Lohnfertigung Angebot Möbelteile - Preistaktik/Verhandlungstaktik

Tomm

ww-ulme
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Hallo,
für die Möbelteile eines Serienmöbels habe ich verschiedene Angebote von 8 Lohnfertigern erhalten. Die Spanne der Teilekosten der verschiedenen Anbieter ist bei 300%.
Es kristallisieren sich allerdings Zwei heraus, die sowohl eine einigermaßen gute Balance von Qualität (Musterteile) und Preis haben.
Um einen attraktiven Preis im Handel anbieten zu können ist es für mich natürlich von Interesse, die Stückpreise auszureizen - deshalb meine Frage:
Ist es Eurer Erfahrung nach so, daß die Anbieter allgemein bei ihren Preisen z.B. 20%-30% aufschlagen, um mir z.B. 10% nachlassen zu können (glücklicher Kunde!)? Und so immmer noch seine 10%-20% MEHR hat, als er im Grunde für wirtschafltliches Arbeiten zwingend bräuchte? Oder reizt der Anbieter seine Zahlen herunter, um gerade noch wirtschaftlich zu sein, aber den Auftrag zu ergattern?

Über Eure Erfahrungen würde ich mich freuen!
 

husky 928

ww-robinie
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Ist es Eurer Erfahrung nach so, daß die Anbieter allgemein bei ihren Preisen z.B. 20%-30% aufschlagen, um mir z.B. 10% nachlassen zu können (glücklicher Kunde!)? Und so immmer noch seine 10%-20% MEHR hat, als er im Grunde für wirtschafltliches Arbeiten zwingend bräuchte? Oder reizt der Anbieter seine Zahlen herunter, um gerade noch wirtschaftlich zu sein, aber den Auftrag zu ergattern?

Über Eure Erfahrungen würde ich mich freuen!

Einen Anbietertypus hast du noch vergessen: den bis über beide Ohren ausgelasteten. Der haut 60-80% drauf, um höflicherweise ein Angebot abgegeben zu haben, will aber den Auftrag garnicht.

Wenn man aber kein Hintergrundwissen über die Firmen hat, ist es schwierig, die Typen zu unterscheiden. Kann ja auch sein, dass der Billigste oder der Teuerste einfach nicht kalkulieren kann.

Viel Glück bei deiner Suche.

MfG, Wilfried
 

Sägenbremser

ww-robinie
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@Tomm

wir sind die andere Seite, da wir es auch herstellen.
Von daher wirst du sicherlich auch verstehen das hier
bestimmt kaum einer Freude an deiner Unterstellung
einer eher levantinischen Preisgestaltung haben kann.

Ansonsten verstehe ich auch nicht wirklich warum du
diese Frage nicht unter deinem anderen Beitrag weiter
führen möchtest.

Gruss Harald
 

carsten

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Hallo

zwie Mgl der Aussage zu der Kalkulation fallen mir auch noch ein.
1. Das ist MEIN Preis zu dem ICH bereit bin das zu liefern, so kalkuliert das ICH ( inkl Mitarbeiter und Co davon leben können. Nachfragen kann man aber nicht enttäuscht sein wenn sich da am Preis nix machen läßt.
2. Das hört sich nach Neuling im Bereich Möbelvertrieb an. Da würde ich auch erst mal ganz normal kalkulieren und nix groß an Rabatt geben in der Hoffnung auf dauernde Auslastung. Wenn das dann doch nix wird hat man evtl draufgelegt, weil der Gewinn erst mit Stückzahlen erreicht worden wäre.

Wenn es Favoriten gibt bei dem Preis und Leistung für dich stimmen ist das doch OK.
Ich glaube kaum das es Handwerker gibt die 20 oder gar noch mehr % draufschlagen um dann Rabatt geben zu können. Dazu wird üblicherweise zu sehr mit spitzer Feder gerechnet.
 

Kunstbohrer

ww-robinie
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Habe zwar wenig mit Serienmöbel am Hut (ok vlt. mal 80 gleiche Regale für ein Büro).
aber ich kann Speedmaster als zulieferer sehr empfehlen, gerade weil ich ihnen nicht viel abkaufen muss um einen guten Service zu er halten. Preis leistung halte ich in anbetracht der Qualität für in Ordnung. In anbetracht meines "Maschinenparks" ist es für mich wesentlich einfacher, den verhältnsimäßig niedrigen Anteil an Spanplattenmöbel auszulagern.
Auch für das reine Handeln von Möbeln ist die Software total übersichtlich, einfach und vor allem mit Sofortpreis ideal um kurzfristig Angebote zu schreiben. Kurze Lieferzeiten und auf Wunsch montagefertige Möbel inkl. Beschläge halten auch die Lagerkosten gering
 

mauser

ww-ulme
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Hallo Gemeinde,

die Frage kann sich der Öffner dieses Themas doch selbst beantworten.
Tomm möchte seine Möbel verkaufen und sicher was verdienen - also auch Aufschlag = Gewinn.
Der Zulieferer soll nun den Gewinn durch immer Top gelieferter Qualität, pünktliche Belieferung, auf Änderungen schnell und günstig reagieren können, eigene Ideen einbringen usw. maximieren.
Wenn du zu mir kommen würdest und ich erfahren sollte, dass du noch bei 7 Kollegen gefragt hast, würde ich das Geschäft ablehnen.

Je nach Maschinenpark/Ausstattung des Zulieferers können die Preise deutlich variieren.
Zum Beispiel: Leisten durch den Vierseiter jagen ist eben einfacher und schneller als Abrichte- und Dicktenhobelmaschine zu verwenden. Wenn CNC Aufträge gebraucht werden sind große Losgrößen sicher interessant um die Auslastung der Maschine zu verbessern als für jemanden dessen Maschine den ganzen Tag sowieso im Einsatz ist. Handelt es sich um eine einmalige Geschichte oder kommen da schöne Abrufe regelmäßig übers Jahr verteilt für den Zulieferer rein?! Sind weitere Aufträge/Bauteile möglich usw., das würde mich interessieren und in die Kalkulation mit einfließen.

Wenn du später mit dem Möbelhandel sprichst, der deine Möbel verkaufen soll, werden dir ganz andere Rabatte genannt die du geben werden musst damit du überhaupt eine Audienz bekommst.
3% Skonto bei 10 oder 14 Tagen halte ich für eine faires entgegenkommen.

Sonst kann ich den Kollegen hier nur zustimmen.


Mit freundlichen Grüßen

mauser
 

Tomm

ww-ulme
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Danke für die Rückmeldungen!

Würdest Du mit so jemanden zusammenarbeiten wollen?
Ja, warum nicht, wenn es qualitativ paßt?

Wenn du zu mir kommen würdest und ich erfahren sollte, dass du noch bei 7 Kollegen gefragt hast, würde ich das Geschäft ablehnen.
Ich mußte sogar an die 30 Anschreiben, um die relavanten 2 rauszufiltern.

Speedmaster
Kann´s nicht in meinen Stückzahlen, die machen nur "Unikate" keine Serien, laut persönlichen Austausch!

Wenn es Favoriten gibt bei dem Preis und Leistung für dich stimmen ist das doch OK.
Wenn mein Möbel im Laden für 1000,- steht, bekomme ich vielleicht 450,-. Davon muß ich Design, Produktion, Versand, Skonto, Marketing, Bürokosten zahlen. Bleiben mir pro Möbel 45,- Gewinn. Und da wundert sich manch Einer wegen des Ausreizen´s der Produktionskosten

Ansonsten verstehe ich auch nicht wirklich warum du
diese Frage nicht unter deinem anderen Beitrag weiter
führen möchtest.

1. Weil Themen mischen in Threads ziemlicher Mist ist.
2. Weil Leute, die ein seit langem bestehender Thread nicht interessiert, sich aber zu dem neuen Thema äußern könnten, sich nicht äußern, weil sie in den Alten nicht mehr rein schauen!!!


Einen Anbietertypus hast du noch vergessen: den bis über beide Ohren ausgelasteten. Der haut 60-80% drauf, um höflicherweise ein Angebot abgegeben zu haben, will aber den Auftrag garnicht.
Danke. Von diesen kommt dann auch die große Angebotsspanne.

Insgesamt...
...bin ich eigentlich nicht richtig weiter und habe gefühlt hie und da in ein Wespennest gestochen. Für diejenigen übrigens, die mich hier als grünen Heinrich abstempeln: Ich verkaufe schon seit 10 Jahren Möbel, versuche es aber immer wieder meine Erfahrungen neu auf Stand zu bringen. Es ist halt die Kunst die Preis/Produktionsbalance raus´ zu finden...naja, mal weiter sehen...


Danke jedenfalls an Euch für´s einmischen!
 

pedder

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Würdest Du mit so jemanden zusammenarbeiten wollen?
Ja, warum nicht, wenn es qualitativ paßt?

Weil bei jemanden, bei dem es gerade Arsch über Latte ist, morgen vielleicht zu spät ist. Dann machst Du Deinen Auswahlprozess noch einmal. Aber der war wahrscheinlich kostenfrei?
 

mauser

ww-ulme
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Hallo Gemeinde,

du musstest 30 Firmen anschreiben um Angebote/Muster zu bekommen?
Von den 8 Angeboten sind 2 in der engeren Auswahl - viel Glück, dein Vorhaben scheint nicht sehr lukrativ zu sein.

Wenn du seit 10 Jahren im Möbelhandel tätig bist dann solltest du wissen was da los ist und stellst nicht die Frage: Lohnfertigung Angebot Möbelteile - Preistaktik/Verhandlungstaktik
Warum wohl schluckt der Österreicher ein Möbelhaus nach dem anderen, auch renommierte und alteigesessene?
Glaubst du dass ein Möbelhaus oder eine Kette für jede Niederlassung die Möbel die dort stehen, selbst komplett oder voll bezahlt?

Ich habe mir gerade nochmal die Homepage von Speedmaster angesehen - da steht nichts von „Unikaten“ und meines Wissens ist deren Geschäftsmodel genau das Gegenteil. Diese Firma fertigt ab Losgröße 1 alles Mögliche - und gerade auch für Einzelkämpfer mit überschaubaren Maschinenpark eine echte Alternative.

45,00€ für Gewinn pro Möbel? Dann hoffe ich dass deine Zulieferer und du sauber und zuverlässig arbeiten und es nicht zu einer Reklamation kommt.

Mit freundlichen Grüßen

mauser
 

Kunstbohrer

ww-robinie
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Doch Speedmaster fertigt auch exklusive Möbel, solang es aus der Platte kommt. Hab schon Möbel mit geschwungenen Seiten beim Speedmaster machen lassen (Freiformteile mit Bekanntung).
Ovale Tischplatten hab ich auch schon bezogen. Einige Büroeinrichtungen (quasi Kleinsereie) - waren auch kein Problem. Ich bestelle in der Regel die Dinge die ich entweder aus Zeitgründen oder aus Maschinen/Werkstatttechnischengründen nicht machen kann. Mein Gewinn entspricht immer die Zeit für Planung und Montage, sowie ein gewisser Risikoaufschlag aufgrund irgendwelcher Beschädigungen meinerseits.
Ich wollte nur auf diese Firma (falls nicht eh schon in der Auswahl) aufmerksam machen, da ich damit rundum sehr zufrieden bin.
 

Tomm

ww-ulme
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Danke für die differenzierte Antwort, vor allem was Kalkulation im Allgemeinen anbetrifft.
Ich hatte mich auch getäuscht, was Speedmaster betrifft. Was ich in Erinnerung hatte, war ein ähnlicher Betrieb wie Speedmaster, auch aus Österreich, mit einer Niederlassung in Bayern. Die konnten technisch zwar Alles was ich brauchte, aber nur in geringer Stückzahl.
 
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