D3 Leim möglichst lange offene Zeit

Jens2001

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Hallo,
ich bin auf der Suche nach einem Weissleim mit möglichst langer "offener Zeit", mein Standard Leim ist Soudal PRO 30 D, bei einem letzten "Platten - Projekt" habe ich jedoch gemerkt das mir das Zeug zu schnell abbindet...
Bin mal gespannt was ihr mir empfehlt.

lg Jens
 

Sägenbremser

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Hallo Jens

einen PVaC Leim kannst du etwas verdünnen(10%)
und bei niedriger Temperatur verarbeiten(15-18Grad)
Das bringt dich auf 15 - 25 Minuten offene Zeit. Die
Presszeit muß dabei aber verdreifacht werden.

Alle Materialien sollten schon die gleiche Temperatur
beim Pressen vorhalten, nur den Leim kühlen haben wir
früher im Sommer gemacht, aber da leidet die Klebefuge.

Ansonsten bleibt noch Kauritleim/flüssig mit Härterzusatz.
Bei Treppenwangen verwende ich BASF 285+Bonit11330
im Kaltpressverfahren und mische noch 10% PVaC dazu.
Da hättest du je nach Lufttemperatur eine offene Zeit von
40-60 Minuten zur Verfügung.

Gruss Harald
 

seschmi

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Wenn es nicht unbedingt Weissleim sein muss, kommt vielleicht auch Fischleim in Frage. Der hat eine sehr lange offene Zeit. Manchmal hilft es aber auch, das Projekt zu überdenken, ob sich nicht die Verleimung auch in mehreren Teilschritten machen lässt.
 

Jens2001

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"ob sich nicht die Verleimung auch in mehreren Teilschritten machen lässt"
das ist normalerweise mein Vorgehen, aber bei meinem Korpus von gestern, bei dem die Außenteile alle auf 45° mittels Lammelos verleimt wurden und innen noch ein "Kreuz" drin da ging es nicht anders. Zumal ich erst presse konnte nachdem alles zusammen gesteckt war...
Ich habe es geradeso noch hin bekommen, aber mit eienm länger offenem Leim wäre es stressfrei gegangen.
Der zweite Vorschlag von Sägenbremser klingt gut aber auch ziemlich aufwendig für gelegentliche Nutzung...
Auf die Temperatur habe ich leider wenig Einflussmöglichkeiten.

lg

P.S. kennt jemand dieses Zeug...

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Sägenbremser

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Jens, du hattest nach einem D3 Leim gefragt
und ich war nach deiner Beschreibung schon
von einer Flächenverleimung ausgegangen.

Nun ist es eine Konstruktionsverleimung mit
langer offener Zeit. Der Bindulin ist aber ein
Flächenklebstoff in D2 Spezifikation.

Der Kaurit dürfte da auch keine Lösung sein,
die Topfzeit ist bei dem Ansatz höchsten 2h.

Bleiben täten noch PUR Kleber mit einer langen
offenen Zeit+ wenig Aufquellvolumen(Semperoc)
oder du gibst einfach reichliche Leim an allen da
vorhandenen Stössen an und beeilst dich mächtig
beim Zwingen ansetzen.

Eine eher altmodische Form Weissleim deutlich
träger zu machen ist die Zumischung von 2-3%
Ammoniak, geht aber nicht bei jeder Holzart und
die Leimfuge ist da auch schon schwächer als es
ein guter Konstruktionsleim heute erwarten läßt.
Bei Gehrungsverleimungen hilft auch das Nässen
der Pressflächen(sprühen) etwas weiter, die Hirn-
holzflächen saugen schon recht ordentlich Wasser.

Gruss Harald
 

WinfriedM

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Kannst du mal genauer beschreiben, wo konkret dir der Leim zu schnell abbindet und was dadurch erschwert wird bzw. nicht mehr möglich ist?

Weißleime, egal welcher Art, reagieren sehr schnell, sobald man erstmal die Zwingen etwas angezogen hat. Das liegt in der Natur der Sache: Das Wasser wird recht schnell vom Holz weggezogen und die dünne Leimschicht ist dann sehr schnell in einem Stadium, wo sich nichts mehr korrigieren lässt. Da gibts kaum Unterschiede zwischen Express- und Normal-Weißleimen.

Ganz anders ist es z.B. bei Epoxidharzen: Selbst bei angezogenen Zwingen hat man die Topfzeit Zeit, beliebig zu korrigieren. Da kann man z.B. 40 Minuten hin- und herschieben. Klar sollte sein: Wer zu oft schiebt, hat irgendwann keinen Klebstoff mehr in der Klebefuge.
 

magmog

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Guuden,

Fast jeder Leimhersteller bietet eine große Palette unterschiedlichster
Leime mit unterschiedlichen technischen Eigenschaften an.
Bei der Auswahl der Leime muss man sich die Mühe machen,
die technischen Merkblätter zu lesen,
oder die technische Beratung der Hersteller kontaktieren.
 
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