Große Tischplatte aus Eichenbohlen leimen oder nicht?

Holger74

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Hallo,

vor einigen Wochen habe ich einige recht starke Eichenstämme auftrennen lassen. Herausgekommen sind dabei unter anderem 11 besäumte Bohlen von 11cm Stärke, 35cm breite und längen zwischen 4,0 und 4,5m. Diese habe ich unter Dach schön grade mit Zwischenhölzern aufgestapelt und zusätzlich mit 4 kräftigen Spanngurten aneinandergezogen in der Hoffnung, das die Bohlen möglichst grade bleiben.
Geplant ist, die Bohlen nach einer angemessenen Trocknungszeit (sicher mehr als zwei Jahre, aber das wird man dann halt messen müssen) zu einem großen, rustikalen Tisch für unsere überdachte Terrasse verarbeiten zu lassen. Das Maß des Tisches wird bei 4m mal 1,20m liegen, ich gehe mal davon aus das von den Bohlen nach dem Trocknen und abrichten noch irgendwas zischen 8 und 9cm überbleiben. Mir schwebt vor, die Tischplatte aus vier, maximal fünf dieser langen Bohlen zu bilden. Am einfachsten wäre sicher, die abgerichteten Bohlen einfach mit etwas Fuge nebeneinander zu legen und ggf. mit Gratleisten o.ä. am werfen zu hindern. Das hätte auch den ganz praktischen Vorteil das dieses Trumm von Platte erst vor Ort zusammengebaut werden müsste und so für den Tischler besser händelbar bleibt.
Aaaber, so eine flächige, geleimte Platte hat natürlich auch was. Jetzt mal von der Frage abgesehen wie so ein Monstrum zu händeln ist, lässt sich eine Platte von diesen Maßen überhaupt dauerhaft verleimen oder werden da Spannungen auftreten, die das ganze reissen lassen?
 

Keilzink

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... deine Tischplatte kommt auf rund 350 Kilo. Die notwendige Unterkonstruktion bringt, je nachdem, etwas weniger auf die Waage - aber viel wird da am Ende nicht fehlen. Und das ganze steht dann rund ums Jahr im Freien ... da hätte ich keine Zweifel, was ich machen würde.
"Schweben" tut da auf jeden Fall nichts. ;0)
 

teluke

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Unser Esszimmertisch hat eine massive Kirschbaumplatte von 285x110x8cm.

Das verleimen ist kein Problem.

Ich habe die Platte in zwei Teilen gefertigt. Diese Teile konnte ich nach dem Verleimen noch durch den Dickenhobel laufen lassen. Dann habe ich ein paar Dominos eingebohrt und die zwei Hälften verleimt.

Noch einfacher wäre natürlich die ganze Platte auf einmal zu verleimen.
Dann wäre aber eine Breitband (die ich nicht habe) nötig für den Schliff.
Aber vielleicht hat Dein Schreiner das ja.

Mit der Zarge ist die Platte nicht verbunden, sie liegt einfach auf.
Um ev. Verzug zu parieren habe ich doppelte massive Winkelstahlleisten aufgeschraubt.
Die sind so dimensioniert dass die Platte auf der Zarge nicht verrutschen kann.
Bis jetzt bewegt sich da garnichts.

Bei der Plattendicke ist eine hohe Zarge nicht möglich sonst wird es mit dem Beinraum eng.
Ich habe daher die Zarge nur 6cm hoch, aber auch 6cm breit, gemacht.
 

IngoS

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Hallo,

mit der Trocknungszeit von 2 Jahren wirst du nicht hinkommen. Faustformel ist ja pro cm Dicke ein Jahr Trockenzeit.
Für bewitterte Platten ist es natürlich besser, das Splintholz der Eiche zu entfernen.
Dadurch werden die Bohlen schon mal schmaler. Auch das Auftrennen im Kern bringt weniger Verzug und Spannungen ins Werkstück.

Gruß

Ingo
 

teluke

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Gerne, leider aber kein gute Foto.
 

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