OSB oder Holzdielen auf Tragwerk

ManSch

ww-nussbaum
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Hallo allerseits!

Nachdem hier gelegentlich Sachen gefragt werden, bei denen die Antworten in die Richtung "Bezahl jemanden, der es kann und direkt richtig macht" wollte ich mit diesem Posting nicht nur eine Frage stellen, sondern auch von diesem, im ersten Anlauf kleinen, Projekt berichten und was dabei alles zu beachten war/ist

Zunächst die Kurzfassung und die meine Frage dazu:
Eine Grube die im Freien ist, soll mit einer Konstruktion abgedeckt werden, die letztendlich dann als kleine Terasse dienen soll.
Der Aufbau ist, von unten nach oben wie folgt vorgesehen:
- Tragschicht aus Holzbalken
- Holzabdeckung
- Wasserdichte Schicht aus Bitumenbahnen
- Unterkonstruktion für Terassendielen
- Terassendielen

Was würdet ihr für die "Holzabedeckung" nehmen, auf der die Bitumenbahnen aufgebracht werden sollen?
Ich habe hier bislang zwei Meinungen: OSB-Platte(n) und Holzdielen. Jeweils entsprechender Stärke.
Was würdet ihr nehmen und warum?



So, jetzt die Langfassung:
zuerst war zu überlegen, ob man dieses "Loch" mit Betoneinfassung nicht einfach wegstemmt oder auffüllt.
Aus verschiedenen Gründen viel die Entscheidung dagegen und es sollte eine Abdeckung drauf, die über mehrere Jahre hält und etwas Zusätzliche Terassenfläche ergibt.
"Nichts leichter als das" dachte ich mir und habe dann doch im Bekanntenkreis zwei Leute gefragt, die sich damit auskennen: Der eine ist Zimmermann, der andere Ingenieur und plant Tragwerke aus Holz.
So erfuhr ich, was dabei alles zu beachten ist, damit es wirklich lange hält und auch hält.

Für was will man es nutzen?
Wie viele Leute kommen drauf? Sonst noch Lasten? Erst wenn man das alles weiß, kann man die gesamte Kontruktion, auch wenn sie nicht so groß ist, mal kurz im Kopf rechnen
Letztendlich werden die Träger für 500kg/m^2 ausgelegt. nicht, weil da soviel drauf soll, aber:
diese KVH-Größe ist eigentlich überall auf lager und ich brauche eine Bestimmte Höhe damit die gesamte Kontruktion, trotz Kleintier-Gitter außenherum, noch effektiv genug unterlüftet ist. An so etwas hätte ich nie gedacht.

Konstruktiver Holzschutz:
Etwas "Überstand" ok. Wie viel man aber braucht, ... die Sache mit en 60° habe ich dabei zum erstmal gehört.
Die Balkenköpfe werden dennoch teilweise in Dachdichtfolie eingepackt, damit das Hirnholz extra geschützt ist.
Auf einer Seite ist der bestehende Unterbau sehr nah am Boden. Da wird noch eine Lage Ziegel aufgemauert: Das Holz ist gegen Spritzwasser dann, zusammen mit der Dichtfolie, genug geschützt und man erreicht eine Neigung der späteren Wasserdichten Schicht.
Meinung des Zimmermannes war: 2% Schön und gut, aber wenn man nicht direkt auf der wasserableitenden Schicht sitzen will und es mit dem Rest wieder etwas abflachen kann, dann lieber etwas mehr. Gerade wenn Holz drunter und nur Bitumen drauf ist. So werden es jetzt 4,...%.

"Holzabdeckung":
Über die Tragbalken muss ja noch etwas, worauf die eigentliche Abdichtung erfolgen kann.
Hier stellt sich die obige Frage: OSB oder Holzdielen?
Der Ingenieur schlägt OSB vor.
Der Zimmermann entsprechende Holzbretter.
Jeweils in geeigneter Stärke. Ich bin mir sicher beides geht. Der eine arbeitet halt scheinbar eher damit, der andere Berechnet und Plant eher (oder ausschließlich?) damit.
Wie ist eure Meinung dazu? Wo seht ihr Vor-/Nachteile?

Der Rest ist dann schon fast wieder Standard:
Terassenunterkonstruktion aufsetzen, das Gefälle etwas Reduzieren, Punktlasten durch die Auflager ausreichend verteilen und wo es möglich ist direkt oberhalb der Tragkonstruktion setzen, Terassendielen aufschrauben, Stühle drauf, fertig.


Sicherlich hätte es, wenn ich es "mal eben" gemacht hätte auch ein paar Jahre gehalten.
Aber so ausgeführt vermutlich doch deutlich länger und mit gutem Gefühl. Außerdem wahr ich wieder einmal fasziniert, wie viel Fachkenntnisse im Handwerk doch ist. Sicherlich kann man selbst auch vieles richtig ausführen und auf die entscheidenden Details auchten.
Dafür muss man aber erstmal wissen, was die entscheidenden Details sind :emoji_slight_smile:
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

mir sind Holzdielen sympatischer.
Die bekommt man in entsprechender Länge.
Die Platten muss man womöglich in beiden Richtungen auch zwischen den Auflagern stossen.
Auch habe ich festgestellt, dass OSB Platten bei entsprechender Luftfeuchtigkeit seltsam aufquellen, wodurch sicher die Verleimung leidet.
 

ManSch

ww-nussbaum
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Die Plattengröße wäre sicherlich kein Problem, da eine Seite kürzer als 2,5m ist könnte man ne OSB sogar in passender Ausrichtung ohne Probleme verlegen.

Ich würde das Schwindverhalten der Dielen als Problem für die Schweißbahn vermuten?
 

falco

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Ich würde das Schwindverhalten der Dielen als Problem für die Schweißbahn vermuten?

Ist es nicht.

Die erste Lage Bitumenbahn ist dünn und wird immer genagelt. Erst die zweite Bahn wird auf die erste aufgeschweißt. Wenn man das nicht macht, kommt es zu deinem gedachten Problem.
 

ManSch

ww-nussbaum
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Ist es nicht.

Die erste Lage Bitumenbahn ist dünn und wird immer genagelt. Erst die zweite Bahn wird auf die erste aufgeschweißt. Wenn man das nicht macht, kommt es zu deinem gedachten Problem.

Das die erste Lage genagelt wird wusste ich, hätte aber nicht gedacht dass es bei der folgenden, flächigen Verklebung zur Entkopplung reicht.

Also ganz einfach:
Rauspund, dicht an dicht, ordentlich verschraubt auf die Tragkonstruktion und darauf dann die erste Lage Dachpappe genagelt?

Vielen Dank für die Hilfe!

Manuel, der sich für seinen Bekannten freut dass er in der Hauptsaison der Dacharbeiten auch Urlaub machen darf
 
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