Holzschmuck aus Astscheiben

no-x

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Hallo,

ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Thema Holzschmuck.

Ziel ist es aus kleinen Astscheiben (ca. 4cm) Kettenanhänger oder Dekoartikel zu produzieren (ggf. mit Gravuren). Die Holzscheiben werden dünn (ca. 0,5cm) geschnitten, dann mit verschiedenen Schleifpapieren - bis 320 - glatt geschliffen und ggf. graviert. Anschließend versiegle ich die Astscheiben mit Öl (Kokosöl oder Leinöl). Das Ergebnis entspricht nur leider noch nicht meinen Vorstellungen von Qualität und Schönheit :emoji_slight_smile:

Die Holzscheiben wirken nach dem Ölen oftmals etwas milchig und unscharf, ebenso gibt es keinen Glanz. Oftmals ändert sich die Farbe in einen nicht allzu ansehnlichen Gelbton. Fakt ist immer: das Holz wirkt nach dem Ölen nicht mehr so schön wie vor dem Ölen - das müsste eigentlich anders herum sein, denke ich :emoji_slight_smile:

Jetzt die große Frage: Was mache ich falsch bzw. ist es möglich das Ergebnis zu verbessern?

Müsste man ggf. ein noch feineres Schleifpapier vor dem Ölen verwenden? Nutze ich die falschen Öle (nicht aus dem Holzfachhandel, sondern aus dem Supermarkt)? Ist es ratsam eine Leinölfirnis zu verwenden? Wie trage ich das Öl auf die Astscheiben richtig auf (Tuch, eintunken, ...)? Wie lang darf es einwirken (zur Zeit ca. 10min)?

Mein Wunsch wäre es, das die Astscheibe nach der Ölversiegelung eine "Schärfung" der Maserung bekommt und auch ggf. die Farbe in ein schönes Orange ändert, oder einfach von der Farbgebung naturnah bleibt. Hauptsache es wird kein milchiger Matsch.

Ich habe mittlerweile einige verschiedene Hölzer ausprobiert: Ahorn (gelblich, unscharf), Hainbuche (wurde sehr milchig unscharf und gelb), Kirsche (wurde trüb gräulich), Birne (wurde extrem dunkel) und noch einige andere, von denen ich nicht wusste was es war. Aber bei keinem der Hölzer habe ich ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht. Vielleicht gibt es eine einheimische Holzsorte die sich für meine Zwecke und Wünsche besonders eignet?

Ich würde gern Ergebnisse wie hier im Video und auf den Bildern zu sehen sind erreichen:
West Coast Wood Pendants | Heartwood Gifts, Vancouver, Canada

Vielen Dank schon mal für die hoffentlich hilfreichen Tips von den Profis :emoji_slight_smile:
 

no-x

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Ich würde sagen, das es normal getrocknet war. Ob es nun völlig ausgetrocknet war kann ich nicht ganz einschätzen.
 

no-x

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Wie oben geschrieben:

Ich habe mittlerweile einige verschiedene Hölzer ausprobiert: Ahorn (gelblich, unscharf), Hainbuche (wurde sehr milchig unscharf und gelb), Kirsche (wurde trüb gräulich), Birne (wurde extrem dunkel) und noch einige andere, von denen ich nicht wusste was es war. Aber bei keinem der Hölzer habe ich ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht.
 

Fiamingu

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Sorry, ich sollte mich mehr konzentrieren.
Die von dir verlinkten Schmuckscheiben sind
mit der Dekupiersäge geschnitten. Farbveränderungen
sind der Holzsorte und dem Feuchtegehalt zuzuschreiben.
IdR. wird es milchig wenn das Holz noch feucht ist.
So kleine Scheiben lassen sich entspannt im Ofen
trocknen. Probestücke sind da auch hilfreich.
 

WinfriedM

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Nimm doch erstmal ein absolut erstklassiges Öl und schau dir damit die Ergebnisse an.

Klar sollte sein, dass jedes Öl das Holz anfeuert, fast alle Hölzer wirken dann dunkler. Aber mit milchig und verwaschen kann ich erstmal so nichts anfangen. Zeig doch mal Bilder vor und nach der Behandlung.

Ein erstklassiges Öl für deine Zwecke wäre z.B. das Steinert Drechsleröl.

Kokosöl ist übrigens ganz ungünstig, weil es kein trocknendes Öl ist. Und Leinöl pur bräuchte auch Monate.
 

ministry

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ich kann WinfriedM nur beipflichten,
das steinert drechsleröl farblos ist das beste was mir bisher begegnet ist.

nehme es auch für holzschmuck und messergriffe
 

pedder

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Öl kann ja nur Maserung hervorheben, die da ist. Bei Birne, Hainbuche, Ahorn ist da nicht viel. Ich würde Schmuck gar nicht ölen, soviel Schutz braucht es nicht. Ein wenig Wachs für den Glanz. Renuewell Antikwachs (oder so) ist ganz nett. Die gezeigten Stücke sin meiner Eminung nicht behandelt und glänzen auch nicht.
 

Oldie

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Ich öle meine Schmuckstücke auch selten und wenn, dann nur mit Steiner Drechsleröl.
Was ich allerdings je nach Holzart noch mache: Ich festige das Holz mit Cyanoacrylatkleber, dannach wird die Oberfläche fein geschliffen, bis kein Kleber mehr zu sehen ist. Anschließend wird die Oberfläche noch poliert.
Da wird dann kein Öl mehr benötigt. So wie hier, der Anhänger ist aus Wein:

Werner
 

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ranx

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moin,

wie groß ist die Gefahr das die Scheiben Risse bekommen?
Gehen da von 5 Scheiben 4 in den Ofen?

Die Weinscheibe gefällt mir... schade das sie nur so klein ist oder gerade deswegen.

LG uwe
 

no-x

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Vielen Dank erstmal an Alle für die vielen Tipps!
Ich werde mir das Steinert Drechsleröl farblos besorgen und damit experimentieren.
Eine Versiegelung des Holzes und das besagte anfeuern der Maserung mit Glanzeffekt ist mir sehr wichtig für den Schmuck.

Sorry, ich sollte mich mehr konzentrieren.
Die von dir verlinkten Schmuckscheiben sind
mit der Dekupiersäge geschnitten. Farbveränderungen
sind der Holzsorte und dem Feuchtegehalt zuzuschreiben.
IdR. wird es milchig wenn das Holz noch feucht ist.
So kleine Scheiben lassen sich entspannt im Ofen
trocknen. Probestücke sind da auch hilfreich.

Kein Problem :emoji_slight_smile: Das klingt sehr interessant, wie lang und bei welcher Temperatur könnte man die kleinen Astscheiben im Ofen trocknen? Bei den Sägen kenne ich mich auch noch nicht sooo gut aus. Ist es zu empfehlen die Scheiben mit einer Dekupiersäge vom Ast zu schneiden um weniger Schleifarbeit zu haben und eine relativ glatte Oberfläche bereits nach dem Sägen zu erreichen? Wäre evtl. auch eine Bandsäge oder Kappsäge geeignet um die Schleifarbeit zu reduzieren? Zur Zeit lasse ich Sie von einem Bekannten mit der Kreissäge schneiden, oder nutze in Handarbeit eine Gehrungssäge (sehr rau nach dem Sägen - viel händische Schleifarbeit - nervt).

Welche einheimische Holzart (die ich im Thüringer Wald finden kann) würde sich gut eignen? Auf den ersten Gedanken hin fallen mir folgende verfügbare Hölzer ein: Buche, Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Birke, Apfel, Kirsche, Ahorn.

Heute Abend kann ich ein Bild bzgl. des milchigen Aussehens hochladen.

VG
Björn
 

ranx

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moin,

trocknen im "normalen" Ofen wird ziemlich sicher zu rissen führen.
Am besten du bevorratest Äste und trocknest die natürlich über die
Jahreszeiten oder du nimmst gleich Tot-Holz. Mit Hau-Ruck geht das
vermutlich nicht.

LG uwe
 

Oldie

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@ranx/Uwe: Wein wächst halt nun mal nicht in Baumform, da sind die Scheiben zwangsläufig klein :emoji_wink:

@no-x/Björn: Ich säge nur mit der Dozuki und schleife dann mit einem kleinen Bandschleifer mit Absaugung - Holzstaub ist nicht ganz ungefährlich!

Werner
 

Fiamingu

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Guten Abend,
Ich habe mich jetzt auch mal daran probiert.
Schneiden geht bei mir am besten mit der Hand-
gehrungssäge. Schleifen auf einem aufgespanntem
Stück Schleifpapier. Innenform mit der Dekupiersäge.
Da das Holz bereits trocken war und ich zudem noch
den Kern herausgeschnitten habe, dürfte es auch
nicht reissen. Das Holzscheibchen ist Olivenholz.
 

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no-x

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Wie versprochen ein Beispielbild. Ich hoffe man erkennt das milchige und trüb gräuliche. Beim Holz handelt es sich um Hainbuche mit Leinöl versiegelt.

VG
Björn
 

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ranx

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moin,

wie lange ist das her das du es Versiegelt hast?
Evtl. musst du noch etwas Geduld haben ... Leinöl braucht seine Zeit bis es
ausgehärtet ist. 2 Wochen? können da schon ins Land gehen.
Und nach wie vor, nur trockenes Holz verarbeiten.
Stichworte dazu wären recht einfach : Holztrocknung oder Holz trocknen.

LG uwe
 

WinfriedM

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Durch die Anfeuerung guckst du tiefer ins Holz hinein, weil das Holz oberflächlich "halbtransparent" wird. So wie Papier, wo Öl drauf gekommen ist. Das kann dann den Effekt haben, den du mit milchig beschreibst. Das wirst du mit nahezu jedem Öl haben.

Mach doch mal Versuche mit Schellack. Das ist ja auch aus natürlichem Ursprung und bringt dir vor allem Glanz. Allerdings sollte man solchen Schmuck nicht direkt auf der Haut tragen. Schellack mag keine längere Feuchtigkeit.
 

Bastelhorst

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Hallo N-OX, ich habe gute Ergebnisse erzielt indem ich die Holzstücke zuerst mit Kamelienöl behandelt habe (feuert nicht zu stark an) und nach der Trocknung mit stinknormalem Möbelwachs drübergegangen bin. Anschließend poliert und gut wars.
Gruß Bastelhorst
 
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