Balkon Gefälle

Mitglied 42582

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Hallo zusammen,
ich war am Wochenende bei einem Kollegen aus Bonn, der ein kleines Wasserproblem auf selbigem hat.
Der Balkon wurde letztes Jahr neu aufgebaut und mittlerweile hat er Stockflecken auf den einzelnen Dielen. Wie sich heraus gestellt hat gibt es zwar ein Gefälle, aber nur bis zur mittleren Verschraubung:eek: ab da sind sie in Waage.
Das Wasser steht anscheinend immer so auf dem Balkon, zumindest sind genau da wo das Wasser steht die Stockflecken.

Fotos und Link zu nem Urteil habe ich angehangen.
Der Dachdecker der das aufgebaut hat scheint ein wenig resistent gegen freundliche Anfragen zu sein. Meiner Meinung nach ist das aber ein klarer Mangel.

Ideen? Weitere Rechtsquellen? Hexenjagd?:emoji_grin:
 

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Holz-Christian

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Hallo, zuerst mal sind Balkondielen kein Wohnzimmerschrank:emoji_wink:

Ein gleichmäßiges Gefälle wäre natürlich wünschenswert.

Trotzdem wird das Holz an der gezeigten Stelle eher kaputt gehen oder fleckig werden weil hier durch das Hirnholz mehr Wasser aufgesaugt wird.

Was mir negativ aufgefallen ist:
Die Dielen sind offensichtlich ohne Abstandhalter auf die Unterkonstruktion gespaxt. Staunässe!!
Das geht gar nicht.
Einen dicken Draht dazwischen und das ganze kann austrocknen.
Das sollte einem Dachdecker eigentlich schon bewusst sein.

Gruss Christian.

Achja, die Schrauben hätte man etwas sauberer und sorgfältiger versenken können...:emoji_wink:
Das würde bei dem Balkon etwa 5 Minuten Mehraufwand bedeuten.
 

uli2003

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Genau, die Schrauben müssen mit einem auf 1/10 eingestellten Versenker gesenkt werden! :emoji_grin:

Das Urteil bezieht sich auf Abdichtungen, nicht auf den Bodenbelag. Ich persönlich wollte meinen Tisch nicht 2cm je Meter schräg stehen haben.

Die Staunässe halte ich für nicht sonderlich schlimm. Die Lärchenterasse eines Bekannten ist ohne Abstand verschraubt, nicht von unten, sondern von oben weggegammelt.

Grüße
Uli
 

Mitglied 42582

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Stimmt die Schrauben hatte ich ganz vergessen, hatte ich dem Bekannten gegenüber aber auch schon erwähnt.
Das der Balkon nicht auf ewig so bleibt habe ich ihm auch schon gesagt. Vergrauen habe ich ihm auch erklärt, genauso wie den kosmetischen Nutzen von Öl im Aussenbereich:emoji_grin:

Ich persönlich schätze den Zeitaufwand des neu ausrichtens, bzw. unterlegens als nicht so hoch ein. Wobei ich der Auffassung bin das Forderung nach nachbesserung hier durchaus vertretbar ist?
 

Friederich

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Ich persönlich schätze den Zeitaufwand des neu ausrichtens, bzw. unterlegens als nicht so hoch ein. Wobei ich der Auffassung bin das Forderung nach nachbesserung hier durchaus vertretbar ist?
Jeder Handwerker mit ein bißchen Ehrgefühl würde das ohne große Worte beheben. Obs rechtlich durchsetzbar ist, weiß ich nicht.
Gut möglich, daß in irgendwelchen Richtlinien ein Gefälle vorgeschrieben ist. Evtl. bei der Handwerkskammer nachfragen?
Ein großer Akt ist es jedenfalls nicht. Einfach an der Unterkonstruktion 3mm abhobeln. Oder/und an der Unterseite der Dielen.
Da sich teilweise die Dielen an den Rändern etwas hochgeschüsselt haben, könnte man hier auch kurz mal mit dem Hobel drüberfahren.
 

Holz-Christian

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Gegen einen schräg stehenden Tisch hilft einseitig Beine absägen...:emoji_grin:

Im Ernst: jede(r) korrekt erstellte Balkon, Terasse usw hat Gefälle.
Das merkt man kaum weil die Sitzmöbel ja auch entsprechend hängen.

Und vor dem aufschrauben der Dielen einen Draht auf die UK zu tackern dauert max 10 Minuten.
Das hat dann im Streitfall auch vor einem Sachverständigen Bestand. Ohne macht man sich als Fachmann schnell lächerlich.
Das ganze nennt man konstruktiven Holzschutz.:emoji_wink:

Die Schrauben müssen selbstverständlich nicht auf 10tel mm versenkt sein, aber mit ein bisschen Gefühl und Sorgfalt beim Eindrehen sieht das mit unwesentlichen Mehraufwand wesentlich ordentlicher aus.

Gruss Christian.
 

Sägenbremser

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Das ganze schaut halt leider so aus wie wir
es bei 90% aller Balkone anschauen müssen.

Bei einer kurzen Stichprobe im Umfeld von
recht vielen Handwerkern auf einer Baustelle
war nur einem Bruchteil der Befragten die
Nivellierungsgrenze/Anzeige einer gemeinen
Wasserwaage wirklich bekannt. Selbst einige
Installateure wußten nichts über Gefälle und
der einfachen Ermittlung mit simplem Gerät.

Warum das bei Dachdeckern nun gerade als
Basiswissen erwartet werden könnte, kann
ich jetzt nicht wirklich nachvollziehen.

Da aber auch hier solche Bedenken über die
"schief" stehenden Tische/Stühle ja angemerkt
worden sind würde ich einmal zu einer Prüfung
der üblichen Geschossdecken innerhalb der von
uns benützten Wohnung/Häuser anraten:emoji_grin:

Ganz ehrlich ist mir es wirklich egal ob mein
Tisch wirklich 2 Grad schräg steht, nur beim
Kochfeld bin ich da auch etwas pingeliger.

Gruss Harald
 

uli2003

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Mal langsam - 2% Gefälle im Dichtbereich finde ich in Ordnung. 2% sind keine 2 Grad, sondern 10 cm auf 5 m Terassenlänge. Das finde ich wirklich schief, und ist in Bezug auf angrenzende Bauteile wie Geländer nicht wirklich unauffällig umzusetzen.
Mein Wohnzimmer hat auch keine 15 cm Gefälle in der Geschossdecke, denn dann würde ich mir über die Statik Gedanken machen.

Dieser aufgetackerte Draht als sogenannte 'Hinterlüftung gegen Staunässe' ist absolut unsinnig, das nützt gar nichts! Da läuft Wasser dazwischen, pfeift aber kein Wind durch - und ist länger nass als dicht verschraubt.
Zwischen UK und wasserableitender Schicht lasse ich mir das Gefallen, aber mit größerem Abstand.

Ich habe noch keine Terasse gesehen, die als einziges einen Staunässe-Schaden zwischen Dielen und UK hatte.
Ein wenig Gefälle sollte eine Terasse haben, da gehe ich mit.

Grüße
Uli
 

Sägenbremser

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Ja Uli da bin ich ganz bei dir

habe auch seit über 20 Jahren keinen wie auch
immer aufgebauten Bodenbelag im Aussenbereich
so simpel mit Dielenschrauben mehr aufgespaxt.

Nur ich denke schon das da wir da ein deutlich
anderes Klientel bearbeiten als der Dachdecker.

Die Neigungsdifferenz einer Wasserwaage ist in
der üblichen Form aber 2 Grad/lfm bei Anlage
der Luftblase am Messtrich. Habe hier aber die
exaktere Form einer Maschinenwaage bei mir
als Spielzeug auf dem Coaschtisch liegen, die
hat da gerade einmal 0,2 Grad als Parameter.

Liebe Grüsse, Harald
 

predatorklein

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Moin

Das ganze schaut halt leider so aus wie wir
es bei 90% aller Balkone anschauen müssen.

Seh ich auch so :emoji_wink:

Und liegt meinen Erfahrungen nach meist am Preis , wobei ich das eben nur bei den mir bekannten Objekten so sagen kann.
Dort aber mit Bestimmtheit.

Privatleute sind eher bereit mehr Geld auszugeben wenn ihnen erklärt wurde , daß ihr Geld durch eine durchdachte Konstruktion gut angelegt ist.

Bei der öffentlichen Hand oder großen Wohnbauprojekten ist das dem Architekten völlig schnurz.
Der weiss , daß die Mieter das eh nicht interessiert und die ausgeführte Arbeit so lange hält bis keine Ansprüche mehr gestellt werden können.

Auch bei Uni und Stadt reicht es dem Architekten ( fast ) immer wenn die Sache 6 oder 8 Jahre hält.
Dann wird eben wieder neu renoviert , Geld scheint dafür da zu sein :emoji_frowning2:
So sind zumindest meine Erfahrungen in diesem Bereich.

Gruß
 

Mitglied 42582

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Super Danke für die Einschätzungen.

Geb das mal so weiter. Brichte dann wie sie sich geeinigt haben.
 

Solear

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Aber:
2% für Terrassen ist unmöglich umzusetzen. Das ist wirklich windschief. Da rollt alles weg und man erkennt es mit bloßem Auge deutlich.

Dazu komm die Frage, ob es überhaupt etwas bringt. Oben stehendes Wasser bleibt durch den Kapillareffekt (Oberflächenspannung des Wassers) bei leichteren Schrägen trotzdem wenigstens am Rand großflächig stehen.
 

ErHa

ww-kastanie
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Hallo,
da der Balkonboden offensichtlich nicht vollflächig, gleichmäßig bewittert wird, da er evtl. teilüberdacht (Dachüberstand, darüberliegender Balkon etc.....) ist, wird es wohl daran ligen, daß die Bretter im vorderen Bereich eher nass werden. (Wetterseite, Windrichtung)

Wenn das zutrifft, ist eine Verfärbung in dem bewitterten Bereich doch völlig normal !!
Wie sich heraus gestellt hat gibt es zwar ein Gefälle, aber nur bis zur mittleren Verschraubung:eek: ab da sind sie in Waage.
Das Wasser steht anscheinend immer so auf dem Balkon, zumindest sind genau da wo das Wasser steht die Stockflecken.
?:emoji_grin:

Laut der Beschreibung sind alle Bretter der Länge nach durchgebogen. Habe ich das richtig verstanden?? (evt. Prüfung mit Richtlatte!)

Grüße aus der Schwaben-Metropolregion
 

Mitglied 42582

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Die Bretter sind alle durchgebogen. In der Mitte wurde nicht unterfüttert.
 

hutch

ww-esche
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Kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Bretter durchgebogen sein sollen. Da müßte sich einer hingesetzt haben und alle Bäuche nach unten montiert haben.
Die UK liegt schwimmend auf. Die Terrasse ist ordentlich verlegt, ein Rückbau käme nicht Infrage und auch keine Behebung.
Was stört denn jetzt? Die "Stockflecken" bei bewitterten unbehandeltem Holz? Das Holz vergraut dagegen gibts Pflegeprodukte, ansonsten ist das Tropenholz problemlos 20 Jahre ohne Pflege haltbar.
 

hutch

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Warum das bei Dachdeckern nun gerade als
Basiswissen erwartet werden könnte, kann
ich jetzt nicht wirklich nachvollziehen.
Ich nehm gern "simples Gerät" zum Ausrichten der Regenrinne. Die meisten Dachdecker und Klemptner auch.

habe auch seit über 20 Jahren keinen wie auch
immer aufgebauten Bodenbelag im Aussenbereich
so simpel mit Dielenschrauben mehr aufgespaxt.
Naja ein wenig mehr als Dielenschrauben sind das schon und von Spax werden die auch nicht sein.
Das ist eben eine einfache solide Arbeit wie Sie ein Hausmeisterservice... anbietet.
Und letzten Endes bekommt der Kunde was er haben will. Teures Holz fürs Ego mit geringen Verlegekosten.

Ich verbaue grundsätzlich kein Tropenholz mehr. Jedes mal das selbe wenn nach 2 Jahren die Anfragen kommen warum das Holz grau wird. Warum streichen wozu hab ich so viel Geld für das Tropenholz ausgegeben wenn das jetzt grau wird und ich das eh streichen muss.

Die Abstände sind zu groß, machen Sie die bitte kleiner. Und im Frühling steht das Wasser vor der Tür. Machen Sie die Abstände größer. etc.

Dann verziehen sich die Bretter und/oder springen aus den clips.
 

hutch

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PS.: Die Bretter werden vorn etwas aufgegangen sein durch den Regen und somit 1-3mm dicker sein, was die Waage erklärt.
 

WinfriedM

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Es müssen ja keine 2% Gefälle sein. Ich hab mal damit experimentiert und herausgefunden, dass schon sehr viel kleinere Gefälle das Wasser sehr gut ableiten. Hat man aber kein Gefälle, steht Wasser sehr lange und für Holz ist das immer der frühe Tod. Es geht ja nicht nur um Stockflecken oder Vergrauung. Das Holz in solch feuchten Bereichen wird dann vielleicht nur 1/3 der Lebensdauer haben.

Das Thema Langlebigkeit spielt aber kaum eine Rolle. Und ein Kunde kann es oft gar nicht verstehen, was eine langlebige Ausführung ist und was nach wenigen Jahren Schrott ist.
 
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