Ein Frästisch nach meinem Geschmack

RockinHorse

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Der Wahnsinn:eek::eek::eek::eek::eek::eek:

LG
Siegfried
Ne, totaler Wahnsinn :emoji_wink:
Gruß Reimund
neee, absolut totaler Wahnsinn .... :eek:

Den Wahnsinn muss ich heute erst einmal unterbrechen. Heute bleibt die Werkstatt kalt. Obwohl, so kalt ist sie schließlich nicht mehr, denn am Donnerstag gab's neue Fenster. Weshalb die tägliche Ausbeute in dieser Woche auch etwas unter dem sonstigen Schnitt geblieben ist.

Nach ministry's Wahnsinnsruf habe ich mein Projekt einmal durchgescrollt. Nicht vorwärts. Sondern von hinten nach vorne. Das gibt interessante Ausblicke auf die bereits vollzogene Entwicklung. Nachfolgend habe ich versucht, das Pferd auch von hinten aufzuzäumen.

Zu Beginn des Projektes existierte gerade mal die Absicht, irgendeinen Unterbau zu verwenden. Über Form und äußere Funktion hatte ich noch keinen klaren Gedanken entwickelt. Da das ganze Ding doch erhebliche Ausmaße bekommen sollte - zwangsläufig wegen der Berücksichtigung verschiedenster Funktionen - so griff ich auf das bewährte Muster zum Bau von Torsionsboxen zurück. Das war zwar viel Arbeit, bringt aber eine Verwindungsfestigkeit, die anders kaum zu erreichen ist. Bei einer Konstruktion aus Nut-Profilen ist eine vergleichbare Verwindungsfestigkeit nur durch das absurde Einziehen von räumlichen Diagonalstreben möglich.

In groben Zügen gab es gerade mal eine Idee, wie man den obersten Rahmen aus Nut-Profilen konstruieren könnte - mehr war aber auch nicht notwendig. Es ist schließlich nur ein Rahmen aus fertig zugeschnittenen Nut-Profilen - einzig hatte ich Bedenken ob der Genauigkeit des Zuschnittes. Zu diesem Zeitpunkt war noch der Anbau des Liftmotors senkrecht zum Liftgetriebe vorhanden. Die Änderung wurde möglich, da sich durch Siegfried ein Kontakt zu einem Dreher ergab, wir beide nennen ihn PP. Überhaupt habe ich PP für einige Arbeiten in Anspruch genommen. Das ich überhaupt Nut-Profile für den Tischrahmen verwendet habe, hat ausschließlich mit der Absicht zu tun, spätere Anbauten noch auf einfachem Wege zu ermöglichen.

Die Idee des Tragrahmens (der "Monsterkäfig") war ein Ersatz für eine Lösung mit Nut-Profilen, irgendwie musste ich schließlich den Fräsmotor samt seiner Schwenkbögen unterbringen. Von daher kam auch die Position der Bohrungen in den Schwenkbögen - die beim aktuellen "Monsterkäfig" exakt übernommen werden mussten. Aber CAD macht's möglich. Alle Teile des "Monsterkäfigs" wurden im CAD entwickelt und per Internet an den Zuschnittbetrieb übermittelt - was faselt da unsere GRÖKAZ von Industrie 4.0 :emoji_grin: Mein "Monsterkäfig" ist an Stabilität nicht zu überbieten, eine gleichwertige Lösung mit Nut-Profilen halte ich für ausgeschlossen. Grundsätzlich stehe ich der Verwendung von Nut-Profilen aufgeschlossen gegenüber, aber nur da, wo es angebracht erscheint.

Zwischen dem Bau des "Monsterkäfigs" und des Fräsliftes gab es noch die Elektronik-Entwicklung. In dieser Zeit fühlte ich mich um etwa 30 Jahre zurückversetzt, als es um die Digitalisierung meiner Märklin-Bahn ging. Und darum, die PWM individuell auf 32 Loks zu verteilen und das alles auch noch ohne Bluetooth und nur über den zugeführten Strom zu realisieren. Erst Jahre später kam Märklin mit einem ähnlichen Produkt auf den Markt. Heute ist alles viel einfacher, ein paar ICs zusammenklopfen, Platinenlayout etc per Internet an den Fertigungsbetrieb für Leiterplatten. Und das war's! Industrie 4.0, das ich nicht lache über die seltsame Show der Politiker.

Der Fräslift mit der integrierten Schwenkung um ±45° war eigentlich ein sehr einfacher Schritt. Das Prinzip des Führungsbogens hatte ich schließlich schon erfolgreich bei meiner FKS demonstriert, wobei ich diese Mal auf eine Gleitführung gesetzt habe statt auf Kugellager. Nur sehr eingeschränkt gibt es hier eine Ähnlichkeit zu einer Lösung von Matthias Wandel. Wobei ich sagen muss, dass die Initialzündung zu meinem Projekt eben durch die Betrachtung dieser Lösung kam. Wer möchte, gibt die Suchbegriffe "tilting router lift" bei Google ein.

Bliebe noch der Fräslift als solches. Der hat mit der Idee von Matthias Wandel gar nichts gemeinsam. Als Fräsmotor hatte ich den Motorblock einer GOF1700 von Bosch gewählt. Die Boschfräse wurde abgespeckt und reduziert, wo es nur ging. Wichtig war bei allem Tun, die Schutzklasse II zu erhalten und nirgendwo zu verletzen, hier waren also Grenzen gesetzt. Und damit ergab sich die Geometrie des Fräsliftes. Daneben kommen noch so Kleinigkeiten, wie die Spindelverriegelung beim Werkzeugwechsel - natürlich von vorne/oben bedienbar, Abfrage der Spindelverriegelung etc. Schließlich noch die Auswahl eines geeigneten Liftmotors. Den ersten bekam ich im Netz, sehr preisgünstig, dafür sehr groß und mit einem schlechten Wirkungsgrad. Der aktuelle Motor ist ein deutsches Fabrikat - Made in China / Mexiko - wie diese zu zig-Tausenden in aller Welt in großen Bürokopierern für den Papiertransport eingesetzt werden. Die ursprünglichen Motoren habe ich im Netz wieder gewinnbringend verhökert.

Die ursprüngliche Grundidee ist nahezu geblieben. Der Leitgedanke war, nahezu alle Bedienungen komfortabel zu gestalten. Dazu gehört auch die Drehzahlverstellung, die normalerweise mit einer Rändelscheibe am Kopf des Fräsmotors erfolgt. Bosch hat für sich den Begriff der "Konstant-Elektronik" geprägt. Zu Beginn wurde dies durch eine magnetische Kopplung zur Ankerwelle erreicht. Damit wäre die Position der Elektronik auf "immer" und "ewig" festgelegt gewesen. Bei einer späteren Entwicklung hatte Bosch das mechanische Prinzip aufgegeben und durch eine elektrische Rückführung ersetzt. Damit war der Weg frei, die "Konstant-Elektronik" eines neueren Modells als Ersatzteil zu beschaffen. Der Kühlkörper dieser Elektronik besteht nur aus einer einzigen Fläche von etwa 6 qcm, die aber normalerweise im Motorgehäuse dem Prinzip der Zwangskühlung unterliegt. Das ist aber kein Manko, da ich den Wärmewiderstand der ursprünglichen Kühlfläche durch Anbringung eines Profilkühlkörpers auf etwa 1% des ursprünglichen Wertes herabgesetzt habe.

So bleibt noch der Ausblick auf die nächsten Schritte. Für die Bedienung der einzelnen Achsen habe ich mir ein transportablen Bedienfeld vorgestellt, das über Kabel mit der Fräse verbunden ist. Ich stelle mir vor, dass dies eine komfortable Angelegenheit sein wird. Alles was über der Tischplatte an Auf- und Einbauten möglich ist: da gibt es bei mir noch eine Menge an Ideen. Doch vorerst möchte ich das Fräsmonster in seinen Grundfunktionen fertigstellen.

In diesem Sinne ein schönes WE.
 

RockinHorse

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Das sieht verdächtig nach meinem Entwurf aus!...

Ich glaube, das hat er so nicht gemeint. Oder doch? Vergleichen wir mal. Wenn man mal von der Achse der Frässpindel absieht, die Konstruktion von Jens gerade mal 2 Achsen, eine horizontale Vorschubachse und eine Schwenkachse von horizontal auf vertikal. Vielleicht gibt's ja noch einen manuellen Fräslift. Wenn ich die Achsen an meinem Monster zähle, dann lande ich bei 5 - ist da noch ein grundsätzlicher Vergleich möglich? Nach dem WKII gab es Autos mit 3 Rädern, wie gelingt der Vergleich zwischen Autos mit 3 bzw. 4 Rädern oder gar zu Autos mit 3 oder noch mehr Achsen? Lieber Jens, vergiss bitte nicht die Details, die ich Dir an Deinem Teil zu verbessern geraten habe. Ich habe mich schließlich auf die ±45°-Schwenkung konzentriert, die auch nur annähernd bei Dir nicht wiederzufinden ist. Der Rest ist geschenkt.
 

Holzgeselle

ww-ulme
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Servus Hubert,

Ich glaube, das hat er so nicht gemeint.............

ich brech ab:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:

Ich muss schon sagen - nach toller Konstrukteurs- Elektroniker- Schreiner - Maschinenbauer-Leistung nun auch noch ansprechende literarische Leistung :emoji_slight_smile::emoji_grin:

Hut ab - einfach nur zum Geniessen.

Du solltest diese Sachen auch wie M. Wandel auf youtube einstellen. Könntest vermutlich eine Menge Kohle machen.

Lass uns weiter teilhaben.

Und - schade, dass du so weit oben wohnst - ich würde wahrscheinlich jeden Tag bei dir hocken.
Ausserdem hast du so schöne Maschinchen. Da könnte man tolle Sachen bauen:emoji_grin:

Übrigens: schon mal über eine eierlegende Bandsäge nachgedacht.
Pah, welche Frage:emoji_grin:

LG
Siegfried
 

tract

ww-robinie
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Könntest vermutlich eine Menge Kohle machen.

gibt sicher Leute die sowas gerne hätten - aber man darf die Kosten und die Arbeitszeit nicht vergessen. RockinHorse versenkt da schon mächtig von beidem in die Projekte (die Zeit der Planung noch nicht einmal berücksichtigt).
 

Snekker

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Hallo Hubert!
Nein bös war das von mir nicht gemeint! Selbstverständlich ist dein Werk etwas anders. Habe ich ja auch selbst schon angemerkt. Mein Tischchen ist dagegen Steinzeit, aber ich bin damit zufrieden. Nur das zählt. Mein Tisch hat übrigen drei Achsen, oder dreieinhalb, den den Rahmen der den Schlitten trägt kann ich auch noch nach hinten herausziehen und arrettieren. Ich hatte das erst als Wartungsstellung angedacht. Später hat es sich ergeben das ich auf diese art und weise gut 50cm mehr an Höhe gewinnen kann. Habe ich zwar noch nicht gebraucht, ist aber möglich.
 

Snekker

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Hallo tract!
Ja ich glaube RockinHorse ist zu viel am Maschinenbauen. Wie wäre es mal mit einem Möbel zur abwechslung?
 

tract

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Hallo tract!
Ja ich glaube RockinHorse ist zu viel am Maschinenbauen. Wie wäre es mal mit einem Möbel zur abwechslung?

na ja, das würde ich nicht so kritisch sehen - es sollte jedem selbst überlassen sein, woran man Spaß hat
(btw. wie viele stellen altes Industriegut inzwischen als Möbel ins Zimmer)
 

RockinHorse

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gibt sicher Leute die sowas gerne hätten - aber man darf die Kosten und die Arbeitszeit nicht vergessen. RockinHorse versenkt da schon mächtig von beidem in die Projekte (die Zeit der Planung noch nicht einmal berücksichtigt).

Hallo tract,

ich war früher starker Raucher, ist zwar jetzt etwas länger her. Aber wenn ich mir das zusammenrechne, was ich zu damaligen Zeiten monatlich in die Luft gepustet habe, kommt da wesentlich mehr zusammen, als ich heute für mein Hobby ausgebe! Und dann gibt es noch den weisen Spruch: Das letzte Hemd hat keine Taschen. Ich hab' nun schon den Größten Teil meines Lebens hinter mir und musste mir aus beruflichen Gründen - mangelnde Zeit und immer am falschen Ort - manchen Wunsch verkneifen. Dafür hab' ich die Welt gesehen, was mir heute auch niemand mehr nehmen kann. Die Zeit, die ich für die Planung und Arbeit aufwende, nehme ich mir gerne. Es macht einfach riesigen Spaß, Dinge zu gestalten.

Hierbei gilt ganz klar, der Weg ist das Ziel.
 

RockinHorse

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Hallo Hubert!
Nein bös war das von mir nicht gemeint! Selbstverständlich ist dein Werk etwas anders. Habe ich ja auch selbst schon angemerkt.

Hallo Jens,

es wird gekämpft, dass die Fetzen fliegen... :emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:

Lange bevor wir miteinander Kontakt hatten, gab's schon meine Horizontalfräse. Die hatte schon Freiheiten in den 3 Richtungen des Polarkoordinatensystem und konnte dazu noch durch Anschläge in der Bewegungsmöglichkeit gezielt begrenzt werden. Über die Fräse, die heute bei mir im Projekt ist, haben wir zu Zeiten meines Ventilators geredet, parallel zu dem Bau Deiner Fräse. Keine der 3 Fräsen ist in den Grundprinzipien miteinander vergleichbar. Von der darüber hinaus gehenden Ausstattung her ohnehin ganz zu schweigen.

Ich stehe über solchen Disput. Es ist einfach so, dass ich jedem gerne antworte, wenn man mir eine entsprechende Frage stellt und ich die Zeit dazu finde, woodworker.de ist schließlich nicht mein einziges Betätigungsfeld.

Aber im Zusammenhang mit Deinem Auftreten habe ich die Bitte an Dich, die Schriftgröße Deines Anhangs doch deutlich zu verkleinern. Früher hat man im Internet gesagt, wer ständig die Großschreibung verwendet, möchte andere Leute durch Schreien bekehren, das erzeugt bei vielen Menschen Aversionen. Deine Art der Großschreibung wirkt da nicht anders.

P.S. Was macht im übrigen das Legacy Projekt?

Edit 20-11-2016: Ich habe mein "Schreien" angesichts der Tatsache, dass Du Deine Signatur verkleinert hast, optisch auch zurückgenommen.
 

RockinHorse

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....schon mal über eine eierlegende Bandsäge nachgedacht....

Hallo Siegfried,

ich hab' ja noch viele Jahre in meiner Lebensplanung vor mir, da muss ich mir ohnehin noch etwas aufsparen, woran ich Interesse habe.

Lange bevor ich zu woodworker.de kam da gab es beim Bosch-Forum dieses Projekt Projekt: Eigenbau Bandsäge | 1-2-do.com das Heimwerkerforum mit Ideen zum selber machen. Der User hat das Projekt nicht (komplett) fertiggestellt, die schon funktionierende Säge hat er später an einen Interessenten aus seinem Bekanntenkreis verkauft. Damals hat mich dieses Projekt fasziniert, so dass ich später auf die Web-site von Matthias Wandel gestoßen bin. Ich habe dann noch weiter bei ihm und im Netz recherchiert. Dort findet sich dann auch die Lösung eines pfiffigen Finnen - Pekka Svinhufvud's, eine Bandsäge mit 3 Rädern. Aber da streiten sich doch die Gelehrten, ob 2 oder 3 Räder besser sind. Industriell hergestellte Bandsägen gibt es auch mit 3 Rädern. Von den 3-rädrigen Sägen wurde auch eine (INJECTA INCA) in der Schweiz hergestellt, von einer Firma, die es heute nicht mehr gibt. Gebrauchte Exemplare dieser schweizerischen Firma gibt es heute noch im Handel und auch zu einem guten Preis - guter Preis für den Verkäufer. Wenn ich mit meinen Kenntnissen richtig liege, dann spielen die Auflagen auf den Rädern und die Bandspannung eine wesentliche Rolle. Zu geringe Bandspannung führen zu schlechten Ergebnissen, zu hohe Bandspannung führt u.U. zum Bruch des Bandes. Es gibt offensichtlich Experten auf dem Gebiet, die regen das Band durch einen Geigenbogen zum Schwingen an und erkennen am Ton, ob die richtige Bandspannung vorliegt. Da ich einen großen Teil meines Lebens mit Messtechnik verbracht habe, hatte ich schon einmal den Gedanken gesponnen, die Bandspannung mit Hilfe einer Wägezelle zu ermitteln. Wägezellen sind heute zu einem Spottpreis zu bekommen. Man muss nur gelegentlich eine Eichung und Nullung vornehmen, Nullung um das Gewicht des Rades auszutarieren, Eichung um die evtl. Drift der Wägezelle zu kompensieren.

Ein weiterer Punkt in der Betrachtung ist die Massenträgheit der Räder, ob viel Schwungmasse oder nicht. Schaue ich mir einige industriell gefertigte Bandsägen an, so scheint man das Bestreben zu haben, Räder mit möglichst geringer Schwungmasse (geringes Trägheitsmoment) haben zu wollen. Elektrotechnisch gesehen hätte das natürlich den Vorteil, nicht mit großen und lang anhaltenden Anlaufströmen rechnen zu müssen. Ich hab' aber auch andere Stimmen gelesen, dass man wegen großer Masse ein kontinuierlicheres Durchzugsvermögen als Vorteil ansieht. Was ist richtig, was ist falsch? Fertigt man die Räder aus Holz, so hat man gleich eine hohe Massenverteilung am Umfang, was zu einem hohen Trägheitsmoment führt. Sehe ich dagegen die zierlichen Räder der professionellen Bandsägen, was soll ich von einer solchen Diskussion halten?

Man muss natürlich einige Voraussetzungen mitbringen, um ein derartiges Projekt zu realisieren, die gab es bei mir damals noch nicht. Deswegen hab' ich mich außer mit der Theorie noch nie mit einer praktischen Umsetzung beschäftigt.

So, das war jetzt mal ein kurzer Abriss zum Thema Bandsägen.
 

Snekker

ww-robinie
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Nun ich glaube nicht das RockinHorse einer von denen ist, die sich Industriegut ins Wohnzimmer stellen. Wie ich dürfte er einer von denen sein die der Beruf nicht loslässt.

Nachdem mich das Leben so unsanft aus dem Rennen genommen hatte, nehme ich das jetzt zum Anlass auf das Leben zu hören und mich ganz dem Leben zu widmen. Dummerweise ist mein Beruf mein Leben. Und dann habe ich auch noch ein Faible für die schönen Dinge. Will heißen schöne Möbel, schönes Werkzeug und so weiter. Ich kann mich stundenlang mit der Schönheit eines alten mechanischen Uhrwerkes beschäftigen. So etwas wird heute überhaupt nicht mehr gebaut.

Momentan tanze ich im Walzertakt durch meine Werkstatt und baue nebenbei ein einfaches Bettgestell für mein Versteck im Wald, das ich mir einer alten Jagdhütte einrichte. Ich habe vor mich dorthin zurückzuziehen, wenn mir die Welt mal wieder zu sehr auf den .... geht. Ich habe festgestellt, das ich nicht mehr unbedingt für meinen Lebensunterhalt arbeiten muss. Was ich in früheren Jahren verdient habe ist gut angelegt, nicht einmal wenn der Euro den Bach runter gehen würde, wäre das für mich ein Problem.

Nun zu dir Hubert was mein Legacyprojekt betrifft, so habe ich die Probleme alle gelöst. Ich habe sogar einen Probelauf gemacht. Dabei stellte sich leider heraus, das Holzzahnräder nicht so ganz geeignet sind. Ich hatte Probleme das ganze zu 100% Synchron zu bekommen. Ich habe dann mit verschiedenen Metallzahnrädern probiert. Das war meinen Ansprüchen entsprechend. Nur waren die Übersetzungen noch nicht die richtigen. Jetzt bin ich nebenher dabei die Zahnräder zu fräsen. Wenn ich damit fertig bin, werden die noch gehärtet. Einen entsprechenden Ofen habe ich schon gebaut. Der ist eigentlich für Messerklingen und Hobeleisen gedacht. Aber da das ding nun mal da ist wird es auch benutzt.
Ein angenehmes Wochenende wünsche ich euch. Ich hoffe meine Signatur ist nicht mehr so laut. Der spruch ist übrigens von Schiller
 

tract

ww-robinie
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hatte ich schon einmal den Gedanken gesponnen, die Bandspannung mit Hilfe einer Wägezelle zu ermitteln. Wägezellen sind heute zu einem Spottpreis zu bekommen. Man muss nur gelegentlich eine Eichung und Nullung vornehmen, Nullung um das Gewicht des Rades auszutarieren, Eichung um die evtl. Drift der Wägezelle zu kompensieren.

habe ich mit dem Hintergedanken, günstig aus China, hier liegen (leider schalten die Waagen nach einigen Minuten ab und der Wert wird gelöscht).
Aber so exakt bekommt man das ohnehin nicht hin, aus diesem Grund reicht eigentlich ungefähr.
Große Bandsägen von Hema besitzen eine digitale Blattspannungsanzeige.

ob 2 oder 3 Räder besser sind

problematisch ist bei mehr Rollen die stärkere Biegung des Bandes.

Ein weiterer Punkt in der Betrachtung ist die Massenträgheit der Räder, ob viel Schwungmasse oder nicht. Schaue ich mir einige industriell gefertigte Bandsägen an, so scheint man das Bestreben zu haben, Räder mit möglichst geringer Schwungmasse (geringes Trägheitsmoment) haben zu wollen.

das ist richtig - war es auch schon vor 100 Jahren.

Ich hab' aber auch andere Stimmen gelesen, dass man wegen großer Masse ein kontinuierlicheres Durchzugsvermögen als Vorteil ansieht. Was ist richtig, was ist falsch?

letzteres. Ist eigentlich auch logisch, denn der Vorteil würde sich z.B. lediglich bei einem Ast bemerkbar machen, wo die Schwungmasse einem starken Absinken der Drehzahl entgegen wirken würde.
Allerdings: nach dem Ast müßte der Motor dann während des Schnittes nicht nur den 'normalen' Schnittwiderstand überwinden, sondern auch noch die Schwungmasse wieder antreiben und auf Drehzahl bringen. Was ist bei zwei/drei hintereinander liegenden Ästen? Daher zählt nur die reine Motorleistung in Verbindung mit leichten Rädern.
In jedem Fall aber hat man schon immer versucht das obere Rad möglichst leicht zu gestalten; ich hatte in einem älteren Beitrag auch mal angenommen, Speichenräder mit dünnen 'Fahrrad/Motorrad'-Drahtspeichen wären lediglich eine nachträgliche Bastelei. Ist aber falsch, das wurde nicht grundlos so gestaltet - eben wegen der Masse (es wurde schon vor >100 Jahren mit möglichst leichten, oberen Rädern geworben)
Das mit den schweren Gußrädern ist wohl historisch bedingt: um die vorherige Jahrhundertwende, als Bandsägen in großer Stückzahl hergestellt wurden, gab es noch kein zuverlässiges Schweißverfahren und auch kein Aluminium in der Qualität. Gefügte Räder konnten sich lockern (genietet - oder mit Drahtspeichen, kennt man ja vom Fahrrad). Aus Grauguß hergestellte Bauteile hingegen konnte man in bereits ordentlicher Qualität zu geringen Kosten herstellen. Die Räder der heutigen Hemasägen bestehen aus Aluminium (Scheibenräder).

Was man, wenn man Holz mit einbeziehen möchte, machen kann: den Rahmen daraus gestalten (es gab damals auch schon 'Bausätze' zum Anschrauben an die Wand oder Balken) - Bsp. chic und laminiert aus dem Jahr 1906
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/97/ba/93/97ba93c5d3d71809dcb212fcd4dcf781.jpg
Auch die Felge der Räder ist aus Holz, aber nicht die Speichen; bei alten Fahrzeugrädern war es andersherum: Felge aus Metall und Speichen aus Holz - aber man hat da immer die zwingende Wartung.
 

Snekker

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Zum Thema Bandsägen kann ich auch meinen Senf geben, wenn man die Selber bauen möchte, was ich eigentlich nicht lohnend finde. Man bekommt gute Bandsägen schon für wenig Geld. Aber wie gesagt beim Selbstbau würde ich die Räder aus MDF Platten machen. Meiner Erfahrung nach ist bei dem Material die Masse recht gleichmäßig verteilt. So das sie schön Rund laufen, wenn sie dann rund sind. Ansonsten empfehle ich die Bandsägen der Firma Record Power. Die geben nicht umsonst 5 Jahre Garantie auf ihre Bandsägen.
 

andama

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Jetzt bin ich nebenher dabei die Zahnräder zu fräsen. Wenn ich damit fertig bin, werden die noch gehärtet. Einen entsprechenden Ofen habe ich schon gebaut. Der ist eigentlich für Messerklingen und Hobeleisen gedacht. Aber da das ding nun mal da ist wird es auch benutzt.

Mal ebenso nebenbei ein paar Zahnräder drehen, fräsen und Härten, da musst du ja gut ausgerüstet sein mit Universalfräsmaschine, Teilkopf entsprechenden Modulfräsern. Welche Mitnehmerverbindung des Zahnrades auf der Welle hast du gewählt und wie fertigst du diese?
 

threedots

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Hallo Hubert,

Hut ab, wieder ein tolles Projekt, das Du da realisiert hast. Jens sollte besser nochmal Deine Beschreibung genau durchlesen.
 

Snekker

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Hallo Roland! Das habe ich auch getan. Ich kann ja nichts dafür wenn ihr so flüchtig seid und die bedeutung der Worte nicht realisiert. Was das tolle Projekt betrifft, da bin ich allerdings ganz deiner Meinung.
 

benben

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Hallo Hubert,

ich lese deine Sachen sehr gerne! Ich mag wie du schreibst und was du machst. Ich werde nie was ähnliches bauen, finde es aber einfach spannend.

Hier habe ich gelöscht, da unpassende Beiträge moderiert/gelöscht wurden.
Dazu meine ausdrückliche Zustimmung.

Gruss
Ben
 

RockinHorse

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Liebe Leute,

wenn dies ein Schlachtfeld für private Feldzüge wird, weil sich Einige nicht zurücknehmen können, oder Andere ihren Platz in der Welt nicht finden können, dann hat es keinen Sinn, Projekte über längere Distanzen zu führen.

Wenn Dritte über den Senf eines anderen urteilen und den, der den Senf abgelassen hat, auch noch in feindlicher Weise abqualifizieren, wo bleibt dann der Respekt demjenigen gegenüber, der das Thema eröffnet hat?

Jetzt gibt es fast 30 Beiträge, die nichts mit dem Thema zu tun haben. Das sich Jens (Snekker) zu Anfang im Ton vergriffen haben, habe ich versucht zu überspielen. Doch der Klassenclown nutzt jede Gelegenheit und verbirgt sich hinter einer scheinheiligen Fassade. Das war früher so und nimmt auch mit dem Alter nicht ab.

Edit 20-11-2016: Ganz will ich es nicht löschen, aber eben weniger auffällig.

Hallo Ben,

danke für Deinen Beitrag.

Aber ich werde mich mal für eine längere Distanz zurück ziehen. Mal sehen, ob ich später das Projekt weiterführe.
 

bello

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Hallo Hubert,

ich bin bisher in all Deinen Themen Deinen Ausführungen gefolgt und war/bin fasziniert.

Es ist bedauerlich, wenn hier jetzt zum ersten Mal die Beschreibung der Rubrik derart niedergewälzt wird.

Persönlich habe ich den Eindruck , dass diese beiden Protagonisten, snekker und Bernie, einer besonderen Schutzwürdigkeit der Moderation unterliegen.

Ich hoffe, dass Carsten da ein Einsehen hat und dies bereinigt.

Gruß
 

yoghurt

Moderator
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Hallo,
ich habe mal ein wenig gelöscht. Ich hoffe nicht zuviel des gesamtzusammenhangs erledigt zu haben...
 

Basic2004

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Hallo Hubert,
ich kann deinen Ärger verstehen aber damit bekommen ein paar Beteiligte die nichts zu sagen haben ihre Bestätigung. Die Interessierten mit Phantasie die sich vorstellen können das jemand auf einer 1000€ Chinafräse oder einer 1000Kg gebraucht Deckelfräse seine Zahnräder selber fräst ziehen den kürzeren. Deshalb würde ich mir wünschen das du deine Projekte hier weiter führst und die gelangweilten Menschen die nichts zu sagen haben einfach ignorierst.

Lass dir den Spaß nicht durch ein paar dämliche Beiträge verderben.

MfG

Reinhard
 

Holzgeselle

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Hallo Hubert,

habe für deine Reaktion volles Verständnis.
Als Leser ist dieses Hin und Her anfangs ganz amüsant :cool:
jedoch bald verliert man die Lust.

Aber klar ist, dass es für denjenigen, der sich eine unwahrscheinliche Mühe gibt, sein Arbeiten, seine Gedanken zu beschreiben, schon sehr ärgerlich ist.

Trotzdem: mach bitte weiter, Heimwerker wie ich es bin, sind auf Deine Ideen und deine Hilfe und auch die von Anderen hier angewiesen.

Hätte meine Säge und auch Anderes sonst nie bauen können !

Danke Dir und auch den vielen tollen Helfern im Forum hier:emoji_slight_smile:

LG
Siegfried
 
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