeln von JUMA oder Dictum gut bedient.

Gruss,
Thomas
 

narrhallamarsch

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Wenn man darauf achtet, die richtigen Hobel zu kaufen, muss man nicht zu jedem Hobel ein weiteres Eisen haben.

Ich habe ein 38° und ein 50° Eisen für drei Veritas Flachwinkler, die Hobel haben alle die gleiche Eisenbreite und wechsle nur bei wirklich widerlichem Faserverlauf oder habe ein Steileres in der Rauhbank, die anderen sind normal bestückt.

Der große Putzhobel kommt ja schon mit steilem Winkel.
 

kgb007

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Einen normalen Putzhobel muss man haben. Da geht auch einer von ECE oder Ulmia sehr gut.
Und eine Rauhbank benötigt man auch. Für Hirnholz einen Einhandhobel mit Flachwinkel. Es gibt mE die eierlegende Wollmilchsau bei Hobeln (und auch sonst) nicht. Man kauft diese Hobel auch nur ein mal im Leben. Wenn man das Schärfen gelernt hat, benötigt man auch keine neuen Eisen.
 

Martin Graf

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mindestens beide brauchst du

Hallo Erbsensuppe,
jeder Hobel ist in der Regel für einen bestimmten Einsatz optimiert. Es gibt keinen, mit dem man alles machen kann. Trotzdem halte ich den 62er für einen recht universellen Hobel (Du nennst diesen Typ 5er Flachwinkelhobel). Mit diesem kann man noch recht ordentlich Material abtragen, nicht zu lange Kanten fügen, Hirnholz (in der Stoßlade) bestoßen, mittelgroße Flächen abrichten und mit scharfem Eisen erzielt man auch schon recht gute Oberflächen. Ich habe den von Dictum und verwende ihn oft und gerne. Dazu muss man auch nicht unbedingt dauernd ein spezielles Eisen verwenden
Trotzdem wirst Du einen Putzhobel für ordentliche Oberflächen benötigen, wenn Du nicht schleifen möchtest.
Für viele Anpassarbeiten und zum Anfasen von Kanten ist ein Flachwinkel-Blockhobel mit verstellbarem Maul eine sehr gute Ergänzung.
Wenn Du Dein Leimholz selbst herstellen möchtest, dann benötigst Du auch Hobel für gröbere Arbeiten (Schruppen, Schlichten) und bei größeren Teilen auch eine Rauhbank.
Am besten, Du nimmst bei jemanden mal die Hobel in die Hand und arbeitest ein wenig damit, dann merkst Du auch, was Dir zusagt. Der Hobel muss gut in der Hand liegen. Für manche Arbeitsschritte bevorzuge ich aufgrund der guten Gleiteigenschaften Holzhobel.
Wo kommst Du her, dann kannst Du vielleicht bei einem der Forenmitglieder mal etwas testen?
Gruß Martin
 
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