Beinahe-Unfall: Wie ist hier das richtige Verhalten?

Hias4711

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Hallo.

Ich säge gerade an der sehr lauten Kreissäge mit Gehörrschutz. Da kommt meine Frau von hinten und schreit damit sie sich bemerkbar machen kann. Ich schrecke mich ordentlich und komme mit der Hand knapp am Sägeblatt vorbei :emoji_frowning2:


Natürlich musste ich kurz Luft ablassen und ihr die Frage stellen, ob sie denn noch "dicht" sei?

Ihr Argument: "Ja wie soll ich mich den Bemerkbar machen, ohne dass du gleich in die Luft gehst vor lauter Schreck?"

Und siehe da, ich weiß keine Antwort :emoji_frowning2:. Deshalb die Frage.

"Wie ist das richtige Verhalten von "Besuchern" in einer Werkstätte um auf sich aufmerksam zu machen?"
Gibt es da irgendwelche "Gebote", die man vermutlich an die Tür schreiben kann.

Danke für eure Meinung
 

blueball

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Türe abschließen, farbige Lampe+ Klingel installieren und Fenster in Werkstatttüre bauen. Sind nur spontane Ideen. Grüße
 

wandergeselle

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moin
genau so haben sich wohl diverse unfälle abgespielt, weshalb mein damaliger meister in der ausbildung immer zum gehörschutz riet.
nicht nur , um das gehör zu schützen, sondern um den "störer " dazu anzuhalten, den an der maschine werkelndem : anzufassen-
auf die schulter oder so.
maschine dann aus , schutz ab -
was gibts ?
ohne maschinenlärm unterhält es sich auch angenehmer....
holzauge sei wachsam !:emoji_grin:

wenn ich jemand anspreche während der arbeit mit maschine stell ich auch schon mal einfach den strom ab:emoji_wink::emoji_grin:
 

Eike-Tobias

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Mir wurde in meinem TSM-Lehrgang beigebracht, in das Blickfeld des an der Maschine arbeitenden zu treten und zu warten.

Aber selbst das kann bei schreckhaften Menschen schon zu viel sein. Ebenso wie anschreien oder anfassen.

Die Idee mit der Lampe und der Klingel finde ich gut. Gut machbar bei kleineren Werkstätten, bzw. wenn es nur ein Ein-Mann-Betrieb ist.
 

rafikus

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Ob nun ansprechen, anfassen, anschreien ..... wenn jemand schreckhaft ist, wird er wahrscheinlich immer zu unkontrollierten Handlungen neigen. Deswegen sollte er vielleicht nicht an einer potnetiell gefährlichen Maschine stehen.
Eventuell könnte man sich dem Arbeiter von vorne nähern, sodass man irgendwann wahrgenommen wird, aber das wird wohl in vielen Werkstätten nicht möglich sein.


Rafikus
 

zündapp

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Hallo Holzwerker

Hier hilft eine klare Ansage, meiner Meinung nach. Wenn Maschinen laufen bleibt die Türe zu. Kein Ansprechen, anklopfen, gar nichts. Was kann denn so wichtig sein, dass man riskiert eine Hand oder einen Finger zu verlieren? Anstatt ein paar Minuten zu warten?

Das habe ich meinen Lieben eindeutig kommuniziert und es funktioniert problemlos.

Grüße vom Bodensee

Wolfgang
 

WinfriedM

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Damit hab ich auch schon ganz üble Erfahrungen gemacht, persönlich wie auch Kollegen. Da brauchts für mich klare Absprachen. Anfassen wäre für mich auch völlig kontraproduktiv, da würde ich erst recht erschrecken. Wenn ich den Gehörschutz aufhabe und in die Arbeit vertieft, bin ich sozusagen in "meiner kleinen Welt". Wenn dann was Unerwartetes kommt, schrecke ich schnell auf.

Was mitunter geht, ist lautes Rufen von weiter weg. Ansonsten warte ich besser, bis die Situation unkritisch ist.

Eine Lichtklingel finde ich eine gute Idee. Vielleicht werde ich mal sowas installieren. Eine Rundumleuchte zum Beispiel.

Wenn das "auf die Schulter fassen" regelmäßig geübt wird, könnte ich mir vorstellen, dass das "den Schrecken" verliert. Das ist ja sowieso sehr interessant, wann und wovor sich wer erschreckt.
 

Mitglied 30872

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An meiner Werkstatttür hängt ein Zettel mit dem Text: "Bitte mit dem Eintreten warten, bis die Maschine nicht mehr läuft." Die Idee stammt von meiner Frau. Und die weiß eh Bescheid.
 

Macchia

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Autsch,
da tun mir gleich meine Finger weh.
Vor 30 Jahren alleine mit der Lamellofräse um Mitternacht und dann ging plötzlich die Werkstatttüre auf....
Die Narben habe ich heute noch.

Seitdem wartet jeder bis die Arbeit an der Maschine beendet ist.

Sei Nachsichtig mit deiner Frau ist ja nochmal gutgegangen.
Als Nicht-Handwerker/in kann man sich die Gefahren kaum vorstellen.
 

falco

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Ist das dann dunkel in der Werkstatt? :emoji_grin: Das wäre für mich mehr Schreckenszenario als alle anderen Vorgehensweisen.
 

Rani

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Wenn jemand was will soll er einfach warten, bis der Sägende nicht mehr mit beiden Händen am Sägeblatt ist. Wobei das auch eher selten der Fall sein sollte, denn Schiebestöcke und Anschlaghilfen sind nicht umsonst da.
Eine Rundumleuchte und Lichtklingel? Das ist wohl ein schlechter Witz?
 

mike kuhn

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Mein Meister hat mir vor fast 40 Jahren eingebleut - den der an der Maschine arbeitet niemals von hinten ansprechen, schon gar nicht anzufassen, selbst bei größter Dringlichkeit von vorn in in das Sichtfeld des Maschinenbedieners zu treten und abzuwarten bis dieser von sich aus die Maschine abschaltet. Hat sich bis heute bewährt.
gruss mike
 

Fiamingu

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Abwarten, bis der Jenige den Schnitt ausgeführt
hat und sich nicht mehr darauf konzentriert sicher
seine Finger aus der Gefahrenzone weg zu halten.
Was ist denn so wichtig, dass ich jemand bei der
Bedienung einer auch Finger zerspanenden Maschine
im Grunde erschrecke in dem ich ihn bei voller
Konzentration auf die Schulter tippe????? Das ins
Gesichtsfeld treten ist nicht verkehrt. Besser ist
abwarten.
 

lesepirat

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@Hermann: Sie macht das Licht aus?? Sorry mal, aber das ist doch die blödeste Idee, die ich je gehört habe! Gefährlicher gehts doch kaum!
 

Daniboy

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Maschine so aufstellen, dass man die Türe nicht im Rücken hat.
 

tiepel

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Hi,
daß man den "Störenfried" beim Eintreffen sehen kann, ist sicher hilfreich, und wurde ja schon mehrfach angesprochen.
Das kann man aber nicht immer realisieren.
Ich erschrecke auch recht leicht, wenn ich in die Arbeit vertieft bin, und hatte eine ähnliche Situation schon.
Die Angehörigen müssen für die Gefahr sensibilisiert werden. Denen die Gefahr zu erklären ist ja einfach. Ein Schild an der Tür hilft zu erinnern, und Fremde zu warnen. Die beste Möglichkeit meiner Meinung nach.
Gruß Reimund
 

ksc4ever

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Bei uns hängt tatsächlich eine Rundumleuchte in der Mitte der Halle die läuft wenn das Telefon klingelt. Das ist echt praktisch bekommt man im normalfall ziemlich schnell mit.
Unsere Klingel dagegen ist so laut dass man sie auch mit Gehörschutz noch gut hört dass funktioniert auch gut allerdings ohne gehörschutz erschrickt man davon doch ab und zu. Also mir ist die Rundumleuchte deutlich lieber.
Wenn ich aber irgendetwas von nem Kollegen will der gerade an ner Maschine steht stell ich mich normalerweise ins sein Blickfeld oder wenn es abzusehen ist dass er gleich die Maschine ausschaltet warte ich einfach kurz in ein paar Meter Entfernung. Wobei bei uns natürlich meist mehrere Leute in der Halle rumrennen wenn man dass weis ist man irgendwie doch nicht so schreckhaft wie wenn man denkt man ist allein.
 

Mr.Ditschy

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Hab es auch so mit meinen Lieben vereinbahrt (Frau und Kinder), wenn ich irgendeine Maschine bediene ist absolute Funkstille, und selbst beim normalen arbeiten müssen die sich langsam bemerkbar machen (von weitem schon rufen oder lautere Schritte usw., irgend etwas fällt denen immer ein, dass ich langsam aufmerksam werde) > denn selbst dabei kann man recht schreckhaft sein.

Von Klingel, Licht usw. halte ich nichts, denn man arbeitet ja nicht immer in der Werkstatt, zumindest ich nicht.

Gruß
 

Hermann.

ww-buche
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@Hermann: Sie macht das Licht aus?? Sorry mal, aber das ist doch die blödeste Idee, die ich je gehört habe! Gefährlicher gehts doch kaum!
Hat sich bestens bewährt. Ich arbeite ja nicht mitten in der Nacht in der Werkstatt.

Ich weiß nicht, wie ihr euren Arbeitsplatz beleuchtet. In meiner etwa 70 qm großen Werkstatt brennt immer das Licht wenn ich arbeite. An den Maschinen möchte ich die optimale Helligkeit, sie stehen ja nicht alle am Fenster.

"Lesepirat" es geht gefährlicher: Die Kreissäge läuft und plötzlich ruft jemand neben Dir, der Kaffee sei fertig. (Siehe auch Beitrag Nr. 1)
 

Hermann.

ww-buche
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Noch ne kurze Erläuterung zum "Licht ausmachen".
Die Hälfte meiner Röhren werden mit dem Hauptschalter für den Drehstrom geschaltet. Maschinen laufen also nur, wenn auch mindestens die Hälfte der Lampen brennen. Die andere Hälfte wird mit einem normalen Lichtschalter geschaltet. Und diese Lampen schaltet meine Frau kurz aus, wenn der Kaffee fertig ist oder sonst was Wichtiges anliegt.:emoji_grin:
 

falco

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Einigen geht es vielleicht wie mir, die nennen einen nichtmal 10m² großen Keller ihr eigen, der von natürlichem Licht nicht allzuviel kennt, abseits eines kleinen Fensters über dem ein Balkon liegt. Licht aus, heißt also dunkel. Wenn es nur ein Teil ist, ist es ja nicht weiter wild.
 
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